Inselparadies Malediven? Die Idylle in Gefahr durch Klimaerwärmung, Massentourismus und Umweltverschmutzung


Thèse Scolaire, 2018

23 Pages, Note: 2


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Lage, Begriffe und Entstehung
2.1. Lage und Begrifflichkeiten
2.2. Korallen und Korallenriffe
2.3. Entstehung von Atollen nach Darwin

3. Bedrohung
3.1. Klimaerwärmung
3.2. Anstieg des Meeresspiegels
3.3. Versauerung der Meere
3.4. Massentourismus und Bautätigkeit
3.5. Steigendes Müllaufkommen

4. Gegenmaßnahmen
4.1. Begrenzung der globalen Erwärmung
4.2. Küstenschutz durch Wiederherstellung und Neuanlage von Riffen
4.3. Müllvermeidung und Recycling
4.4. Tourismus – Begrenzung und Neuausrichtung

5. Zusammenfassung und Ausblick

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Bei dem Wort „Malediven“ denkt man unmittelbar an ein Inselparadies mit hellen Sandstränden im türkisblauen Ozean. Die Malediven gelten deshalb als das Urlaubsparadies schlechthin. Zugleich assoziiert man mit den Malediven aber auch Umweltprobleme und die Bedrohung ihrer Existenz durch die globale Erwärmung und den damit verbundenen Anstieg des Meeresspiegels.

Im Sommer 2017 hatte ich die Möglichkeit, die Malediven zu besuchen und habe hier versucht, auch hinter die „Kulissen“ eines Inselparadieses zu schauen. Zugleich konnte ich den Medien der letzten Monate immer wieder entnehmen, dass der aktuelle US-Präsident die Existenz von globaler Erwärmung und Klimawandel leugnet und damit das Umweltbewusstsein der verantwortlichen Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft negativ beeinflusst. Vor diesem Hintergrund möchte ich mich in der vorliegenden Facharbeit näher damit auseinandersetzen, ob und durch welche Faktoren die Malediven konkret bedroht sind und welche Gegenmaßnahmen mit welchem Erfolg ergriffen werden können.

Zu diesem Zweck werden im ersten Teil der Arbeit zunächst die geografische Lage, relevante Begrifflichkeiten und die Entstehung der Malediven beschrieben (Kapitel 2). Im zweiten Teil werden die wesentlichen Bedrohungsfaktoren wie Klimawandel, Meeresspiegelanstieg, Massentourismus und steigendes Müllaufkommen sowie ihre Auswirkungen auf die Existenz dieser Inselwelt dargestellt (Kapitel 3). Schließlich wird im dritten Teil der Arbeit auf ausgewählte Maßnahmen eingegangen, um die weitere Existenz der Malediven zu sichern.

2. Lage, Begriffe und Entstehung

2.1. Lage und Begrifflichkeiten

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Malediven sind eine Gruppe von 1.196 Inseln, welche sich in 19 Gruppen über 26 Atolle erstrecken. Sie befinden sich im Indischen Ozean und liegen südwestlich von Indien und Sri Lanka. Die Inseln erstrecken sich über eine Länge von ca. 870 Kilometern in Nord-Süd-Richtung fast bis zum Äquator (vgl. Abb. 1).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Inseln verteilen sich auf insgesamt 26 Atolle. Als Atoll bezeichnet man ein ringförmiges Riff, das eine Lagune umschließt.1 Ein Riff ist eine unter der Meeresoberfläche liegende Erhebung, die bis dicht unter den Meeresspiegel reichen kann.2 Die bekannteste Form sind Korallenriffe.

Die auf den Riffringen angeordneten Inseln werden von den Bewohnern der Malediven als „Atholhu“ bezeichnet; aus diesem Namen hat sich die internationale Bezeichnung „Atoll“ für Koralleninseln abgeleitet.3 Die Atollkette der Malediven bildet die größte und eindrucksvollste Riff-Formation der Erde 4 (vgl. Abb. 2).

Die Inseln der Malediven erheben sich alle nur rund einen Meter über den Meeresspiegel, die höchste Erhebung beträgt 2,4 m.5

2.2. Korallen und Korallenriffe

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Wie der Name „Koralleninsel“ bereits sagt, haben sich die Inseln aus Korallen entwickelt. Korallen sind festsitzende, koloniebildende Nesseltiere, deren Weichkörper von einem hornigen oder kalkigen Stützgerüst umgeben ist.6 Korallen kommen ausschließlich im Meer vor.7

Der Körper der Koralle wird als Polyp bezeichnet. Er ist länglich und hohl. An einer Seite befindet sich ein Schlund zur Nahrungsaufnahme, durch den zugleich die Abfallstoffe ausgeschieden werden. Um den Schlund herum befindet sich ein Ring aus Tentakeln, mit denen die Koralle ihre Nahrung fängt. Fast der ganze Körper des Tieres dient der Verdauung.8 Der Polyp sitzt zur Hälfte in einem Kalkkelch, vgl. Abb. 3. Die Haut des Polypen besteht aus drei Zellschichten, in der untersten sind sog. Zooxanthellen angesiedelt.

