In diesem Jahr lag der vom Global Footprint Network errechnete Erdüberlastungstag am 2. August 2017 (letztes Jahr, war dieser noch sechs Tage später): „An diesem Tag sind die gesamten nachhaltig nutzbaren Ressourcen der Erde für dieses Jahr verbraucht, die der Weltbevölkerung rechnerisch zur Verfügung stünden, wenn sie nur so viel nutzen würde, wie sich im selben Zeitraum regeneriert.“ Demnach bräuchte die Menschheit, wenn sie ihre Art zu leben in gewohnter Wei-se weiterführt, 1,7 Planeten. Das ist ein globaler Durchschnittswert; die deutsche Bevölkerung ist fast doppelt so verschwenderisch. Würden alle so leben wie sie, wären dafür 3,2 Erden nötig. Die Menschheit lebt auf Kosten ihrer Nachkommen. In einer Gesellschaft, die von großem Wohlstand geprägt ist und in der existenzielle Bedürfnisse sicher befriedigt sind, wächst das Verständnis für Probleme außerhalb der eigenen Komfortzone. Daher beschäftigt sie sich zunehmend mit Themen wie Nachhaltigkeit, Fair Trade und Ökologie. Gesellschaftlicher Wohlstand ist Folge einer florierenden Wirtschaftslage. Die Erkenntnis, dass dieser Wohlstand auf Opfern erwächst und nicht wieder gut zu machendes Leid verursacht, ist nicht mehr nur den Menschen vorbehalten, die sich im Speziellen mit dieser Problematik beschäftigen, sondern auch dem Verbraucher immer mehr bewusst. Das führt dazu, dass Konsumenten beginnen ihr Kaufverhalten zu ändern. Da in einer sozialen Marktwirtschaft der Konsument durch seine Nachfrage das Angebot steuert, müssen Unternehmen zwangsläufig darauf reagieren um wettbewerbsfähig zu bleiben. Global Player haben es in der Hand mit ihren Entscheidungen das Leben vieler Menschen zu beeinflussen und nachhaltig mit den von ihnen benötigten Ressourcen umzugehen. Gesunde Wirtschaft steht im wechselseitigen Verhältnis mit einer gesunden Gesellschaft, sie bedingen sich gegenseitig. Ein Paradigmenwechsel kündig sich an: Die unternehmerische Verantwortung (CSR) für die Gesellschaft ist nicht mehr bloß ein Phänomen, sondern wichtiger Bestandteil einer zukunftsfähigen Wirtschaft aus Sicht der Stakeholder. Je größer ein Unternehmen ist, desto wichtiger und professioneller wird das Thema CSR behandelt. Das bedingt eine intensivierte Forschung, denn um die Bewegung rund um CSR für zukünftigen Generationen und den Planeten nachhaltig stärken und nutzen zu können, ist es wichtig und notwendig, sie zu verstehen. CSR hat großes Potential, dass es noch auszuschöpfen gilt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung und Vorgehensweise
- Begriffsgrenzungen
- Corporate Social Responsibility
- Die Abgrenzungsproblematik im Themenfeld CSR
- Die Vielfältigkeit von CSR-Maßnahmen
- Differenzierung von CSR-Maßnahmen
- Typologisierungen von CSR-Maßnahmen
- Relevante Unterscheidungsmerkmale von CSR-Maßnahmen
- Beispiele zur Abgrenzung von CSR-Maßnahmen mittels Charakterisierung
- Rechtfertigung der Existenz von CSR-Maßnahmen
- Business Case vs. Philanthropie
- Erkennen relevanter Theorien und deren Potential
- Der Business Case: Die ökonomische Vertragstheorie nach Homann
- Die Philanthropie: Der humane Utilitarismus nach Gesang
- Argumentationsvergleich
- Die Frage nach möglichen Argumentationsdifferenzen bezüglich der differenzierten Maßnahmen
- Schlussbetrachtungen
- Zusammenfassung der Ergebnisse
- Abschließende Betrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Differenzierung und Rechtfertigung von CSR-Maßnahmen. Sie analysiert die verschiedenen Ansätze und Typologisierungen im Bereich der Corporate Social Responsibility (CSR) und untersucht die unterschiedlichen Theorien, die zur Rechtfertigung von CSR-Engagement herangezogen werden können. Dabei werden die ökonomische Vertragstheorie nach Homann und der humane Utilitarismus nach Gesang im Detail betrachtet. Die Arbeit zielt darauf ab, ein besseres Verständnis für die vielfältigen Facetten von CSR zu schaffen und die verschiedenen Argumentationsstränge für und gegen unternehmerisches Engagement in diesem Bereich zu beleuchten.
- Typologisierung und Differenzierung von CSR-Maßnahmen
- Rechtfertigung von CSR-Engagement anhand unterschiedlicher Theorien
- Vergleich der Argumentationsansätze in Bezug auf die verschiedenen CSR-Maßnahmen
- Die Bedeutung von CSR für eine nachhaltige Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft
- Der Einfluss von CSR auf die Entscheidungsfindung von Unternehmen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Dieses Kapitel führt in das Thema CSR ein und erläutert die Problemstellung, die in der Arbeit behandelt wird. Es wird hervorgehoben, dass trotz des wachsenden Bewusstseins für CSR, das unternehmerische Engagement noch immer verhalten ist. Die Arbeit zielt darauf ab, den Bedarf nach einer effizienteren Gestaltung von CSR-Engagement zu verdeutlichen und die Bedeutung des Themas für eine nachhaltige Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft aufzuzeigen.
- Begriffsgrenzungen: In diesem Kapitel wird der Begriff Corporate Social Responsibility (CSR) definiert und von verwandten Konzepten abgegrenzt. Es wird die Vielfältigkeit von CSR-Maßnahmen erläutert und die Abgrenzungsproblematik innerhalb des Themenfelds CSR beleuchtet.
- Differenzierung von CSR-Maßnahmen: Dieses Kapitel befasst sich mit der Typologisierung und Differenzierung von CSR-Maßnahmen. Es werden verschiedene Ansätze zur Unterscheidung von CSR-Maßnahmen vorgestellt und relevante Unterscheidungsmerkmale herausgearbeitet. Es werden außerdem Beispiele zur Abgrenzung von CSR-Maßnahmen mittels Charakterisierung gegeben.
- Rechtfertigung der Existenz von CSR-Maßnahmen: Dieses Kapitel befasst sich mit der Frage, wie die Existenz von CSR-Maßnahmen gerechtfertigt werden kann. Es werden zwei wichtige Argumentationsstränge betrachtet: der "Business Case", der die ökonomische Vertragstheorie nach Homann zugrunde legt, und die "Philanthropie", die den humanen Utilitarismus nach Gesang als theoretische Grundlage nutzt.
Schlüsselwörter
Corporate Social Responsibility (CSR), Nachhaltigkeit, Wirtschaftsethik, Stakeholder, Typologisierung, Rechtfertigung, Business Case, Philanthropie, ökonomische Vertragstheorie, humaner Utilitarismus, Argumentationsvergleich, nachhaltige Entwicklung.
- Quote paper
- Master of Arts Juliane Koch (Author), 2017, Differenzierung und Rechtfertigung von Corporate Social Responsibility-Maßnahmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/439290