Die vorliegende Arbeit stellt sich die Aufgabe, die Rolle und Entwicklung der Liebe in ausgewählten Werken Hermann Hesses zu untersuchen. Dabei wird besonders ihre Funktion in Bezug auf die Jungsche Psychologie, die sich mit dem Problem der Selbstwerdung des Individuums beschäftigt, Beachtung finden und die Aufgabe, die der Liebe in dieser Selbstfindung des jeweiligen Protagonisten zukommt, geklärt werden. Ich werde zeigen, dass die Liebeserfahrungen ein essentieller Bestandteil auf dem Weg des Individuums zu sich selbst sind und ihnen als solche ein hoher Stellenwert in den Werken zukommt. Dabei werden die ersten drei behandelten Werke, Camenzind, Gertrud und Roßhalde eine Sonderstellung einnehmen, da sie noch nicht auf dem Hintergrund der Psychoanalyse entstanden sind. Gerade in der Behandlung der Liebe in diesen Werken und durch die Kontrastierung zu den Späteren wird es deutlich, welch große Fortschritte Hesse durch die Psychoanalyse gemacht hat und wie sich dadurch seine Einstellung, bzw. seine Darstellung der Liebe weiterentwickelt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Vorüberlegungen und Begriffsklärungen
- Vorgehen
- Camenzind, Gertrud und Roßhalde - die Unfähigkeit, die eigene Libido anzunehmen und das Künstlerproblem
- Camenzind
- Gertrud (1910)
- Roßhalde - Unvereinbarkeit von Künstlertum und Liebe
- Zwischenergebnis - vor der Psychoanalyse
- Demian - Beginn der Psychoanalyse
- Siddharta - der Weg zur vollkommenen Liebe
- Der Steppenwolf - Kampf ums Ideal
- Narziẞ und Goldmund – Möglichkeit einer gelebten Liebe
- Schlusswort
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Rolle der Liebe in ausgewählten Werken Hermann Hesses, insbesondere im Kontext der Jungschen Psychologie, die sich mit der Selbstwerdung des Individuums beschäftigt. Sie beleuchtet die Bedeutung der Liebeserfahrungen für die Selbstfindung der Protagonisten und zeigt die Entwicklung von Hesses Darstellung der Liebe im Kontext der Psychoanalyse auf.
- Die Rolle der Liebe in der Selbstwerdung des Individuums
- Die Anwendung der Jungschen Psychologie auf die Werke Hermann Hesses
- Die Entwicklung von Hesses Sicht auf die Liebe im Laufe seiner Werke
- Die Bedeutung der Archetypen "Schatten" und "Anima/Animus" in den Liebesbeziehungen
- Die Suche nach dem "archetypischen Selbst" in den Werken
Zusammenfassung der Kapitel
Die ersten Kapitel der Arbeit analysieren die Liebesbeziehungen in den Werken "Camenzind", "Gertrud" und "Roßhalde". Diese Werke zeigen die Schwierigkeiten der Protagonisten, ihre eigene Libido anzunehmen und sich für eine stabile Beziehung zu entscheiden. Der Fokus liegt auf der Unvereinbarkeit von Liebe und Künstlerleben und dem Konflikt zwischen rationalen und emotionalen Bedürfnissen.
Das Kapitel über "Demian" stellt den Beginn der Psychoanalyse in Hesses Werk dar und zeigt, wie diese Theorie seine Sicht auf die Liebe beeinflusst. "Siddharta" untersucht die Suche nach vollkommener Liebe und deren Bedeutung für die spirituelle Entwicklung.
Die Kapitel über "Der Steppenwolf" und "Narziẞ und Goldmund" analysieren die Herausforderungen der Liebe im Kontext der gesellschaftlichen Normen und die Möglichkeit einer gelebten Liebe trotz der inneren und äußeren Konflikte.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Schlüsselbegriffe der Jungschen Psychologie, wie z.B. Individuation, Archetypen, Schatten, Anima, Animus und archetypisches Selbst. Sie analysiert die Darstellung der Liebe in ausgewählten Werken Hermann Hesses, insbesondere in den Romanen "Camenzind", "Gertrud", "Roßhalde", "Demian", "Siddharta", "Der Steppenwolf" und "Narziẞ und Goldmund".
- Citar trabajo
- Daniel Much (Autor), 2010, Die Rolle der Liebe im Kontext der Selbstwerdung in ausgewählten Erzählungen Hermann Hesses, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/386167