Verfassen eines Briefes. "Die Geschichte vom Löwen der nicht schreiben konnte" (Deutsch, 2. Klasse)


Plan d'enseignement, 2013

23 Pages, Note: 1,0

Rebecca Mai (Auteur)


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1. Begründungszusammenhang
1.1 Legitimation des Themas
1.2 Gegenwartsbedeutung, Exemplarität und Zukunftsbedeutung

2. Ausgangsbedingungen der Lerngruppe
2.1 Arbeitsbedingungen und Voraussetzungen der Lerngruppe
2.2 Kompetenzprofil einzelner Schüler/ Schülergruppen

3. Thematische Strukturierung
3.1 Aufriss der Unterrichtseinheit „Die Geschichte vom Löwen, der nicht schreiben konnte“ als Anlass zum Briefeschreiben
3.2 Sachanalyse
3.3 Didaktische Reduktion
3.4 Lern- und Handlungsschwerpunkte
3.4.1 Lernschwerpunkt
3.4.2 Wissens- und Kompetenzentwicklungen

4. Methodische Strukturierung
4.1 Begründung der Methodenkonzeption der Stunde
4.2 Begründung der wesentlichen methodischen Schritte

5. Unterrichtsskizze
5.1 Stundenverlauf
5.2 Visualisierungen
5.4 Sitzplan

6. Literaturverzeichnis

7. Anhang

1. Begründungszusammenhang

1.1 Legitimation des Themas

Das Schreiben von Briefen ist in den Bildungsstandards Deutsch für den Primarbereich sowie im Teilrahmenplan Deutsch schwerpunktmäßig dem Kompetenzbereich „Texte verfassen“ zuzuordnen. Dabei sollen die Schüler u.a. die Kompetenzen erwerben Texte zu planen, verständlich und adressatengerecht zu schreiben sowie zu überarbeiten.[1] Die Textplanung erfolgt in der vorliegenden Stunde durch gemeinsame Erarbeitung und Visualisierung der formalen Kriterien eines Briefes sowie durch Anlage einer Stichwortsammlung für den Inhalt. Dabei sind Schreibabsicht, Adressat und Verwendung klar: Der Brief ist im Namen eines Löwen an eine Löwin gerichtet und dient der Kontaktaufnahme. Die Überarbeitung der Texte wird im Rahmen dieser Stunde nur angebahnt, indem einige Textentwürfe im Klassengespräch an der Schreibaufgabe überprüft werden.

Darüber hinaus wird der Kompetenzbereich „Sprechen und Zuhören“ angesprochen: Hier sollen die Schüler am Ende der Grundschulzeit u.a. die Kompetenzen erreicht haben Inhalte zuhörend zu verstehen, Empathie zu entwickeln bzw. zu zeigen, andere Perspektiven einzunehmen und über Lernerfahrungen zu sprechen. Zu letzterem Punkt gehören z.B. das Beschreiben von Sachverhalten sowie das Präsentieren von Lernergebnissen. Diese Lernleistungen werden in der Unterrichtsstunde weiter ausgebaut.[2]

1.2 Gegenwartsbedeutung, Exemplarität und Zukunftsbedeutung

Das Verfassen von Briefen ist vielen Schülern aus dem (außer-)schulischen Alltag vertraut. So werden häufig kleine Mitteilungen an Lehrer, Mitschüler oder Freunde verfasst. Spitta (1994) sieht das Briefeschreiben als eine der spannendsten Möglichkeiten, um Lesen und Schreiben in Funktion zu erleben: Sinn und Zweck des Schreibens werden unmittelbar deutlich. Dies ist für den Aufbau einer tragfähigen Schreibmotivation von zentraler Bedeutung.[3]

