Gated Communities. In den USA und Deutschland


Trabajo de Seminario, 2015

14 Páginas, Calificación: 1,7


Extracto


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Begrifflich systematische Erklärung
2.1 Gated Communities
2.2 Bauarten
2.3 Einzugsmotive
2.3.1 Sicherheitsaspekt
2.3.2 Prestige und Homogenität
2.3.3 CC&R´s

3 Beispiele und Unterschiede von Gated Communities
3.1 In den USA
3.2 In Deutschland

4 Schlussbetrachtung

5 Literaturverzeichnis
5.1 Literaturquellen
5.2 Internetquellen

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1 Karte einer beispielhaften Gated Community in Florida

Abbildung 2 Geschätzte Zunahme von Gated Commuities in den USA

Abbildung 3 Eingangsbereich der Gated Community "Arkadien Potsdam"

1 Einleitung

Gated Communities. In den USA sehr verbreitet in Deutschland erst am Kommen.

Diese Art des Wohnens, ist Deutschland noch recht wenig verbreitet. Erst wenige Gated Communities konnten sich in Deutschland durchsetzen.

Den USA wird in diesem Bereich eine Vorreiterrolle zugeschrieben, da sich dort sehr viele Gated Communities befinden und ein vergleichsweise hoher Anteil der Bevölkerung in solchen lebt. Aber auch in anderen Ländern der Welt entwickeln sich mehr und mehr Wohngebiete dieser Art.

In dieser Semesterarbeit in Interkulturelle Kompetenzen II, erarbeite ich auf Grund von Informationen von Anna-Lena Göhner, die Unterschiede von Deutschland und den USA bei Gated Communities. Anna-Lena Göhner hat durch ihre langfristigen Aufenthalte in den USA und eigenen Nachforschungen in diesem Bereich ein breites Wissensspektrum in diesem Bereich erlangt, welches ich als Grundlage für diese Arbeit verwenden konnte.

Im weiteren Verlauf dieser Arbeit wird auf die Begrifflichkeit der Gated Communities mit Bauarten und Einzugsmotive eigegangen. Des Weiteren werden die Unter-schiede der USA zu Deutschland in Bezug auf Gated Communities dargestellt, sowie die Gründe für die Unterschiede.

2 Begrifflich systematische Erklärung

2.1 Gated Communities

„Gated Communities: Abgeschlossene und gegen unbefugten Zugang gesicherte Wohnanlage. Gated Communities werden von wohlhabenden oder privilegierten Bevölkerungsgruppen bezogen, die sich aus Furcht vor Verbrechen, aber auch dem Wunsch der Absonderung gegenüber anderen Sozialgruppen, freiwillige isolieren.“1

Mit diesem Zitat lässt sich der Grundgedanke von Gated Communities gut darstellen. Solche Wohngebiete, die als Gated Communities gelten, verfügen in den überwiegenden Fällen über eine 24 stündige Zugangskontrolle. Diese erfolgt in den meisten Fällen über einen Sicherheitsdienst, welcher als „Doorman“ alle Eintritte in die Gated Community kontrolliert und auch Gäste erst nach Rückfrage oder mit Ankündigung einlässt. Des Weiteren ist oft auch ein Sicherheitsdienst für eventuelle Probleme auf dem Gelände verfügbar. So zum Beispiel bei Eindringungen über Zäune oder bei Verbrechen in der Gated Community. Die Zugangskontrolle kann außerdem auch über elektronische Kontrollen erfolgen. Zum Beispiel über Transponder oder Fingerabdruck. Solche Technik wird hauptsächlich bei Doorman-gebäuden eingesetzt.

