In der vorliegenden Arbeit wird ein Hilfeplanverfahren für Menschen mit Lernschwierigkeiten mit einem theoretischen Modell der Klinischen Sozialarbeit zusammengeführt. Es wird zunächst ein Methodenkoffer vorgestellt, der verschiedene Instrumente zur psychosozialen Diagnostik bei Menschen mit Lernschwierigkeiten als Werkzeuge für die Hilfeplanung bereitstellt. Dieser Werkzeugkoffer ist dabei an den einzelnen Schritten des Integrativen Modells zur Interventionsplanung sowie an den Grundsätzen psychosozialer Diagnostik der Klinischen Sozialen Arbeit orientiert und unterstützt die Hilfeplanung für das ambulante Berliner Verfahren: Hilfebedarf von Menschen mit Behinderung – Wohnen. Auf der Grundlage einer qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring wird eine Fokusgruppe ausgewertet, bei der der Werkzeugkoffer einer Gruppe in der Praxis tätiger Bezugsbetreuer*innen vorgestellt und diskutiert wurde. Ziel ist es, Chancen und Hindernisse aufzuzeigen, die für die Implementierung eines theoriefundierten Integrativen Modells auf die Prozesse eines in der ambulanten Praxis gültigen Hilfeplanverfahrens relevant sind. Das Integrative Modell wird als Möglichkeit erkannt, das komplexe und anspruchsvolle HMB-W-Verfahren fachlich begründet zu strukturieren, partizipativer zu gestalten und zu präzisen Zielen zu gelangen.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- HILFEPLANUNG IN DER EINGLIEDERUNGSHILFE
- Hilfeplanung
- Das HMB-W-Verfahren
- Weitere Instrumente oder Verfahren
- Hilfeplanung - ein Feld für die Forschung?
- Indikatoren für eine gute Hilfeplanung – Empfehlungen des Deutschen Vereins
- Ambulantes Wohnen in Berlin
- rechtliche Verortung
- Formale Bedingungen zur Hilfeplanung
- Grundsätze zur Hilfeplanung
- Besonderheiten beim Hilfetyp BEWER
- DIAGNOSTIK BEI MENSCHEN MIT LERNSCHWIERIGKEITEN
- Besonderheiten für die Zielgruppe Menschen mit Lernschwierigkeiten
- Diagnostik in der Heil- und Sonderpädagogik
- Verstehende Diagnostik
- Planerisches Denken in der Behindertenhilfe
- PSYCHOSOZIALE DIAGNOSTIK IN DER KLINISCHEN SOZIALARBEIT
- Grundsätze einer klinisch sozialarbeiterischen Diagnostik
- Dialogisch partizipative Orientierung
- Reflexive Orientierung
- Mehrperspektivische Orientierung
- Prozesshafte Orientierung
- Sozialtherapeutische Orientierung
- Klassifikatorisch versus rekonstruktive Ausrichtung
- Funktionen von Diagnostik
- Standardisierungsgrad
- Integratives Modell der Interventionsplanung
- IMPLEMENTIERUNG DES INTEGRATIVEN MODELLS
- Implementierungsbeispiele aus anderen Bereichen
- Werkzeugkoffer,,Metzler- leicht geplant\", Integrative Diagnostik unter der HMB-W-Lupe
- Auswahl der Instrumente
- Struktur des Werkzeugkoffers
- Adaptierte Instrumente des HMB-W-Koffers
- Klassifikatorische Diagnostik
- Biografische Diagnostik
- Sozial- und Lebensweltdiagnostik
- Ressourcen
- Zusammenfassende Diagnostik
- EMPIRIE
- Präzisierung der Forschungsfrage
- Methodisches Vorgehen Teil 1 – Planung, Konzipierung & Durchführung
- Literaturrecherche
- Fokusgruppenarbeit
- Planung eines Workshops in der Fokusgruppenperspektive
- Weltcafé
- Methodisches Vorgehen Teil 2 - Auswertung
- das Transkript
- Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring
- Praktische Umsetzung
- Kritische Reflexion des methodischen Vorgehens
- Konzipierung des Workshops
- Fokusgruppe als Forschungsinstrument
- Qualitative Inhaltsanalyse
- DARSTELLUNG DER ERGEBNISSE
- Erfahrungen und Grundhaltung
- Erfahrungen zur Hilfeplanung
- Erfahrungen mit Hilfeplanverfahren
- Erfahrungen mit Hilfeplaninstrumenten
- Aufgabe der Bezugsbetreuung
- Diagnostische Haltung
- Anforderungen an die Hilfeplanung bei Menschen mit Lernschwierigkeiten
- Kognitive Beeinträchtigungen
- Erheben der eigenen Meinung
- mangelnde Compliance und fehlende Anerkennung von Ressourcen
- Multiproblemlagen
- Rolle der Angehörigen
- HMB-W- ein anspruchsvolles Verfahren
- Komplexität des HMB-W-Verfahrens
- Unklare Rahmenbedingungen im BEWER
- Zeitmangel in der Hilfeplanung
- Rolle beteiligter Professionen
- Spezielle Anforderungen an Hilfeplanung
- Beziehungsarbeit
- Spaß und Freude
- Dialogische und partizipative Haltung
- Transparenz
- Vermeidung von Schubladendenken
- Erhebung realistischer Ziele
- Nachvollziehbarkeit
- Aufdecken von Ressourcen
- Strukturierung
- Einbeziehung verschiedener Perspektiven
