Abstract
RELIGIONSUNTERRICHT IN DER PLURALEN GESELLSCHAFT
Unsere Gesellschaft ist faktisch nicht nur multikulturell sondern auch multireligiös, was einerseits durch Arbeitsmigration, andererseits durch die fortschreitende Säkularisierung verursacht wurde. Dies kann zu zahlreichen Konfliktpunkten führen, zu denen der hier behandelte schulische Religionsunterricht gehört. Zunächst wird auf rechtliche Grundlagen Bezug genommen und die Problematik am so genannten Kruzifix- und Kopftuchstreit dargestellt. Es stellt sich die Frage, ob der Religionsunterricht zum einen formal, zum anderen inhaltlich ausgrenzend wirken kann. Wichtige Aspekte sind hierbei das „Ersatzfach“ Ethik und die Abmeldepraxis, das derzeit vorherrschende Bild des „normalen“ Schülers, die „Wir-Identitäten“ in der Schule und die Ziele des Religionsunterrichts.
Als Lösungsvorschläge werden die drei Optionen Interreligiöses Lernen, Islamischer Religionsunterricht und ein gemeinsames Pflichtfach mit ihren Vor- und Nachteilen diskutiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definitionen
- Allgemeines
- Rechtliche Grundlagen
- Bestimmungen im Grundgesetz
- Beispiel Kruzifix- und Kopftuchstreit
- Religionsunterricht in der pluralen Gesellschaft
- Wirkt Religionsunterricht formal ausgrenzend?
- Ersatzfach Ethik und Abmeldepraxis
- Der „normale“ Schüler
- Wirkt Religionsunterricht inhaltlich ausgrenzend?
- Wir-Identitäten
- Ziele des Religionsunterrichts
- Lösungsvorschläge
- Interreligiöses Lernen
- Islamischer Religionsunterricht
- Ein gemeinsames Pflichtfach für alle
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Referat beleuchtet die Problematik des Religionsunterrichts in der pluralen Gesellschaft. Es analysiert die rechtlichen Grundlagen, die den Religionsunterricht in Deutschland prägen, und untersucht, ob und wie der Religionsunterricht zu einer Ausgrenzung bestimmter Gruppen führen kann. Darüber hinaus werden verschiedene Lösungsvorschläge vorgestellt, die die Inklusion verschiedener Weltanschauungen im Bildungssystem fördern sollen.
- Rechtliche Rahmenbedingungen des Religionsunterrichts
- Formale und inhaltliche Ausgrenzungsmechanismen des Religionsunterrichts
- Die Rolle der religiösen Pluralität in der deutschen Gesellschaft
- Mögliche Lösungsansätze für einen inklusiven Religionsunterricht
- Die Herausforderungen der Integration verschiedener Religionen im Bildungssystem
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Das Referat beschäftigt sich mit der Problematik des Religionsunterrichts (RU) in der pluralen Gesellschaft, wobei der Fokus auf den schulischen RU in staatlichen Pflichtschulen liegt. Die Definitionen von „Religionsunterricht“ und „Pluralität“ werden erläutert, und der Kontext der multireligiösen Gesellschaft in Deutschland wird dargestellt.
- Rechtliche Grundlagen: Dieser Abschnitt untersucht die rechtliche Situation des RU in Deutschland. Die Trennung von Staat und Kirche im Grundgesetz wird erläutert, und es wird auf die besondere Position des RU als „ordentliches Lehrfach“ in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften eingegangen. Das Beispiel des Kruzifix- und Kopftuchstreits veranschaulicht die Schwierigkeiten, die mit dem Verhältnis von Staat und Religion im Schulsystem verbunden sind.
- Religionsunterricht in der pluralen Gesellschaft: In diesem Kapitel werden die möglichen Auswirkungen des RU auf die Integration von Schülern aus verschiedenen Religionsgemeinschaften untersucht. Es wird analysiert, ob der RU durch die Abmeldepraxis und das Ersatzfach Ethik, oder durch seine Inhalte, bestimmte Schülergruppen ausgrenzt.
Schlüsselwörter
Religionsunterricht, Pluralität, Multireligiöse Gesellschaft, Ausgrenzung, Inklusion, Rechtliche Rahmenbedingungen, Grundgesetz, Trennung von Staat und Kirche, Islamischer Religionsunterricht, Interreligiöses Lernen, Ethik, Integration.
- Arbeit zitieren
- Sabine Pfisterer (Autor:in), 2000, Religionsunterricht in der pluralen Gesellschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/40800