Eine weitere Charaktereigenschaft von Gated Communities besteht im Gemeinschaftseigentum. So bestehen auf den Geländen oft, wie in Abbildung 1 zu sehen, Tennisplätze, Clubhäuser, Seen und vieles mehr. Diese Einrichtungen werden gemeinschaftlich genutzt und verwaltet. Zum Teil geht dies so weit, dass sogar die gesamte Infrastruktur, wie Energieversorgung, gemeinschaftlich organisiert wird. Was wiederum zum Beispiel bei Energiekosten zu Einsparungen für jeden führt, da etwa Erdgas so in sehr großen Mengen beschafft wird. Aber auch Dienstleistungen, wie die Sicherheitsdienste und das Facilitymanagement werden gemeinschaftlich genutzt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1 Karte einer beispielhaften Gated Community in Florida 2

Verwaltet werden die Gated Communities meist von einem Verwaltungsrat, gewählt von den Eigentümergemeinschaften, in welchen die einzelnen Eigentümer der Häuser oder Wohneinheiten entsprechende Stimmrechte haben. Diese Gemein-schaft entscheidet dann zum Beispiel über die „CC&R`s“3, welche einem Regelwerk für die Gated Community gleichkommen. In diesem wird zum einen geregelt wie, was in einer Gated Community gestaltet zu sein hat. Dies reicht von der Gebäudeform oder Dachfarbe bis hin zur Gestaltung der Vorgärten der einzelnen Häuser. Zum anderen wird das Verhalten der Bewohner geregelt. Hier bestehen zum Beispiel oft Regelungen über Haustiere oder in sogenannten Senioren-siedlungen, die Zeiten in denen Familien mit Kindern zu Besuch kommen dürfen.

Den Ursprung von solchen privat erbauten Wohngebieten, findet man wiederum nicht in den USA sondern in Europa. So wurde bereits um ca. 1860 im Umland von Berlin eine solche Villenkolonie gebaut. Sie wurde von privaten Investoren geplant und gebaut. Diese Kolonie verfügte bereits über gemeinschaftlich organisierte Energieversorgung, Schulen und andere Einrichtungen. Ebenso wurden Straßen und Landschaften privat organisiert und nicht kommunal. Aber auch in London und Paris gab es, in dieser Zeit ähnliche Entwicklungen im Wohnbau.4

2.2 Bauarten

Gated Communities lassen sich in ihrer Bauart in drei Typen unterscheiden, in bewachte Appartementanlagen, geschlossene Siedlungen und Resorts.5 Die bewachten Appartementanlagen bestehen aus einem oder mehreren Mehrfamilien-häusern mit Wohneinheiten die zum Kauf oder zur Vermietung stehen. Oft wird diese Art von Wohnanlagen auch als „Doorman Gebäude“6 bezeichnet. Die Zugangskontrolle erfolgt hier meist am Eingang der Gebäude über einen Doorman oder elektronische Zugangskontrollen. Bei den geschlossenen Siedlungen handelt es sich um komplette Wohngebiete, bestehend aus mehreren freistehenden, meist Einfamilienhäusern. Die Zahl der Häuser und Wohneinheiten in einer solchen Siedlung kann von wenigen Häusern bis hin zu ganzen Stadtteilen mit mehreren tausend Wohneinheiten variieren. Ab einer gewissen Größe verfügen diese Gebiete dann meist auch über Einkaufmöglichkeiten und vielerlei Freizeiteinrichtungen. Als dritte Variante sind noch die Resorts zu nennen. Der größte Unterschied zu den anderen zwei Arten ist, dass es sich hier meist um Zweitwohnsitze handelt. Meist befinden sich solche Resorts in den beliebten Ferienregionen. Je nach Typ gibt es in den Resorts entweder dominierend Einfamilienhäuser oder Mehrfamilienhäuser mit einigen Wohneinheiten. Oft kommt es auch im Alter der Bewohner zum Wandel, so dass die Wohnsitze im Resort zum Erstwohnsitz werden.

Ein weiterer Unterscheidungspunkt im Bereich der Bauarten ist der Zeitpunkt der Abgrenzung. Nicht jede Gated Community wurde von Anfang an mit einem Zaun und Zugangskontrollen versehen. Vor allem aus Sicherheitsgründen wurden viel-fach Wohngebiete oder Teile davon nachträglich zu einer Gated Community gemacht. Eine solche nachträgliche Schließung bringt jedoch auch einige Probleme mit sich, da durch die Entstehung von den CC&R´s Vorschriften entstehen, die meist nicht von allen Bewohnern erfüllt werden können.

