Versunkene Kulturen der Welt: von 6.000 bis 2.500 v. Chr.


Research Paper (postgraduate), 2005

37 Pages


Excerpt


Kontinent: Asien

Gegend: Südliches Mesopotamien, später auch ganz Mesopotamien und Assyrien, sowie ein groβer Teil Anatoliens

Volk: Ubaid, Ubaidian, Protoeuphratian, El Obeid, al-Ubaid

Epoche: Ubaid, Ubaidian, Proto-Euphratian

Religion: Nicht-Semiten (Schamanen)

Geschichte: Die Ubaid wanderten vom nördlichen Hochland (anderen Autoren nach, aus dem Südiran im Osten) in den Süden Mesopotamiens, der bis dahin unbewohnt, doch reich an Wasser, Palmenhainen, Fischen und Beutetieren, war. Laut Sir John Baker haben die Sumerer im allgemeinen auch eine starke physische Ähnlichkeit mit iranischen Völkern aus dem Osten. Sie sollen auch von den Samarran aus dem Süden (siehe weiter oben) abstammen, die bereits um 6.000 v.Chr. Bewässerungskanäle gebaut hatten. Diese wurden von den Ubaid deutlich verbessert und ausgebaut.

Um 5.500 v.Chr. begannen die Ubaid mit kleinen Bewässerungen und erhielten hohe Erträge. Die Bevölkerung stieg dabei parallel zur Ernte. Die See reichte zu dieser Zeit bis ins Landesinnere auf Grund des Tauwassers der letzten Eiszeit, und stieg mit einer hohen Geschwindigkeit von ca. 0,6 Meilen (1 Km) je 10 Jahre.[1]

Zuerst gründeten die Ubaid Ur im heutigen Südirak. Um 4.000 v.Chr. erbauten sie einen Tempel für ihren männlichen Gott Enki in der Groβstadt Eridu, die bereits 4.750 - 6.000 v.Chr. gegründet wurde und sich von 4.500 - 5.000 v.Chr. entwickelte. Doch der erste Tempel wurde bereits 5900 v. Chr. errichtet.[2] Eridu ist eine sumerische Anpassung von "Eri-dugga" - die "Gute Stadt", auch "die Stadt des Wassergottes Enki/Ea". Für die Sumerer war Eridu die "erste Stadt (auf Erden)".[3]

Um 5.000 v.Chr. hörte der Meeresspiegel auf zu steigen. Damals lag die Mündung des Euphrat noch bei Ur. Noch heute zieht sich eine dünne, transgressive, marine Einheit (die Hammar Formation) ca. 250 km, vom Meer, bis in das untere mesopotamische Flachland, vor allem gefüllt mit Süβwassersedimenten - heute, das Herz des Deltas.[4] Zwischen 5.000 und 3.000 v.Chr. wurde das Wetter dort trockner und Sand von der Arabischen Wüste wurde eingeflogen. Schlick versperrte die auslaufende Mündung und bildete groβe Sümpfe.

Nordwestlich von El-Ubaid (Eridu) und Ur, lag Uruk (das biblische Erech). Diese Stadt hatte eine acht Kilometer lange Stadtmauer. Im 4. JT v.Chr. erbauten sie den Weißen Tempel auf einer künstlichen Erhebung.[5]

Die Ubaid waren einst Siedler und Bauern und sprachen kein Sumerisch. Sie expandierten gen Norden im 5. JT v.Chr. und in die Berge Anatoliens. Dort vermischten sie sich mit den Bewohnern des Frühen Halaf(ian). Die Ubaid dominierten kulturell einen groβen Teil Nord-Mesopotamiens 1.000 Jahre lang, expandierten von Saudi-Arabien bis Mossul im Norden des Irak, und herrschten insgesamt ca. 1.700 Jahre.[6]

