Karl Popper und Gerhard Schurz zur Lösung des Demarkationsproblems


Hausarbeit, 2017

16 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


iii
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 1
1.1.
Motivation und Zielsetzung
1
Grundlagen 2
2.1.
Wissen 2
2.2.
Wissenschaft 3
2.3.
Das Demarkationsproblem (Abgrenzung der Wissenschaftstheorie)
4
Ansätze zur Lösung des Demarkationsproblems
5
3.1.
Karl Popper
5
3.2.
Gerhard Schurz
8
Auswirkungen des Demarkationsproblems auf die Betriebswirtschaftslehre
10
4.1.
Möglichkeit der Betrachtung des Demarkationsproblems in der
Betriebswirtschaftslehre 10
4.2.
Auswirkungen des Demarkationsproblems auf die BWL
11
Fazit
13
Literaturverzeichnis 15

1
Einleitung
1.1. Motivation und Zielsetzung
Tag für Tag werden in wichtigen Kreisen der Politik sowie innerhalb der Top-
Management Gremien von Weltkonzernen Diskussionen geführt und wichtige
Beschlüsse getroffen. Essentiell für die Entscheidungstreffung sind wissenschaftliche
Theorien, die von entsprechenden Experten aufbereitet und präsentiert werden. Je
besser und detaillierter eine dieser Theorien erarbeitet wurde, desto höher ist die
Qualität der auf dieser Basis getroffenen Entscheidung.
Es geschieht nicht selten, dass getroffene Entscheidungen bzw. Beschlüsse verworfen
werden müssen, weil die angeblich wissenschaftliche Theorie im Nachhinein wiederlegt
wird oder sich als nicht korrekt erweist. Ist eine solche Theorie dann überhaupt noch
wissenschaftlich? Was sind die Kriterien um eine Behauptung von einer wirklichen auf
Wissenschaft beruhenden Theorie zu unterscheiden? Was bedeutet überhaupt Wissen
und was ist der Unterschied zwischen der Wissenschaft und der Nicht-Wissenschaft?
Diese Fragestellungen werden heute in vielen Bereichen als Demarkationsproblem
bezeichnet. Dieses Problem stellt die Philosophen der Neuzeit vor große
Herausforderungen. Auch die Betriebswirtschaftslehre, die sich größtenteils von diesen
Theorien ernährt wird natürlich vehement beeinflusst.
Ziel dieser Arbeit ist daher die Erarbeitung von Lösungsansätzen dieser
Problemstellung, die von diversen Philosophen aufgestellt wurden. Im weiteren Verlauf
sollen diese Lösungsansätze gegenübergestellt werden und auf Ihre vor und Nachteile
untersucht werden. Im Anschluss soll analysiert werden, in wie weit sich das Problem
der Demarkation auf die heutige Betriebswirtschaftslehre auswirkt und wie dies
mithilfe des passenden Lösungsansatzes minimiert werden kann.

2 Grundlagen
2
Grundlagen
2.1. Wissen
Der Begriff des Wissens wird täglich in den verschiedensten Bereichen und Branchen
verwendet. Sowohl während dem Studium als auch im Umfeld der Berufstätigkeit und
vielem mehr ist das Wissen von bestimmten Dingen die Basis für Diskussionen sowie für
das Handeln in bestimmten Situationen. Wir handeln auf eine spezifische Weise in einem
spezifischen Kontext, weil wir meinen zu Wissen das unser Handeln in der jeweiligen
Situation das richtige sei. Dieses Bewusstsein des richtigen Handelns kann durch
persönliche Erfahrungen, durch Erfahrungen anderer oder durch entsprechende
Bildungswege entstanden sein. Wir verteidigen in Diskussionen unsere Meinung, weil wir
die Behauptungen die unsere Meinung bestärken als richtig und wahrhaftig empfinden
und dies als Wissen annehmen.
Was jedoch ist Wissen wirklich und kann es eine objektive Definition dieses Begriffes
geben für individuelle Menschen, welche subjektiv die eigenen Wahrheiten als Wissen
festlegen?
Wissen wird als ein immaterielles Derivat der Wirklichkeit bezeichnet, was so viel
bedeutet wie: Wissen als eine Ableitung der Wirklichkeit im Kopf des Menschen in
ungegenständlicher Form. (Hermenau, 2017) Weiterhin ist Wissen als ein Zustand zu
beschreiben, in dem sich ein Mensch befindet und aus dem heraus er seine Handlungen
gestaltet.
Auch Platon war der Meinung, dass als das wichtigste Ziel des Wissens die zuverlässige
Leitung des Handelns zu bezeichnen ist.
Dabei sollte sich Wissen stets auf wirkliche Gegenstände beziehen und ist somit objektiv
betrachtet wahrheitsgemäß, wobei subjektiv jeder Wissende davon überzeugt ist, dass
sein Wissen zutreffend ist. Somit ist Wissen also subjektiv gewiss und objektiv wahr.
(Hermenau, 2017)