Außerdem bereitet es die Kinder auf zukünftige Schreibsituationen im privaten und gesellschaftlichen Leben vor: „Das Verfassen von Briefen gehört zu den am meisten verbreiteten schriftlichen Aktivitäten in menschlichen literalen Gesellschaften“[4]. Zwar wird immer wieder beklagt, dass der traditionelle Brief an Bedeutung verloren habe, dennoch ist er ein lebendiges Genre geblieben, dass sich zunehmend neuer Wege bedient: Telegramm, Fax, E-Mail, sms. Kern/ Quastthoff (2001) bezeichnen diese Formen der elektronischen Kommunikation als Fortführung der Gattung „Brief“ in einem neuen Medium mit ähnlichen konstitutiven Strukturelementen.[5] Diese Elemente lernen die Schüler exemplarisch für einen Brief kennen und können sie dann für vielfältige Formen der persönlichen Nachricht nutzen. Nicht zuletzt wird der „alte“ Brief gerade in Bereichen, wo es um Nachdenklichkeit geht, um Äußerungen zu einem bedeutsamen Lebensereignis (Glückwunsch, Beileid) oder um Aspektvielfalt und Verbindlichkeit, auch in Zukunft seinen Platz behaupten.[6]

Ein weiterer zukunftsrelevanter Aspekt betrifft die Befähigung zum Perspektivenwechsel. Das gemeinsame Nachdenken darüber, warum die Briefe der Tiere den Löwen so wütend machen und wie man ihm bei seinem Problem helfen könnte, halten zur Perspektivübernahme an. Die Schüler überlegen, was aus Sicht des Löwen ein passender Briefinhalt wäre. Eine solche Fremdsicht auf den Text trägt dazu bei, dass der Blick für Unzulänglichkeiten fremder und eigener Texte geschult wird. Es fällt dem Verfasser zunehmend leichter, schon frühzeitig beim Schreiben auch die zukünftigen Leser mitzudenken und eigene Texte dementsprechend zu gestalten.[7]

2. Ausgangsbedingungen der Lerngruppe

2.1 Arbeitsbedingungen und Voraussetzungen der Lerngruppe

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2.2 Kompetenzprofil einzelner Schüler/ Schülergruppen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

3. Thematische Strukturierung

3.1 Aufriss der Unterrichtseinheit „Die Geschichte vom Löwen, der nicht schreiben konnte“ als Anlass zum Briefeschreiben

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

3.2 Sachanalyse

„Die Geschichte vom Löwen, der nicht schreiben konnte“

Das Bilderbuch „Die Geschichte vom Löwen, der nicht schreiben konnte“ wurde von Martin Baltscheit verfasst und erschien 2011 in der 15. Auflage. Bereits der Buchtitel benennt den Ausgangspunkt der Geschichte: Dem Protagonisten, einem Löwen, wird in dem Moment, als er sich in eine lesende Löwin verliebt und ihr einen Brief schreiben möchte, das Problem seiner Schreibunfähigkeit bewusst. Daher ist er gezwungen, andere Tiere (Affe, Mistkäfer, Nilpferd, Giraffe, Krokodil, Geier) zu bitten, für ihn einen Brief an die Löwin zu verfassen. Jedoch erweisen sich all diese Briefe als völlig unpassend, weil sie aus der Perspektive der jeweiligen Tierart geschrieben sind. Nach einem Wutanfall des Löwen endet die Geschichte damit, dass der Löwe der Löwin seine Unfähigkeit zu schreiben anvertraut und diese ihm das Schreiben beibringt.

Die Geschichte ist amüsant erzählt und aufgrund der linearen Erzählstruktur sowie der Wiederholung ähnlicher Satzbaumuster besonders einprägsam und leicht verständlich. Darüber hinaus lässt sie sich als Plädoyer für eine der wichtigsten Kulturtechniken – das Lesen und Schreiben – auffassen.[8]

Der Brief

Die meisten Menschen haben eine starke Intuition, was als Brief zu bezeichnen ist und was nicht. Kern/ Quasthoff (2001) weisen aber darauf hin, dass Briefe die unterschiedlichsten Funktionen menschlicher Interaktion und die verschiedensten Formen annehmen können: Sie bewegen sich auf einem Kontinuum von formell (z.B. Bewerbung, Geschäftsbrief) bis informell (z.B. Nachricht an eine Freundin) und das zu übermittelnde Anliegen reicht von Informationsweitergabe, über eine Einladung oder Danksagung bis hin zu einer Kontaktaufnahme, Aufforderung oder Beschwerde. Eine zufriedenstellende Definition der Gattung „Brief“ ist damit erschwert.[9]

