Was ist vollzuglicher Übergang? Was ist vollzugliches Übergangsmangement?
Der Begriff des Übergangsmanagements ist ein seit einigen Jahren in der Sozialen Arbeit verwendeter Begriff für recht vielfältige Aktivitäten, die der Unterstützung von Klienten bei der Optimierung und beim Zugang zu einem für sie neuen Teilsystem dienen. Gemeint ist in dieser Arbeit besonders die Unterstützung der Inhaftierten und Haftentlassenen der Justizvollzugsanstalten bei dem Übergang von der Haft in das Leben in Freiheit unter Erhöhung ihrer individuellen Legalbewährungschancen. Der Begriff umfasst die Entlassungsvorbereitung, sowie die Phase nach der Entlassung. Dabei sollte eine systematische Betreuung der Inhaftierten von Anfang an angestrebt werden Voraussetzung sei hier eine systematische Verbindung von vollzuglichen, kriminalpräventiven, sowie berufsbezogenen Maßnahmen.
Diese Bachelorarbeit betrachtet die Wirksamkeit und Bedeutsamkeit von entlassungsvorbereitenden Maßnahmen anhand eines Projekts zum Thema Übergangsmanagement im Berliner Jugendstrafvollzug. Hierfür wurden eigens Interviews mit den Inhaftierten und den bereits entlassenen Jugendlichen geführt und ausgewertet.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung - Von den Nutzenaspekten der Freiheitsstrafen und der Notwendigkeit des Resozialisierungsgedanken
- 2. Was ist vollzuglicher Übergang? Was ist vollzugliches Übergangsmanagement?
- 3. Berliner Modell zum Übergangsmanagement
- 3.1 Das Projekt „Passage – Übergangsmanagement im Berliner Frauen- und Jugendvollzug“
- 3.1.1 Teilprojekt 1 an der Justizvollzugsanstalt für Frauen
- 3.1.2 Teilprojekt 2 an der Jugendstrafanstalt Berlin
- 3.1.3 Teilprojekt 3 - IBI
- 3.2 Wie gestaltet sich das Übergangsmanagement des Projekt „Passage“ in der Jugendstrafanstalt Berlin?
- 3.3 Beschreibung der Trainingsmaßnahmen
- 3.3.1 Das soziale Training
- 3.3.2 Das Training Stoff- und Suchtkompetenz
- 3.3.3 Das Trainingsmodul Wohnen und Wohnhilfe
- 3.3.4 Das Trainingsmodul Bewerbungstraining und Berufsorientierung
- 3.3.5 Das Trainingsmodul Schulden und Finanzen
- 3.1 Das Projekt „Passage – Übergangsmanagement im Berliner Frauen- und Jugendvollzug“
- 4. Fragestellung und Methodologie
- 4.1 Forschungsfragestellung der Untersuchung
- 4.2 Theoretische Vorannahmen und spezifische Fragestellungen der Untersuchung
- 4.3 Methodologische Bestimmung des geeigneten Erhebungsinstrumentes
- 4.4 Methodologische Vorgehensweise beim Aufbau des Interviewleitfadens
- 4.4.1 Vorgespräch
- 4.4.2 Implementieren des Erzählstimulus
- 4.4.3 Immamente Fragen
- 4.4.4 Examente Fragen
- 4.4.5 Nachgespräch
- 4.5 Verfahrensweise der Untersuchung der Daten
- 4.5.1 Kriterien der Stichprobenauswahl
- 4.5.2 Datenerhebung und Datenerfassung
- 4.5.3 Die Interviewsituation
- 5. Durchführung und Auswertung
- 5.1 Beschreibung der Durchführung
- 5.2 Beschreibung der Auswertungsmethode
- 6. Auswertung
- 6.1 Ausgangslage der Inhaftierten/Hafterfahrungen
- 6.2 Erste Erfahrungen in Bezug auf den Übergang von der Haft in die Freiheit und die Unterstützung der Inhaftierten durch das Projekt „Passage –Übergangsmanagement im Berliner Frauen- und Jugendvollzug“
- 6.3 Motivation zur Teilnahme am Projekt „Passage“
- 6.4 Bewertung der Trainings
- 6.4.1 Bewertung des Moduls Bewerbungstraining und Berufsorientierung
- 6.4.2 Bewertung des Moduls Wohnen und Wohnhilfe
- 6.4.3 Bewertung des Sozialen Kompetenztrainings
- 6.4.4 Bewertung des Trainings Stoff- und Suchkompetenz
- 6.5 Wünsche und Ängste der ehemaligen Teilnehmer des Projektes „Passage“
- 6.6 Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung des Übergangsmanagements im Berliner Jugendstrafvollzug anhand des Projekts „Passage“. Ziel ist es, die Erfahrungen der ehemaligen Teilnehmer zu analysieren und die Wirksamkeit des Projekts zu evaluieren. Die Studie konzentriert sich auf die praktische Umsetzung des Übergangsmanagements und die Bewertung der angebotenen Trainingsmaßnahmen.
