In den letzten 25 Jahren ist die Europäische Union zum größten und wichtigsten Handelsblock geworden. Sie ist der der größte Importeur von Dienstleistungen, der zweitgrößte Importeur von Waren und – mit weitem Abstand – der größte Exporteur von Waren und Dienstleistungen. Auch neben dem spektakulären Aufstieg der asiatischen Länder, insbesondere Chinas und Indiens, konnte sie ihre Stellung im internationalen Handel behaupten und teilweise sogar ausbauen.
Der Erfolg liegt an der wirtschaftlichen Intergration in Europa, die mit der Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) begann und nach dem Bestehen ihrer Reifeprüfung, die Schaffung des europäischen Binnenmarktes und der politischen Union, immer weitergeht und nicht zuletzt an der ausgesprochen flexiblen Außenhandelspolitik der EU.
Dank dieser hat sich die EU seit der Gründung der Zollunion 1968, durch das Abschliessen von bi- und multilaterallen Handelsabkommen mit Ländern und Regionen immer stärker in die Weltmärkte integriert. Für 80 Länder ist die EU der Handelspartner Nummer eins und sie importiert von den Entwicklungsländern mehr als die USA, Kanada, Japan und China zusammen.
Die Außenhandelspolitik der EU als Teil ihrer Außenwirtschaftspolitik gehört zu den ältesten Kompetenzbereichen der Europäischen Gemeinschaft und somit zu der supranational ausgerichteten ersten Säule der EU. Seit der Gründung der europäischen Zollunion 1968 hat sowohl die wirtschaftliche als auch die politische Bedeutung der Gemeinsamen Außenhandelspolitik stark zugenommen, als Reaktion auf Entwicklungen sowohl in der Weltwirtschaft als auch im europäischen Raum.
Raza nennt darunter die Realisierung des Binnenmarktprojekts, die Liberalisierung des öffentlichen Sektors und das Entstehen großer europäischer Unternehmen mit einer expliziten Weltmarktausrichtung als die wichtigsten Faktoren, die eine grundlegende Veränderung der Interessenkonstellationen und der Kompetenzlage zwischen Union und Mitgliedsstaaten seit den 1990er Jahren mit sich gebracht haben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Unions strategische Interessen in der Außenhandelspolitik
- EU und der Golf-Kooperationsrat: auf dem Weg zum interregionalen FHA
- EU-Präferenzen bei den WTO-Beitrittsverhandlungen mit China und Russland
- Resümee: EU als realistischer Akteur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die strategischen Interessen der Europäischen Union in der Außenhandelspolitik und analysiert die Rolle der EU als realistischer Akteur in der globalisierten Welt. Sie beleuchtet die Handelsbeziehungen der EU, insbesondere im Kontext der Freihandelsabkommen mit dem Golf-Kooperationsrat sowie der WTO-Beitrittsverhandlungen mit China und Russland.
- Strategische Interessen der EU in der Außenhandelspolitik
- Rolle der EU als realistischer Akteur
- Analyse von Freihandelsabkommen mit dem Golf-Kooperationsrat
- EU-Präferenzen bei WTO-Beitrittsverhandlungen
- Einflussfaktoren auf die Außenhandelspolitik der EU
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Europäische Union als größten und wichtigsten Handelsblock der Welt vor und erläutert ihre herausragende Position im internationalen Handel. Sie betont die Bedeutung der wirtschaftlichen Integration in Europa und die flexible Außenhandelspolitik der EU als Schlüsselfaktoren für diesen Erfolg. Zudem wird die Entwicklung der Gemeinsamen Außenhandelspolitik der EU seit ihrer Gründung im Jahr 1968 beleuchtet.
Unions strategische Interessen in der Außenhandelspolitik
Dieses Kapitel befasst sich mit den strategischen Interessen der EU in der Außenhandelspolitik und untersucht, wie diese Interessen in der Praxis umgesetzt werden. Es beleuchtet die Bedeutung der Freihandelsabkommen für die EU und ihre Beziehungen zu wichtigen Handelspartnern.
EU und der Golf-Kooperationsrat: auf dem Weg zum interregionalen FHA
Dieser Abschnitt analysiert die Beziehungen zwischen der EU und dem Golf-Kooperationsrat und erörtert die Möglichkeiten und Herausforderungen eines interregionalen Freihandelsabkommens.
EU-Präferenzen bei den WTO-Beitrittsverhandlungen mit China und Russland
In diesem Kapitel werden die EU-Präferenzen bei den WTO-Beitrittsverhandlungen mit China und Russland beleuchtet und die Herausforderungen für die EU in diesen Verhandlungen dargestellt.
Resümee: EU als realistischer Akteur
Das Resümee fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen und bewertet die Rolle der EU als realistischer Akteur in der globalisierten Welt. Es beleuchtet die Stärken und Schwächen der EU in der Außenhandelspolitik und zeigt die Herausforderungen auf, denen sich die EU im internationalen Handel stellen muss.
Schlüsselwörter
Europäische Union, Außenhandelspolitik, Freihandelsabkommen, Golf-Kooperationsrat, WTO-Beitrittsverhandlungen, China, Russland, Realismus, Globalisierung, internationale Beziehungen.
- Citar trabajo
- Selma Belshaku-Honstein (Autor), 2015, Strategische Interessen der Europäischen Union in der Außenhandelspolitik, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/412309