Das Thema wertorientierte Unternehmensführung ist bereits seit den 80er-Jahren des 20. Jahrhunderts durch die Entwicklung des Shareholder Value Modells, konzipiert von Alfred Rappaport, in den Fokus der Unternehmensführung gerückt. Im Zuge dessen wurden moderne Instrumente des unternehmenswertorientierten Controllings entwickelt. Sukzessive erfolgte die Etablierung der neuen Instrumente in das Controlling internationaler Großkonzerne, auch in Deutschland. Das Bestreben nach der Maximierung des Unternehmenswertes hat sich nicht per se geändert, es erfolgte jedoch eine erhebliche Änderung auf die Sichtweise und auf die Messbarkeit, in Bezug auf die Erkenntnisse, welche Parameter zur Maximierung optimiert werden müssen. Zusammenfassend könnten die Maxime der "modernen" Instrumente des Controllings und das Ziel der Theorie durch die von Alfred Rappaport zurückgehende Aussage "Cash is a fact, profit is an opinion" ausgedrückt werden.
Im Zuge diverser größerer Übernahmen in der Vergangenheit haben Unternehmen versucht, durch einen Zusammenschluss Mehrwerte zu schaffen. Die jüngst größere Übernahme eines deutschen Unternehmens ist die von der Monsanto Company durch die Bayer AG (Übernahmevolumen: 66 Mrd. US Dollar). Auch andere deutsche Unternehmen haben größere Fusionen getätigt, so übernahm die Fresenius SE & Co. KGaA den größten privaten Krankenhausbetreiber Spaniens namens "Quirónsalud" (Übernahmevolumen: 5,76 Mrd. €). Diese Übernahmen waren vor allem mit dem Willen der wertorientierten Entwicklung und dem Ausbau strategischer Vorteile geschehen. Dies verdeutlicht jedoch auch, dass eine Verbindung zwischen Übernahmen und dem Streben nach Mehrwerten in strategischen Überlegungen von Unternehmen besteht.
Daher ist es an der Zeit zu untersuchen, welche Instrumente zur Wertsteuerung und Wertmessung von den Unternehmen eingesetzt werden, um eine Wertentwicklung abbilden zu können. Ziel dieser Arbeit ist es, unter anderem zu analysieren, wie die wertorientierte Unternehmensführung bei Bayer und Fresenius praktiziert wird. Außerdem sollen die Beweggründe für wertorientiertes Controlling in beiden Unternehmen untersucht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Aktueller Bezug der Arbeit
- Aufgabenstellung und Herangehensweise
- Shareholder Value & Faktenbuch zu Bayer und Fresenius
- Shareholder Value - Theorie und Werttreiber -
- Cash Flow - Definition & Management -
- Faktenbuch Bayer und Fresenius – Übersicht und Berechnungen -
- Wertorientiertes Controlling
- Allgemeine Definition und Kritik an den traditionellen Kennzahlen
- Kapitaleffizienz – Return on Capital Employed, Return on Invested Capital und Return on Operating Assets
- Economic Value Added & Market Value Added
- Cash Flow Return on Investment & Cash Value Added
- Instrumente und Unternehmenssteuerung - Bayer & Fresenius
- Bayer AG - Wertorientierte Instrumente & Unternehmenssteuerung -
- Fresenius SE & Co. KGaA - Wertorientierte Unternehmenssteuerung
- Ergebnisse und Ausblick
- Ergebnis
- Schlussfolgerung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Anwendung des unternehmenswertorientierten Controllings in der Praxis. Sie analysiert die wichtigsten Instrumente und Kennzahlen, die zur Steuerung des Unternehmenswertes eingesetzt werden können, und untersucht die Anwendung dieser Instrumente an den Beispielen der Bayer AG und der Fresenius SE & Co. KGaA.
- Shareholder Value als Zielgröße und seine Determinanten
- Bewertung relevanter Kennzahlen und Methoden im Kontext von Unternehmenswertorientierung
- Analyse der praktischen Anwendung des unternehmenswertorientierten Controllings bei Bayer und Fresenius
- Evaluierung der Effektivität und der Stärken und Schwächen der eingesetzten Instrumente
- Ableitung von Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen für die Unternehmenssteuerung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema ein und beleuchtet den aktuellen Bezug der Arbeit. Es werden die Aufgabenstellung und die Herangehensweise der Arbeit erläutert. Das zweite Kapitel stellt die Theorie des Shareholder Values und seine wichtigsten Werttreiber dar. Anschließend wird der Cash Flow definiert und seine Managementbedeutung aufgezeigt. Schließlich werden Faktenbücher zu Bayer und Fresenius erstellt, welche grundlegende Informationen und Berechnungen zur weiteren Analyse liefern. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit dem wertorientierten Controlling. Es werden zunächst allgemeine Definitionen und Kritik an traditionellen Kennzahlen gegeben. Anschließend werden verschiedene wertorientierte Kennzahlen wie Return on Capital Employed, Return on Invested Capital, Economic Value Added, Market Value Added, Cash Flow Return on Investment und Cash Value Added vorgestellt und analysiert.
Schlüsselwörter
Unternehmenssteuerung, Shareholder Value, Wertorientiertes Controlling, Cash Flow, Return on Capital Employed, Return on Invested Capital, Economic Value Added, Market Value Added, Bayer AG, Fresenius SE & Co. KGaA, Kennzahlenanalyse, Finanzkennzahlen, Kapitalrendite, Unternehmensbewertung.
- Citar trabajo
- Benjamin Klinner (Autor), 2017, Instrumente des unternehmenswertorientierten Controllings, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/419415