Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung:
1.1 Ebene 1 - Sozialwissenschaftliches Basiskonzept & Ökonomisches Basiskonzept
1.2 Ebene 2 - spezifische Wissenschaftsprogramme
1.3 Verlauf der Arbeit
2. Geschichte ÖP & SP:
3. Grundkonzepte des Sozialwissenschaftliches Basiskonzept & Ökonomisches Basiskonzept
3.1 Maximal und Minimum Prinzip
3.2 Homo Oeconomius
3.2.1 Homo Oeconomius Bezogen auf Menschen
3.2.2. Homo Oeconomius Bezogen auf Firmen
3.3 Bedürfnispyramide nach Maslow
3.3.1 Bedürfnispyramide Mensch:
3.3.2 Bedürfnispyramide Mensch als Mitarbeiter:
3.3.3 Unternehmensstrategie
4. Kritik & Fazit:
5. Quellenangabe:
6. Eidesstattliche Erklärung
1. Einleitung:
Die Welt und das wirtschaftliche Leben wird immer umfangsreicher und viele Menschen in der Wirtschaft wünschen sich mehr Transparenz und Orientierung. Diese könnte man evtl. dadurch gewinnen, in dem man sich die Wursteln und Kernprinzipien vergegenwärtigt, welche ein hilfreicher Baustein sein kann, um die Wirtschaft zu begreifen und daraus erfolgreiches Handeln abzuleiten.
Betriebswirtschaftliche Basistheorien, sind Methoden und Perspektiven von Wissenschaftlern, wie man betriebswirtschaftliche Probleme behandelt und sollen Forschungsprozessen eine Richtung geben. Die wirtschaftlichen Aspekte stehen hierbei im Vordergrund.
1.1 Ebene 1 - Sozialwissenschaftliches Basiskonzept & Ökonomisches Basiskonzept
Auf einem sehr allgemeinem Niveau, quasi der obersten- Ebene, kann man diese Theorien in zwei Basiskonzepte unterscheiden: den ökonomischen und sozialwissenschaftlichen Basiskonzepten. (vgl. Balderjahn / Specht 2005: 37ff)
Der Betriebswirt unterscheidet sich von anderen Forschern, in dem er ein Unternehmen aus der wirtschaftlichen Sicht untersucht. So gelangt dieser vom allgemeinem Erkenntnisobjekt zum speziellen Erkenntnisobjekt. Bezogen auf die Betriebswirtschaftslehre führt dieser Weg nun von der allgemeinen Betriebslehre (Interdisziplinärer Untersuchungsgegenstand) über das ökonomische Prinzip (Disziplinspezifische Perspektive) zur Betriebswirtschaftslehre (Untersuchungsgegenstand einer Disziplin). (vgl. Wöhe / Döring, 2010: 33f)
Bei dem Ökonomischen Prinzip, wird die Betriebswirtschaftslehre „als eigenständige, autonome Wissenschaft dargelegt“ (Balderjahn / Specht 2005: 37). Es gilt das Streben nach maximaler Einkommenserzielung, also den Input so einzusetzen, dass der Output maximal wird. (vgl. Wöhe / Döring, 2010: 34). Dieses Prinzip kann angesichts des Maximum und Minimum Prinzip auch ökonomisches Prinzip, Wirtschaftlichkeitsprinzip, Rationalprinzip, Input-Output-Relation oder autonome Betriebswirtschaftslehre genannt werden.