Weiter führende Informationen: Sie gaben den Flüssen des Zweistromlands die Namen ‘Tigris’ und ‘Euphrat’. Sie errichteten groβe Dörfer und die ersten Tempel in Mesopotamien. Ihre Töpferei war grünlich und verziert mit geometrischen Designs in braun und schwarz, die Wellen und Wogen darstellen - wohl möglich das Urmeer aus Süβwasser. Im Süden fertigten sie Sicheln aus gebranntem Lehm, während im Norden Stein und manchmal sogar Metall dazu verwendet wurde. Ihre Häuser waren aus Ziegelsteinen und einer Paste errichtet, und ziemlich gut eingerichtet. Ubaid I + II waren Zeitgenossen der nördlichen Halaf und der Samarra in den Bergen.[7]

Altersbestimmungs-Grundlage: In Ur dauerte die Ubaid-Periode von ca. 5.500 (laut Swiki-Lexikon) - 4.000 v.Chr. Zwischen 5.300 - 4.500 v.Chr. expandierten sie gen Norden und ersetzten die anderen Kulturen dort. Allmählich verbreiteten sie sich auch über ganz Sumer und Assyrien, während sie sich im Süden weiter entwickelten. Insgesamt gibt es folgende Ubaidzeiten: Ubaid I, II, III, IV, ca. 5.600 - 3.900 v.Chr.[8]

Vermutliches Alter: 5.900 - 7.600 Jahre

Kosmologie

Um 4.200 v.Chr. erfinden sie die Tierrunde (Animal Round), den Vorläufer der Sternenzeichen (Zodiac), um besser das Getreide und das Bier ernten bzw. herstellen zu können.[9] Im Unteren, südlichen Irak gaben sie den Toten kleine Statuetten bei. Diese waren schlank, elegant geformt, entblöβt und normalerweise weiblich. Ihr Gesicht war langgezogen, wie eine Schnauze. Ihre Augen wurden mit kleinen elliptischen Ton-Pellets geformt ('coffee-bean' eyes). Ihre Köpfe mit dickem Teer bedeckt, wie ein gewundener Haarzopf.[10] In den Tafeln von Kharsag (Kharsag Tablets) werden sie als Götter mit schlangenförmigen Körpern, Köpfen bzw. Schlangenaugen beschrieben und wären Vorläufer der Anunnaki, oder Erbauergötter (building gods) der Sumerer und Akkadier. Sie stellen die Unterwelt dar. Ihr Kopf steht am Tor zur Unterwelt, unter dem Asterismus des Krebses (3 Sternchen im Dreieck). Vermutlich stellen die Idole auf den Tafeln Ereshkigal und Nergal (Erra) dar - sie entstanden noch vor dem Inanna-Mythos. Diese Idole konnten aber auch in der Überwelt und in der menschlichen Welt erscheinen. Daher gibt es insgesamt drei Welten. Nach diesem Vorbild erbauten bereits die ältesten Ubaid 0 in Tell el-‘Oueili (Tell ‘Awayli) Häuser mit drei Räumen.[11] Somit gibt es eine Verbindung zwischen den Ubaid und der heiligen Zahl drei des Schamanismus des Alten Bön im Ur-Tibet.

Eine Terracottafigur aus Ur, ca. 4500 v.Chr., zeigt eine grazile Frau, die ein Baby stillt, während im Norden die Frauenfiguren extrem fettleibig (wie in der Vorzeit üblich) sind. Der Körper von Männer- und Frauenfiguren im Süden war teilweise tätowiert oder bemalt und hatten längliche Köpfe und hervorstehende Augen (reptiloides Aussehen, 'lizard' figurines). In einem Grab in Eridu findet sich eine männliche Figur aus gebranntem Ton, mit Verzierungen oder Tattoos über die ganze Schulter.[12] Während im Norden also noch die alte Gottesmutter verehrt wird, wird im Süden die Göttin zu einer menschenähnlichen Gestalt mit quasi reptiloiden Zügen (diese Art von Tiermenschen finden wir auch im Alten Ägypten wieder, was eine Beziehung zwischen Ubaid und Ägypten nahelegt).