2 Grundlagen
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2.2. Wissenschaft
Der Gedanke, dass sich die Wissenschaft auf Reagenzgläser und Personen mit weißen
Kitteln beschränkt sollte umgehend verworfen werden. Mit dem oben definierten Begriff
des Wissens beschreibt die Wissenschaft eine Organisation des Geisteslebens um einen
professionalisierten Umgang mit dem Wissen zu ermöglichen. Dies deutet darauf hin, dass
die Wissenschaft vor allem als Beruf im institutionellen Rahmen ausgeübt wird. Im
Gegensatz zum Gesichtspunkt, dass Menschen sich Wissen erwerben und damit umgehen
unterscheidet sich ein Wissenschaftler darin, in dem er mit seinem Wissen arbeitet und
damit eine viel höhere Intensität bei seinem Umgang mit Wissen an den Tag legen muss.
(Hermenau, 2017)
Die Wissenschaft verfolgt zum einen das Ziel Menschen zu bilden und zum anderen soll
sie eine bedeutende Rolle bei der Gestaltung der Welt spielen. Dabei ist es interessant zu
wissen, dass die Ziele Bildung des Menschen und Gestaltung der Welt sowohl in der
Wissenschaft verbunden werden können als auch durch Sie in Konflikt zueinanderstehen
und somit zu einer Abweichung der Interessen entsprechender Forschungen führen.
(Hermenau, 2017)
In der heutigen Zeit sind Nachvollziehbarkeit und Wertfreiheit generelle Anforderungen
an die gegenwärtige Wissenschaft. Die Nachvollziehbarkeit wird dadurch gewährleistet,
dass eine logische Struktur und klare Argumentationszusammenhänge erkennbar
gemacht werden. Wertfreiheit wird durch den gezielten Ausschluss subjektiver
Werturteile in der Forschung erreicht. (Hermenau, 2017)

2 Grundlagen
4
2.3. Das Demarkationsproblem (Abgrenzung der
Wissenschaftstheorie)
Der österreichisch ­ britische Philosoph Karl Raimund Popper (geb. am 28. Juli 1902)
beschreibt in seiner Schrift ,,Logik der Forschung" das Abgrenzungsproblem als Aufgabe
ein Kriterium zu finden, durch welches die empirische Wissenschaft gegenüber der
Mathematik und Logik, sowie gegenüber ,,metaphysischen" Systeme abgrenzen zu
können. Laut Popper hat bereits Hume diese Aufgabe bemerkt und versucht zu lösen,
jedoch konnte erst von Seiten Immanuel Kant diese Problematik in den Mittelpunkt der
Erkenntnistheorie gestellt werden. (Popper, Logik der Forschung, 1935)
Allgemeiner wird das Problem der Demarkation beschrieben durch den österreichischen
Philosophen Gerhard Schurz (geb. am 21. Januar 1956). Er beschreibt das
Demarkationsproblem als ,,Abgrenzung der Wissenschaften von nicht wissenschaftlichen
Disziplinen[...]" (Schurz, 2006) und bezieht sich damit auf die Frage, welche
Behauptungen bzw. Gedankengänge den Anspruch erheben können, eine objektive
wissenschaftliche Erkenntnis zu sein. Diese Erkenntnis soll weiterhin befähigt sein im
Gegensatz zu subjektiven Meinungen, politischen Zielen, ideologischen Gedanken oder
religiösen Überzeugungen an öffentlichen Bildungseinrichtungen gelehrt zu werden.
(Kuß, 2016)
In der Geschichte der Philosophie kann man erkennen, dass die Fragestellung nach der
Abgrenzung zwischen wahrhaftigem Wissen und bloßen Behauptungen stets Gegenstand
von philosophischen Diskussionen war. So beschäftigte sich nach Schurz bereits der
Philosoph des antiken Griechenlands Aristoteles (geb. 384 v.Chr.) mit der Suche nach dem
wahren Wissen. Nach Schurz war Aristoteles der Überzeugung, dass echtes wissen nur
auf einem Fundament von sicheren und notwendigen Prinzipien gewonnen werden kann.
(Schurz, 2006) Dieser Gedanken kann wird durch folgendes Zitat aus dem Werk der
ältesten Metaphysik von Aristoteles bestärkt:
"Die größte Schärfe des Denkens aber erfordern die Wissenschaften, die es am meisten
mit den Prinzipien zu tun haben; denn schärferes Denken braucht man zu den
abstrakteren Wissenschaften als zu denen, die mehr konkret sind, wie z.B. zur Arithmetik
im Verhältnis zur Geometrie." (Aristoteles)
Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Karl Popper und Gerhard Schurz zur Lösung des Demarkationsproblems
Hochschule
AKAD University, ehem. AKAD Fachhochschule Stuttgart
Note
2,3
Autor
Jahr
2017
Seiten
16
Katalognummer
V388108
ISBN (eBook)
9783668621541
ISBN (Buch)
9783668621558
Dateigröße
585 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
karl, popper, gerhard, schurz, lösung, demarkationsproblems
Arbeit zitieren
Taha Uluhan (Autor:in), 2017, Karl Popper und Gerhard Schurz zur Lösung des Demarkationsproblems, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/388108

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