Bei den Sozialwissenschaftlichen Theorien steht die “-menschliche Bedürfnisbefriedigung“ im Vordergrund. Hier wird die „BWL als spezielle, interdisziplinär geöffnete Sozialwissenschaft“ dargestellt. (Balderjahn / Specht 2005: 37)
1.2 Ebene 2 - spezifische Wissenschaftsprogramme
Innerhalb dieser beiden Betriebswirtschaftlichen Basistheorien, kann man weitere Ausformungen und vertiefende Konzepte identifizieren. Dies ist die sogenannte zweite Ebene. Die Ausformungen dieser Ebene werden auch spezifische Wissenschaftsprogramme, Forschungsprogramme, Paradigmen oder Ansätze genannt. Diese beinhalten unter anderem den faktoranalytischen, entscheidungsorientierten, systemorientierten, situativen, ökologieorientierter bzw. nachhaltigkeitsorientierten, verhaltenswissenschaftlichen, institutionenorientierten sowie den prozess- und kompetenzorientierten Ansatz (vgl. Balderjahn / Specht 2005: 38f). Dies ist nur eine Auswahl und entspricht nicht der Vollständigkeit, allerdings sind diese Ansätze in der heutigen Lehre am meisten vertretenen. Sie unterscheiden sich darin, aus welcher Perspektive man das Unternehmen und dessen Abläufe analysiert - dies nennt man Auswahlprinzip. (vgl. Wöhe / Döring, 2010: 33f)
1.3 Verlauf der Arbeit
Um die Betriebswirtschaftlichen Basistheorien zu verstehen, wird im Folgenden die erste Ebene, die ökonomische Basistheorie, als auch die sozialwissenschaftliche Basistheorie erläutert. Beide Theorien haben das gleiche Erkenntnisobjekt innerhalb der BWL und ergänzen und überlagern sich in ihren Ansätzen und Untersuchungen. Insofern ist es nur folgerichtig beide Basistheorienzusammen zu betrachten. Besonders eingegangen wird auf das Wirtschaftlichkeitsprinzip, das als Maximal - und Minimal Prinzip allgemein bekannt ist, und den Homo Oeconomicus, welche aus der ökonomischen Theorie stammen, als auch auf die Bedürfnispyramide nach Maslow, welche aus der Sozialwissenschaftlichen Theorie stammt. Zunächst wird jeweils die Entwicklung der beiden Basistheorien dargelegt. Zum Schluss werden beide Theorien kritisch betrachtet.
2. Geschichte ÖP & SP:
Nach dem Zweiten Weltkrieg prägte sich die Betriebswirtschaftslehre durch damalig aktuelle Probleme und Impulse der Zeit. Dabei spielten sich immer wieder Verschiebungen der Fokussen in Theorie und Praxis ab. Daraus resultierte, dass die Betriebswirtschaftslehre schrittweise von unterschiedlichsten und zum Teil sich widersprechenden Konzepten beeinflusst wurde. (vgl.: Wöhe,1996: 73f)
Edmund Heinen gilt als Hauptvertreter des entscheidungsorienteierten Ansatzes, der eng mit dem sozialwissenschaftlichen Basiskonzept verbunden ist. Dieser Ansatz ist ein Programm der Betriebswirtschaftlichen Lehre, der die Bedeutung von Entscheidung betont (es ist wichtig, wie Entscheidungen getroffen werden, anstelle von dass sie getroffen werden). Hierbei sind die Menschen als die grundlegende Aufgabe angesehen, dabei werden die sozial- und verhaltenswissenschaftlichen Erkenntnisse in die betriebliche Führung integriert. Zu dem Programm gehört; die Betriebswirtschaftslehre, die Normative BWL, das Modell, der faktortheoretischer Ansatz und der Homo Oeconomicus. Dadurch hat Heinen einen Bezug zu den sozialwissenschaftlichen Disziplinen geschaffen. (vgl. Gabler Wirtschaftslexikon: entscheidungsorientierte Betriebswirtschaftslehre) Bis zu dem Zeitpunkt, in den frühen 60 Jahren, als Heinen das erste mal mit seinem Ansatz in Erscheinung trat, existierten bereits zwei Grundorientierungen für Betriebswirtschaftliche Systeme; die sozialwissenschaftlichen und ökonomischen Basiskonzepte. Diese wurden vor den 60er Jahren von Hans Raffe herausgearbeitet. (Vgl. Kirsch / Picot 2013: 101ff) (vgl. Raffe 1974: 25ff)
3. Grundkonzepte des Sozialwissenschaftliches Basiskonzept & Ökonomisches Basiskonzept
3.1 Maximal und Minimum Prinzip
Bestandteil der ökonomischen Basiskonzept als auch teils der Sozialwissenschaftliches Basiskonzept ist das Maximal und Minimal Prinzip. In nahezu allen wissentlichen Auseinandersetzungen und Konzepten wird auf dieses Prinzip referenziert.
