Im Rahmen dieser Arbeit wird untersucht, wo die Hindernisse zur Erstellung einer Vorsorgevollmacht liegen und unter welchen Bedingungen diejenigen eine erstellen würden, die das bisher noch nicht getan haben.
Es bestehen für einen einwilligungsfähigen Volljährigen Möglichkeiten, die ihn im Falle einer psychischen Krankheit, einer körperlichen, geistigen oder seelischen Behinderung und einhergehenden Einwilligungsunfähigkeit in die Lage versetzen, seinen Willen für diese Zeit deutlich zu machen und willensgesteuerte Entscheidungen zu treffen. Diese Möglichkeit wird jedoch nur in einem geringen Maße wahrgenommen. Belegt wurde dies in einer vorangegangenen Projektstudienarbeit, bei der im Rahmen einer quantitativen Studie ermittelt wurde, dass nur 10,6 % aller Befragten eine Vorsorgevollmacht besitzen und daraus resultierend auf der Grundlage eigener Lebens- und Wertevorstellungen die Lebenszeit im Falle einer eintretenden Einwilligungsunfähigkeit im Vorfeld gestalteten.
In einem krassen Gegensatz zu diesem Wert steht, dass jedoch nur 15,3 % der befragten Menschen Entscheidungen zu spezifischen Bedürfnissen im Falle einer mit einer Einwilligungsunfähigkeit einhergehenden Erkrankung einem rechtlichen Betreuer überlassen möchten. Dieser deutliche Widerspruch stellt dar, dass 84,7 % der befragten Menschen diese Zeit auf der Basis eigener Lebens-und Wertevorstellung verbringen möchten, aber lediglich 10,6 % von ihnen dafür durch die Erstellung einer Vollmacht Vorsorge getroffen haben.
In einer Studie auf der Grundlage einer quantitativen Befragung werden fokussiert die Ursachen ermittelt, die für die Erstellung einer Fixierung dieser Wünsche hinderlich sind. Gleichzeitig wird nachgefragt, unter welchen Voraussetzungen diese Menschen eine Vorsorgevollmacht erstellen würden. Es werden Teilfragen und Thesen herausgearbeitet, die mit den Erkenntnissen dieser Arbeit bestätigt oder widerlegt werden.
Das geschieht in Begleitung der wesentlichen theoretischen Grundlagen zur Vorsorgevollmacht, Selbstbestimmung und rechtlicher Betreuung, um das Zusammenwirken dieser Informationsbereiche zu erläutern. Die Ergebnisse, unterteilt nach Alter, Geschlecht, Bildungsabschluss und familiärem Status liefern einen Überblick über die derzeitige gesellschaftliche Sichtweise und dienen als Beratungs- und Entscheidungshilfe.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Zielstellung
- Methoden und Material
- Vorliegende Studien
- Aufbau der Arbeit
- Informationen
- Epidemiologie und demografischer Wandel
- Selbstbestimmung
- Begriff der Vorsorgevollmacht
- Zweck und Wesen der Vorsorgevollmacht
- Innen- und Außenverhältnis
- Betroffener Personenkreis und zugrundeliegende Krankheitsbilder
- Voraussetzung der Vorsorgevollmacht
- Auswahl Bevollmächtigter
- Aufgabenkreise
- Vermögenssorge
- Gesundheitssorge
- Aufenthaltsbestimmung und Unterbringung
- Sonstige Angelegenheiten
- Wirksamkeitsbedingungen
- Kosten der Vorsorgevollmacht
- Abgrenzung zur Patientenverfügung
- Abgrenzung zur Betreuungsverfügung
- Formvorschriften der Vorsorgevollmacht
- Aufbewahrung, Hinterlegung und Mitteilung
- Rechtliche Betreuung
- Betreuerbestellung
- Betreuerauswahl
- Betreuer: Pflichten, Rechte und Aufgaben
- Grenzen der rechtlichen Handlungsbefugnisse
- Darstellung der Teilnehmer der Befragung
- Empirische Untersuchung zu möglichen Hindernissen bei der Vorsorge
- Auswertung Fragebogen Teil 1
- Auswertung Fragebogen Teil 2
- Auswertung Fragebogen Teil 3
- Übergreifende Auswertungen
- Ergebnisse und Diskussion
- Diskussion Teilfrage 1
- Diskussion Teilfrage 2
- Diskussion Teilfrage 3
- Diskussion Teilfrage 4
- Fazit und Ausblick
- Entwicklung einer Handlungsanleitung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit zielt darauf ab, die Hindernisse bei der Erstellung einer Vorsorgevollmacht zu identifizieren und zu analysieren. Darüber hinaus soll untersucht werden, unter welchen Bedingungen Menschen eine Vorsorgevollmacht erstellen würden. Die Arbeit analysiert die Gründe, warum Menschen eine Vorsorgevollmacht nicht erstellen und welche Faktoren sie dazu bewegen würden, eine solche zu verfassen.
- Hindernisse bei der Erstellung einer Vorsorgevollmacht
- Wahrnehmung der Vorsorgevollmacht in der Gesellschaft
- Rechtliche Grundlagen der Vorsorgevollmacht
- Selbstbestimmung und rechtliche Betreuung im Zusammenhang mit Vorsorgevollmacht
- Empirische Untersuchung der Hindernisse und Entscheidungsfaktoren
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt die Problematik der Vorsorgevollmacht dar und erläutert die Notwendigkeit, sich mit den Themen Selbstbestimmung und rechtlicher Betreuung auseinanderzusetzen. Die Arbeit zeigt die Bedeutung der Vorsorgevollmacht für die Lebensgestaltung im Falle einer Einwilligungsunfähigkeit auf.
- Informationen: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über relevante Informationen zur Vorsorgevollmacht. Es behandelt Themen wie die Epidemiologie und den demografischen Wandel, die Bedeutung der Selbstbestimmung, die rechtlichen Grundlagen der Vorsorgevollmacht, die verschiedenen Aufgabenkreise, die Voraussetzungen und Formvorschriften, sowie die Abgrenzung zur Patientenverfügung und zur Betreuungsverfügung.
- Darstellung der Teilnehmer der Befragung: Dieses Kapitel beschreibt die demografischen Merkmale der Teilnehmer der empirischen Untersuchung, die für die Analyse der Hindernisse bei der Erstellung einer Vorsorgevollmacht relevant sind.
- Empirische Untersuchung zu möglichen Hindernissen bei der Vorsorge: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der empirischen Untersuchung. Es analysiert die verschiedenen Hindernisse, die Menschen daran hindern, eine Vorsorgevollmacht zu erstellen. Die Untersuchung umfasst verschiedene Fragebogen-Teile, die sich mit den Gründen für die Nicht-Erstellung einer Vorsorgevollmacht, den möglichen Entscheidungsfaktoren und der Wahrnehmung der Vorsorgevollmacht in der Gesellschaft befassen.
Schlüsselwörter
Vorsorgevollmacht, Selbstbestimmung, rechtliche Betreuung, Einwilligungsunfähigkeit, Entscheidungsfindung, Hindernisse, Bevölkerungsumfrage, empirische Untersuchung, Gesundheitsmonitor, demografischer Wandel, Lebensgestaltung, Gesundheitssorge, Vermögenssorge, Patientenverfügung, Betreuungsverfügung.
- Citar trabajo
- Rene Heinze (Autor), 2017, Die Vorsorgevollmacht bei einwilligungsfähigen Volljährigen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/438263