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Das Haus der Frühen Neuzeit als Rechtsmittel im Ehestreit am Beispiel Johann Dietz

Titel: Das Haus der Frühen Neuzeit als Rechtsmittel im Ehestreit am Beispiel Johann Dietz

Seminararbeit , 2011 , 15 Seiten , Note: 1,3

Autor:in: Thomas Byczkowski (Autor:in)

Geschichte - Sonstiges
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Die Ansichten, dass die Gesellschaft der Frühen Neuzeit von einer grundlegenden Ungleichheit zwischen Mann und Frau geprägt war, dass der Mann der Frau sowohl rechtlich, religiös, biologisch als auch politisch übergeordnet war und dass die darauf bauenden Ordnungsprinzipien das alltägliche Leben strukturierten, beruhen nicht nur auf Auswertungen normativer Literatur, wie beispielsweise der „Hausväterliteratur“, sondern beziehen sich auch auf die Analyse verschiedener biographischer Schriften, wie Briefen, Tagebüchern, Reiseberichten aber auch juristischer Dokumente wie Gerichtsakten und Verfahrensprotokolle. Besonders die Reformation verwandelte die „Ordnung der Geschlechter in der Ehe, nämlich die Überordnung des Ehemannes und die Unterordnung der Ehefrau [...], zum Modell gesellschaftlicher Ordnung und Unterordnung.“ Im Hinblick auf spezifische Rechte und Handlungsmöglichkeiten der Frauen in der Frühen Neuzeit gilt es diese Ansichten und Annahmen jedoch zu hinterfragen und unter besonderen Umständen zu reflektieren. Ute Gerhard macht beispielsweise darauf aufmerksam, dass die Frau in der Ehe als Institution, die im Grunde auf Besitz basierte, mittels der Haushalts-position einen Zugang zu herrschaftlichen und autoritären Funktionen erlangen konnte. Ob oder inwiefern diese in Konkurrenz zur Position des Ehemannes und Hausvaters treten konnten, bleibt dabei zunächst offen und im Folgenden zu bedenken. Gerhard verweist zudem auch darauf, dass Witwen oftmals „trotz der Vormundschaft eines Kurators [...] größere Handlungsfreiheit“ erlangen konnten. Die vorliegende Arbeit verfolgt das Ziel zu untersuchen, inwiefern das Haus als Besitz oder Eigentum in ehelichen Auseinandersetzungen von den streitenden Eheleuten eingesetzt und benutzt werden konnte und inwiefern dabei gesellschaftliche Normen und Vorstellungen zu Gunsten der Frau ausgelegt und übergangen werden konnten. Die textliche Grundlage für allgemeine Überlegungen soll eine genaue Untersuchung der autobio-graphischen Schrift des Babiermeisters Dietz sein, der u. a. auch von seiner Verheiratung und dem anschließenden Streit um das Haus berichtet. In einem ersten Schritt der Arbeit soll zunächst die Quelle näher vorgestellt und erläutert werden, woraus sich konkrete thematische Bereiche erschließen, die für die genaue Textanalyse relevant sind und somit in Anschluss an die Quellenvorstellung behandelt werden

Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

  • 1. Einleitung
  • 2. Die Quelle
  • 3. Besitzverhältnisse und Eigentumskultur
  • 4. Witwenrechte und Witwenstatus
  • 5. Textanalyse
  • 6. Abschließende Betrachtung
  • 7. Quellenverzeichnis

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Diese Arbeit untersucht, inwieweit das Haus als Besitz oder Eigentum in ehelichen Auseinandersetzungen von den streitenden Eheleuten eingesetzt und genutzt werden konnte und inwiefern dabei gesellschaftliche Normen und Vorstellungen zu Gunsten der Frau ausgelegt und übergangen werden konnten. Der Fokus liegt auf der autobiographischen Schrift des Babiermeisters Dietz, der von seiner Verheiratung und dem anschließenden Streit um das Haus berichtet.

  • Die Rolle des Besitzes und der Bedeutung der Besitzkultur für die Institution der Ehe
  • Die Stellung des Hauses als spezifischem herrschaftlichen Raum
  • Die Rechte, Möglichkeiten und Pflichten einer Witwe
  • Die Frage, inwieweit Witwen auch nach einer Wiederverheiratung ihre Rechte und Autorität aufrechterhalten konnten
  • Die Analyse von Dietz' Eheepisode im Kontext der frühen Neuzeitlichen Kultur und Rechtsordnung

Zusammenfassung der Kapitel

Das erste Kapitel stellt die autobiographische Schrift von Johann Dietz vor und erläutert die Besonderheiten der Quelle. Kapitel 3 beleuchtet die Bedeutung von Besitz und Eigentumskultur für die Ehe in der Frühen Neuzeit. Dabei wird auch die Rolle des Hauses als herrschaftlicher Raum betrachtet. Kapitel 4 untersucht die Rechte und den Status von Witwen, die in der Frühen Neuzeit trotz Vormundschaft oft eine größere Handlungsfreiheit genossen. Die Arbeit analysiert, inwieweit das Haus als Rechtsmittel im Ehestreit eingesetzt werden konnte.

Schlüsselwörter

Die Arbeit behandelt die Themen Besitz, Eigentum, Ehe, Witwenrechte, Haus als Rechtsmittel, Ehestreit, Frühe Neuzeit, gesellschaftliche Normen, autobiographische Schrift, Johann Dietz.

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten  - nach oben

Details

Titel
Das Haus der Frühen Neuzeit als Rechtsmittel im Ehestreit am Beispiel Johann Dietz
Hochschule
Freie Universität Berlin  (Friedrich-Meinecke-Institut (FMI))
Veranstaltung
Seminar 13 155: Einführung in die Geschichte der Frühen Neuzeit: Haus und Haushalt
Note
1,3
Autor
Thomas Byczkowski (Autor:in)
Erscheinungsjahr
2011
Seiten
15
Katalognummer
V429707
ISBN (eBook)
9783668732254
ISBN (Buch)
9783668732261
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Frühe Neuzeit Ganzes Haus Otto Brunner Rechtsmittel Rechtsstreit Johann Dietz Ehestreit Geschlechtergeschichte Genderstudies Genderhistory
Produktsicherheit
GRIN Publishing GmbH
Arbeit zitieren
Thomas Byczkowski (Autor:in), 2011, Das Haus der Frühen Neuzeit als Rechtsmittel im Ehestreit am Beispiel Johann Dietz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/429707
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Leseprobe aus  15  Seiten
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