- Erfahrungen von Inhaftierten während und nach der Haft
- Wirksamkeit des Übergangsmanagements im Projekt „Passage“
- Bewertung der verschiedenen Trainingsmodule
- Herausforderungen und Chancen des Übergangs von der Haft in die Freiheit
- Wünsche und Ängste ehemaliger Teilnehmer
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung - Von den Nutzenaspekten der Freiheitsstrafen und der Notwendigkeit des Resozialisierungsgedanken: Dieses Kapitel legt die Grundlage der Arbeit, indem es die Notwendigkeit von Resozialisierung im Kontext von Freiheitsstrafen betont. Es argumentiert, dass der Strafvollzug nicht nur Bestrafung, sondern auch Wiedereingliederung in die Gesellschaft beinhalten muss, und beschreibt die Bedeutung eines effektiven Übergangsmanagements für den Erfolg dieser Resozialisierung.
2. Was ist vollzuglicher Übergang? Was ist vollzugliches Übergangsmanagement?: Dieses Kapitel definiert die zentralen Begriffe "vollzuglicher Übergang" und "vollzugliches Übergangsmanagement". Es beschreibt den Prozess der Wiedereingliederung von ehemaligen Inhaftierten in die Gesellschaft und die Rolle, die ein strukturiertes Übergangsmanagement dabei spielt. Es werden verschiedene Aspekte dieses Managements beleuchtet, einschließlich der notwendigen Unterstützungssysteme und Ressourcen.
3. Berliner Modell zum Übergangsmanagement: Dieses Kapitel präsentiert das Berliner Modell des Übergangsmanagements, insbesondere das Projekt "Passage". Es beschreibt die Struktur, die Ziele und die verschiedenen Teilprojekte von "Passage". Die detaillierte Darstellung der einzelnen Teilprojekte, ihrer Zielgruppen und ihrer Methoden bietet einen umfassenden Einblick in die praktische Umsetzung des Übergangsmanagements im Berliner Frauen- und Jugendvollzug. Die Beschreibung der verschiedenen Trainingsmodule (Sozialtraining, Suchtkompetenztraining, Wohnungs- und Bewerbungstraining etc.) verdeutlicht den ganzheitlichen Ansatz des Projekts.
4. Fragestellung und Methodologie: Dieses Kapitel beschreibt die Forschungsfrage der Studie und die gewählte Methodik. Es legt die theoretischen Grundlagen der Untersuchung dar und detailliert die methodologische Vorgehensweise bei der Entwicklung und Durchführung der Interviews. Es wird die Auswahl der Stichprobe, die Datenerhebung und die anschließende Datenanalyse erläutert. Die Beschreibung der Interviewleitfadenstruktur, einschließlich der Verwendung von Erzählstimuli, immanenten und exmanenten Fragen, zeigt die Sorgfalt bei der Gestaltung der Datenerhebung.
5. Durchführung und Auswertung: Dieses Kapitel beschreibt die Durchführung der Studie und die angewandte Auswertungsmethoden. Es gibt einen Überblick über den Ablauf der Interviews und die verwendeten analytischen Verfahren. Ein wichtiger Aspekt ist hier die Beschreibung des Prozesses der Datenanalyse und der verwendeten Methoden zur Interpretation der gewonnenen Ergebnisse.
6. Auswertung: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Studie. Es analysiert die Hafterfahrungen der Teilnehmer, ihre Erfahrungen mit dem Übergang in die Freiheit und ihre Bewertung der verschiedenen Trainingsmodule des Projekts „Passage“. Die Auswertung deckt die Motivation zur Teilnahme am Projekt, sowie die Wünsche und Ängste der ehemaligen Teilnehmer ab und bietet einen umfassenden Einblick in die Perspektiven und Herausforderungen der Wiedereingliederung.