Der Orientforscher Sir Leonard Woolley denkt, die Ubaid glaubten an die Existenz reptiloider Wesen. Es seien chthonische Gottheiten (chthonic deities), Bewohner der Unterwelt. Da es keine Reptilien in der mittelöstlichen Mythologie gibt, könnten sie auch Schlangen darstellen - Vorgänger der sumerischen Unterweltgötter, wie Ningiszida, Herr des Guten Baumes (Lord of the Good Tree).[13] Die Götter trugen ferner Hörner auf dem Kopf , in Übereinstimmung mit dem Khyung, dem gehörnten Adlergott des Alten Bön (siehe weiter oben).Vermutlich war der Khyung einst nicht gehörnt, wurde es aber, im Kontakt mit dem orientalischen Stiergott aus dem Westen, vermutlich über Beziehungen der Ubaid mit Olmo (siehe weiter unten).

Die Ubaid verbinden somit zum ersten mal auf Erden die schamanische Geheimzahl Drei aus dem Himalaja (siehe Bön weiter oben) mit den Hörnern des Stieres aus dem Vorderen Orient. Diese beide Kulturen prallen in Mesopotamien aufeinander und erzeugen somit ein gewaltiges Potential, das die erste Hochkultur auf Erden entstehen lassen wird: die Sumerer. Die "reptiloiden" Figuren, stellen im Prinzip lediglich ein mongoloides Gesicht dar. Nicht Mongoloid sind die länglichen Köpfe, die sehr breiten Schultern und die runden Plättchen am Oberkörper der Figuren. Sehr breite Schultern bzw. eine weite Brust bekommt man typischer Weise aber auch im Himalaja auf groβer Höhe, wenn man kaum noch atmen kann. Somit könnte das Prinzip "Bauch rein, Brust raus" aus dem Himalaja nach Mesopotamien importiert worden sein.

Einige Figuren der Ubaid tragen Szepter, die bereits in Mal'ta (siehe weiter oben) von den Schamanen verwendet wurden. Der längliche Kopf der Figuren stellt vermutlich nur eine Kopfbedeckung dar (auβer bei einem saugenden Baby, das geburtsbedingt einen länglichen Kopf besitzt - somit wären diese Figuren zwar stilisiert, aber naturgetreu). Die männlichen Figuren haben ferner freistehende Geschlechtsorgane, während die Weiblichen einen sehr knappen Umhang tragen - so ähnlich wie später auch im antiken Griechenland.

Das mongoloide Aussehen und die extrem höhere Kultur der Ubaid aus dem Himalaja überzeugten sicherlich die steinzeitlichen Mesopotamier, ihre Kulturbringer zu sein. Zudem erscheinen später die Szepter der Schamanen auch bei den Pharaonen im Alten Ägypten, die ihre Augen mongoloid schminken, um erhabener zu erscheinen. Eine der erstaunlichsten parallelen zum Alten Ägypten sind die Pyramiden. Zwar bauten die Ubaid keine Pyramiden, wie in Ägypten, doch wenn man sich die Berge im Himalaja und im östlich angrenzenden Karakorum genau anschaut, stellt man verblüfft fest, dass viele von ihnen, wie etwa der o.g. heilige Kailasch, der Chenrezig, der Pumori, der Gasherbrum etc., oben am Gipfel praktisch eine quasi perfekte Pyramide darstellen. Wenn man vor diesen bis zu 8.000 Meter hohen Bergen steht, einem die Lungen vor Schmerz brennen und einem die Höhenkrankheit in die Knie zwingt, dann erscheinen diese Pyramiden - vor allem im Licht der auf. bzw. untergehenden Sonne - wie himmlische Symbole. Dieser starke Eindruck, den die alten Urtibeter sicherlich erhielten, sollte sich später auch in Ägypten in der Architektur als Pyramiden aus Stein wiederspiegeln.

Ferner hat man in Mesopotamien an die 30 Ziggurats gefunden - die Vorläufer der ägyptischen Pyramiden. Sie liegen verstreut zwischen Mari und Tell-Brak im Nordwesten, und Dur-Sharrukin im Norden, und reichen bis nach Ur und Eridu im Süden, sowie nach Susa und Choga Zambil im Osten. Ziggurats waren bereits die ersten Ubaidtempel in Eridu am Ende des 5. JT v.Chr. und wurden bis in die Zeit der Seleucid im 3. Jh. v.Chr. gebaut. Der wohl bedeutendste Pyramidenbau ist der Turm zu Babel, der das Alte Testament zu Zeiten Babylons so sehr geprägt hat.[14] Um 2.000 v.Chr. hatten auch alle Anrainer diese Architektur übernommen[15]. Somit ist es erwiesen, dass die ersten Pyramiden in Mesopotamien auftauchten und noch gebaut bzw. renoviert wurden als die ägyptischen Pyramiden schon längst am verfallen waren.