Müller-Michelis (2001) versteht Briefe als „Mittler eines Gesprächs mit Abwesenden“[10]. Dies bringt zwei wesentliche Merkmale zum Ausdruck: Zum einen haben Briefe einen direkt-kommunikativen Charakter und eine direkte Adressatenorientierung; zum anderen ist die Produktion und Rezeption – im Gegensatz zu einem Dialog – zeitlich „zerdehnt“.[11]

Aufgrund der Vielfalt möglicher Briefanlässe gibt es auch keinen einheitlichen Kriterien für gelungene Briefe. Deshalb unterscheiden Böttcher/ Becker-Mrotzek (2003) allgemeingültige Kriterien, die für einen Brief unverzichtbar sind, und spezifische Kriterien, die vom jeweiligen Anliegen abhängen. Allgemeingültige Kriterien sind demnach:[12]

- Angabe des Absenders
- Angabe des Adressaten mit richtiger Anschrift
- Angabe des Datums
- Anrede
- Brieftext
- Grußformel und Unterschrift

Der Duden führt diese Aspekte näher aus. Die für diese Stunde zentralen Aspekte sind:[13]

- Mögliche Formen der Datumsangabe:

2002-07-19

19.07.2002

Berlin, [den] 19.07.2002

Berlin, den 19. Juli 2002

Berlin, am 19.07.02

Berlin, im Juli 2002

- Nach der Anrede steht üblicherweise ein Komma, kein Ausrufezeichen. Besonders übliche Anreden von Einzelpersonen sind:

Sehr geehrte Frau Müller,

Sehr verehrte Frau Müller,

Guten Tag, Frau Müller,

Hallo, Petra,

Liebe Frau Müller,

- Die Grußformel steht ohne Punkt, Komma oder Ausrufezeichen. Infrage kommen verschiedenste, mehr oder weniger förmliche Varianten, wie beispielsweise:

Mit freundlichen Grüßen

Mit besten Grüßen

Grüße aus…

Es grüßt dich/ euch/ Sie

Alles Liebe

Bis bald

Der Privatbrief oder persönliche Brief umfasst alle nicht „offiziellen“ und nicht „geschäftlichen“ Briefe. Die Grenzen sind fließend, jedoch gibt es einen Unterschied: Privatbriefe können ganz individuell formuliert sein, gleich welchem Zweck sie auch dienen. Ein guter Privatbrief zeichnet sich gerade durch diese persönliche Note aus, d.h. er ist für den Schreiber typisch, unverwechselbar und nur für den Empfänger bestimmt, also nicht austauschbar.[14]

3.3 Didaktische Reduktion

In dieser Stunde steht das kriteriengeleitete Verfassen eines persönlichen Briefes im Vordergrund. Da es sich um die Einführungsstunde und um ein zweites Schuljahr handelt, beschränke ich mich auf folgende Kriterien: Datumsangabe, Anrede, Brieftext, Gruß und Unterschrift, wobei das Datum in der vertrauten Form (13.3.2013) angegeben wird und die anderen Aspekte in der Formulierung relativ freigestellt bleiben. Die gemeinsam erarbeiten Beispiele an der Tafel werden sich vermutlich an den Ausdrücken aus dem Buch von Baltscheit („Liebste Freundin“, „Gruß Löwe“) orientieren. Inhaltlich besteht lediglich die Vorgabe, dass der Brief aus Sicht des Löwen geschrieben und an die Löwin gerichtete sein muss.

Eine explizite Erarbeitung von weiteren Schreibtipps für das Verfassen von Texten erfolgt in dieser Stunde nicht. Dies würde den Zeitrahmen sprengen und die Schüler auch inhaltlich überfordern. Ich beschränke mich auf einen kurzen Verweis auf ein Plakat im Klassenzimmer, das bei allen Schreibaufgaben beachtet werden sollte. Die Kriterien (ganze Sätze, wechselnde Satzanfänge, treffende Verben und Adjektive) stehen aber – entsprechend dem zentralen Stundenanliegen – nicht im Vordergrund und werden auch bei der abschließenden Reflexion der Ergebnisse nicht näher beachtet. Ebenso ist eine normorientierte Schreibung nicht Ziel der Stunde, da die Schreibfreude nicht durch unerwünschte Korrekturen getrübt werden soll. Von den Kindern gewünschte Rechtschreibhilfen werden natürlich gewährt.

