Die Commerzbank in Osteuropa - Die Erschließung des polnischen Marktes unter besonderer Berücksichtigung der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen


Exposé Écrit pour un Séminaire / Cours, 2004

25 Pages, Note: 1,7


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1. Internationalisierung der Commerzbank
1.1 Gründung in Hamburg
1.2 Expansion in den zwanziger Jahren und Bankenkrise 1931
1.3 Der Name Commerzbank Aktiengesellschaft wird angenommen
1.4 Stürmisches Wachstum in den fünfziger und sechziger Jahren
1.5 Aufbau eines weltweiten Niederlassungsnetzes
1.6 Vielfältige Dienstleistungen
1.7 Commerzbank weltweit
1.7.1 Historische Entwicklung der BRE Bank

2. Rahmenbedingungen für die Erschließung des polnischen Marktes
2.1 Das marktwirtschaftliche Bankensystem
2.1.1 Reformen vor 1989
2.1.2 Reformen ab 1989
2.1.3 Fazit: Einfluss der Rahmenbedingungen im Bankensektor auf die Strategie der Commerzbank
2.2 Politische Rahmenbedingungen
2.2.1 Teilweise freie Parlamentswahlen im Juni 1989
2.2.2 Erste freie Parlamentswahlen im Oktober 1991
2.2.3 Zweite freie Wahlen im September 1993
2.2.4 Fazit: Einfluss der politischen Rahmenbedingungen auf die Strategie der Commerzbank
2.3 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
2.3.1 Wirtschaftsindikatoren
2.3.2 Wirtschaftliche Entwicklung
2.3.3 Fazit: Einfluss der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf die Strategie der Commerzbank

3. Die BRE Bank als Brückenkopf der Commerzbank für Osteuropa

Literaturverzeichnis

Anhang

1. Internationalisierung der Commerzbank

1.1 Gründung in Hamburg

Vorteil

Am 26. Februar 1870 gründeten vorwiegend hanseatische Kaufleute, Merchant Banker und Privatbankiers die Commerz- und Disconto-Bank in Hamburg. 1873 wurde mit der London and Hanseatic Bank eine Tochtergesellschaft errichtet, die bis zum Ersten Weltkrieg erfolgreich tätig war. Im Jahr 1897 entstanden Niederlassungen in Frankfurt am Main und Berlin. Nach der Übernahme der Berliner Bank im Jahr 1905 verlagerte die Commerz- und Disconto-Bank ihren geschäftlichen Schwerpunkt von Hamburg in die Reichshauptstadt. Bereits wenige Jahre später zählte sie zu den führenden deutschen Großbanken.

1.2 Expansion in den zwanziger Jahren und Bankenkrise 1931

Anfang der zwanziger Jahre expandierte die Commerz- und Disconto-Bank sehr stark, indem sie zahlreiche Banken übernahm und Filialen eröffnete. Die wichtigste dieser Fusionen war 1920 der Zusammenschluss mit der Mitteldeutschen Privat-Bank aus Magdeburg, der zur Namensänderung in Commerz- und Privat-Bank führte. Im Jahr 1929 folgte die Verschmelzung mit der Mitteldeutschen Creditbank, einer Großbank mit Sitz in Frankfurt am Main. Nach der Bankenkrise musste die Commerz- und Privat-Bank 1932 auf Anordnung der Reichsregierung mit dem Barmer Bank-Verein fusionieren.

1.3 Der Name Commerzbank Aktiengesellschaft wird angenommen

Während der Bankenkrise hatte das Deutsche Reich eine Mehrheitsbeteiligung an der Commerz- und Privat-Bank erworben. Bis zum Jahr 1937 gelang es, diese Anteile wieder in private Hände zu überführen. Nur wenige Jahre später, Anfang 1940, nahm die Bank dann den in der Öffentlichkeit bereits benutzten Namen "Commerzbank Aktiengesellschaft" an.

Während des Zweiten Weltkriegs gründete die Commerzbank in den besetzten Gebieten nur wenige Niederlassungen und Tochterinstitute. Nach 1945 musste die Commerzbank auf rund 45 Prozent ihres Filialnetzes - überwiegend in der Sowjetischen Besatzungszone / Deutschen Demokratischen Republik - verzichten.

