Das Abendmahl bei Paulus


Hausarbeit, 2002

15 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Gliederung

1. Einführung in das Thema
1.1. Fragen und Gedanken zu dem Thema
1.2. Was geschah beim Abendmahl?
1.3. Jesus Abschiedsmahl, ein Passamahl

2. Das Ritual
2.1. Kann man das frühe Christentum als eine Religion bezeichnen?
2.2. Die Bedeutung von Riten in einer Gruppe
2.3. Entstehung von Riten im Urchristentum

3. Das Abendmahl
3.1. Das Abendmahl in der Bibel
3.2. Die wesentlichen Unterschiede in den Bibeltexten:
3.3. Das Abendmahl bei Paulus

4. Ist das Abendmahl ein Ritual der Solidarität?

1. Einführung in das Thema

1.1. Fragen und Gedanken zu dem Thema

Schon beim Lesen der Bibeltexte, die vom Abendmahl handeln, fiel mir auf, daß es in den Evangelien und Paulus Korintherbrief einige Unterschiede gibt. Mit Hilfe der Themenbezogenen Literatur werde ich diese Unterschiede aufzeigen.

Ein, für mich, besonders interessanter Unterschied war, ob das Abendmahl im Rahmen eines Passamahls entstanden ist oder nicht. Deshalb gehe ich in einem Abschnitt auch auf das Passamahl ein.

Da schon in der Überschrift von einem Ritual die Sprache ist, versuche ich zu erklären was ein Ritual überhaupt ist und was für eine Bedeutung es für Menschen hat.

Der letzte Teil geht dann letztendlich um die Interpretation des Abendmahls bei Paulus

1.2. Was geschah beim Abendmahl?

Um diese Frage zu beantworten erzähle ich die Geschichte von Jesus und seinen Jüngern beim Abschiedsmahl, ohne auf die Unterschiedlichen Interpretationen der theologischen Wissenschaft einzugehen:

Jesus war mit seinen Jüngern in Jerusalem, wahrscheinlich am Abend vor dem jüdischen Passafest. Entweder wollte er mit ihnen auch ein Passamahl feiern, oder er wollte seinen Abschied von den Jüngern feiern. In diesem Punkt ist sich die Wissenschaft nicht ganz einig.

Jesus schickte seine Jünger in einen kleinen Saal, sie sollten dort alles für das Fest vorbereiten.

Am Abend traf Jesus zu ihnen und sie setzten sich alle zusammen an einen Tisch. Während des Mahls sagte Jesus zu den Jüngern, daß einer von ihnen ihn noch in dieser Nacht verraten würde. Er wußte bereits, daß sein Freund Judas zu den jüdischen Priestern gegangen war um ihnen zu berichten, wo und wann sie Jesus gefangennehmen könnten um ihn zu töten. Für diese Information hatten ihm die Priester dreißig Silberstücke gegeben.

Die Jünger wurden darüber sehr traurig und jeder wollte wissen wer es war der Jesus verraten hatte, und jeder fragte ob Jesus ihn meinen würde.

Auch Judas fragte: „Meinst du mich?“, und Jesus antwortete: „Ja, Judas Dich meine ich. Du wirst mich noch in dieser Nacht an meine Feinde ausliefern.“

Während des Mahls nahm Jesus das Brot und dankte Gott dafür, brach es, gab seinen Jüngern davon und sprach: „Nehmt dieses Brot und eßt alle davon. Es ist mein Leib!“.

Dann nahm Jesus auch den Becher mit dem Wein, segnete ihn und sagte: „Trinkt alle von dem Wein. Dies ist mein Blut, das ich für euch und für alle anderen vergießen werde.“

Obwohl Judas Jesus verraten hatte, gab er seinen Freunden Brot und Wein. Er schenkte ihnen damit seinen Leib und sein Blut. Er hat Judas verziehen und ihn, trotz des Verrats, in die Gemeinschaft der Christen aufgenommen.

1.3. Jesus Abschiedsmahl, ein Passamahl

Jesus starb zu der Jahreszeit, in der Juden aus dem ganzen Land in Jerusalem zusammen kamen, um das Passafest und das Fest der ungesäuerten Brote zu feiern. Am Tempel wurden Lämmer geschlachtet und ihr Blut wurde am Fuß des Brandopferaltars vergossen. Anschließend wurde das Fleisch der Lämmer am Feuer gebraten und in der Nacht von Familien- und Freundesgruppen verzehrt. Viele dieser Vorschriften gelten bei den Juden noch heute.

Wenn der erste Becher Wein ausgeschenkt ist, eröffnet der Hausvater oder das vornehmste Mitglied der Festgemeinschaft das Mahl mit einem Lobspruch auf den Gedenktag zur Befreiung aus Ägypten. Daraufhin trinken alle den ersten Becher. Als nächstes werden als Vorspeise in Essig getauchte Bitterkräuter gereicht. Diese Bitterkräuter sollen die Tischgemeinschaft an die Bitterkeit der ägyptischen Gefangenschaft erinnern. Dann fragt das jüngste Mitglied der Gesellschaft: „Warum tun wir das alles heute Abend?“. Der Hausvater antwortet mit der Erzählung vom Auszug aus Ägypten, anschließend singen alle Lob- und Dankpsalmen. Hierauf nimmt der Hausvater ungesäuertes Brot, spricht darüber ein Gebet (den „Lobpreis“), zerbricht es und gibt es den Anwesenden. Jetzt erst ißt man das Passalamm. Dabei trinkt man den zweiten Becher mit dem Wein.

Schon gegen Ende des Mahls, zur Danksagung, reicht man den dritten Becher, den Becher des Segens, weil dabei ein besonderer Segen gesprochen wird. Nun ist es soweit, das „Große Hallel[1]“ zu singen.

Danach trinkt man den vierten Becher Wein und beendet die Gedenkfeier mit einem Dankgebet.

Wahrscheinlich hat Jesus bei seinem Abschied vor seinem Tod ein solches Festmahl gehalten. Wichtiger ist zu wissen, daß Christen glauben, derselbe Gott, der die Israeliten aus der Sklaverei in Ägypten befreite, hat durch das Leben und den Tod Jesu allen Menschen die Erlösung angeboten. Sie nennen Christus darum „das neue Osterlamm“.

Wenn Christen heute miteinander Jesu letztes Abendmahl feiern, wissen sie, daß im gebrochenen und im Becher mit dem Wein Jesus selbst zu ihnen kommt. Nun kann nichts mehr den Bund Gottes mit den Menschen zerstören, der einst mit Abraham und seinen Nachfahren geschlossen wurde. Dieser ist durch Jesu Tod und Auferstehung endgültig bestätigt worden.

[...]


[1] Das Große Hallel ist ein ausführliches Lobgebet. Es besteht im wesentlichen aus den Psalmen 115, 116, 117, 118, 136.

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Das Abendmahl bei Paulus
Hochschule
Ev. Hochschule für Soziale Arbeit & Diakonie Hamburg
Veranstaltung
Theologie: Paulus
Note
2,0
Autor
Jahr
2002
Seiten
15
Katalognummer
V43141
ISBN (eBook)
9783638410120
ISBN (Buch)
9783638775267
Dateigröße
483 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Abendmahl, Paulus, Theologie, Paulus
Arbeit zitieren
Wiebke Teichert (Autor:in), 2002, Das Abendmahl bei Paulus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/43141

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