Nachdem Rappaport 1986 in seinem Buch "Creating Shareholder Value" erstmals den Shareholder-Value-Ansatz als Konzeption der strategischen Unternehmensführung publizierte und hierbei die (Unternehmens-) Wertsteigerung als maßgebliche Aufgabe des Managements beschrieb, greift er diesen Ansatz in seinem 1999 erschienenen Buch "Shareholder Value: ein Handbuch für Manager und Investoren" erneut auf und postuliert diesen als den in den nächsten zehn Jahren global anerkannten Standard zur Messung des Geschäftserfolgs. Auch in aktueller wissenschaftlicher Literatur stößt man auf Meinungen, die Rappaports Ausblick beipflichten. Bottenberg, Tuschke und Flickinger beispielsweise stellen fest: "In practice, shareholder models have dominated for many years as a point of references for adapting governance systems geared toward higher competitiveness." Diesem auf die Anteilseigner eines Unternehmens ausgerichteten Managementansatz steht die Idee gegenüber, dass ein Unternehmen mit einer Vielzahl von Anspruchsgruppen in Interaktion steht und das Auseinandersetzen mit deren Anforderungen ein wichtiger Erfolgs- und Wettbewerbsfaktor ist. Clarkson geht sogar soweit, dass er behauptet: "Failure to retain the participation for a primary stakeholder group will result in the failure of that corporate system." Unter Berücksichtigung dieser beiden im Widerspruch stehenden Ansätze der strategischen Unternehmensführung ist es das Ziel dieser Ausarbeitung, einige der mit einem Unternehmen in Verbindung stehenden Interessengruppen und ihre Ansprüche genauer zu beschreiben, um anschließend deren jeweilige Beziehung zueinander zu analysieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Gang der Untersuchung
- Begriffliche und theoretische Grundlagen
- Kurzcharakteristika des Shareholder-Value-Managements
- Kurzcharakteristika des Stakeholder-Value-Managements
- Rechtliche Rahmenbedingungen
- Analyse der Fragestellung
- Perspektiven und Kriterien für eine Beurteilung
- Analyse aus der Perspektive des privaten Großaktionärs
- Analyse aus der Perspektive des Betriebsratsvorsitzenden
- Analyse aus der Perspektive des Finanzvorstands (CFO)
- Analyse aus der Perspektive des Bundesministers für Wirtschaft und Technologie
- Analyse konfligierender und harmonischer Beziehungen zwischen den gewählten Perspektiven
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Frage, wem der Shareholder Value gehört. Im Fokus steht dabei eine perspektivengetriebene ökonomische Analyse, die auch empirische Forschungsergebnisse einbezieht. Ziel ist es, die unterschiedlichen Ansprüche verschiedener Interessengruppen an den Unternehmenswert zu beleuchten und deren Beziehung zueinander zu analysieren.
- Das Konzept des Shareholder Value und seine Bedeutung für die Unternehmensführung
- Die verschiedenen Anspruchsgruppen (Stakeholder) eines Unternehmens und deren Interessen
- Die rechtlichen Rahmenbedingungen des Shareholder Value-Managements
- Der Vergleich der Perspektiven verschiedener Stakeholder hinsichtlich ihres Anteils am Shareholder Value
- Die Herausforderungen und Chancen für eine harmonische Beziehung zwischen den verschiedenen Stakeholdern.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die Problemstellung dar. Sie zeigt die Relevanz des Shareholder Value-Konzepts und die Notwendigkeit, dessen Anwendung unter Berücksichtigung verschiedener Stakeholder zu betrachten. Der zweite Teil behandelt die theoretischen Grundlagen, indem er die Charakteristika des Shareholder-Value- und Stakeholder-Value-Managements sowie die relevanten rechtlichen Rahmenbedingungen beleuchtet.
Im dritten Kapitel steht die Analyse der Fragestellung „Wem gehört der Shareholder Value?“ im Mittelpunkt. Es werden verschiedene Perspektiven von Stakeholdern wie private Großaktionäre, Betriebsratsvorsitzende, Finanzvorstände und Bundesminister für Wirtschaft und Technologie analysiert.
Schlüsselwörter
Shareholder Value, Stakeholder Value, Unternehmensführung, Corporate Governance, Stakeholder Management, Interessenkonflikt, Unternehmensethik, ökonomische Analyse, empirische Forschung.
- Quote paper
- Julian Schneidereit (Author), 2017, Wem gehört der Shareholder Value?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/413591