Die folgende Arbeit beschäftigt sich mit der Abgrenzung der Theorien zur Entlehnung von Silke Jansen und Werner Betz. Bis heute dient die Betz’sche Systematik als Grundlage für zahlreiche Untersuchungen zum lexikalischen Sprachkontakt. Trotzdem ist sein Vorgehen nach wie vor umstritten. Eine seiner größten Kritikerinnen ist Silke Jansen, die sich auf das Saussur’sche Zeichenmodell beruft. Die folgende Analyse besteht aus einem eigens zusammengestellten Korpus, der eine beispielhafte Veranschaulichung erleichtern soll. Da Betz Entlehnungstheorien die Grundlage bilden, ist es sinnvoll mit seiner Definition des an der Stelle gefragten Begriffs zu beginnen und darauf folgend Jansens Kritik anzuführen. Außerdem erfolgt eine gesonderte Betrachtung auftauchender Problem-, beziehungsweise Sonderfälle. Hier wird deutlich woher der Vorwurf, Betz würde bei seiner Gliederung nicht konsequent vorgehen (vgl. Coleman, Lüllwitz, Hernández), herrührt. Abschließend werden die Ergebnisse zusammengefasst und Silke Jansens Entlehnungstheorie tritt noch einmal in den Vordergrund, da es sich hierbei um aktuellere Untersuchungen handelt. Das Ziel der Arbeit ist es also, die Kritik und Weiterentwicklung der Betz’schen Theorie durch Jansen hervorzuheben. Um einen kurzen Überblick zu erhalten, soll das folgende Schemata aufzeigen, wo die drei Entlehnungsverfahren (Lehnbedeutung, Lehnübertragung, Lehnübersetzung) nach Betz anzusiedeln sind. Der dieser Arbeit zugrunde liegende Korpus stammt aus dem „Libro de estilo“ von El País und den Untersuchungen zu den „Préstamos semánticos en espanol“ von María Fernandez. Das Hauptaugenmerk liegt in diesem Fall auf den Anglizismen. Ähnlich wie im Deutschen sind auch im Spanischen gerade im Bereich der Medien, Technik und Sport die meisten Begriffe aus dem Englischen entlehnt. Im Allgemeinen kann die politische (Prestige), kulturelle, gesellschaftliche oder wirtschaftliche (Import/Export, Fachsprachen) Entwicklung als Hauptursache für Entlehnungen betrachtet werden. Die Vorgehensweise bei der Zusammenstellung des Korpus erfolgte für diese Arbeit alphabetisch und nicht nach Themenbereichen. Es handelt sich also um Beispiele aus sämtlichen Lebensbereichen. Sie dienen lediglich dazu, die von Betz und Jansen angeführten Theorien zur Entlehnung zu untermauern.
Inhaltsverzeichnis
- 1.) Einleitung
- 2.) Korpus
- 2.1) Lehnübersetzung
- 2.1.1) Betz
- 2.1.2) Jansen
- 2.2) Lehnübertragung
- 2.2.1) Betz
- 2.2.2) Jansen
- 2.3) Problemfälle
- 2.4) Lehnbedeutung
- 2.4.1) Betz
- 2.4.2) Jansen
- 2.5) Problemfälle
- 3.) Zusammenfassung der Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Unterschiede in den Entlehnungstheorien von Silke Jansen und Werner Betz. Betz' Systematik ist ein wichtiger Bezugspunkt in der Forschung zum lexikalischen Sprachkontakt, wird aber von Jansen, die das Saussur'sche Zeichenmodell verwendet, kritisiert. Die Analyse verwendet einen eigens erstellten Korpus, um die Theorien anhand von Beispielen zu veranschaulichen. Es werden Problem- und Sonderfälle betrachtet und die Ergebnisse zusammengefasst, wobei Jansens aktuellere Ansätze im Vordergrund stehen. Das Hauptziel ist die Herausstellung der Kritik und Weiterentwicklung von Betz' Theorie durch Jansen.
- Vergleich der Entlehnungstheorien von Betz und Jansen
- Analyse von Lehnübersetzung, Lehnübertragung und Lehnbedeutung
- Untersuchung von Problemfällen und Sonderfällen im Sprachkontakt
- Bewertung der Weiterentwicklung der Betz'schen Theorie durch Jansen
- Anwendung der Theorien auf einen Korpus aus dem Spanischen
Zusammenfassung der Kapitel
1.) Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und beschreibt die Zielsetzung. Es wird der Gegensatz zwischen der etablierten, aber umstrittenen Systematik von Werner Betz und der kritischen Perspektive von Silke Jansen vorgestellt. Die Bedeutung des Saussur'schen Zeichenmodells für Jansens Kritik wird angedeutet. Die Struktur der Arbeit, die sich auf einen eigens erstellten Korpus stützt, und der Fokus auf die Analyse von Lehnübersetzung, Lehnübertragung und Lehnbedeutung werden umrissen. Die Arbeit kündigt eine abschließende Zusammenfassung der Ergebnisse an, in der Jansens Theorie im Vordergrund stehen wird.
