Diese Diplomarbeit setzt sich mit der Poetik des Erinnerns im Roman "Spaltkopf" von Julya Rabinowich auseinander. Der "Spaltkopf" ist ein Entwicklungsroman der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, der komplexe Migrations- und Integrationsprobleme abbildet. Der Roman stellt die autobiographische Geschichte einer Emigration dar, deren Protagonistin Mischka sich zwischen zwei Welten bewegt und erwachsen wird.
Das Ziel der Arbeit ist die Analyse von Erinnerungspraktiken im "Spaltkopf". Es wird die Frage beantwortet, wie Erinnerungen im Roman konstruiert werden und wie sie zur Selbstfindung der Protagonistin beitragen. Um diese Forschungsfrage zu beantworten, werden Mechanismen der Konstruktion von Erinnerungen in der Literatur und deren Zusammenhang mit den Mechanismen der Selbstbildung erörtert.
Die Diplomarbeit beschäftigt sich im theoretischen Teil einerseits mit der narrativen Identitätstheorie und andererseits mit der sogenannten ‚Mimesis des Erinnerns‘. Zusätzlich wird im Theorieteil auch noch auf die autobiographischen Züge des Romans eingegangen. Im analytischen Teil der Arbeit findet eine tiefgreifende Analyse der Poetik des Erinnerns im "Spaltkopf" statt. Diese fokussiert sich zunächst auf die Erinnerungen der Hauptprotagonistin und ihre Konstruktion, aber auch die Motivebene der einzelnen Kapitel sowie die sprachliche Ebene wird berücksichtigt.
Es wird außerdem versucht auf einzelne Passagen, die für die Identitätsfindung der Protagonistin von Bedeutung sind, näher einzugehen. Nach dem analytischen Teil folgt nochmals eine Reflektion der Ergebnisse und es wird sich zeigen, wie der Prozess des Erinnerns auf die Identitätskonstruktion der Protagonistin eingewirkt hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsbestimmungen
- Gedächtnis & Erinnerung
- Identität
- Gedächtnis & Erinnerung in der Literatur
- Kollektives Gedächtnis & individuelle Erinnerung
- Erinnerungsorte
- Erinnerungsfiguren
- Identitätskonstruktion und Erinnerungskonzepte in der Literaturwissenschaft
- Narrative Identitätstheorie
- Mimesis des Erinnerns
- Die Zeitstruktur
- Raumdarstellung
- Narrative Vermittlung
- Der „Spaltkopf\" als unkonventionelle Autobiographie
- Der klassische Autobiographiebegriff
- Die autobiographische Dimension der Gegenwartsliteratur
- Autobiographische Züge im „Spaltkopf“
- Die Poetik des Erinnerns im „Spaltkopf“
- Inhalt & Aufbau
- Ich bin nicht daheim. Ich bin angekommen.
- Die Hunde von Ostia
- Ostia als Erinnerungsort
- Adoleszenz in der Fremde
- Erinnerte Gefühle als Verbindung zur Gegenwart
- Bruch der Eltern und Verstummen
- Baba Yaga Girl
- Zusammenfassung der Analyse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht die Poetik des Erinnerns im Roman „Spaltkopf“ von Julya Rabinowich. Sie befasst sich mit der Frage, wie Erinnerung in der Literatur konstruiert und vermittelt wird, und analysiert dabei die spezifischen Gestaltungsmittel, die Rabinowich verwendet, um die Erinnerungserfahrungen ihrer Protagonistin darzustellen.
- Identitätskonstruktion und Erinnerung
- Narrative Gestaltung von Erinnerung
- Autobiographische Elemente in der Gegenwartsliteratur
- Die Rolle von Orten und Räumen im Erinnerungsvermögen
- Die Verbindung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in der Literatur
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in die Thematik der Diplomarbeit ein und stellt die Forschungsfrage sowie die Zielsetzung des Projekts vor.
- Das zweite Kapitel befasst sich mit der Klärung zentraler Begriffe wie Gedächtnis und Erinnerung, sowie dem Konzept der Identität.
- Das dritte Kapitel beleuchtet die Rolle von Gedächtnis und Erinnerung in der Literatur und analysiert verschiedene Ansätze, wie diese Themen in Texten dargestellt werden.
- Das vierte Kapitel widmet sich den Konzepten der Identitätskonstruktion und Erinnerung in der Literaturwissenschaft, mit einem Schwerpunkt auf der narrativen Identitätstheorie und der Mimesis des Erinnerns.
- Im fünften Kapitel wird der Roman „Spaltkopf“ als unkonventionelle Autobiographie analysiert und die spezifischen autobiographischen Züge des Textes werden untersucht.
- Das sechste Kapitel widmet sich der Poetik des Erinnerns im „Spaltkopf“ und analysiert die einzelnen Kapitel des Romans in Bezug auf ihre Gestaltungsmittel und ihre Bedeutung für die Darstellung der Erinnerungserfahrungen der Protagonistin.
Schlüsselwörter
Gedächtnis, Erinnerung, Identität, Autobiographie, Roman, Gegenwartsliteratur, Julya Rabinowich, Spaltkopf, Narrative Identitätstheorie, Mimesis, Erinnerungsorte, Erinnerungsfiguren, Zeitstruktur, Raumdarstellung
- Quote paper
- Nathalie Größ (Author), 2018, Die Poetik des Erinnerns im Roman "Spaltkopf" von Julya Rabinowich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/426236