Marcus Tullius Cicero wurde am 3. Januar 106 v. Chr. in dem Gebiet von Arpinum, wo sein Vater als Angehöriger des Ritterstandes sein Gut bewirtschaftete, geboren. Zwar war seine Familie eine der angesehensten des Ortes, doch bis dahin hatte kein Familienmitglied ein Staatsamt bekleidet, so dass Cicero, als er sich der Politik zuwandte, ein sogenannter homo novus war. Er musste sich nur „vermöge seiner eigenen Tüchtigkeit gegen die Standesvorurteile der in der Nobilität führenden alten, adelstolzen Geschlechter“ durchsetzen. Da Cicero nicht dem römischen Amtsadel angehörte, musste sich der junge Römer zunächst als Anwalt vor Gericht bewähren, um Ansehen und Einfluss zu erlangen. Nach mehreren Erfolgen vor Gericht wurde er 75 v. Chr. zum Quästor gewählt und stieg schnell über Ädilat (69 v. Chr.) und Prätur (66. v.Chr.) zum Konsul (63 v. Chr.) auf.
Die Rede „Über den Oberbefehl des Cn. Pompeius“, stammt aus dem Jahr 66 v. Chr., in dem Cicero die Prätur innehatte, und ist seine erste politische Rede. Der Tribun C. Manilius ließ ihn zu seinem Gesetzesvorschlag, dem Gnäus Pompeius den Oberbefehl im Mithridatischen Krieg zu erteilen und mit ausgedehnten Vollmachten auszustatten, sprechen. Cicero hält die Rede in einer contio, einer lediglich beratenden Volksversammlung, um dem Volk Pompeius als Feldherren zu empfehlen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Analyse der Rede „De imperio Cn. Pompei“
- Exordium §§ 1-3
- Narratio §§ 4-5
- Tractatio §§ 6-68
- Über den Charakter des Krieges §§ 6-19
- Über die Ausdehnung des Krieges §§ 20-26
- Über die Auswahl des Feldherren §§ 27-50
- Widerlegung der Gegner des Gesetzes §§ 51-68
- Schlusswort der Rede §§ 69-71
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Rede „De imperio Cn. Pompei“ von Cicero stellt den Gesetzesvorschlag des Tribunen C. Manilius dar, Gnaeus Pompeius den Oberbefehl im Mithridatischen Krieg zu übertragen und mit weitreichenden Vollmachten auszustatten. Ciceros Ziel ist es, das Volk von Pompeius' Fähigkeiten als Feldherr zu überzeugen und für den Gesetzesvorschlag zu werben.
- Der Charakter des Mithridatischen Krieges
- Die Ausdehnung des Krieges
- Die Auswahl des geeignetsten Feldherrn
- Die Widerlegung der Gegner des Gesetzes
- Ciceros eigene politische Positionierung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Cicero erläutert seine bisherige Rolle als Redner und begründet sein Erscheinen vor dem Volk. Er betont seine hohe Meinung von der Versammlung und stellt seine Eignung für sein neues Amt als Prätor heraus.
- Exordium: Cicero würdigt Pompeius' Fähigkeiten und stellt die Notwendigkeit eines starken Feldherrn im Mithridatischen Krieg heraus. Er betont die Gefahr, die von Mithridates und Tigranes ausgeht und schildert die schwierige Lage der römischen Provinz Bithynien.
- Narratio: Cicero gibt eine knappe Schilderung des augenblicklichen Standes des Krieges in Asien gegen Mithridates und Tigranes und betont die Notwendigkeit eines starken Feldherrn, um diese Bedrohung zu bekämpfen.
- Tractatio: Cicero argumentiert, dass der Krieg gegen Mithridates eine große Gefahr für Rom darstelle und die Auswahl des Feldherrn daher von größter Bedeutung sei. Er stellt Pompeius als den einzigen geeigneten Kandidaten für dieses Kommando dar.
Schlüsselwörter
Die Rede „De imperio Cn. Pompei“ befasst sich mit den Themen Krieg, Politik, Militär, Macht, Oberbefehl, Feldherr, Gesetzesvorschlag, Mithridates, Tigranes, Pompeius, Cicero und die römische Republik.
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- Anonym (Autor), 2002, Cicero: "De imperio Cn. Pompei", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/43106