Den Text des Bilderbuchs habe ich aus mehreren Gründen gekürzt: Aus Zeitgründen wird auf den Brief zweier Tiere sowie auf unnötige, erklärungsbedürftige Wörter (wie z.B. „Missionar“) verzichtet. Aus methodisch-didaktischen Gründen wurden die Briefe des Affen, des Nilpferdes und Mistkäfers so verändert, dass sie – bis auf die falsche Perspektive – als gute Briefbeispiele dienen können: Zum einen habe ich sie etwas verlängert, damit die Schüler nicht unmittelbar zur Nachahmung solch doch (sehr!) kurzer Briefe verleitet werden; zum anderen habe ich die Datumsangabe ergänzt und im Brieftext einheitlich jeweils einen Einleitungssatz formuliert, in dem sich das Tier vorstellt und sein Anliegen („Ich will dich kennenlernen!“) mitteilt. Letzteres wird zwar in der Stunde nicht explizit erwartet, dennoch beeinflusst das Hören der Briefe die eigene Briefgaltung vermutlich (un)bewusst.

3.4 Lern- und Handlungsschwerpunkte

3.4.1 Lernschwerpunkt

Die S. formulieren formale Kriterien eines persönlichen Briefes (Datum, Anrede, Brieftext, Gruß und Unterschrift) und wenden diese beim Verfassen des Briefes an die Löwin an.

3.4.2 Wissens- und Kompetenzentwicklungen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

4. Methodische Strukturierung

4.1 Begründung der Methodenkonzeption der Stunde

Bei der arrangierten Schreibsituation dieser Unterrichtsstunde handelt es sich nach Bartnitzky um „angeleitetes Schreiben“ eines Briefes[15]. Die Anleitung erfolgt über die gemeinsame Erarbeitung der formalen Briefkriterien im Plenum und das Sammeln möglicher Inhalte für den Brieftext. Dadurch liegt eine gemeinsam entwickelte Struktur als Vorlage zum selbstständigen Verfassen des Briefes an die Löwin vor.

Mir war es wichtig, dass die Schüler gute Gründe zum Schreiben eines Briefes haben, dass sie es als bedeutungsvoll und wichtig empfinden. Dazu brauchen sie ein Schreibziel, aus dem die geforderten Ansprüche an einen Brief (Adressatenorientierung, Einhaltung von formalen Kriterien) hergeleitet werden können.[16] Einen solch motovierenden Schreibanlass versuche ich durch das Vorlesen des Bilderbuchs „Die Geschichte vom Löwen, der nicht schreiben konnte“ zu schaffen: Das Thema ist für die Kinder interessant, der Schreibzweck plausibel und damit der Anreiz zum Schreiben gegeben. Gleichzeitig wird durch die in der Geschichte bereits vorkommenden Briefe ein Muster vorgegeben, das die anschließende Erarbeitung der Briefkriterien und das Verfassen der eigenen Briefe erleichtert.

4.2 Begründung der wesentlichen methodischen Schritte

Einstimmung, Hinführung, Problemstellung

Nach der Begrüßung kommen die Schüler in den Stuhlkreis, der eine geeignete Erzähl- bzw. Gesprächsatmosphäre schafft und allen Kindern einen guten Blick auf die verwendeten Medien ermöglicht. Zunächst werden das Buch und zwei Stofftiere (Löwe und Löwin) in die Kreismitte gelegt. Dieser Sprechanlass soll eine gedankliche Antizipation bzgl. des Inhalts ermöglichen und die Neugierde der Schüler wecken. Anschließend wird die „Geschichte vom Löwen, der nicht schreiben konnte“ – in gekürzter Form - vorgelesen. Parallel dazu werden passende Bilder gezeigt, die den Verlauf der Geschichte verdeutlichen und das Verstehen erleichtern. Natürlich wäre es schöner, die Geschichte frei zu erzählen. Da mir aber in dieser Stunde die hierfür erforderliche Gelassenheit fehlen wird, habe ich mich für ein (weitgehendes) Vorlesen entschieden. Um die Situation dramatischer zu Gestalten und die Schüler mit einzubinden, sind die Briefe der Tiere als solche vorbereitet und werden an den entsprechenden Stellen von einem Kind vorgelesen.