2.3 Einzugsmotive

Bei den Motiven, warum Personen in Gated Communities ziehen, gilt es vier Gründe zu betrachten: den Sicherheitsaspekt, das Prestige, die Homogenität sowie die Regelungen in den CC&R´s.

2.3.1 Sicherheitsaspekt

Das meistgenannte Motiv, warum sich die Bewohner für eine Wohneinheit in einer Gated Community entscheiden, ist der Sicherheitsaspekt. In einer Umfrage von Blakely und Snyder nannten ca. 70% den Aspekt der Sicherheit als sehr wichtig.7 Diese Geborgenheit für die Bewohner wird in den Gated Communities meist durch einen 24 Stunden verfügbaren Sicherheitsdienst und Sicherheitstechnik garantiert. So zum Beispiel durch Videoüberwachung der gesamten Anlage und Umgebung oder auch durch Bewegungsmelder im Zaunbereich. Durch diese Maßnahmen werden die Sicherheit und auch der Einbruchschutz selbst in Städten mit einer hohen Kriminalitätsrate sichergestellt.

2.3.2 Prestige und Homogenität

Auch die Themen von Prestige und Homogenität spielen eine große Rolle bei der Wahl einer Gated Community als Wohnplatz. So wird oft schon durch die Vor-schriften für die Bebauung und ähnliches ausgeschlossen, dass zum Beispiel Familien aus der Unterschicht in eine Gated Community ziehen, da sie es sich gar nicht leisten können die Kosten zu bezahlen, um die Anforderungen zu erfüllen. So ist es relativ einfach, dass sich in einer Gated Community nur Personenkreise zusammenfinden, die mindestens aus der Mittelschicht, wenn nicht sogar aus der Oberschicht stammen. Aber auch eine gewisse Homogenität der Bewohner spielt bei den Motiven eine Rolle. So gibt es oft Gated Communities in denen fast ausschließlich Personen aus einen bestimmten Personenkreis oder einer bestimmten Abstammung wohnen. Ein Beispiel wäre eine Gated Community mit Bewohnern, die überwiegend im Pensionsalter sind.

2.3.3 CC&R´s

Ferner spielen oft die Regelungen in den CC&R´s eine Rolle bei der Entscheidung für eine Gated Community. So kann es zum Beispiel sein, dass in einer Gated Community mit Pensionären keine Kinder dauerhaft leben dürfen und auch die Besuchszeiten für Kinder genau geregelt sind. Des Weiteren können auch Regelungen zum Baustil dazu führen, dass nur Personen der Oberschicht es sich leisten können in das jeweilige Gebiet einzuziehen. Durch solche Regelungen können relativ homogene Bevölkerungsstrukturen in den Gated Communities entstehen, was viele der Bewohner auch sehr schätzen.

3 Beispiele und Unterschiede von Gated Communities

3.1 In den USA

In den USA ist seit den 1970er Jahren, wie auf der folgenden Seite in Grafik 2 zu sehen, eine stetige Steigerung der Anzahl von Gated Communities zu erkennen. Dieser Anstieg ist hauptsächlich auf den Sicherheitsaspekt zurückzuführen, welcher dazu führt, dass die Nachfrage nach Wohnraum in vielen Gebieten steigt. Haupt-sächlich finden sich diese Gated Communities in den Ballungsräumen von großen Metropolen in den USA, verstärkt aber im Bereich des „Sun Belt“8. Dieser Bereich erstreckt sich im Süden der USA von der Westküste über Texas bis zur Ostküste. Hier besteht auch aus wirtschaftlichen Gründen eine hohe Kaufkraft für solche Wohnflächen.