Zooxanthellen sind Algen, die mit dem Polypen in einer Symbiose leben. Die Algen nutzen das Wasser und das Kohlendioxid, welches der Polyp ausscheidet, für ihren eigenen Stoffwechsel und betreiben damit Photosynthese. Dabei produzieren sie mit der Energie der Sonnenstrahlen Sauerstoff und Glukose. Diese Stoffe benötigt der Polyp zum Überleben. Auf einer Außenfläche von einem Quadratzentimeter siedeln sich zirka eine Million dieser Algenzellen an.9

Die Algen benötigen für ihren Stoffwechsel Sonnenlicht, aus diesem Grund wächst die Koralle der Sonne entgegen. Kommt sie in den Schatten einer anderen Koralle, verzweigt sie sich wie die Äste eines Baumes, um wieder der Sonne entgegen zu wachsen. Damit sind es die Algen, die die Form der Korallen als auch ihre Farbe bestimmen.10

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Es wird zwischen Weichkorallen und Steinkorallen unterschieden. Am bekanntesten sind die Steinkorallen, die den Hauptanteil an der Entstehung von Korallenriffen haben. Steinkorallen bilden durch Einlagerungen von Kalk Skelette. Dabei wird totes Skelettmaterial fortwährend von lebendigem Gewebe überwachsen und gibt der Korallenkolonie damit eine feste Stütze. Die Einzelskelette der Korallen sind dabei pflanzenartig verzweigt. An den Zweigenden, den Wachstumsspitzen, sitzen die farbenprächtigen Polypen.11 Korallen sehen auf den ersten Blick aus wie Blumen, sie werden deshalb auch als „Blumentiere“ bezeichnet.12

Riffbildenden Korallen wachsen dort, wo die durchschnittliche Temperatur des Oberflächenwassers mindestens 18°C beträgt.

[...]


1 Vgl. Wikipedia: Atoll, URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Atoll (Stand 12.11.2017)

2 Vgl. Meyers Neues Lexikon, VEB Bibliographisches Institut Leipzig, 2. Auflage, 1975, Band 11, S. 539

3 Vgl. Friedel, Michael, in: Malediven, MM-Photodrucke GmbH, Steingau 1988, S. 20

4 Ebd.

5 Vgl. Wikipedia: Malediven, URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Malediven (Stand 12.11.2017)

6 Vgl. Meyers Neues Lexikon, VEB Bibliographisches Institut Leipzig, 2. Auflage, 1975, Band 8, S. 53

7 Vgl. Wikipedia: Koralle, URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Koralle (Stand 16.12.2017)

8 Vgl. Bolten, Götz: Korallenriffe, in: planet-wissen.de, URL: https://www.planet-wissen.de/natur/meer/korallenriffe/index.html (Stand 05.01.2018)

9 Ebd.

10 Ebd.

11 Vgl. Wikipedia: Koralle, URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Koralle (Stand 16.12.2017)

12 Vgl. Diercke, Geographie 9/10 für Brandenburg, Bildungshaus Schulbuchverlage Westermann Schroedel Diesterweg Schöningh Winklers GmbH, Braunschweig, 2009, S. 90

Fin de l'extrait de 23 pages

Résumé des informations

Titre
Inselparadies Malediven? Die Idylle in Gefahr durch Klimaerwärmung, Massentourismus und Umweltverschmutzung
Note
2
Auteur
Année
2018
Pages
23
N° de catalogue
V416253
ISBN (ebook)
9783668665590
ISBN (Livre)
9783668665606
Taille d'un fichier
1246 KB
Langue
allemand
Mots clés
Korallen, Korallenriffe, Darwin, Atoll, Klimawandel, Erderwärmung, Meeresspiegel, Tourismus, Übersäuerung, Versauerung, globale Erwärmung, Küstenschutz, Riff, Müllvermeidung, Recycling
Citation du texte
Tara Piaszinski (Auteur), 2018, Inselparadies Malediven? Die Idylle in Gefahr durch Klimaerwärmung, Massentourismus und Umweltverschmutzung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/416253

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