Die Kuba-Krise. Eine neorealistische Perspektive


Hausarbeit, 2018

27 Seiten, Note: 2.0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Kapitel I - Die Theorie des Realismus
Genese des Neorealismus
Unterscheidung klassischer Realismus vs. Neorealismus

Kapitel II - Die Theoretiker
Klassischer Realismus nach Hans Joachim Morgenthau
Neorealismus nach Kenneth Neal Waltz
Menschliches Verhalten
Die innere Struktur eines Staates
Anarchie
Balance of Power

Kapitel III - Die Kuba-Krise

Kapitel IV - Die Analyse

Fazit

Quellen- und Literaturverzeichnis
Literaturquellen
Internetquellen

Einleitung

Wenn über die Bedeutung des Wortes „Krieg“ nachgedacht werden soll, so ist es möglicherweise die Vorstellung von „Weltkrieg“, das erste was in den Sinn kommen mag. Die beiden Weltkriege lassen sich in das 20. Jahrhundert einordnen. Betrachtet man das 20. Jahrhundert aus historischer Sicht, in Hinblick auf Krieg und Zerstörung, so mag das Jahrhundert grauenvoll anmaßen.

Am 18. Juni 1914 wird Erzherzog Franz Ferdinand, der Thronfolger ÖsterreichUngarns, bei einem Attentat getötet. Das als „Attentat von Sarajevo“ bekannte Verbrechen, gilt als Auslöser des ersten Weltkriegs.[1] Der erste Weltkrieg wütet vier Jahre und kostet Millionen Menschen das Leben.

Am 30. Januar 1933, 15 Jahre später, wird Adolf Hitler durch den sich im Amt befindlichen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg zum Reichskanzler ernannt.[2] Sechs Jahre später ziehen die Nationalsozialisten in den zweiten Weltkrieg.

Nach dem Fall des Dritten Reichs 1945 wird Deutschland unter den alliierten Siegermächten aufgeteilt. Wenige Monate später, im Jahre 1947 beginnt der Kalte Krieg zwischen den Westmächten unter der Führung der Vereinigten Staaten von Amerika und dem Ostblock unter der Führung der Sowjetunion. Der Konflikt weitete sich in den Folgejahren aus, als im Jahre 1949 die NATO gegründet wurde. Im Mai 1955 wurde der Warschauer Pakt als Reaktion auf den Beitritt Deutschlands in die NATO gegründet. Somit standen sich Ost- und Westflügel scharf gegenüber.[3]

Der Kalte Krieg weist viele Charakteristika auf. Ein besonders markanter Punkt lässt sich an der Art und Weise, wie der Krieg geführt wurde, festmachen. Ein Rüstungswettlauf entfachte einen ständigen Kampf unter den zwei verhärteten Fronten. Im Fokus des Kalten Krieges stand unverkennbar der Drang, ein größeres Waffenarsenal zu besitzen als der Feind. Besonders Nukleartechnologie sollte der Schlüssel zum Erfolg werden und die Überlegenheit gegenüber dem Feind absichern. Weitere Bereiche wurden genutzt, um den Triumph zu demonstrieren. Wissenschaftler waren dazu animiert, bahnbrechende Entdeckungen zu realisieren, bevor dies die Gegenseite konnte. Der Weltraum blieb desgleichen nicht von der Hetzjagd durch die beiden Kontrahenten verschont. Am 4. Oktober 1957 beförderte die Sowjetunion als erste Nation den ersten künstlichen Erdsatteliten mit dem Namen Sputnik I in die Erdumlaufbahn. Dies resultierte im „Sputnik-Schock“[4] woraufhin der Präsident der Vereinigten Staaten versicherte, im nächsten Jahrzehnt Menschen auf den Mond zu schicken. Rund sechs Jahre nach der Ermordung Kennedys, betrat Neil Alden Armstrong als erster Mensch den Mond.[5]

Experten sehen den Weltraum als weiteren und ebenso finalen Austragungsort des Kalten Krieges und schreiben dem Wettlauf im All eine deeskalierende Wirkung zu, welche einen möglichen heißen Krieg verhinderte.[6] Für viele gilt der Kalte Krieg seitens der Vereinigten Staaten von Amerika im Zuge ihrer Apollo 11 Weltraummisson als gewonnen.