Das Ökonomische Basiskonzept wird in das Maximal und Minimal Prinzip unterteilt. Dabei beschäftigen sich beide Prinzipien damit, dass Menschen viele Bedürfnisse haben, aber nur knappe Ressourcen vorhanden sind. Daher muss man die eingesetzten Mittel bestmöglich kombinieren um ein wirtschaftliches Ergebnis zu bekommen. Bei den beiden Prinzipien ist jeweils ein Faktor fix und einer variabel (vgl. Dernick, 2016: 54)
Damit Menschen oder Unternehmen wirtschaftlich optimal handeln (optimale Wirtschaftlichkeit), sollten Produktionsergebnis und Produktionseinsatz im optimalem Verhältnis zueinander stehen, um so den Gewinn zu maximieren. Das Produktionsergebnis wird auch Output oder Ertrag genannt und der Produktionseinsatz Input oder Aufwand. Die Produktivität beschreibt die Differenz des Inputs und Outputs. Um diese zu errechnen, muss man die Output Menge durch die Input Menge teilen. Man bewertet dies in finanziellen Mitteln, also Geld. Beispielweise könnte man so berechnen, wie viele Tonnen Stahl (als Input) zu wie vielen Karosserien (Output) werden.
Wenn man nun nach maximalem Erlös strebt, während der Aufwand konstant bleibt, nennt man dies das Maximum Prinzip. Beispielsweise produziert eine Firma Schokoladenriegel, 500kg Schokolade werden gegeben (Aufwand), während der Ertrag variabel ist
Wenn nun der Wirtschaftsakteur versucht ein festgelegtes Ziel mit möglichst wenig Einsatz zu erreichen nennt man dies Minimumprinzip. Nun ist bei der Produktion der Schokoladenriegel eine Menge von 10.000 Stück gegeben (Ertrag), während der Einsatz variabel ist.
Es ist nicht möglich, das Maximal und Minimalprinzip miteinander zu kombinieren, jedoch ist es möglich eine Optimierung aus den beiden Prinzipien zu schaffen und sie in Verhältnis setzten. (vgl. Wilmann, L. 2007: 21)
So lässt sich sagen, dass aus betriebswirtschaftlicher Sicht „alle betrieblichen Entscheidungen dem ökonomischen Prinzip zu gehorchen (haben). Erst so wird der Betrieb zur planvoll organisierten Wirtschaftseinheit.“ (vgl. Wöhe / Döring, 2010: 34)
3.2 Homo Oeconomius
Das Maximal und Minimum Prinzip lässt sich angesichts der Resourcenknappheit verstehen. So ist die Grundlage der Wirtschaft, das Vorhandensein der Bedürfnisse der Menschen.
Um das menschliche Knappheitsproblem analysieren können, wurde das theoretische Konstrukt des Homo Oeconomicus entwickelt, der einen rational handelnder Wirtschaftsmensch unterstellt. Dieser versucht unter Ausnutzung aller verfügbaren Informationen und mit festgelegten Präferenzen, seinen persönlichen Nutzen auf Basis rationaler Überlegungen zu maximieren und nimmt dabei die Schädigung anderer in Kauf, wenn das seinem persönlichen Vorteil zuträglich ist. (vgl. Heiko Frank, 09.11.2017)
Da der Homo Oeconomicus, nämlich rein rational wirtschaftlich handelnd, kann er auf Menschen und auf Unternehmen bezogen werden. Nach diesem Konzept des Homo Oeconomicus wäre es jedoch so, dass alle Menschen alles gleich entscheiden würden. Dies ist jedoch in der Realität mitnichten der Fall. Ein Mensch interpretiert den Homo Oeconomicus sehr unterschiedlich, da einem Menschen unterschiedliche Bedürfnisse, Ressourcen und Werte zugrunde liegen bzw. zur Verfügung stehen. Werte können in ökonomische Werte und in Werte, die Menschen in sich tragen, kategorisiert werden. (vgl. Dernick 2013: 54)
3.2.1 Homo Oeconomius Bezogen auf Menschen
Ökonomische Werte sind durchaus unterschiedlich je nach Individuum. So erkennt man, wie viel Wert einer Person etwas ist, dass sie diese Aufgabe jemandem zuweist. Dies kann auch auf das Maximum und Minimum Prinzip, innerhalb des Ökonomischen Basiskonzeptes bezogen werden.