Kosmogonie

Enki und die Weltordnung

Das Mythos von Enki und der Weltordnung entstand in der frühesten Ubaid-I- bzw. Eriduphase, wo es noch keine Schrift gab und die Traditionen mündlich weiter gegeben wurden. Eridu, 11 Km südwestlich von Ur gelegen, war damals das Zentrum der Macht in Ubaid (Ursumer).

Etymologie von Enki: "en" bedeutet auf Tibetisch "flüchtig", "bisschen", "kurz(zeitig)"; und "ki" ist ein Suffix, das sich auch im sumerischen "Anunnaki" wieder findet, und auf Tibetisch "Schrei", "Ruf" bedeutet. Mit "ki ki" riefen die Tibeter z.B. die Götter an. Auch im Sumerischen bedeutet das Suffix "ki", das es sich um einen Gott handelt. "Enki " wäre somit, soviel wie "der (eilig) herbeigerufene (Gott)".

Etymologie von Eridu, Eri-dugga: "e" ist auf Tibetisch die Einleitung einer Frage bzw. "vielleicht". "ri" bedeutet "Berg (Meru)"; und "du" bedeutet "Ort". "ga" ist auf Tibetisch die Ausleitung einer Frage bzw. "alle (drei)". "Eridu" bedeutet im Tibetischen daher, soviel wie, "der Ort des (heiligen) Berges (Meru)" bzw. "der Ort der drei (heiligen) Berge". Es gibt somit eine enge Verwandtschaft zwischen dem Ubaidisch-Sumerischen und dem Ur-Tibetischen. Zudem sind beides Silbensprachen, d.h., sie bestehen nur aus Silben.

Wie wir oben bereits gesehen haben, erbauten die Ubaid im 4. JT v.Chr. den Weißen Tempel auf einer künstlichen Erhebung (wohl möglich der erste sog. "Weltenberg" der Erde, der später auch in der Mythologie Ägyptens - in Heliopolis etc. - auftaucht). Tatsächlich führten die Sumerer als erste den Bau von künstlichen Hügeln (Ziggurats) ein. Dieser Weltenberg erscheint zum ersten mal in Olmo Lungring, um dann in Mesopotamien und Ägypten wieder aufzutauchen, was wiederum ein erneutes Beispiel der engen Beziehung zwischen Sumer und dem Ur-Tibet ist.

Auch der sumerische Wassergott Enki ähnelt Tönpa Shenrab Miwoche, dem heiligen Mann des Alten Bön, der vor ca. 18.000 Jahren in Olmo Lungring (Urtibet) geboren wurde, und dessen Mythos chronologisch perfekt in die hier erforschte Menschheitsgeschichte hineinpasst. Beide sind Übermenschen, die, die Menschen der jeweiligen Region führen und belehren. Auch passt Enki gut zur religiösen Figur der Groβen Mutter Nord-Mesopotamiens und Anatoliens, denn er wird zu ihrem Sohn. Somit gelingt es den Ubaid den nördlichen Semiten ihre schamanistischen Glaubenselemente beizubringen, ohne dabei die alte Göttermutter zerstören zu müssen und eine eventuell negative Reaktion des Volkes zu entfachen.

Heute liegt das Land der Ubaid hauptsächlich im Südirak und in Kuwait als südlichste Enklave Mesopotamiens. Kuwait oder "Dawlat al Kuwayt" wurde im 16. Jh. von saudischen Clans wiederbesiedelt, die erneut vor dem Hunger flohen. Zuerst siedelten sie im heutigen Qatar, um dann aber auf der Insel De Chader ein Fort oder “Kut” zu bauen, das im 18. Jh. anfing zu wachsen. Der kuwaitische Familienforscher Dr. Bader Al-azemi behauptet daher: "The name, Kuwait, comes from the Arabic word 'Ku'”, meaning a castle."