An drei Stellen im Kalten Krieg war ein sogenannter „heißer Krieg“ zwischen den Großmächten kaum mehr auszuschließen. Die Berlin-Blockade 1948/49, Die KubaKrise 1962 und der Streit um Mittelstreckenraketen von 1979.

Es gibt viele Ansätze, um die Ursachen des Kalten Krieges zu erklären. Dabei fallen zwei besonders ins Auge. In der traditionellen Vorstellung, vertreten durch den jugoslawischen Kommunismus-Kritiker Milovan Djilas, verpflichtet die marxistische Ideologie mit ihrem Anspruch auf Weltrevolution die russische Außenpolitik auf einen aggressiven Kurs gegen den Westen.[7] Vertreter der traditionellen Vorstellung kamen mit George Kennan[8] und John Foster Dulles[9] ebenso aus der amerikanischen Regierung.

Eine andere Sichtweise wird durch die revisionistische Erklärung deutlich. Diese betonte die Verantwortung der Vereinigten Staaten von Amerika für die Entstehung des Kalten Krieges. Demnach soll die Sowjetunion geschwächt aus dem zweiten Weltkrieg hervorgegangen sein und dem Westen hilflos gegenübergestanden haben. Nach der revisionistischen Erklärung müsse man die Ursache des Kalten Krieges in der politisch-wirtschaftlichen Struktur der Vereinigten Staaten suchen, welche darauf ausgerichtet sei, immer neue Absatz- sowie Rohstoffmärkte zu erschließen. Durch dieses Bestreben entsteht unweigerlich ein Konflikt zwischen den beiden Großmächten. Als wichtige Vertreter der These gelten William A.Williams[10], Gabriel Kolko[11] und David Horowitz[12].[13] [14]

Seit den siebziger Jahren nähern sich sowohl die traditionelle Vorstellung, als auch die revisionistische Erklärung an und behaupten, die Fehleinschätzungen beider Großmächte gelten als die Ursache des Kalten Kriegs.[15]

In dieser Hausarbeit soll es um einen der drei beinahe-Auslöser des „heißen Krieges“ gehen. Die Kuba-Krise gilt als eine der gefährlichsten Zuspitzungen des Kalten Krieges. Die Krise resultiert grob skizziert aus einem Konflikt über die Stationierung von Mittelstreckenraketen auf der Karibikinsel Kuba. Die Vereinigten Staaten von Amerika stationierten Mittelstreckenraketen des Typen Jupiter in einem NATO- Stützpunkt auf der Türkei. Daraufhin beschloss die Sowjetunion die Stationierung von Mittelstreckenraketen auf Kuba. Während des Transports der Mittelstreckenraketen nach Kuba, drohte die US-Amerikanische Regierung unter Präsident John F. Kennedy die Stationierung nötigenfalls mit Atomwaffen zu unterbinden.[16]

Diese extreme Zuspitzung des Kalten Krieges soll anhand neorealistischer Theorien greifbar gemacht werden. Das leitende Erkenntnisinteresse dieser Hausarbeit besteht darin, die Kuba-Krise im Jahre 1962 aus einer neorealistischen Perspektive zu durchleuchten und anschließend aus dieser heraus eine Erklärung für die Krise zu formulieren.

Um diese Erklärung zu liefern, bedarf es zunächst einer Einführung in die Theorie des klassischen Realismus und daran anknüpfend die Darstellung des Neorealismus. Ebenso wird auf mögliche Grenzen des Neorealismus als Theorie - in Bezug auf seine Erklärungskraft - eingegangen, welche nicht zu vernachlässigen ist.