Beispielsweise, ein beschäftigter Geschäftsmann, der sein Haus neu streichen möchte, gibt diese Aufgabe lieber an einen Maler ab und kann so diese Zeit mit seiner Familie verbringen. Er gibt dieses Anliegen aus zwei Gründen an eine andere Person weiter: zum einen kann der Maler diese mit einer besseren Qualität bewältigen und zum anderen legt der Geschäftsmann Prioraten fest, was ihm wichtig ist. Zwar würde er finanzielle Mittel an eine beauftragte Person abgeben müssen, jedoch wäre es ihm so möglich, seine begrenzte Zeit mit etwas zu verbringen, was ihm wichtig ist, wie seine Familie. In diesem Falle, würde hier das Minimum Prinzip eintreffen, denn der Geschäftsmann hat sich für eine Maximale Qualität und ein Minimum an Aufwand entschieden, muss jedoch finanzielle Mittel abgeben. Das Minimum Prinzip wäre dann, dass er die Malarbeiten selbst erledigt (maximaler Aufwand) und sich so auch Geld eingespart, aber dann eine minimale Qualität erzielt wird.
Diese Werte verändern sich im Laufe des Lebens, so wäre es einem jungem Erwachsenem wichtig, finanzielle Mittel für Labels auszugeben, während ein Senior wahrscheinlich sein Geld eher für ein Essen mit seinen Enkeln ausgibt. (vgl. Heiko Frank, 09.11.2017)
3.2.2. Homo Oeconomius Bezogen auf Firmen
So ähnlich funktioniert auch dies bei Firmen, denn auch diese vertreten Werte (Code of Conduct) und ökonomische Werte. Auch hier kann es wieder auf das Maximal und Minimal Prinzip bezogen werden. Dies kann man beispielsweise auf das Make or Buy Prinzip anwenden. Bei diesem Prinzip geht es darum, ob Produktion oder Dienstleistung von anderen erledigt wird (outsourcing) oder ob man diese Aufgaben selbst macht (insourcing). Darunter steht der Leitsatz, „wir machen nur das, was auch wirklich wichtig ist.“ (vgl, Grün, O. / Jammernegg, W. 2009: 24) Für die Entscheidung, ob das Unternehmen Eigenfertigung oder Fremdbezug beziehen soll, steht in erster Linie die Strategische Dimension, (Eigen Kompetenzen und Unterscheidung von Wettbewerbern), als auch die Kostendimension und die Qualitative Dimension (Qualität der Güter, Kapazitätsmäßige Aspekte, Risikowirtschaftliche Aspekte). (vgl. Heiko Frank, 09.11.2017)
3.3 Bedürfnispyramide nach Maslow
3.3.1 Bedürfnispyramide Mensch:
Da ein Mensch nicht gleich ein Homo Oeconomicus ist, liegen Menschen Bedürfnisse und Werte zu Grunde. Diese Bedürfnisse wurden in einer Bedürfnispyramide von Abrahman Maslow erstmals 1943 veröffentlicht. Es beschreibt außerdem dessen Stufen bis hin zur Selbstverwirklichung. (vgl. Maslow, 1994: 370ff)
- In der ersten Stufe werden die Grundbedürfnissen menschlicher Existenz sind, wie Essen, Trinken und Schlaf.
- Die zweite Stufe ist das Bedürfnisse nach Sicherheit, darunter fällt; ein funktionierender Staat und Finanzielle Sicherheit.
- Die Mittlere Stufe beschreibt die sozialen Bedürfnisse wie Familie, Freundschaft, Liebe, Gruppenzugehörigkeit (Nationalitäten, Politische Partei, Religion).
- Als vorletzte Stufe werden die ICH- Bedürfnisse beschrieben, wie Anerkennung und Geltung, aber auch Wertschätzung von anderen Mitmenschen, beispielsweise Statussymbole, Erfolg im Job oder Macht.
- An der Spitze der Pyramide steht die Selbstverwirklichung, darunter fallen Selbstverwirklichung, Träume realisieren, Glücklich sein und Freiheit.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Bedürfnisse der Menschen in reichen Industrieländern wie Deutschland, Frankreich, USA oder Australien, eher bereits weiter oben beginnen. Im Gegensatz zu Leuten, die in der dritten Welt leben, wie Afghanistan, Brasilien oder Süd Afrika, da diese Leute in erster Linie den bedarf von Essen, Trinken und Schlaf haben.
Man kann außerdem sagen, dass sich die Bedürfnisse im Laufe des Lebens ändern, so haben Kinder Sicherheits- und physiologische- Bedürfnisse, während Menschen im Mittleren Alters nach Wertschätzung streben. (vgl. Heiko Frank, 09.11.2017)
[...]