Der Versroman "Lanzelet", der wahrscheinlich im frühen 13. Jahrhundert nach einer nicht erhaltenen französischen Quelle von Ulrich von Zatzikhoven verfaßt wurde, erzählt die Geschichte eines ungebrochenen, positiven Helden. Die Erzählung ist die frühste deutsche Bearbeitung des Lancelot-Stoffes von Chrètien. Es ist anzunehmen, daß Zatzikhoven die Thematik Chrètiens bekannt war, aber es ist unwahrscheinlich, daß er sich darauf bezogen hat. Der Schriftsteller selbst nennt als Quelle für seine Arbeit ein "welsche buoch"
Inhaltsverzeichnis
- I. EINLEITUNG
- II. FORTUNA - Fügung des Glücks
- III. TEIL I: Selbstfindung
- 1) Jugendgeschichte (Enface)
- 2) Artuswürdigkeit (Integration)
- IV. TEIL II: Behauptung
- 1) Herrschaftstüchtigkeit
- 2) Liebesbewährung
- V. FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den Versroman „Lanzelet“ von Ulrich von Zatzikhoven, der im frühen 13. Jahrhundert entstand. Der Fokus liegt auf der Analyse der Figur des Lanzelet als Held, der sich von Chrétiens Lancelot durch seine vollkommene und unerschütterliche Glückseligkeit unterscheidet.
- Die Rolle des Schicksals und der Fortuna in Lanzelets Lebensweg
- Die Bedeutung der „manheit“ (Tapferkeit) und die Darstellung des Helden als Idealbild
- Die Herausarbeitung des Unterschieds zwischen Lanzelet und Chrétiens Lancelot
- Die Interpretation der Erzählung im Kontext des mittelalterlichen Weltbildes
- Die Analyse der thematischen Konzepte und Motive, die von Ulrich von Zatzikhoven in die Erzählung integriert wurden
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema des Versromans „Lanzelet“ und seine Besonderheiten ein. Sie beleuchtet den Unterschied zwischen Lanzelet und Chrétiens Lancelot und stellt die zentralen Themen der Arbeit vor.
Das zweite Kapitel widmet sich dem Konzept der Fortuna und ihrem Einfluss auf Lanzelets Leben. Es wird die Bedeutung der Schicksalsbegriffe „gelücke“, „heil“ und „saelde“ erläutert und der Kontext des mittelalterlichen Weltbildes betrachtet.
Der erste Teil des Buches behandelt Lanzelets Selbstfindung. Die Jugendgeschichte beleuchtet die Anfänge seiner Entwicklung, während das Kapitel über die Artuswürdigkeit seine Integration in die höfische Gesellschaft beschreibt.
Schlüsselwörter
Versroman, Lanzelet, Ulrich von Zatzikhoven, Chrétien de Troyes, Fortuna, Schicksal, „manheit“, Tapferkeit, Idealbild, mittelalterliches Weltbild, höfische Gesellschaft, Selbstfindung, Artuswürdigkeit, Integration, Herrschaftstüchtigkeit, Liebesbewährung.
- Citation du texte
- Kathrin Haubold (Auteur), 2001, Lanzelet - Der passive Held, der tapfere Held und Fortuna, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/4138