Doch in Wirklichkeit ist zu bemerken, dass "Kuwait" und "Ubaid" ziemlich gut in der Schreibweise übereinstimmen. Der Ort "Al Ubaid" wurde nach einer alten Stätte Mesopotamiens benannt.[16] In Kuwait gibt es noch weitere sumerisch klingende Namen, wie die kleinen Inseln Qaruh, Umm al Maradim, und Umm an Namil. Der Klang "Kuwait" entstand daher vermutlich eher aus dem sumerischen "Ubaid" als aus einem modernen saudischen Wort.

Das Urmeer

Das Urmeer oder Abzu (Apsu) (Untiefe, Abyss, unterirdisch) war ein Ozean voller Süβwasser und wurde z.B. als schwarzes Loch auf Amuletten dargestellt, das aber auch den Eingang in die Unterwelt darstellte. Das Sinnbild des Urmeeres, aus dem alles entsprang, war die Groβe Mutter. In Eridu gibt es einen Schrein Enkis, dem Sohn der Groβen Mutter, der auch den Abzu darstellt. Im Abzu existieren, das Leben dominierende Kräfte. Es ist ein unmöglich zu verstehender, geheimer Ort ohne Untergrund. Ferner entdeckten die Ubaid in ihren Überlegungen, dass das Meereswasser über das Land in den Wolken transportiert wird, und dann in ober- und unterirdischen Flüssen wieder abflieβt.[17]

Etymologie von Abzu, Apsu: "Ab" bedeutet auf Sumerisch, "Vater", "alter Mann"; und "Zu", "Weisheit", so dass "Abzu", "der Vater der Weisheit" zu sein scheint. "ab" bedeutet auf Tibetisch, "taub vor Kälte", "Kälte", "nehmen", "zu" ist die "82", und "su", "wer", "der", "jeder". Keine der beiden Sprachen gibt ein eindeutiges Resultat im weitesten Sinne von "Urmeer". Lediglich im Tibetischen scheint es sich um einen "kalten" Ort zu handeln - vermeintlich einer, der kalten Seen auf dem tibetischen Hochplateau (in einer Anzahl von 82?). "ab su" wäre auf Tibetisch soviel wie "der Kalte (Urozean)", was dem Sinn schon ein wenig näher kommt.

Enki ist der Herrscher der Erde (auf Sumerisch: "En" = "Herrscher", "Ki" = Erde)[18] (auf Tibetisch: "der (eilig) Herbeigerufene", wie oben erwähnt). Beide Interpretationen passen gut zum Bild des Enki, der von den Ubaid, eilig aus Olmo Lungring herbeigerufen wurde, um die Mesopotamier zu überzeugen, er sei der Sohn der Gro b en Mutter.

Enki wird öfters auch "Lugal" genannt (auf Sumerisch: "Lu" = "Mann", "Gal" = "groβ"), manchmal auch in Fischgestalt erscheinend - d.h., im Wasser lebend - also, ein "grober (Fisch)-Mann".[19] Auf Tibetisch bedeutet "lu", soviel wie "mystisch", "Asket" und "gal", "wichtig", "fundamental". Demnach wäre Lugal auf Tibetisch soviel wie "der wichtige Asket" (bzw. "-Prophet" usw.). In beiden Sprachen ergibt Lugal einen Sinn, im Tibetischen ist der Sinn jedoch mehr religiöser Natur als im Sumerischen. Zudem fällt auf, dass "Gal" auf Sumerisch "groβ" bedeutet. Genau das Gegenteil von "en" auf Tibetisch, das "flüchtig","klein" bedeutet (siehe oben) - vielleicht als spätere Reaktion der Ubaid, um zu verhindern, dass man Enki als einen, eher "kleinen, flüchtigen Gott" verstünde.

Enki ist der Groβe Mann des Himmels und der Erde, der Groβe Strom, der Vater. Er war auch der Groβe Drache von Eridu. Enki wurde von der Groβen Mutter und ihrer eigenen Kreatur - dem wilden Stier - erzeugt.[20] Somit wurden die Hörner des Stieres sicherlich zum Symbol der Götter, wie oben erwähnt.

