Die Arbeit behandelt die moralischen Vorstellungen der in Frank Wedekinds "Frühlings Erwachen" dargestellten Gesellschaft und die Kritik, die das Werk daran übt.
Es handelt sich um eine werkimmanente Analyse, die Wedekinds Leben und die Gesellschaft am Ende des 19. Jahrhunderts außen vor lässt und stattdessen der Frage nachgeht, wie Moral in Wedekinds Drama in Erscheinung tritt und auf welche Weise diese innerhalb des Stücks gültige Moral kritisiert wird. Dazu wird zunächst eine Bestandsaufnahme der von den Erwachsenen getragenen Moral durchgeführt. Daran anknüpfend wird gezeigt, wie durch das präsentierte Schicksal der Kinder und den Umgang der Erwachsenen mit den Kindern an diesem Moralverständnis Kritik geübt wird. Im Fazit werden die Ergebnisse zusammengefasst und es wird ein Ausblick gegeben, welche Alternativen es in der Gesellschaft, an der die jungen Protagonisten scheitern, trotz allem gibt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Moral in der bürgerlichen Gesellschaft in Frühlings Erwachen
- Sexuelle Aufklärung als Tabu – Frau Bergmann
- Die Verteidigung des Rechts - Herr Gabor
- Anstand und Gehorsam - Marthas Eltern
- Keuschheit - Hänschen Rilow
- Ein weiteres wichtiges Gut – Leistung
- Zusammenfassung
- Moralkritik in Frühlings Erwachen
- Die „Kindertragödie“ – Untergang der Kinder durch die Moral
- Wendla
- Moritz
- Melchior
- Entlarvung der Erwachsenen
- Frau Bergmanns Umgang mit Wendlas Schwangerschaft
- Moritz Stiefels Beerdigung
- Die Lehrerkonferenz
- Verrat des Ehepaars Gabor an ihrem Sohn
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Darstellung von Moral und Moralkritik in Frank Wedekinds Drama "Frühlings Erwachen". Ziel ist es, die in der bürgerlichen Gesellschaft des späten 19. Jahrhunderts vorherrschenden Moralvorstellungen zu analysieren und aufzuzeigen, wie diese im Stück durch das Schicksal der jugendlichen Protagonisten und das Verhalten der Erwachsenen kritisiert werden.
- Die moralischen Normen der bürgerlichen Gesellschaft
- Die Unterdrückung sexueller Aufklärung und die Folgen für die Jugendlichen
- Die Unfähigkeit der Erwachsenen, die Bedürfnisse und Probleme der Kinder zu verstehen
- Die Folgen von moralischem Druck und gesellschaftlicher Repression für die Jugendlichen
- Die Kritik an den gesellschaftlichen Strukturen und Normen
Zusammenfassung der Kapitel
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Analyse der Moralvorstellungen in der bürgerlichen Gesellschaft des späten 19. Jahrhunderts. Es zeigt, wie die Erwachsenen im Stück die sexuelle Aufklärung tabuisieren, ein starres System von Anstand und Gehorsam propagieren und Leistungen als höchstes Gut ansehen. Die moralischen Normen werden durch die Figuren Frau Bergmann, Herr Gabor und Marthas Eltern veranschaulicht.
Im dritten Kapitel wird die Kritik an dieser Moral dargestellt. Die Tragödie der Kinder, die durch den Druck der Gesellschaft in den Selbstmord getrieben werden, demonstriert die negativen Folgen der bestehenden Moral. Der Umgang der Erwachsenen mit Wendlas Schwangerschaft, Moritz' Tod und die Lehrerkonferenz entlarven die Doppelmoral und die Unfähigkeit der Erwachsenen, die Bedürfnisse der Kinder zu verstehen.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter, die diese Arbeit behandeln, sind Moral, Moralkritik, bürgerliche Gesellschaft, sexuelle Aufklärung, Jugend, "Frühlings Erwachen", Frank Wedekind, Kindertragödie, Selbstmord, Entlarvung, Doppelmoral.
- Citation du texte
- Franziska Riedel (Auteur), 2017, Moral und Moralkritik in Frank Wedekinds "Frühlings Erwachen", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/425593