In einem ersten Teil werden die gängigsten Möglichkeiten dargestellt, wie durch Veränderungen des Eigenkapitals ein Unternehmen vor der Insolvenz „gerettet“ werden kann. Dabei wird das Leitbild der Aktiengesellschaft vorangestellt und auf Unterschiede zu anderen Rechtsformen, insbesondere zur GmbH, hingewiesen. Im Einzelnen werden die Kapitalherabsetzung, die Kapitalerhöhung und der sogenannte Kapitalschnitt behandelt. Eingegangen wird auch auf die Sanierungsmaßnahmen bei Personengesellschaften und die Besonderheiten der stillen Gesellschaft.
In einem zweiten Teil werden die Möglichkeiten aufgezeigt, die die Gesellschafter der einzelnen Unternehmen haben, um „ihr“ Unternehmen vor der Insolvenz zu bewahren und die Sanierung voranzutreiben oder überhaupt zu ermöglichen. Dabei stehen der Forderungsverzicht und der Rangrücktritt mit ihren gesellschafts- und steuerrechtlichen Besonderheiten und Konsequenzen im Vordergrund der Bearbeitung. Abschließend wird auf die Möglichkeiten von Schuldbeitritt, Schuldübernahme und Bürgschaft hingewiesen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Teil: Eigenkapitalmaßnahmen
- A.) Kapitalherabsetzung am Beispiel der Aktiengesellschaft, §§ 222 ff. AktG
- I. Formen
- II. Vereinfachte Kapitalherabsetzung, §§ 229 ff. AktG
- 1. Ziel und Zweck
- a)
- b) Ausschüttungssperre
- 2. Die „Vereinfachung“ der Kapitalherabsetzung
- III. Voraussetzungen des § 229 AktG
- 1. Zulässiger Zweck
- a)
- b)
- 2. weitere Zulässigkeitsvoraussetzungen, § 229 II AktG
- IV. Verfahren
- 1. Beschlussfassung
- a) Inhalt
- b) Zustimmungspflicht von Minderheitsaktionären
- 2. Durchführung
- 3. Besonderheiten beim Kapitalschnitt
- 4. Gläubigerschutz nach §§ 230-233 AktG
- a) d) einzelne Normen
- V. Folgen von Verfahrensfehlern
- VI. Fristenproblem
- VII. Lösung des Fristenproblems
- B.) Kapitalerhöhung am Beispiel der Aktiengesellschaft, §§ 182 ff. AktG
- I. Arten
- 1. nominell
- 2. effektiv
- II. Effektive Kapitalerhöhung, §§ 182 ff. AktG
- 1. Voraussetzungen des § 182 AktG
- 2. Durchführung
- a) gesetzlich
- aa) Beschluss und Handelsregisteranmeldung
- bb) Zeichnung der Aktien
- cc) Bezugsrechte
- dd) Abschluss der Kapitalerhöhung
- b) Praxis
- 3. Fristenproblem
- a) Bestehen
- b) Lösung
- C.) Kapitalschnitt bei der GmbH
- I. Vereinfachte Kapitalherabsetzung, §§ 58a-f GmbHG
- 1. Zulässige Zwecke
- 2. weitere Zulässigkeitsvoraussetzungen
- 3. Herabsetzung auf Null
- 4. Rückwirkung
- 5. Gläubigerschutz
- 6. Verfahrensfehler
- II. Erhöhung des Stammkapitals
- 1. Beschluss
- 2. Durchführung
- a) - d) Ablauf
- D.) Eigenkapitalmaßnahmen bei Personengesellschaften
- E.) Stille Gesellschaft als Sanierungsmaßnahme, §§ 230-237 HGB
- I. Allgemeine Voraussetzungen, §§ 230, 231 HGB
- 1. Voraussetzungen der stillen Gesellschaft
- a)-f) Einzelheiten
- 2. Rechtsfolge bei Fehlen von Voraussetzungen
- II. Vorteile der stillen Gesellschaft
- III. Typische stille Gesellschaft
- 1. Beteiligung am Jahresgewinn
- 2. Handelsgewerbe
- 3. Verlustbeteiligung
- 4. Kontrollrechte
- 5. § 236 HGB
- 1. AG
- 2. GmbH
- IV. Atypische stille Gesellschaft
- V. Abgrenzung der stillen Gesellschaft
- 1. zur Unterbeteiligung
- 2. zum partiarischen Darlehen
- a) - d) Abgrenzungskriterien
- 2. Teil: sonstige Gesellschafterleistungen
- A.) Forderungsverzicht
- I. Zivilrechtliche Einordnung
- 1. unbedingter Forderungsverzicht
- 2. Forderungsverzicht mit Besserungsschein
- II. Zweck und Ziel für die Sanierung
- III. Einordnung in den Bilanzen
- 1. Handelsbilanz
- 2. Steuerbilanz
- 3. Überschuldungsbilanz
- B.) Rangrücktritt
- I. Zivilrechtliche Einordnung
- II. Ziel und Zweck
- III. Voraussetzungen
- 1. Begriffsbestimmungen
- a) einfacher Rangrücktritt
- b) qualifizierter Rangrücktritt
- 2. Voraussetzungen
- 3. Auswirkungen des BMF-Schreibens vom 18.8.2004
- 4. Folgen für die Praxis
- 5. Rangrücktritt mit aufschiebend bedingtem Forderungsverzicht
- C.) Schuldübernahme eines Gesellschafters, §§ 414 ff. BGB
- D.) Schuldbeitritt eines Gesellschafters
- E.) Bürgschaft
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit den Eigenkapitalmaßnahmen und sonstigen Gesellschafterleistungen, die zur Sanierung eines Unternehmens eingesetzt werden können. Der Fokus liegt dabei auf den Möglichkeiten, durch Veränderungen im Eigenkapital und durch gezielte Leistungen der Gesellschafter ein Unternehmen vor der Insolvenz zu bewahren und seine Sanierung zu fördern.
- Analyse von Eigenkapitalmaßnahmen wie Kapitalherabsetzung und Kapitalerhöhung
- Untersuchung der Rolle von Gesellschafterleistungen bei der Sanierung
- Betrachtung verschiedener Rechtsformen, insbesondere Aktiengesellschaft und GmbH
- Relevanz von Forderungsverzicht, Rangrücktritt und Schuldübernahme
- Bedeutung von Stille Gesellschaften als Sanierungsinstrument
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Begriff des Eigenkapitals erläutert und die Struktur der Arbeit darstellt. Im ersten Teil werden die verschiedenen Möglichkeiten zur Veränderung des Eigenkapitals im Rahmen der Sanierung eines Unternehmens vorgestellt, wobei der Schwerpunkt auf der Aktiengesellschaft liegt.
Im zweiten Teil werden die Leistungen beleuchtet, die die Gesellschafter eines Unternehmens erbringen können, um dessen Sanierung zu unterstützen. Neben Forderungsverzicht und Rangrücktritt wird auch die Schuldübernahme eines Gesellschafters beleuchtet.
Schlüsselwörter
Eigenkapitalmaßnahmen, Sanierung, Restrukturierung, Aktiengesellschaft, GmbH, Gesellschafterleistungen, Forderungsverzicht, Rangrücktritt, Schuldübernahme, Stille Gesellschaft, Insolvenz, Bilanz, Gläubigerschutz.
- Citar trabajo
- Jan Schrei (Autor), 2005, Eigenkapitalmaßnahmen und sonstige Gesellschafterleistungen zur Sanierung eines Unternehmens, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/42109