Enki wurde von Enlil - dem Groβen Berg [21] bzw. dem Himmelsgott - geehrt. Auf Sumerisch: bedeutet "En" = "der erste", "Herrscher"; "lil" = "Luftraum", "Lüfte", also der "Herrscher der Lüfte"

Enki wurde von der heiligen An - dem sumerischen Himmel - geliebt. [22]

Nach dem Originalmythos Sumerisch : "mèš", "miš" = "junger Mann", "Prinz"; Hetittisch: "meš" = "Einwohner") Enki als Erster Mensch einen Baum im Abzu, der über alles Land hinausragte. Sein Schatten füllte den ganzen Himmel und die Erde wie eine Weinrebe, die sich über das Land zieht. [23] Dieser erste Baum, oder Weltenbaum, wie er in späteren Mythologien (z.B. in der germanischen Edda) genannt wird, ist das Sinnbild für den Garten Eden - der erste Garten - dessen Wurzeln genau hier beginnen.

Das sumerische "mes" bedeutet auf Tibetisch "(Vor)vater", "Feuer" und ist eine alte Form von "myes"

Das Urmeer, der Urvater und der Weltenbaum bilden daher wahrscheinlich zusammen das vierzehnte übertragene Glaubenselement auf Erden, vermutlich von den Ubaid vor 7.600 Jahren, in Mesopotamien. Dabei wird, wie erw ähnt, hier der Grundstein für das Mythos des Paradieses gelegt, das im Prinzip mit dem Weltenbaum identisch is t : Beide werden vom Urvater angelegt und dieser Urvater ist Enki, der offensichtlich eine Kopie des Urvaters Tonpa Shenrab Miwoche des Alten Böns ist , dessen Mythos ca. 10.500 Jahre älter ist als Enki .

Fluβlauf der Welt ist. Er wendet sich in Ost-Tibet (dem ehemaligen Olmo Lungring) gen Süden, wo er die Berge in einer tiefen Schlucht, hin zum bengalischen Tiefland, durchquert. Dabei stürzt das Wasser in nur 200 Kilometern Länge, über 2.300 Meter in die Tiefe hinab. Dort nennt er sich Brahmaputra und mündet sanft im Golf von Bengalen.

In diesem Durchbruchstal (Tsangpo-Schlucht) bilden starke Regen- und Schneefälle des aufkommenden Monsuns immer wieder , zusammen mit Gletschern des Himalaja, riesige Eisdämme, die den Tsangpo stauen. Auf diese Weise bildeten sich abwechselnd drei bis vier größere Seen, die diesbezügliche Markierungen in den Felsvorsprüngen verursacht haben. Der größte und letzte dieser Seen bildete sich vor ungefähr 10.000 Jahren, war ca. 670 m tief, enthielt an die 40 mal so viel Wasser wie der Bodensee. Ein kleinerer, jüngerer See, bildete dann vor ca. 1.000 Jahren wahrscheinlich eine natürliche Grenze zwischen Tibet und China. Als die. [24]

Die gro βen Süβwasserseen auf dem Himalaja waren somit vermutlich der Ursprung des sumerischen Mythos ein es Urmeeres. Keine andere geologische Formation würde dazu passen. t somit sogar gut in den Zeitrahmen der Ubaid (5.600 - 3.900 v.Chr.) , die kurze Zeit später plötzlich in Mesopotamien auftauchten . Die Ubaid wanderten wahrscheinlich aus dem tibetischen Hochplateau herab nach Mesopotamien und brachten dabei ihre schamanistische Vorstellung eines Urmeeres aus Süβwasser - wobei sie immer wieder betonten, dass es aus Süβwasser war. Dort trafen sie auf religiöse Semiten, die, die Göttermutter anbeteten, und schafften es offensichtlich ihnen ihre eigenen - damals viel weiter entwickelten - Vorstellungen einzupräge n.

auszuzieh en. Die Landwirtschaft und die Technik der Bewässerung brachten sie gleich mit, denn diese betrieben sie bereits oben auf dem Tibetischen Hochplateau mit dem Wasser der Seen und der Schmelze. Dabei können wir die Lineare Verbreitungsgeschwindigkeit wie folgt bemessen:

Von Olmo Lungring (vor 10.000 - 11.000 Jahren) nach Südmesopotamien (vor 7.600 Jahren) = 2.400 - 3.400 Jahre. Distanz Olmo Lungring - Südmesopotamien = ca. 3.438 km Þ Lineare Verbreitungsgeschwindigkeit = 1.011 - 1.433 km pro 1.000 Jahre.