1.4 Stürmisches Wachstum in den fünfziger und sechziger Jahren

In Westdeutschland ordneten die alliierten Besatzungsmächte 1947/48 die Entflechtung der Großbanken an. Im Jahr 1958 konnten die Nachfolgeinstitute der Commerzbank wieder zu einer Einheit zusammengeschlossen werden. Der Aufstieg der deutschen Wirtschaft, das so genannte Wirtschaftswunder, führte auch bei den Banken zu einem kräftigen Wachstumsschub. Außerdem wandte sich die Commerzbank - wie andere Großbanken - dem Geschäft mit privaten Kunden zu.

1.5 Aufbau eines weltweiten Niederlassungsnetzes

In den fünfziger Jahren eröffnete die Commerzbank zunächst Repräsentanzen im Ausland. Seit den sechziger Jahren entstanden zahlreiche Tochterinstitute und Niederlassungen, z. B. 1969 die Commerzbank International S. A. in Luxemburg. Die 1971 gegründete Filiale New York war die erste einer deutschen Bank in den USA. Die Commerzbank unterhält über Auslandsfilialen, Konzerngesellschaften, Reprä-sentanzen und wesentliche Beteiligungen im Ausland ein globales Vertriebsnetz mit deutlicher Fokussierung auf den Heimatmarkt Europa. Sie ist derzeit in 43 Ländern direkt vertreten.

1.6 Vielfältige Dienstleistungen

Als Universalbank nimmt die Commerzbank sowohl Aufgaben im Retail, Wholesale und Investment Banking wahr. Darüber hinaus ist sie auf vielen Spezialgebieten über Tochtergesellschaften tätig, beispielsweise in den Bereichen Leasing, Fondsmanagement, Immobilien und Kapitalbeteiligungen. Die comdirect bank ist ein führender europäischer Direkt-Broker und ein wichtiger Baustein auf dem Weg, eine führende Internetbank zu werden. Die geschäftlichen Schwerpunkte der Commerzbank liegen vor allem in Deutschland, Europa sowie Nordamerika. Seit der Öffnung des Osten baut die Commerzbank außerdem ihre Präsenz in Mittel- und Osteuropa aus.[1]

1.7 Commerzbank weltweit

In der Debatte über die Internationalisierung von Unternehmen spielt die Typologie von Bartlett und Ghoshal eine bedeutende Rolle. Durch Fallstudien über die Internationalisierung von neun Unternehmen aus jeweils drei Branchen und Nationen entwickeln sie vier Klassen. Multinationale Unternehmen zeichnen sich demnach aus durch eine länderspezifische und dezentralisierte Strategie, bei der Produkte an die lokalen Bedingungen angepasst werden und die Niederlassungen in den jeweiligen Ländern über ein relativ großes Maß an Selbständigkeit verfügen. Demgegenüber grenzt sich das globale Unternehmen ab, das sich durch ein hohes Maß an Zentralisierung auszeichnet, wobei relativ einheitliche Produkte weltweit exportiert werden. Mit dem internationalen Unternehmen sowie dem transnationalen Unternehmen werden zusätzlich zwei Mischtypen vorgeschlagen. Die Merkmalsunterschiede zwischen den Klassen erscheinen jedoch ungenau. Dies gilt besonders für die beiden Mischtypen. Auch ist nicht klar, an welchen Punkten jeweils Typensprünge identifiziert werden können, wann also ein Unternehmen z.B. nicht mehr als multinational, sondern als transnational einzustufen ist. Die Grenzziehung zwischen den einzelnen Klassen scheint aber notwendig zu sein, da man bei der Untersuchung größerer Samples kaum erwarten kann, dass sich die Unternehmen fein säuberlich in die konstruierten vier Typen gruppieren. In der Internationalisierungsdebatte wird die Unklarheit der Typen vor allem daran deutlich, dass verschiedene Autoren den gleichen Begriffen unterschiedliche Inhalte zuordnen. So stellt das multinationale Unternehmen für Bartlett den Typ mit der stärksten Dezentralisierungsausprägung dar. Christel Lane weist diesen Platz hingegen dem transnationalen Unternehmen Die beiden Mischtypen sind somit gar nicht oder nur schwer zu unterscheiden. Ein differenziertes und differenzierendes Abbild der Internationalisierung von Unternehmen erhält man durch diese Typologie also nicht.[2]

Die Commerzbank wird derzeit als internationales Unternehmen klassifiziert. Für die Zukunft ist allerdings auch eine transnationale Gruppierung denkbar.