- Begrenzung von Zeitaufwand
- Organisatorische Aspekte
- Einsatzzeitpunkt
- Spezielle Rückmeldungen
- Rückmeldungen zum Integrativen Modell
- Rückmeldung zu einzelnen Instrumenten
- Rückmeldungen zum Workshop
- DISKUSSION DER ERGEBNISSE
- Besondere diagnostische Herausforderungen
- Eigene Meinung eruieren
- kognitive Beeinträchtigungen erfassen
- Multiproblemlagen
- Schwachstellen des HMB-W-Verfahrens im BEWER
- Mangelnde Metzlerkompetenz
- Mangelnde zeitliche Ressourcen
- Diagnostische Grundhaltung
- Diagnostik, Diagnosen und sozialtherapeutisches Arbeiten
- Psychosoziale Diagnostik
- Soziotherapeutische Grundhaltung
- Grundsätze des Integrativen Modells
- Multidimensionalität
- Klassifikatorische Diagnostik und rekonstruktive Diagnostik
- Komplexität - Reduktion & Struktur
- Anforderungen an eine gute Hilfeplanung
- Partizipation
- Offene Haltung
- Zielorientierung
- Organisationsbezogene Implementierungsaspekte
- FAZIT
- Chancen des Integrativen Modells
- Rahmenbedingungen
- Metzlerkompetenz
- Methodenkompetenz
- Zielgruppenkompetenz
- diagnostische Identität
- Endbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit analysiert die Implementierung eines modifizierten Hilfeplanverfahrens für Menschen mit Lernschwierigkeiten im Rahmen des HMB-W-Verfahrens für das Betreute Einzelwohnen (BEWER). Sie verbindet ein theoretisches Modell der Klinischen Sozialarbeit mit einem Methodenkoffer für die psychosoziale Diagnostik und Hilfeplanung in diesem Bereich.
- Integration des Integrativen Modells zur Interventionsplanung in die Hilfeplanung
- Analyse der Chancen und Hindernisse einer Implementierung in der Praxis
- Entwicklung und Evaluation eines methodischen Werkzeugkoffers für die Diagnostik und Hilfeplanung
- Bewertung der Relevanz der klinisch sozialarbeiterischen Diagnostik für das HMB-W-Verfahren
- Identifizierung von Herausforderungen und Stärken des Hilfeplanverfahrens im BEWER
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
- Kapitel 2: Hilfeplanung in der Eingliederungshilfe
- Kapitel 3: Diagnostik bei Menschen mit Lernschwierigkeiten
- Kapitel 4: Psychosoziale Diagnostik in der Klinischen Sozialarbeit
- Kapitel 5: Implementierung des Integrativen Modells
- Kapitel 6: Empirie
- Kapitel 7: Darstellung der Ergebnisse
Dieses Kapitel stellt die Forschungsfrage und den Kontext der Arbeit dar. Es beschreibt die Relevanz des Themas und die wissenschaftlichen Ziele der Masterarbeit.
Hier werden die verschiedenen Hilfeplanverfahren in der Eingliederungshilfe vorgestellt. Das Kapitel analysiert das HMB-W-Verfahren und seine Anwendung im Bereich des Betreuten Einzelwohnens (BEWER).
Dieses Kapitel beleuchtet die besonderen Aspekte der Diagnostik bei Menschen mit Lernschwierigkeiten. Es behandelt verschiedene Methoden und Ansätze der Diagnostik in der Heil- und Sonderpädagogik.
Dieses Kapitel beschreibt die Grundsätze einer klinisch sozialarbeiterischen Diagnostik. Es stellt das Integrative Modell der Interventionsplanung vor und erläutert seine Funktionsweise und Relevanz.
Das Kapitel beschäftigt sich mit der Implementierung des Integrativen Modells in die Hilfeplanung. Es stellt einen Werkzeugkoffer für die Diagnostik und Hilfeplanung vor und analysiert die Auswahl und Struktur der eingesetzten Instrumente.
Dieses Kapitel beschreibt die Methoden der Forschung und der Datenerhebung. Es erläutert die Konzipierung und Durchführung eines Workshops, der als Fokusgruppenarbeit durchgeführt wurde.
Dieses Kapitel stellt die Ergebnisse der Fokusgruppenanalyse dar. Es beleuchtet die Erfahrungen der Bezugsbetreuer*innen mit dem HMB-W-Verfahren und identifiziert die Herausforderungen und Chancen der Implementierung des Integrativen Modells.
Schlüsselwörter
Die Masterarbeit befasst sich mit Hilfeplanung, psychosozialer Diagnostik, klinische Soziale Arbeit, Menschen mit Lernschwierigkeiten, HMB-W-Verfahren, Betreutes Einzelwohnen, BEWER, Integrative Diagnostik, Interventionsplanung, Werkzeugkoffer, Fokusgruppe, qualitative Inhaltsanalyse, Chancen und Hindernisse, Implementierung, Zeitdruck, Abrechnungsprobleme, multidimensionale Diagnostik.
- Citation du texte
- Katharina Winkler (Auteur), 2017, Methoden der Hilfeplangestaltung im Rahmen des HMB-W-Verfahrens für das Betreute Einzelwohnen BEWER, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/439452