Brian J. Robertson entwickelte die Holakratie während er mit verschiedenen Organisationsformen als Geschäftsführer in seinem Software-Unternehmen experimentierte. Inzwischen arbeiten weltweit über 500 Unternehmen mit dieser neuartigen Organisationsform. Das bisher größte ist die US-amerikanische Amazon Tochter Zappos mit ca. 1500 Mitarbeitern. Aber auch im deutschsprachigen Raum findet die Holakratie zunehmend Anklang. Zu Testzwecken wurde eine Abteilung der Deutschen Telekom AG im März 2016 auf die holakratische Organisationsform umgestellt. Der verantwortliche Abteilungsleiter antwortet auf das Warum: „Wenn sich Städte verdoppeln, steigt ihre Innovationskraft. Wenn das in Unternehmen passiert, wird sie eher geschwächt“.
Robertson bezeichnet die Holakratie in seinem Buch als ein revolutionäres Management-System für eine volatile Welt, in der ständige Veränderung und Unplanbarkeit vorherrschen. In der vorliegenden Arbeit wird geprüft, inwieweit diese junge Organisationsform einer kritischen Analyse standhält. Der Fokus der Untersuchung wird auf drei wesentliche Aspekte beschränkt. Hierbei wird Robertsons Holacracy auf qualitative Gütekriterien wissenschaftlichen Arbeitens untersucht, beurteilt inwiefern es sich bei der Organisationsform um eine Managementmode handeln könnte und evaluiert, in welcher Hinsicht Kritikpunkte an hierarchiearmen Organisationsformen auf die Holakratie zutreffen. Als Grundlage für die Analyse erfolgt vorab eine umfassende Darstellung der theoretischen Grundlagen der Holakratie und eine Einordnung in die Organisationstheorien.
Inhaltsverzeichnis
- Relevanz und Vorgehensweise
- Theoretische Grundlagen der Holakratie
- Gründe für einen Paradigmenwechsel
- Vorhersagen und Kontrollieren
- Die permanente evolutionäre Weiterentwicklung
- Ein geschütztes Autoritätssystem für eigenes Empowerment
- Die holakratische Organisationsstruktur
- Von der Holarchie zur Holakratie
- Die Holacracy-Verfassung
- Rollen und Verpflichtungen
- Die Kreisstruktur
- Kreisübergreifende Informationswege
- Spannungsarten
- Der Governance-Prozess
- Operative Meetings
- Strategie-Meetings
- Gründe für einen Paradigmenwechsel
- Einordnung der Holakratie in die Organisationstheorie
- Evolutionstheoretische Ansätze
- Der Selbstorganisationsansatz
- Kritische Würdigung
- Wissenschaftlicher Charakter
- Vorbemerkung
- Relevanz
- Objektivität
- Prägnanz
- Formale Korrektheit
- Aktueller Wissensstand
- Übersichtlichkeit
- Nachvollziehbarkeit
- Merkmale einer Managementmode
- Beurteilung nach Abrahamson
- Beurteilung nach Kühl
- Beurteilung nach Kieser
- Kritik an der Kritik
- Dilemmata postbürokratischer Organisationen nach Kühl
- Auflösung der Organisation
- Entstehung von Bereichsegoismen
- Zunahme von Machtkämpfen
- Verkomplizierende Vereinfachungsstrategien
- Wissenschaftlicher Charakter
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Holakratie, ein von Brian Robertson entwickeltes Organisationsmodell, auf seine Praxistauglichkeit und wissenschaftliche Fundiertheit. Die Arbeit analysiert, ob die Holakratie den Kriterien wissenschaftlichen Arbeitens genügt, ob Merkmale einer Managementmode erkennbar sind und inwieweit Kühls Kritik an hierarchiearmen Organisationen zutrifft.
- Kritische Analyse der Holakratie nach wissenschaftlichen Kriterien
- Bewertung des Holakratie-Konzepts als mögliche Managementmode
- Anwendung von Kühls Kritik an hierarchiearmen Organisationen auf die Holakratie
- Theoretische Fundierung der Holakratie und Einordnung in bestehende Organisationstheorien
- Untersuchung der Praxistauglichkeit anhand von Fallbeispielen (Zappos, Deutsche Telekom)
Zusammenfassung der Kapitel
Relevanz und Vorgehensweise: Diese Einleitung stellt die Holakratie als neuartiges Organisationsmodell vor und beschreibt den Hintergrund der Arbeit. Sie erläutert die wachsende Verbreitung der Holakratie, unter anderem bei Unternehmen wie Zappos und Teilen der Deutschen Telekom, und begründet die Notwendigkeit einer kritischen Auseinandersetzung mit diesem Konzept. Die Arbeit konzentriert sich auf die Evaluierung der Holakratie anhand von Kriterien wissenschaftlichen Arbeitens, der Einordnung als Managementmode und der Analyse von Kühls Kritik an hierarchiearmen Organisationsformen.
Theoretische Grundlagen der Holakratie: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen der Holakratie dar. Es erklärt die Gründe für einen Paradigmenwechsel in der Organisationsgestaltung, der Notwendigkeit von Flexibilität und Anpassungsfähigkeit in einer dynamischen Welt. Die holakratische Organisationsstruktur mit ihren Kernkomponenten wie Verfassung, Rollen, Kreisstruktur, Governance- und operativen Meetings wird detailliert beschrieben. Der Fokus liegt auf der Erklärung der Funktionsweise und der Prinzipien der Holakratie.