Landesweit befinden sich ca. 5% aller Haushalte in Gated Communities. In der Gegend um Los Angeles befanden sich vor wenigen Jahren etwa 11% in solchen Gebieten. Besonders stark ist der Anteil von 40% aller neu erbauten Häuser.9

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2 Geschätzte Zunahme von Gated Commuities in den USA 10

Als sehr gutes Beispiel für eine große Gated Community kann „Desert Mountain“ in Scottsdale, nordöstlich von Phoenix genannt werden. Die Anlage verfügt über eine Fläche von 3.200 Hektar, welche in 29 kleine Dörfer aufgeteilt ist. Einige dieser Dörfer stellen eine Gated Community in der Gated Community dar. Denn die öffentlichen Einrichtungen wie Golfplätze können auch von berechtigten Personen genutzt werden, die nicht in der Anlage wohnen oder zu Besuch sind. Die Anlage mit 2.400 Einwohnern wird 24 Stunden am Tag per Radar und Sicherheitsdienst überwacht, zur Verfügung stehen den Bewohnern fünf Golfplätz, drei Clubhäuser, 17 Tennisplätze, Schwimmbäder und vieles mehr. Betreut wird die Anlage, mit Immobilienpreisen von ca. 1,25 bis 8,7 Millionen US$ von ca. 600 Mitarbeitern.11

Da in den USA die meisten Einnahmen einer Kommune aus den Steuerzahlungen der Bewohner stammen, nutzen viele Städte und Gemeinden die Möglichkeit, wohlhabende Bürger in Gated Communities anzusiedeln. Dies geschieht über Flächennutzungspläne, die genau vorschreiben, dass zum Beispiel nur Gated Communities mit Einfamilienhäusern auf eine Fläche gebaut werden dürfen. Die hat den ganz einfachen Effekt: Die Einfamilienhäuser können nur Personen ab einem bestimmten Einkommen bauen und dadurch gibt es keine Möglichkeit für schlechter verdienende dort anzusiedeln. Mehr Haushalte mit hohem Einkommen bedeuten für die Kommunen höhere Steuereinnahmen.12 Diese Möglichkeit nutzen viele Städte und Gemeinden im Agglomerationsgebiet von großen Städten der USA, da eben Gated Communities gerade in diesen Gebieten verstärkt nachgefragt werden.

3.2 In Deutschland

In Deutschland sind Gated Communities im Gegensatz zu den USA noch eine relativ neue und wenig verbreitete Wohnform. Mit das Erste seiner Art war im Jahr 2000 der Wohnkomplex „Arkadien“ in Potsdam. Hier wurde ähnlich wie in den USA stadtnah am Rande von Berlin ein bewachtes Wohngebiet errichtet. Zwar wurde dieses anfangs nur wenig nachgefragt, was sich aber im dem Laufe der Zeit änderte. Die Preise pro Quadratmeter lagen bei 5.000 bis 7.500 Euro. Was sogar teurer war als eine gehobene Wohnlage in Berlin selbst.13

[...]


1 Leser, H. (2005), S. 475.

2 Glasze, G. (2002), S. 8.

3 CC&R´s (Covenants, Conditions & Restrictions) kann übersetzt werden mit Verpflichtungen, Voraussetzungen und Beschränkungen.

4 Vgl. Füller, H. (2014), S. 34.

5 Vgl. Glasze, G. (2002), S. 4.

6 Begrifflichkeit der Doorman Gebäude bezieht sich auf die Zugangskontrollen per Doorman (Zugangskontrolleur).

7 Vgl. Blakely, E. (1997), S.126.

8 Sun Belt kann mit Sonnengürtel übersetzt werden. Da es sich um die besonders Sonnenreichen und warmen Bundesstaaten der USA handelt.

9 Vgl. Roost, F. (2012), S. 118.

10 Glasze, G. (2002), S. 7.

11 Vgl. Frantz (2001), S. 18.

12 Vgl. Glasze, G. (2002), S.7.

13 Vgl. Glasze, G. (2002), S. 11

Final del extracto de 14 páginas

Detalles

Título
Gated Communities. In den USA und Deutschland
Universidad
Heilbronn University of Applied Sciences
Calificación
1,7
Autor
Año
2015
Páginas
14
No. de catálogo
V429379
ISBN (Ebook)
9783668727168
ISBN (Libro)
9783668727175
Tamaño de fichero
701 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
gated, communities, deutschland
Citar trabajo
Johannes Göhner (Autor), 2015, Gated Communities. In den USA und Deutschland, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/429379

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