Kapitel I - Die Theorie des Realismus

Genese des Neorealismus

Die Genese des Realismus ist keineswegs Hauptbestandteil dieser Hausarbeit, jedoch in seiner Wirkung für das Verständnis weiterer Zusammenhänge nicht zu unterschätzen. Wie bereits in der Einleitung deutlich geworden ist, befindet sich die Außenpolitik verschiedener Staaten in einer Art Umbruch bezüglich ihres Verständnisses der Internationalen Beziehungen. Nach dem Sieg über das Dritte Reich stellt sich eine neue Herausforderung für die Internationalen Beziehungen heraus. Die Vereinigten Staaten von Amerika befinden sich erneut in einer misslichen und ferner bedrohlichen Lage.[17] Der Diskurs der daraufhin entbrannte, wessen Verschulden diese Lage sei, führte zu dem Ergebnis, Einzelpersonen für die missliche Situation verantwortlich zu machen.[18] Diese Sicht auf die Dinge kursiert entgegen der klassisch realistischen Auffassung Hans Joachim Morgenthaus, welcher in seinem Werk „Scientific Man vs. Power“ von 1946 aufzeigt, dass diese Lage vielmehr Ausdruck einer intellektuellen, moralischen und politischen Krankheit sei, welche ihre Grundannahmen in der zeitgenössischen Philosophie sucht.[19] Getrieben durch die Kritik an den intellektuellen Strömungen seiner Zeit, versuchte Morgenthau eine systematische Theorie zu entwickeln, um die Geschehnisse in der internationalen Politik besser zu verstehen.[20] Die Quintessenz dieser Überlegungen Morgenthaus resultieren in der Notwendigkeit, eine Neubewertung der Grundlagen des Politischen anzustellen. Morgenthau nimmt an, dass „Politik wesenhaft immer mit Macht verbunden und daher notwendigerweise auch immer Machtpolitik sei.“[21] Machtpolitik ist somit ein essentieller Bestandteil der Internationalen Beziehungen. Ferner verweist Morgenthau auf den destruktiven Charakter von Machtpolitik, welcher durch rationale Befähigungen einzudämmen ist.[22] An diese Stelle knüpft der Neorealist Kenneth Neal Waltz mit seinen Überlegungen über das Sicherheits- und Machtdilemma an. Er erweitert den bei Morgenthau andererseits eng definierten Begriff von Macht um die Themenfelder Selbsterhaltung und Selbsthilfesystem. Der Begriff von „Balance of Power“, also dem Gleichgewicht der Macht wird ein Zentraler Bestandteil der Erweiterung des klassischen Realismus durch Waltz.

Unterscheidung klassischer Realismus vs. Neorealismus

Bevor es an die Erarbeitung der Kernthese der eigentlichen Theorie geht, muss geklärt werden, wie sich die beiden Theoriekonstrukte des Realismus voneinander unterscheiden. Wie bereits in der Genese des Neorealismus konstatiert wurde, beinhalten die Theorien verschiedene Kernaussagen. Betrachtet man die Strömungen[23] beider Theoriegerüste, so lassen sie sich zeithistorisch differenzieren. Der klassische Realismus ist stark von den Erfahrungen des zweiten Weltkriegs geprägt worden. Der Neorealismus hingegen, ist in einem Entstehungskontext eng mit dem Ost-West-Konflikt verbunden.[24] Ferner lassen sich Unterscheidungen in der Begründung der Notwendigkeit von Kriegen finden. Der klassische Realismus begründet die Notwendigkeit eines Krieges in der Anthropologie des menschlichen Wesens.[25] [26] Das menschliche und staatliche Streben nach Macht steht im Fokus. Der Neorealismus hingegen formuliert sein Leitmotiv in dem Überleben des Staates.[27] Eine weitere Unterscheidung liegt im Erklärungsansatz. Der klassische Realismus summiert die Außenpolitik von Staaten, um sie anschließend auszuwerten.[28] In der neorealistischen Auffassung gilt das Paradigma, - entgegengesetzt zum klassischen Realismus - von der Struktur des internationalen Systems auf das Verhalten von Staaten zu schließen. In der Begriffsterminologie des Realismus wird der Neorealismus aus diesem Grunde oft als „struktureller Realismus“ bezeichnet. Der Begriff vom Zurückführen des Verhaltens eines Staates, über die Struktur des internationalen Systems, ist im angloamerikanischen Raum als „The behaviour of the States“ maßgeblich geprägt durch Kenneth Neal Waltz. Im Fokus seiner Theorie steht nicht nur das Verhalten, sondern auch die Interaktion zwischen den Staaten. Der klassische Realismus geht weiter davon aus, dass die Grundlage allen Handelns von Anarchie geprägt wird. Dies entspricht der Vorstellung der pessimistischen Anthropologie. Die Anarchie wird durch eine Vertragsschließung von einer interpersonellen auf eine staatliche Ebene verschoben.[29] Diese Verschiebung ist enorm wichtig, da durch sie zwischenstaatliche Interaktionen erst ermöglicht werden. Weitere Unterschiede in den Theorien kristallisieren sich aus folgenden Passagen heraus und sind vor dem Hintergrund ihrer Feinheit an dieser Stelle nicht vorgesehen.

