Einleitung
Das 13. Jahrhundert in der Stadtgeschichte war geprägt von den Anfängen der Emanzipationsbestrebungen der deutschen Städte von ihren Stadtherren. Nicht anders war dies in Halle an der Saale. Die Stadt gehörte zum Erzbistum Magdeburg und der Erzbischof hatte die rechtliche Hoheit über die Stadt inne.
Zentrale Ereignisse des dreizehnten Jahrhunderts waren die Entstehung des Rates und die Ausstellung der Urkunde vom 30. Juli 1263. Die Urkunde und der sich entwickelnde Rat sollen demnach im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit stehen.
In der Forschung ist die Bewertung der Ereignisse in der Mitte des 13. Jahrhunderts unterschiedlich. Zum einen wird die erwähnte Urkunde als „Magna Charta Hallensis“ bezeichnet, zum anderen ist sie teilweise nur eine Randbemerkung wert. Gemeinsam ist allen Darstellungen, dass die Ereignisse um den Vertrag mit Erzbischof Ruprecht von Querfurt 1263 hinter die Ereignisse an der Wende zum 14. Jahrhundert zurücktreten.
Auch diese sollen hier am Rande angesprochen werden und die Verbindung zur Stadtgeschichte des 13. Jahrhunderts untersucht werden.
Grundlagen dieser Arbeit sind das Urkundenbuch der Stadt Halle und speziell die Urkunde Nr.310. Des weiteren wurden Darstellungen verwendet, besonders die mittelalterliche Geschichte Halles von Gustav Friedrich Hertzberg.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Ausgangslage
- Die Entwicklung des Verhältnisses zwischen Stadt und Stadtherren im 13. Jahrhundert
- Die Entstehung des Rates
- Die Reaktion der Erzbischöfe auf den Rat
- Die Auseinandersetzungen mit Ruprecht von Querfurt
- Der Vertrag mit Ruprecht von Querfurt
- Bedeutung des Vertrages
- Veränderungen in der Gerichtsbarkeit
- Das Erzbistum Magdeburg im 13. Jahrhundert
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Entwicklung des Verhältnisses zwischen der Stadt Halle an der Saale und ihrem Stadtherrn, dem Erzbischof von Magdeburg, im 13. Jahrhundert. Sie befasst sich mit der Entstehung des Stadtrates in Halle und den Auseinandersetzungen mit dem Erzbischof um die städtische Selbstverwaltung.
- Die Entstehung des Stadtrates in Halle als Ausdruck städtischer Emanzipation
- Die Konflikte zwischen dem Stadtrat und dem Erzbischof von Magdeburg
- Die Bedeutung des Vertrages mit Erzbischof Ruprecht von Querfurt im Jahr 1263 für die städtische Selbstverwaltung
- Die Entwicklung der Gerichtsbarkeit in Halle im 13. Jahrhundert
- Die Rolle der Pfänner im städtischen Leben Halles
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Das 13. Jahrhundert war eine Zeit des wachsenden städtischen Selbstbewusstseins in Deutschland. Halle, eine Stadt im Erzbistum Magdeburg, stand vor ähnlichen Herausforderungen wie andere Städte, nämlich der Emanzipation von der Herrschaft des Stadtherrn. Die Arbeit konzentriert sich auf die Entstehung des Stadtrates und die Bedeutung des Vertrages mit Erzbischof Ruprecht von Querfurt im Jahr 1263.
- Die Ausgangslage: Halle gehörte zum Erzbistum Magdeburg, und der Erzbischof war der Stadtherr. Die Verwaltung der Stadt war dreigeteilt, mit dem Salzgrafen, dem Schultheißen und dem Burggrafen als lokalen Vertretern des Bischofs. Im 13. Jahrhundert entwickelten sich Spannungen zwischen der Stadt und dem Erzbischof, insbesondere aufgrund der wachsenden wirtschaftlichen Bedeutung der Stadt und der Gründung einer Pfännerschaft.
- Die Entwicklung des Verhältnisses zwischen Stadt und Stadtherren im 13. Jahrhundert: Der erste Schritt zur städtischen Selbstverwaltung war die Entstehung des Rates, der sich nach dem Vorbild anderer Städte wie Magdeburg etablierte. Der Rat, der aus den Pfännern bestand, übernahm mehr und mehr die Interessenvertretung der Stadt und stieß auf den Widerstand des Erzbischofs. Die entscheidenden Ereignisse der 1260er Jahre führten zu Zugeständnissen des Erzbischofs, die die Gerichtsbarkeit des Stadtrates stärkten.
- Das Erzbistum Magdeburg im 13. Jahrhundert: Dieser Abschnitt beleuchtet die allgemeine Situation im Erzbistum Magdeburg im 13. Jahrhundert, insbesondere die Rolle des Erzbischofs als Stadtherrn von Halle. Er verdeutlicht den historischen Kontext der Konflikte zwischen Stadt und Stadtherrn.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen städtische Emanzipation, Stadtrat, Stadtherrn, Erzbistum Magdeburg, Pfänner, Gerichtsbarkeit, Halle an der Saale, 13. Jahrhundert, Magna Charta Hallensis, Urkunde vom 30. Juli 1263. Sie beleuchtet die komplexen Prozesse der städtischen Entwicklung im Mittelalter und die dynamischen Wechselwirkungen zwischen Stadt und Stadtherrn in einer spezifischen historischen Situation.
- Citar trabajo
- Katharina Silo (Autor), 2002, Halle an der Saale: Auseinandersetzungen mit dem Stadtherrn im 13. Jahrhundert, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/42447