Die Arbeit setzt sich mit der englischsprachigen Schrift „Intention“ (deutsch „Absicht“) von Gertrude Elizabeth Margaret Anscombe auseinander. Dieses Werk gehört zu den Philosophie-Klassikern des 20. Jahrhunderts zur Handlungstheorie und zur Tugendethik.
Luttenberger untersucht die sprachanalytische Vorgehensweise von Anscombe und legt seinerseits syntaktische und semantische Schwächen in Anscombes argumentativer Methode offen. So gelingt ihm die Abgrenzung von „Absicht“ zu „Wunsch“ und von „Absicht“ zu „Motiv“ überzeugender als Anscombe. Das gilt auch für die Unterscheidung zwischen „Absicht“ und einfachen Aussagen über die Zukunft (Prophezeiungen).
Während Anscombe für die sogenannte „Warum-Frage“ als Kriterium für absichtliches Handeln plädiert, schlägt der Autor stattdessen den Imperativ „Hör auf!“ vor. Er bekommt damit solche Handlungen in den Griff, die für Anscombe problematisch sind („geistesabwesende Handlungen“ wie das Trommeln mit den Fingern auf dem Tisch).
Von einem absichtlichen Handeln spricht der Autor im Ergebnis dann, wenn man einen syntaktisch und semantisch wohlgeformten Satz nach dem Muster formulieren kann: „X beabsichtigt, dass X т tun wird“ und wenn X auf die spezifizierte Aufforderung „Hör auf, т zu tun!“ angemessen reagiert.
Inhaltsverzeichnis
- Absicht in der Philosophie; G.M.E. Anscombes Verdienst; eigener, sprachgrammatischer Ansatz
- Absichten für die Zukunft
- Syntax
- Semantik
- Absichtliches Handeln
- Syntax
- Die verflixte „Warum-Frage“
- Mein „Hör auf!“-Vorschlag
- Absicht beim Handeln – Spezifizierung des „Hör auf!“-Befehls
- Ergebnis-Was ist Absicht?
- Absichtliches Handeln
- Äußerungen über Absicht
- Absicht durch Unterlassen?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den philosophischen Begriff der „Absicht“, ausgehend von G.E.M. Anscombes Werk, aber mit einem eigenständigen sprachphilosophischen Ansatz. Der Fokus liegt auf der sprachgrammatischen Analyse des Begriffs, um zu einer präziseren und möglicherweise vereinfachten Erklärung der verschiedenen Aspekte von Absicht zu gelangen.
- Sprachphilosophische Analyse des Begriffs „Absicht“
- Unterscheidung zwischen Absichten für die Zukunft, absichtlichem Handeln und Absicht beim Handeln
- Syntaktische und semantische Untersuchung des Verbs „beabsichtigen“
- Vergleich mit Anscombes Thesen und Argumenten
- Differenzierung zwischen „beabsichtigen“ und „wünschen“
Zusammenfassung der Kapitel
Absicht in der Philosophie; G.M.E. Anscombes Verdienst; eigener, sprachgrammatischer Ansatz: Dieses einleitende Kapitel beleuchtet die historische Bedeutung des Begriffs „Absicht“ in der Philosophie, beginnend mit Aristoteles und Thomas von Aquin. Es würdigt Anscombes Beitrag, den Begriff erstmals detailliert sprachphilosophisch zu untersuchen. Die Arbeit selbst verfolgt einen eigenen sprachphilosophischen Ansatz, wobei die Autorin Anscombes Überlegungen kritisch begleitet und ihre Unterscheidung zwischen „Absichten für die Zukunft“, „absichtlichem Handeln“ und „Absicht beim Handeln“ aufgreift, um alternative Erklärungen dieser Aspekte zu entwickeln. Der Fokus liegt auf der sprachgrammatischen Analyse, unter Verwendung von Beispielsätzen, die sowohl wohlgeformte als auch mutmaßlich nicht-übliche sprachliche Konstruktionen umfassen.
Absichten für die Zukunft: Dieses Kapitel analysiert die Syntax und Semantik des Verbs „beabsichtigen“. Die syntaktische Analyse konzentriert sich auf die notwendigen Attribute der Satzglieder für wohlgeformte Sätze. Es wird gezeigt, dass das Subjekt handlungsfähig sein muss und ein direktes Objekt erforderlich ist. Die semantische Analyse vermeidet Paraphrasen und konzentriert sich stattdessen auf die Tiefenstruktur der Sätze, um die Bedeutung von „Absicht“ zu ergründen. Die Analyse der Consecutio temporum zeigt, dass die Objektphrase im Futur stehen muss. Die Schwierigkeiten, reine Vorhersagen von Absichten zu unterscheiden, werden angesprochen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse des Begriffs "Absicht"
Was ist das Thema dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht den philosophischen Begriff der „Absicht“, ausgehend von G.E.M. Anscombes Werk, jedoch mit einem eigenständigen sprachphilosophischen Ansatz. Der Fokus liegt auf der sprachgrammatischen Analyse, um zu einer präziseren und vereinfachten Erklärung der verschiedenen Aspekte von Absicht zu gelangen.
Welche Aspekte der Absicht werden untersucht?
Die Arbeit unterscheidet zwischen Absichten für die Zukunft, absichtlichem Handeln und Absicht beim Handeln. Sie analysiert die Syntax und Semantik des Verbs „beabsichtigen“ und vergleicht ihre Ergebnisse mit Anscombes Thesen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Unterscheidung zwischen „beabsichtigen“ und „wünschen“ und der Frage nach der Absicht durch Unterlassen.
Welchen methodischen Ansatz verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit verwendet einen sprachphilosophischen Ansatz, der sich auf die sprachgrammatische Analyse konzentriert. Sie analysiert die Syntax und Semantik von Sätzen, die den Begriff „Absicht“ enthalten, unter Verwendung von Beispielsätzen, um wohlgeformte und nicht-übliche sprachliche Konstruktionen zu untersuchen. Die Analyse umfasst die Untersuchung der Tiefenstruktur von Sätzen und der Consecutio temporum.
Wie wird G.E.M. Anscombes Beitrag berücksichtigt?
Die Arbeit würdigt Anscombes Beitrag, den Begriff „Absicht“ erstmals detailliert sprachphilosophisch untersucht zu haben. Sie greift Anscombes Unterscheidung zwischen „Absichten für die Zukunft“, „absichtlichem Handeln“ und „Absicht beim Handeln“ auf, entwickelt aber alternative Erklärungen und begleitet Anscombes Überlegungen kritisch.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu folgenden Themen: Absicht in der Philosophie (mit Einordnung von Anscombes Werk und Vorstellung des eigenen Ansatzes); Absichten für die Zukunft (Syntax und Semantik des „Beabsichtigen“); Absichtliches Handeln (inklusive der „Warum-Frage“ und eines vorgeschlagenen „Hör auf!“-Ansatzes); Absicht beim Handeln (Spezifizierung des „Hör auf!“-Befehls); und abschließend ein Kapitel, das die Ergebnisse zusammenfasst und die Frage nach der Absicht durch Unterlassen behandelt.
Welche Schlüsselbegriffe werden behandelt?
Schlüsselbegriffe sind „Absicht“, „beabsichtigen“, „wünschen“, „absichtliches Handeln“, „Absichten für die Zukunft“, „Absicht beim Handeln“, Syntax, Semantik, und die philosophischen Positionen von Aristoteles, Thomas von Aquin und G.E.M. Anscombe.
- Citation du texte
- Götz-Ulrich Luttenberger (Auteur), 2017, Was ist Absicht? Ein Blick über den Zaun zu G.M.E. Anscombe, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/386684