Kapitel II - Die Theoretiker

Klassischer Realismus nach Hans Joachim Morgenthau

Hans Joachim Morgenthau war deutscher Politologe und deutsch-amerikanischer Politikwissenschaftler. 1937 emigrierte er in die Vereinigten Staaten von Amerika und nahm im Jahre 1943 einen Lehrstuhl als Professor an der University of Chicago an.[30] Morgenthau orientiert sich im Zuge seiner Theorie über den klassischen Realismus stark an dem Begriff Macht.[31] Wie einleitend bereits aufgegriffen, verbindet er das Wesen von Politik mit Macht. Der Begriff wird in drei Prämissen gegliedert, welche durch Machterhalt, Machterweiterung und Machtdemonstration abgebildet werden.[32] In seinen „Six Principles of Political Realism“,[33] übersetzt: „Die sechs Prinzipien des politischen Realismus“,[34] formuliert er Prämissen, welche den Machtbegriff im internationalen System erklären sollen. Morgenthau verweist auf die Anthropologie des Menschen,[35] die Trennung von der Sphäre der Politik zu anderen Disziplinen, Interesse als Dominanz in der Handlung von Menschen, die Nichtanwendbarkeit von abstrakten Moralprinzipien auf Handlungen des Staates, die Vereinbarung von nationaler Moral mit den universalistischen Moralprinzipien und unter der Beachtung dieser fünf Prinzipien folgt die letzte Prämisse als die Abgrenzung von Realismus zu anderen Denkschulen.

Aus vorherigen Überlegungen geht hervor, dass die Anthropologie des Menschen pessimistisch ist. Die Trennung der politischen Sphäre von anderen Disziplinen ist aus der Sicht Morgenthaus von hoher Bedeutung, da ansonsten keine Denkschule möglich wäre, welche die Politik als ihren wesentlichen Bestandteil formulieren könnte. Er untermalt diese These mit der Überlegung, dass die Unterscheidung zwischen politischen und nichtpolitischen Fakten nicht möglich wäre.

[...]


[1] Rauchensteiner, Manfried; Der Erste Weltkrieg und das Ende der Habsburgermonarchie 1914-1918, Wien 2013, S.87

[2] Jasper, Gotthard; Die gescheiterte Zähmung. Wege zur Machtergreifung Hitlers 1930-1934, Frankfurt a.M. 1986, S. 8-11

[3] Stöver, Bernd; Der Kalte Krieg 1947-1991. Geschichte eines radikalen Zeitalters, München 2011, S.11 3

[4] Als Sputnik-Schock wird die Reaktion auf den ersten künstlichen Erdsatelliten der Sowjetunion bezeichnet, welcher die Vereinigten Staaten sowie den europäischen Westen sowohl politisch als auch gesellschaftliche stark erschütterten.

[5] https://www.planet-wissen.de/natur/weltall/mond/pwieneilarmstrong100.html

[6] Siefarth, Günter; Geschichte der Raumfahrt, München 2001, S.60 f.

[7] Stöver, Bernd; Der Kalte Krieg. Verlag C.H. Beck, München 2003

[8] George Kennan gilt als der «Erfinder» der Eindämmungspolitik (Containment Policy). Er verweist in seiner Auffassung auf die inhärenten Schwächen des Sowjetsystems. Ferner vertritt er die Ansicht, dass die Vereinigten Staaten, indem sie ihre Rolle als führende Nation akzeptiert, den russischen Expansionstendenzen mit ausreichendem Gegendruck begegnen können.