Einordnung der Holakratie in die Organisationstheorie: Dieses Kapitel ordnet die Holakratie in den Kontext bestehender Organisationstheorien ein. Es untersucht die Übereinstimmung mit evolutionstheoretischen Ansätzen und dem Selbstorganisationsansatz. Hier werden Parallelen und Unterschiede zu etablierten Organisationsmodellen herausgearbeitet und die theoretische Positionierung der Holakratie innerhalb des Feldes der Organisationsforschung diskutiert.
Kritische Würdigung: Dieses Kapitel bietet eine kritische Auseinandersetzung mit der Holakratie. Es bewertet den wissenschaftlichen Charakter des Konzeptes anhand von Qualitätskriterien, untersucht die Merkmale einer potenziellen Managementmode und analysiert, inwieweit Kühls Kritik an hierarchiearmen Organisationen auf die Holakratie zutrifft. Die Analyse erfolgt systematisch und basiert auf einer umfassenden Darstellung der Argumente für und gegen die Holakratie. Es werden sowohl Stärken als auch Schwächen des Modells aufgezeigt und diskutiert.
Schlüsselwörter
Holakratie, Organisationsform, Selbstorganisation, Managementmode, Organisationstheorie, kritische Analyse, wissenschaftliche Kriterien, hierarchielose Organisation, Postbürokratie, Flexibilität, Anpassungsfähigkeit, Governance, Rollen, Kreise.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Holakratie - Eine kritische Analyse
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Holakratie, ein von Brian Robertson entwickeltes Organisationsmodell. Sie analysiert die Praxistauglichkeit und wissenschaftliche Fundiertheit der Holakratie, bewertet sie nach wissenschaftlichen Kriterien, untersucht Merkmale einer möglichen Managementmode und prüft die Anwendbarkeit von Kühls Kritik an hierarchiearmen Organisationen auf die Holakratie.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit deckt folgende Themen ab: Eine kritische Analyse der Holakratie nach wissenschaftlichen Kriterien; die Bewertung des Holakratie-Konzepts als mögliche Managementmode; die Anwendung von Kühls Kritik an hierarchiearmen Organisationen auf die Holakratie; die theoretische Fundierung der Holakratie und ihre Einordnung in bestehende Organisationstheorien; und die Untersuchung der Praxistauglichkeit anhand von Fallbeispielen (Zappos, Deutsche Telekom).
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in die Kapitel: Relevanz und Vorgehensweise; Theoretische Grundlagen der Holakratie; Einordnung der Holakratie in die Organisationstheorie; Kritische Würdigung; und Zusammenfassung und Ausblick. Jedes Kapitel behandelt spezifische Aspekte der Holakratie, von ihrer Einführung und theoretischen Grundlagen bis hin zu einer kritischen Bewertung und Einordnung in den Kontext bestehender Organisationstheorien.
Wie wird die Holakratie in dieser Arbeit bewertet?
Die Holakratie wird anhand verschiedener Kriterien bewertet: Zunächst wird ihr wissenschaftlicher Charakter anhand von Qualitätskriterien wie Objektivität, Prägnanz und Nachvollziehbarkeit untersucht. Danach wird geprüft, ob Merkmale einer Managementmode erkennbar sind. Schließlich wird analysiert, inwieweit Kühls Kritik an hierarchiearmen Organisationen auf die Holakratie zutrifft. Die Analyse umfasst sowohl Stärken als auch Schwächen des Modells.
Welche theoretischen Ansätze werden berücksichtigt?
Die Arbeit bezieht sich auf evolutionstheoretische Ansätze und den Selbstorganisationsansatz in der Organisationstheorie, um die Holakratie einzuordnen und zu kontextualisieren. Sie vergleicht und kontrastiert die Holakratie mit etablierten Organisationsmodellen.
Welche Fallbeispiele werden verwendet?
Die Arbeit verwendet die Beispiele von Zappos und Teilen der Deutschen Telekom, um die Praxistauglichkeit der Holakratie zu untersuchen. Diese Beispiele dienen zur Illustration und zur Diskussion der Anwendung des Modells in der realen Welt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Holakratie, Organisationsform, Selbstorganisation, Managementmode, Organisationstheorie, kritische Analyse, wissenschaftliche Kriterien, hierarchielose Organisation, Postbürokratie, Flexibilität, Anpassungsfähigkeit, Governance, Rollen, Kreise.
Wo finde ich weitere Informationen zur Holakratie?
Weitere Informationen zur Holakratie finden Sie in der wissenschaftlichen Literatur zum Thema Organisationsentwicklung und Selbstorganisation, sowie in den Publikationen von Brian Robertson, dem Entwickler des Holakratie-Modells. Die Arbeit selbst liefert einen umfassenden Überblick über das Thema und dient als Ausgangspunkt für weiterführende Recherchen.
- Citation du texte
- Matthias Reimert (Auteur), 2018, Robertsons Holacrazy. Eine kritische Analyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/421136