Das internationale Geschäft der Commerzbank ist auf institutionelle Kunden und Unternehmen ausgerichtet. An einigen Plätzen – vor allem in Luxemburg und der Schweiz – werden im Rahmen des Private Banking auch vermögende private Kunden betreut.

Die Bank wickelt 17% des deutschen Außenhandels finanziell ab und hat damit in diesem Bereich einen weit überdurchschnittlichen Marktanteil. Sie ist in 43 Ländern direkt vertreten.

Traditionell pflegt die Commerzbank enge Beziehungen zu großen europäischen Banken, die teilweise durch gegenseitige Beteiligungen unterlegt sind. Das gilt für den spanischen Santander Central Hispano sowie die italienischen Banca Intesa und Mediobanca. Kapitalmäflig beteiligt ist sie ferner an der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen.

In Nordamerika ist die Commerzbank sowohl im Inlands- als auch im Drittlandsgeschäft engagiert. Während die Filialen in New York, Atlanta, Chicago und Los Angeles das kommerzielle Bankgeschäft betreiben, ist die Commerzbank Capital Markets Corporation in New York für das Investment Banking in den Vereinigten Staaten zuständig. Außerdem wickelt die Commerz Futures Corporation in Chicago für institutionelle Kunden die wichtigsten börsengehandelten Terminkontrakte ab.

In Lateinamerika, in Nordafrika sowie im Nahen Osten ist die Commerzbank überwiegend mit Repräsentanzen vertreten.

Die Aktivitäten in Asien sind im Rahmen der Konzernstrategie einer stärkeren Konzentration auf Kernkompetenzen und der geografischen Fokussierung auf Europa als Commerzbank Asia-Pacific in Singapur gebündelt. Hinzu kommt eine beachtliche Präsenz in Japan.[3]

In den neunziger Jahren hat die Bank vor allem in Mittel- und Osteuropa ihre Präsenz konsequent ausgebaut. Ergänzend zu ihren operativen Stützpunkten in Moskau, Budapest, Prag und Brünn unterhält sie Repräsentanzen in Almaty, Bukarest, Kiew, Minsk, Moskau, Novosibirsk, Pressburg, Taschkent und Zagreb. In Polen ist sie über die bedeutende BRE Bank, an der sie 50% hält, tätig. In Südosteuropa hat die Commerzbank ihr Engagement durch Beteiligungen an sieben lokalen Mikrofinanzbanken ausgebaut. Sie bringt dort nicht nur Know-how und Erfahrung ein, sondern wickelt als kommerzieller Partner dieser Institute auch den internationalen Zahlungsverkehr und das Auslandsgeschäft ab. Der frühe Markteintritt hat ihr an den genannten Plätzen eine starke Position verschafft. Die osteuropäischen Niederlassungen der Bank gehören heute zu den profitabelsten operativen Einheiten im Ausland und expandieren kräftig.

Damit ist die Commerzbank für das klassische Firmenkundengeschäft in den EU-Beitrittsländern strategisch gut positioniert.

[...]


[1] Vgl. www.commerzbank.de, Stand: 18.10.2003

[2] Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung Produkt- versus Kapitalmarkt: Zwei Dimensionen der Internationalisierung von Unternehmen, Köln 2003, S. 5f.

[3] Vgl. Commerzbank Konzernportrait, Stand: 18.10.2003

Fin de l'extrait de 25 pages

Résumé des informations

Titre
Die Commerzbank in Osteuropa - Die Erschließung des polnischen Marktes unter besonderer Berücksichtigung der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
Université
University of Applied Sciences Dresden  (International Business)
Cours
Economics und Management in Osteuropa
Note
1,7
Auteurs
Année
2004
Pages
25
N° de catalogue
V39483
ISBN (ebook)
9783638382342
Taille d'un fichier
585 KB
Langue
allemand
Mots clés
Commerzbank, Osteuropa, Erschließung, Marktes, Berücksichtigung, Rahmenbedingungen, Economics, Management, Osteuropa
Citation du texte
Michael Schmidt (Auteur)Dipl.- Medienwirt Frank Rätzer (Auteur), 2004, Die Commerzbank in Osteuropa - Die Erschließung des polnischen Marktes unter besonderer Berücksichtigung der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39483

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