[9] John Foster Dulles (Außenminister der Vereinigten Staaten von Amerika 1953 - 1959) gilt als der Schöpfer der Befreiungspolitik (Liberation Policy)͘ Mit der Befreiungspolitik geht der Begriff des „Rollback“ einher͘ „Rollback“ heißt so viel wie „zurückrollen“ oder „zurückdrängen“ und deutet auf die rt und Weise hin, wie die Vereinigten Staaten versuchten, den Kalten Krieg gegen den Ostblock zu erklären. Weiter heißt es, die von den USA bekundete Absicht lautete, den Einfluss der „demokratischen und freien westlichen Welt auszuweiten“ und denjenigen der Sowjetunion in den von ihr bereits kontrollierten Gebieten und Staaten zu beseitigen.

[10] William Appleman Williams beschreibt in seinem Werk „Tragedy of merican Diplomacy“ von 1959 die amerikanische Außenpolitik. Mit seinem Buch erläutert Williams die Spannungen im Kalten Krieg. Ferner lässt sich deutlich erkennen, dass Williams ein Befürworter der revisionistischen Theorie ist. Dies wird im Zuge seiner Untersuchung der Intervention in Vietnam durch die Vereinigten Staaten von Amerika, deutlich.

[11] Gabriel Kolko ist ein US-Amerikanischer Historiker und einer der bekanntesten Historiker im Feld der revisionistischen Theorie bezüglich des Kalten Krieges͘ Ferner gilt Kolko als Kritiker der „Progressiven Ära“, (siehe; John D. Buenker, John C. Burnham, and Robert M. Crunden, Progressivism, Cambridge; Massachusetts 1986, S.3- 21) welche eine Zeit beschreibt, in der sozialer Aktivismus weit verbreitet war. Im Zuge dessen erfolgten in den Vereinigten Staaten von Amerika viele politische Reformen.

[12] David Horowitz ist ein US-Amerikanischer konservativer Publizist. Er ist Befürworter des Revisionismus im besonderen Merkmal des Linken Revisionismus. In seinem Werk „Empire and Revolution: a Radical Interpretation of Contemporary History“ von 1969, gibt Horowitz viele Informationen über die Russische Revolution und die Intervention der Vereinigten Staaten von Amerika.

[13] Stöver, Bernd; Der Kalte Krieg. Verlag C.H. Beck, München 2003

[14] Aus folgendem Webartikel lassen sich weitere Vertreter der revisionistischen Theorie extrahieren; http://www.americanforeignrelations.com/O-W/Revisionism-Left-revisionism.html

[15] Ebd.

[16] http://www.sueddeutsche.de/politik/kuba-krise-als-die-welt-fast-unterging-1.1496156-6

[17] Siedschlag, Alexander; Neorealismus, Neoliberalismus und postinternationale Politik, Wiesbaden 1997, S.48

[18] Ebd, S.48

[19] Ebd, S.48 Hans Joachim Morgenthau verweist auf philosophische Strömungen, welche die Politik zu Idealismus, Moralismus und Rationalismus verkommen ließen. Siehe ebenso; Morgenthau, Hans Joachim; Scientific Man vs. Power, Chicago University Press, Chicago 1946, S.5f.

[20] Siedschlag, Alexander; Neorealismus, Neoliberalismus und postinternationale Politik, Wiesbaden 1997, S.49

[21] Morgenthau, Hans Joachim; Scientific Man vs. Power, Chicago University Press, Chicago 1946, S.9

[22] Ebd, S.9f.

[23] Strömungen bestehen in der Regel aus verschiedenen Theorien unterschiedlicher Forscher, die sich zum Teil nur mit spezifischen Bereichen oder Themen beschäftigen. Dennoch verfolgen einige Theorien ähnliche Ziele oder Erklärungsmodelle, haben gleichgerichtete Funktionen und/oder zeichnen sich durch einigermaßen kohärente Menschenbilder, Aussagen und eingesetzte Methoden aus. Solche kann man dann als Strömungen bündeln, die nicht nur in gewissen Punkten ähnliche Theorien umfassen, sondern auch Methoden und empirische Ergebnisse teilen͘ (Diese Definition von „Strömungen“ wurde vollständig aus folgender Literatur übernommen: Rauthmann, John F.; Persönlichkeitspsychologie, Paradigmen - Strömungen - Theorien, Berlin 2017, S.30) Der Neorealismus entwickelt sich aus derselben Denkschule, wie der klassische Realismus, jedoch legt er seinen Schwerpunkt in eine andere Richtung als dieser. Man könnte sagen, dass sich der Neorealismus aus den veränderten Umständen Ende der fünfziger Jahre entwickelt. Die veränderten Beziehungszusammenhänge in der internationalen Politik treiben die Ausdifferenzierung der klassischen Theorie voran. In einiger Fachliteratur wird der klassische Realismus von dem strukturellen Realismus im Hinblick auf Herkunft getrennt und jeweils anderen Schulen „Scholars“ zugeordnet͘