Anschließend findet ein verständnissicherndes Gespräch statt, das unmittelbar auf die Aufgabenstellung der Stunde hinführt: „Warum ist der Löwe so sauer?/ Was ist das Problem?“ Das Nachdenken darüber, warum die Briefe für den Löwen nicht passen, hält zur Perspektivübernahme an. Auf eine ausführliche Nacherzählung bzw. Zusammenfassung des Inhalts wird aus Zeitgründen verzichtet.

Die Formulierung des Arbeitsauftrags durch die Schüler wird durch ein leeres Blatt und eines Stift, was der „Stofflöwe“ als Impuls in die Mitte legt, unmittelbar herausgefordert. Dadurch soll auch die Schreibmotivation geweckt werden: Kinder zeigen sich i.d.R. gerne hilfsbereit und haben insbesondere eine Vorliebe für Tiere.

Erarbeitung und Textplanung

Für die Erarbeitungsphase gehen die Kinder auf ihre Plätze zurück, da hierfür die Tafel notwendig ist. Im Rahmen eines gelenkten Unterrichtsgesprächs werden die Kriterien für einen Brief gemeinsam erarbeitet und mit unterschiedlichen Farben visualisiert. Aufgrund des anzunehmenden großen, intuitiven Vorwissens bzgl. des Aufbaus eines Briefes sowie der zuvor gehörten Briefbeispiele dürfte dies recht zügig verlaufen. Mir ist es an dieser Stelle wichtig, dass die Kinder jeweils ein bis zwei konkrete Formulierungsbeispiele nennen, z.B. Liebe Löwin/ Liebste Freundin. Die Begriffe „Anrede“, „Brieftext“, „Gruß und Unterschrift“ werden dann von mir benannt, da es sich um Konventionen handelt.

Eine explizite Erarbeitung von weiteren Schreibtipps für das Verfassen von Texten findet nicht statt (siehe did. Reduktion). Es erfolgt lediglich ein kurzer Verweis auf ein Plakat im Klassenzimmer, das von einem Kind vorgelesen und dadurch in Erinnerung gerufen werden soll. Einige geeignete Satzanfänge für die heutige Schreibaufgabe wurden darauf ergänzt.

Für den Briefinhalt wird – im Sinne der Schreibplanung und als Differenzierung – gemeinsam eine Stichwortsammlung angelegt. Sollten die Schüler an dieser Stelle nicht genug Ideen haben oder das Hineinversetzen in die Perspektive des Löwen Probleme bereiten, stehen Bildimpulse zur Verfügung. Sie zeigen Löwen bei unterschiedlichen Aktivitäten, sodass diese nur noch beschrieben werden müssen.

Arbeitsphase

Der Arbeitsauftrag wird zur Klarheit an der Tafel visualisiert und gemeinsam besprochen.

Die Schreibphase findet in Einzelarbeit statt, damit sich jeder Schüler auf individuellem Niveau und Arbeitstempo mit der Aufgabe auseinandersetzen kann. Als qualitative Differenzierung stehen zwei verschiedene Arbeitsblätter zur Verfügung: Auf dem leichten Arbeitsblatt sind die Briefkriterien jeweils über den entsprechenden Zeilen nochmals notiert. Um nicht zu viel Unruhe zu verursachen, habe ich mich dazu entschlossen, den Kindern vorab ein Arbeitsblatt unter den Tisch zu legen, das ich ihrem Leistungsniveau für angemessen halte.

Als weitere Differenzierung können die Formulierungen sowie die Wörter an der Tafel genutzt werden. Außerdem steht ein Arbeitsblatt mit Fotos und passenden Beispielsätzen zur Verfügung, das von den Kindern bei Bedarf geholt werden kann bzw. von mir an einzelne Schüler ausgeteilt wird, wenn deutliche Schwierigkeiten auftreten.

Schnellen Schülern steht ein Zusatzarbeitsblatt zur Verfügung. Die erste Aufgabe sieht eine ansatzweise Überarbeitung des eigenen Briefes vor. Ich habe mich dabei auf die Einhaltung der Briefkriterien beschränkt, da dies das zentrale Stundenanliegen darstellt und eine tiefergreifende Textüberarbeitung an dieser Stelle von den Kindern nicht eigenständig geleistet werden kann. Sollten Kinder auch damit schon fertig werden, können sie mit dem Verfassen eines Antwortbriefes der Löwin an den Löwen beginnen. Ich gehe allerdings nicht davon aus, dass jemand so weit kommen wird. Folglich dürfte es kein Problem darstellen, dass letztere Aufgabe auch die Hausaufgabe ist.

