Ob man Lesen nun als Kulturtechnik, Schlüsselkompetenz oder auch kulturelle Praxis versteht, unumstritten ist eines: Lesen lernt man nur durch andere, die Erziehung zum Leser und damit die Lesesozialisation spielen eine große Rolle. Einen entscheidenden Beitrag leistet dabei die Grundschule, welche sich in Deutschland zunehmend der herausfordernden Aufgabe der Leseförderung annimmt.
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit soll erörtert werden, welche Möglichkeiten sich an Grundschulen zur Realisierung von Leseförderung, speziell Lesemotivationsförderung, anbieten. Zu Beginn wird die Notwendigkeit der Lesemotivationsförderung auf der Basis der Erkenntnisse aus der Lesesozialisationsforschung erläutert. Im Anschluss erfolgt die terminologische sowie konzeptuelle Annäherung an das Konstrukt der Lesemotivation.
Den Hauptteil der Arbeit bildet die Auseinandersetzung mit den schulischen Möglichkeiten, die Lesemotivation der SchülerInnen aufzubauen, sie zu stärken und kontinuierlich aufrechtzuerhalten. Dabei wird zwischen den Ebenen Schule, Deutschunterricht und Kindliches Subjekt unterschieden und in erster Linie auf solche Praxisanregungen eingegangen, welche eine intrinsische Lesemotivation fördern.
Das Ziel dieser Arbeit ist es, zu verdeutlichen, an wie vielen Stellen Lesemotivationsförderung im schulischen Kontext zu einer Profisache gemacht werden kann – jedenfalls dann, wenn sich Lehrkräfte, auch in Zusammenarbeit mit externen PartnerInnen, kontinuierlich vergegenwärtigen, dass die Tätigkeit des Lesens eben mehr ausmacht als lediglich das Beherrschen der Fähigkeit, Buchstaben zu einem Wort zusammenzusetzen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Notwendigkeit der Lesemotivationsförderung in der Grundschule
- Terminologische Auseinandersetzung
- Lesefreude, Leseinteresse, Lesemotivation
- Konzepte zur Lesemotivation im Vergleich
- Für die schulische Praxis relevante Erkenntnisse aus Lesemotivationsforschung und Lesedidaktik
- Zur Lesemotivationsstudie von Richter und Plath
- Gestaltung einer gesamtschulischen Lesekultur
- Lesemotivationsförderung im Deutschunterricht
- Aufforderung zum Schmökern
- Offener Leseunterricht
- Auswahl der Unterrichtslektüre
- Praxis des Vorlesens
- Vorlesegespräche und der Einsatz von Bilderbüchern
- Förderung von Anschlusskommunikation
- Entwicklung eines Selbstkonzepts als Leserln
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, welche Möglichkeiten sich an Grundschulen zur Realisierung von Leseförderung, speziell Lesemotivationsförderung, anbieten. Im Fokus stehen dabei Erkenntnisse aus der Lesesozialisationsforschung und Lesedidaktik, um die Bedeutung und den Aufbau von Lesemotivation im schulischen Kontext zu verdeutlichen.
- Bedeutung von Lesemotivation in der Grundschule
- Terminologische Abgrenzung und Konzepte zur Lesemotivation
- Schlüsselerkenntnisse aus Lesemotivationsforschung und Lesedidaktik
- Praxisanregungen zur Förderung der Lesemotivation im Deutschunterricht
- Entwicklung eines Selbstkonzepts als Leserln
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Bedeutung des Lesens als konstruktiven Akt der Bedeutungszuweisung und seine Relevanz für Bildung und Teilhabe in der Gesellschaft dar. Sie hebt die Rolle der Grundschule in der Leseförderung und Lesesozialisation hervor und kündigt die Auseinandersetzung mit Möglichkeiten der Lesemotivationsförderung an.
- Zur Notwendigkeit der Lesemotivationsförderung in der Grundschule: Dieses Kapitel betont die enge Verknüpfung von Lesenlernen und Lesenwollen. Es erläutert die Bedeutung der Lesesozialisation, die den Prozess der Entwicklung einer stabilen Lesemotivation umfasst.
- Terminologische Auseinandersetzung: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Begrifflichkeit von Lesefreude, Leseinteresse und Lesemotivation und beleuchtet verschiedene Konzepte zur Lesemotivation im Vergleich.
- Für die schulische Praxis relevante Erkenntnisse aus Lesemotivationsforschung und Lesedidaktik: Dieser Abschnitt widmet sich der Lesemotivationsstudie von Richter und Plath und beleuchtet die Gestaltung einer gesamtschulischen Lesekultur. Anschließend werden konkrete Möglichkeiten zur Lesemotivationsförderung im Deutschunterricht aufgezeigt, wie z.B. die Aufforderung zum Schmökern, der offene Leseunterricht, die Auswahl der Unterrichtslektüre, die Praxis des Vorlesens, Vorlesegespräche, der Einsatz von Bilderbüchern sowie die Förderung von Anschlusskommunikation. Außerdem wird die Bedeutung der Entwicklung eines Selbstkonzepts als Leserln behandelt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Lesemotivation, Lesesozialisation, Leseförderung, Grundschule, Deutschunterricht, Lesedidaktik, Schulische Praxis, Selbstkonzept, Kinderliteratur und intrinsische Motivation.
- Quote paper
- Luise Glistau (Author), 2015, Möglichkeiten der Lesemotivationsförderung in der Grundschule, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/421648