Die öffentliche Meinung stellt einen Bezug zwischen der Rezeption gewalthaltiger Medien und realen Taten her und fordert speziell nach Aufsehen erregenden Straftaten immer wieder eine Verschärfung des geltenden Rechts. Dies impliziert, dass eine direkte Kausalität zwischen Gewaltdarstellungen im Fernsehen oder in sonstigen Medien und dem Verhalten von Rezipienten besteht. Ferner ertönt der Vorwurf an den Gesetzgeber, dass die existierenden Gesetze nicht ausreichten, um die Nation vor Gewalt im Fernsehen, dem Lagerfeuer der modernen Gesellschaft, und den damit verbundenen Verhaltensauffälligkeiten zu schützen.
Die vorliegende Arbeit wird sich dieser Problematik aus ethischer und rechtlicher Perspektive nähern. Hierbei soll im ersten Abschnitt der Umgang der Ethik, beziehungsweise spezieller der Medienethik, mit dem Phänomen der Gewalt in den Medien dargestellt werden, um im darauf folgenden Teil die rechtliche Sicht zu beleuchten. Abschließend soll dann überprüft werden, ob Recht und Ethik in dieser prekären Angelegenheit übereinstimmen.
Inhaltsverzeichnis
- EINFÜHRUNG
- ETHISCHE PERSPEKTIVE
- GRUNDLINIEN DER MEDIENETHIK
- GEWALT AUS MEDIENETHISCHER PERSPEKTIVE
- Der Mensch
- Die Wirkung von Medien
- Unterhaltung durch mediale Gehalte
- DOMESTIKATION UND LEGITIMITÄT VON GEWALT IN MEDIEN
- INHALTSETHISCHE GRUNDNORMEN
- RECHTLICHE PERSPEKTIVE
- VERFASSUNGSRECHTLICHE GRUNDLAGEN
- ALLGEMEINE STRAFRECHTLICHE REGELUNGEN
- GESETZE ZUR NORMIERUNG VON GEWALTDARSTELLUNGEN IN MEDIEN
- Regelungen im Jugendschutzgesetz
- Kennzeichnung von Filmen
- Aufnahme in die Liste jugendgefährdender Schriften
- Regelungen im Jugendmedienschutz-Staatsvertrag
- MEDIENRECHT UND MEDIENETHIK EINE EINHEIT?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Thema Gewalt in den Medien und untersucht dessen ethische und rechtliche Dimensionen. Ziel ist es, die Position der Ethik, insbesondere der Medienethik, in Bezug auf mediale Gewalt darzustellen, um anschließend die rechtlichen Aspekte zu beleuchten. Abschließend wird analysiert, ob Recht und Ethik in diesem sensiblen Bereich übereinstimmen.
- Die Rolle der Medienethik in der Auseinandersetzung mit Gewalt
- Die Wirkung von Gewalt in Medien auf den Menschen
- Die Legitimität von Gewaltdarstellungen in der Unterhaltung
- Rechtliche Rahmenbedingungen zur Regulierung von Gewaltdarstellungen
- Die Frage nach der Einheit von Medienrecht und Medienethik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung, die den Kontext des Themas durch zwei reale Fälle von Gewalttaten beleuchtet und die öffentliche Debatte um die Rezeption gewalthaltiger Medien und ihre mögliche Verbindung zu realen Verbrechen beleuchtet. Im zweiten Kapitel wird die ethische Perspektive auf Gewalt in Medien behandelt. Es werden die Grundlinien der Medienethik beschrieben, die Wirkung von Medien auf den Menschen und die Rolle von Gewalt in der medialen Unterhaltung erörtert. Des Weiteren werden die Domestikation und die Legitimität von Gewalt in Medien diskutiert, sowie die Inhaltethischen Grundnormen in diesem Zusammenhang betrachtet. Das dritte Kapitel fokussiert auf die rechtliche Perspektive. Hier werden die verfassungsrechtlichen Grundlagen, allgemeine strafrechtliche Regelungen und spezielle Gesetze zur Normierung von Gewaltdarstellungen in Medien beleuchtet, insbesondere im Kontext des Jugendschutzes und des Jugendmedienschutz-Staatsvertrages. Das vierte und letzte Kapitel untersucht die Frage, ob Medienrecht und Medienethik in der Thematik der Gewalt eine Einheit bilden.
Schlüsselwörter
Medienethik, Gewalt in Medien, Medieneinfluss, Unterhaltung, Domestikation, Rechtliche Regulierung, Jugendschutz, Medienrecht.
- Arbeit zitieren
- Matthias Benner (Autor:in), 2005, Gewalt und Hass in den Medien. Eine rechtliche und ethische Qualifizierung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/413382