Präsentation der Ergebnisse

Zur Würdigung und Reflexion einzelner (Zwischen-)Ergebnisse nimmt das jeweilige Kind auf dem „Vorleserstuhl“ (Lehrerstuhl) Platz und liest seinen Brief vor. Die restlichen Schüler erhalten arbeitsteilig einen Hörauftrag (Gruppe 1: Wurden die vier Abschnitte eines Briefes beachtet?; Gruppe 2: Passt der Inhalt zum Löwen?), um die Aufmerksamkeit beim Zuhören auf die zentralen Aspekte der Stunde zu lenken und damit die Rückmeldung zielführender zu gestalten. Anschließend können allgemeine Aspekte (Gut fand ich…; Mein Tipp…) ergänzt werden. Aus zeitlichen Gründen wurde an dieser Stelle auf einen möglichen Sitzpositionswechsel aller Kinder verzichtet.

Reflexion und Abschluss

Die Reflexion des Lerninhalts („Was habe ich heute gelernt?“) erfolgt durch einen Bildimpuls. Dies dient der Zusammenfassung des Gelernten und der Überprüfung, ob der Stundeninhalt klar geworden ist. Abschließend dürfen die Kinder ihren Brief „symbolisch“ in einen anfangs mit ausgeteilten Briefumschlag stecken. Dies hat in erster Linie motivationale Gründe, dient aber gleichzeitig in den Folgestunden als Anlass, die Beschriftung eines Briefumschlages zu erarbeiten.

5. Unterrichtsskizze

5.1 Stundenverlauf

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[17]

- Minimalplanung: S. beginnen ihre Briefe zu schreiben und präsentieren Zwischenergebnisse

5.2 Visualisierungen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Bilder von Löwen bei verschiedenen Aktivitäten

Aus rechtlichen Gründen entfernt (Bildquellen siehe Literaturverzeichnis)

[...]


[1] Vgl. Kultusministerkonferenz 2004, S.11; Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend 2002, S.27.

[2] Vgl. Kultusministerkonferenz 2004, S.9f; Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend 2002, S.23.

[3] Vgl. Spitta 1994, S. 59.

[4] Zitiert nach Barton/ Hall 1998 in Kern/ Quasthoff 2001, S. 16.

[5] Vgl. Kern/ Quasthoff 2001, S. 16.

[6] Vgl. Müller-Michaels 2001, S. 10.

[7] Vgl. Brinkmann 2008, S. 20f.

[8] Vgl. Baltscheit 2011; Böhmann et al. 2011, S.1-4.

[9] Vgl. Kern/ Quasthoff 2001, S. 16; Böttcher/ Becker-Mrotzek 2003, S. 71.

[10] Müller-Michaels 2001, S. 5.

[11] Vgl. Kern/ Quasthoff 2001, S. 16.

[12] Vgl. Böttcher/ Becker-Mrotzek 2003, S. 71.

[13] Vgl. Dudenredaktion 2003, S. 41-44.

[14] Vgl. Dudenredaktion 2003, S. 68.

[15] Vgl. Bartnitzky 2010, S. 74.

[16] Vgl. ebd., S. 70.

[17] Baltscheid, M. (15. Aufl. 2011): Die Geschichte vom Löwen der nicht schreiben konnte. Zürich: Bajazzo Verlag.

Fin de l'extrait de 23 pages

Résumé des informations

Titre
Verfassen eines Briefes. "Die Geschichte vom Löwen der nicht schreiben konnte" (Deutsch, 2. Klasse)
Université
University of Education Heidelberg
Note
1,0
Auteur
Année
2013
Pages
23
N° de catalogue
V429309
ISBN (ebook)
9783668727038
ISBN (Livre)
9783668727045
Taille d'un fichier
645 KB
Langue
allemand
Mots clés
Lehrprobe, Unterrichtsentwurf, Deutsch, Texte verfassen, Aufsatz, Brief
Citation du texte
Rebecca Mai (Auteur), 2013, Verfassen eines Briefes. "Die Geschichte vom Löwen der nicht schreiben konnte" (Deutsch, 2. Klasse), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/429309

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