2.) Korpus: Dieses Kapitel beschreibt den verwendeten Korpus, der aus dem "Libro de estilo" von El País und Untersuchungen zu "Préstamos semánticos en español" von María Fernandez stammt und sich auf Anglizismen im Spanischen konzentriert. Die Auswahl der Beispiele erfolgt alphabetisch und nicht thematisch, um die Theorien von Betz und Jansen zu veranschaulichen. Es wird auf die Relevanz von Jansens und Röntgens Arbeiten hingewiesen, die aktuelle Forschungsergebnisse und detaillierte Definitionen der Betz'schen Systematik liefern. Die Beispiele dienen der Illustration der Lehnübersetzung, und die morphosyntaktische Angleichung der Entlehnungen wird erwähnt.
Schlüsselwörter
Lehnübersetzung, Lehnübertragung, Lehnbedeutung, Werner Betz, Silke Jansen, Sprachkontakt, lexikalischer Sprachkontakt, Anglizismen, Saussur'sches Zeichenmodell, Korpus, Entlehnungstheorien, spanische Sprache.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Vergleich der Entlehnungstheorien von Betz und Jansen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit vergleicht und kontrastiert die Entlehnungstheorien von Werner Betz und Silke Jansen. Sie untersucht insbesondere die Unterschiede in ihren Ansätzen zur Lehnübersetzung, Lehnübertragung und Lehnbedeutung, wobei Jansens Kritik an Betz' Systematik im Mittelpunkt steht. Die Analyse stützt sich auf einen eigens erstellten Korpus von Anglizismen im Spanischen.
Welche Theorien werden verglichen?
Im Zentrum stehen die Entlehnungstheorien von Werner Betz und Silke Jansen. Betz' Systematik, ein wichtiger Bezugspunkt in der Forschung zum lexikalischen Sprachkontakt, wird mit Jansens Ansatz verglichen, der das Saussur'sche Zeichenmodell integriert und eine kritische Perspektive auf Betz' Arbeit einnimmt.
Welche Arten von Entlehnungen werden analysiert?
Die Arbeit analysiert Lehnübersetzung, Lehnübertragung und Lehnbedeutung anhand von Beispielen aus dem Korpus. Dabei werden auch Problem- und Sonderfälle betrachtet, um die jeweiligen Stärken und Schwächen der beiden Theorien zu beleuchten.
Welcher Korpus wird verwendet?
Die Analyse basiert auf einem eigens erstellten Korpus, der Anglizismen im Spanischen umfasst und aus dem "Libro de estilo" von El País und Untersuchungen zu "Préstamos semánticos en español" von María Fernandez stammt. Die Beispiele wurden alphabetisch und nicht thematisch ausgewählt, um eine unvoreingenommene Illustration der Theorien zu gewährleisten.
Welche Rolle spielt das Saussur'sche Zeichenmodell?
Das Saussur'sche Zeichenmodell spielt eine zentrale Rolle in Jansens Kritik an Betz' Theorie. Jansen integriert dieses Modell in ihren Ansatz, was zu unterschiedlichen Interpretationen von Entlehnungsprozessen führt.
Was ist das Hauptziel der Arbeit?
Das Hauptziel ist die Herausstellung der Kritik und Weiterentwicklung von Betz' Theorie durch Jansen. Die Arbeit bewertet die aktuelle Relevanz beider Ansätze und zeigt die Weiterentwicklung des Verständnisses von lexikalischem Sprachkontakt auf.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Die Arbeit wird durch folgende Schlüsselwörter charakterisiert: Lehnübersetzung, Lehnübertragung, Lehnbedeutung, Werner Betz, Silke Jansen, Sprachkontakt, lexikalischer Sprachkontakt, Anglizismen, Saussur'sches Zeichenmodell, Korpus, Entlehnungstheorien, spanische Sprache.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zum Korpus mit Unterkapiteln zu Lehnübersetzung, Lehnübertragung, Problemfällen und Lehnbedeutung, sowie eine Zusammenfassung der Ergebnisse. Die Einleitung beschreibt die Zielsetzung und den methodischen Ansatz. Das Kapitel zum Korpus präsentiert und analysiert die verwendeten Daten. Die Zusammenfassung fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und wertet die jeweiligen Theorien aus.
- Citation du texte
- Nadine Vetter (Auteur), 2014, Lehnübertragung, -übersetzung und -bedeutung. Eine Abgrenzung der Theorien von Walter Betz & Silke Jansen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/442748