Schlüsselwörter
Übergangsmanagement, Jugendstrafvollzug, Resozialisierung, Projekt Passage, Berlin, Haftentlassung, Trainingsmaßnahmen, Bewerbungstraining, Wohnungsfindung, Suchtprävention, Sozialkompetenz, Qualitative Forschung, Interviews, Empirische Studie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Studie "Übergangsmanagement im Berliner Jugendstrafvollzug"
Was ist das Thema der Studie?
Die Studie untersucht das Übergangsmanagement im Berliner Jugendstrafvollzug, insbesondere das Projekt „Passage“, und analysiert die Erfahrungen ehemaliger Teilnehmer. Der Fokus liegt auf der Wirksamkeit des Projekts und der Bewertung der angebotenen Trainingsmaßnahmen.
Was ist das Ziel der Studie?
Ziel ist die Evaluierung des Projekts „Passage“ und die Analyse der Erfahrungen der ehemaligen Teilnehmer, um die Bedeutung und Wirksamkeit des Übergangsmanagements für die Resozialisierung von Jugendlichen im Strafvollzug zu beurteilen.
Welche Methoden wurden in der Studie verwendet?
Die Studie verwendet eine qualitative Forschungsmethode. Die Datenerhebung erfolgte durch Interviews mit ehemaligen Teilnehmern des Projekts „Passage“. Der Interviewleitfaden enthielt Erzählstimuli, immanente und exmanente Fragen, um umfassende Informationen zu erhalten. Die Datenanalyse erfolgte durch eine qualitative Inhaltsanalyse.
Welche Aspekte des Übergangsmanagements werden untersucht?
Die Studie untersucht verschiedene Aspekte des Übergangsmanagements, darunter die Erfahrungen der Inhaftierten während und nach der Haft, die Wirksamkeit des Projekts „Passage“, die Bewertung der einzelnen Trainingsmodule (Bewerbungstraining, Wohnungsfindung, Suchtprävention, Sozialkompetenztraining), Herausforderungen und Chancen des Übergangs von der Haft in die Freiheit sowie die Wünsche und Ängste der ehemaligen Teilnehmer.
Welche Trainingsmodule werden im Projekt „Passage“ angeboten?
Das Projekt „Passage“ bietet verschiedene Trainingsmodule an, darunter ein Sozialtraining, ein Training zur Stoff- und Suchtkompetenz, ein Modul zu Wohnen und Wohnhilfe, ein Bewerbungstraining und ein Modul zu Schulden und Finanzen. Die Studie analysiert die Bewertung dieser Module durch die ehemaligen Teilnehmer.
Wie ist die Studie strukturiert?
Die Studie ist in sechs Kapitel gegliedert: Einleitung, Definition von Übergangsmanagement, Beschreibung des Berliner Modells (Projekt Passage), Methodologie, Durchführung und Auswertung sowie die Präsentation der Ergebnisse. Jedes Kapitel behandelt einen spezifischen Aspekt der Untersuchung.
Welche Ergebnisse liefert die Studie?
Die Studie liefert Erkenntnisse über die Erfahrungen der ehemaligen Teilnehmer des Projekts „Passage“, die Wirksamkeit der angebotenen Trainingsmaßnahmen und die Herausforderungen und Chancen des Übergangs von der Haft in die Freiheit. Die Ergebnisse werden detailliert in Kapitel 6 dargestellt und beinhalten die Ausgangslage der Inhaftierten, deren Erfahrungen mit dem Projekt, die Motivation zur Teilnahme und die Bewertung der einzelnen Trainingsmodule. Schließlich werden die Wünsche und Ängste der ehemaligen Teilnehmer zusammengefasst.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant für die Studie?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind Übergangsmanagement, Jugendstrafvollzug, Resozialisierung, Projekt Passage, Haftentlassung, Trainingsmaßnahmen, Bewerbungstraining, Wohnungsfindung, Suchtprävention, Sozialkompetenz, Qualitative Forschung, Interviews und Empirische Studie.
Für wen ist diese Studie relevant?
Diese Studie ist relevant für Wissenschaftler, die sich mit dem Thema Resozialisierung und Strafvollzug befassen, für Mitarbeiter im Jugendstrafvollzug, für Organisationen, die sich im Bereich der Wiedereingliederung engagieren, sowie für politische Entscheidungsträger, die an der Verbesserung des Übergangsmanagements interessiert sind.
- Arbeit zitieren
- Juliane Werner (Autor:in), 2010, Empirische Studie zur Bedeutsamkeit des vollzuglichen Übergangsmanagements am Beispiel des Projektes Passage im Berliner Jugendstrafvollzug, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/437144