[24] Schieder, Siegfried; Spindler, Manuela; Theorien der internationalen Beziehungen, 3. Auflage, Budrich, Opladen 2010, S.65f.

[25] Die hier angenommene Anthropologie des Menschen ist pessimistisch gesinnt und resultiert unweigerlich in einem Konflikt welcher sich meistens in einem Krieg abbildet. Diese Anthropologie liegt in der Natur des Menschen und wird von dem Vertragstheoretiker Thomas Hobbes (1588-1679) als das Sein im Naturzustand beschrieben. Im Naturzustand herrschen lebensunwerte Bedingungen und ein „Bellum Omnium Contra Omnes“, also ein Krieg aller gegen Alle, resultiert unweigerlich aus diesem Zustand.

[26] Morgenthau, Hans Joachim; Politics Among Nations, The Struggle for Power and Peace, Sixth Edition, New York 1985, S.4

[27] Die Sichtweise durch die Theorie des Realismus und Neorealismus ändert die Ebene auf der sich die Beziehungen befinden. Die Philosophie liefert mit der Vertragstheorie die Möglichkeit, die Beziehungen zwischen Individuen von der interpersonellen Ebene, auf eine staatliche Ebene zu verschieben. Nun liegen die Beziehungen nicht mehr zwischen Individuen, sondern zwischen Saaten. Diese Feststellung ist von enormer Bedeutsamkeit im Hinblick auf die Annahme, dass die herrschende Staatsform im Realismus „ narchie“ ist͘

[28] Diese Summation ist philosophisch auf den Reduktionismus zurückzuführen. Dabei handelt es sich um die These, dass Beobachtungssätze Aufschluss über die Theorie geben. Ebenso lassen sich gesetzesmäßige Zusammenhänge auf kausal-deterministische Ereignisse zurückführen.

[29] Baylis, John; Smith, Steve; Owens, Patricia; The Globalization of World Politics, An Introduction in international relations, Sixth Edition, Oxford University Press, S.101

[30] Die biografischen Informationen wurden auf folgender Seite ermittelt: http://www.whoswho.de/bio/hans- joachim-morgenthau.html

[31] Macht im Sinne von Max Weber, als das Herrschen von Menschen über Menschen.

[32] Morgenthau, Hans Joachim; Macht und Frieden, Gütersloh 1963, S.50

[33] Folgende Überlegungen Morgenthaus, sind an die Anlehnung seines Werkes „Politics mong Nations“ (1985) in die deutsche Sprache übersetzt.

[34] Der politische Realismus entspringt terminologisch aus dem klassischen Realismus. Der Begriff wird durch seine Anwendung geprägt und setzt sich mit dem Charakter und der Verteilung von Macht im internationalen System auseinander. Definition teilweise übernommen aus: http://deacademic.com/dic.nsf/dewiki/1119441

[35] Siehe S.8

Ende der Leseprobe aus 27 Seiten

Details

Titel
Die Kuba-Krise. Eine neorealistische Perspektive
Hochschule
Universität Bielefeld
Veranstaltung
Einführung in die Internationalen Beziehungen I
Note
2.0
Autor
Jahr
2018
Seiten
27
Katalognummer
V415755
ISBN (eBook)
9783668658073
ISBN (Buch)
9783668658080
Dateigröße
660 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Realismus, Neorealismus, Kenneth Neal Waltz, Hans Joachim Morgenthau, John Fitzgerald Kennedy, Nikita Chruschtschow, Fidel Castro, Sowjet Union, Kalter Krieg, Internationale Beziehungen, Politikwissenschaft, Kuba Krise
Arbeit zitieren
Leon Kremer (Autor:in), 2018, Die Kuba-Krise. Eine neorealistische Perspektive, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/415755

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