Welchen Einfluss hat der Hund in der sozialpädagogischen Arbeit? Die Autorin untersucht das Potenzial tiergestützter Intervention bei Kindern.
Der Einsatz von Tieren in der Pädagogik (Jugendfarmen, Aktivspielplätze) ist in Deutschland Anfang der 1970er Jahre erstmals zu verzeichnen. Bezugnehmend auf den Titel der Arbeit wird vorwiegend der Hund als Medium in der Sozialen Arbeit in seiner Interaktion mit Kindern, welche ein herausforderndes Verhalten aufweisen, betrachtet und dargestellt. Welchen Einfluss der Hund in der sozialpädagogischen Arbeit haben kann, soll erläutert werden.
Tiere als Erzieher sind uns seit Jahrhunderten in subtiler Form in der Literatur unbewusst geläufig. In Märchen und Geschichten dient das Tier als „Lehrer“. Durch die Distanz der Tiere zum Menschen wird dem Autor ermöglicht, gesellschaftlich problematische The-men durch Darstellung eines Tieres aufzuzeigen und zu behandeln. Kinder erfahren mimetische Erprobung durch Gestalten in Kinderbüchern. Für sie ist das Tier ein Wesen und erlangt das volle Spektrum an Emotionen und Fähigkeiten, die ein Kind (altersentsprechend) zu bieten hat.
Die Differenzierung zwischen Tier und Mensch erfolgt erst durch die Sozialisation des Kindes. Kinder erleben die erste Lebensphase heute deutlich anders als früher. Sie werden mit Technisierung und Mediatisierung konfrontiert, ein Rückzug der Natur aus dem Alltag der Kinder ist deutlich zu verzeichnen. Für viele Eltern ist heutzutage die Haltung eines Haustieres aus verschiedensten Gründen nicht möglich oder unvorstellbar. Diese gesellschaftlichen Veränderungen sind auch im Bildungsbereich spürbar. Viele Kinder kennen bestimmte Tierarten nur aus dem Fernsehen oder aus Spielen. Gerade Nutztiere wie Rinder, Schweine oder Kühe sind davon betroffen. Diese Phänomene gilt es zu kompensieren. Ein pädagogischer Ansatz könnte daher die tiergestützte Pädagogik sein. Das Erleben von positiven Mensch-Tier-Erfahrungen gilt es daher zu nutzen.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Einleitung
- Die Mensch-Tier-Beziehung
- Die Mensch-Tier-Beziehung in der Evolution
- These der Biophelie
- Bindungstheorie
- Die Bindungstheorie bei Menschen
- Die Bindungstheorie als These der Mensch-Tier-Beziehung
- Das Bindungshormon Oxytocin
- Die Mensch-Tier-Beziehung heute
- Herausforderndes Verhalten bei Kindern
- Der Begriff tiergestützte Intervention
- Hundegestützte Interventionen
- Eignung des Hundes
- Ausbildung des Pädagogen-Hunde-Teams
- Das Bio-Psycho-Soziale Modell
- Biologische Bedingungen
- Soziale Situation/Erfahrungen
- Selbst
- Der Hund in der Sozialen Arbeit
- Die Wirkungen des Hundes
- Sonderpädagogischer Einsatz
- Drei-Faktoren-Modell
- Die Rolle des Hundes
- Tiere als Miterzieher
- Hundegestützte Interventionen in der Sozialen Arbeit als Methode?
- Fazit
- Literaturverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der Wirkung von tiergestützten Interventionen, insbesondere mit dem Hund als Medium, auf Kinder mit herausforderndem Verhalten. Ziel ist es, die Bedeutung der Mensch-Tier-Beziehung im pädagogischen Kontext zu beleuchten und den Einfluss des Hundes auf die Entwicklung und das Sozialverhalten von Kindern zu analysieren.
- Die Mensch-Tier-Beziehung und ihre Bedeutung für die Entwicklung des Menschen
- Herausforderndes Verhalten bei Kindern und die Rolle tiergestützter Interventionen
- Die Eignung des Hundes als Medium in der Sozialen Arbeit
- Die positive Wirkung des Hundes auf Kinder mit herausforderndem Verhalten
- Der Einsatz von Hundegestützten Interventionen als Methode in der Sozialen Arbeit
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der tiergestützten Pädagogik und Hundegestützten Interventionen ein. Sie beleuchtet den Einsatz von Hunden in verschiedenen Bereichen und stellt die Frage nach dem Einfluss von Tieren auf das Verhalten von Menschen.
- Die Mensch-Tier-Beziehung: Dieses Kapitel analysiert die Mensch-Tier-Beziehung aus evolutionärer Sicht, beleuchtet die These der Biophelie und behandelt die Bindungstheorie. Es wird die Bedeutung des Bindungshormons Oxytocin hervorgehoben.
- Herausforderndes Verhalten bei Kindern: Das Kapitel beschreibt die Herausforderungen, die mit dem Verhalten bestimmter Kinder verbunden sind, und stellt verschiedene Ursachen und Einflussfaktoren dar.
- Der Begriff tiergestützte Intervention: Dieses Kapitel erklärt den Begriff der tiergestützten Intervention und diskutiert die Eignung des Hundes als Medium in diesem Kontext. Außerdem werden wichtige Aspekte der Ausbildung des Pädagogen-Hunde-Teams beleuchtet.
- Hundegestützte Interventionen: Dieses Kapitel stellt das Bio-Psycho-Soziale Modell vor und analysiert die verschiedenen Faktoren, die das Verhalten von Kindern beeinflussen. Die biologischen Bedingungen, die soziale Situation und die Selbstwahrnehmung werden im Detail betrachtet.
- Der Hund in der Sozialen Arbeit: Dieses Kapitel beleuchtet die positiven Wirkungen des Hundes in der Sozialen Arbeit und betrachtet den Einsatz in der Sonderpädagogik. Es wird das Drei-Faktoren-Modell vorgestellt und die Rolle des Hundes als Miterzieher erläutert.
- Hundegestützte Interventionen in der Sozialen Arbeit als Methode?: Dieses Kapitel diskutiert die Eignung von hundegestützten Interventionen als Methode in der Sozialen Arbeit. Die Vorteile und Herausforderungen dieser Methode werden kritisch beleuchtet.
Schlüsselwörter
Tiergestützte Intervention, Hundegestützte Therapie, Mensch-Tier-Beziehung, Herausforderndes Verhalten, Kinder, Entwicklung, Sozialverhalten, Pädagogik, Soziale Arbeit, Bindungstheorie, Oxytocin, Biophelie, Drei-Faktoren-Modell, Miterzieher.
- Quote paper
- Nina Stock (Author), 2018, Tiergestützte Sozialarbeit mit dem Medium Hund als Intervention bei Kindern mit herausfordendem Verhalten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/442019