Dieser Wert liegt im Mittelfeld derdie Ubaid probierten von Indien bis zum Zweistromland alles aus, gründeten ihre neue Kultur aber in Mesopotamien, da sie hier vermutlich die besten Bedingungen vorfanden (quasi menschenleeres Land, fruchtbarer Boden, Wasser etc.).

. Und so wurden Olmo, Tibet und Sumer Eins.

Alles deutet letztendlich darauf hin, dass die Ubaid aus dem tibetischen Hochplateau stamm t en und von dort bereits den Mythos von Enki und dem Baum mitbrachten, bzw. ihn an die semitische Religion anpassten, um somit in Harmonie über die Semiten zu regieren.

Weitere Quellen: Hans J. Nissen, Charles Keith Maisels, Henri Frankfort, Guillermo Algaze, Robert McCormick, Andrew Collins, Dan Winter, Andrew Collins, Isabel Prieto González, University of Alabama at Birmingham

Kontinent: Südamerika

Gegend: Patagonien, Südargentinien

Volk: Nördliche Tehuelche (Northern Tehuelche)

Weiter führende Informationen: Sie nannten sich selber, ' Günün a Küna ' und waren mit den Südlichen Tehuelche verwandt, gingen aber fast vollständig durch Invasionen, wie die der Araukaner Chiles, unter. Sie gelten als Erfinder der Kugeln (Bolas), die als Jagdwaffe dienten (zwei Kugeln, verbunden mit einem Strang). [26]

Altersbestimmungs-Grundlage: Ab 4.000 v.Chr. bildeten sich in Patagonien verschiedene Kulturgruppen, unter ihnen die zwei Tehuelche: und de r Pampa lebten. [27]

Vermutliches Alter: 6.000 Jahre

Mythologie

Elemgasem

Elemgasem ist eines der wichtigsten Wesen ihrer Mythologie. Er ist der Vater jener Menschenrasse, die in der Nähe einer Höhle lebte, und Erschaffer der Höhlenmalereien in den Höhlen, die rings um ihren Wohnort lagen.

Elemgasem war ein groβes, merkwürdiges Tier, bedeckt mit einer sehr dicken Schale - ähnlich einem Gürteltier. Er war der "Eigentümer" aller lebenden Tiere und konnte nur durch einen Blitz getötet werden.

Er raubte für gewöhnlich Menschen und hatte manchmal ein menschliches Gesicht. Andere sahen in ihm einen Mann mittlerer Gröβe, der eine groβe Rüstung trug .

Die Nördlichen Tehuelche zermahlten Knochen von Fossilien (Elemgasem) und gaben das Pulver ihren Kindern, damit sie gesund und stark wurden, wie der einst verstorbene Elemgasem. [28]

Amerikanische Säugetiere in der Jungeiszeit (Würm) vor 12.000 - 100.000 Jahren waren: Riesenfaultier, Riesengürteltier und Säbelzahntiger. [29] Das Skelett eines Riesengürteltiers (Glyptodon calvipes) aus dem Pleistozän Uruguays vor 1,6 Mill. Jahren zeigt einen über zwei Meter langen, dicken Rückenpanzer aus vieleckigen Hautverknöcherungen. [30] Das letzte glaziale Maximum (LGM) wurde vor etwa 21.000 Jahren erreicht: Es gab bis zu 3 km dickeEisschichten, u.A. am Kanadischen Schild. Der Meeresspiegel lag 130 Meter unter dem heutigen Niveau; die globale Durchschnittstemperatur, 5 - 6°C tiefer. [31]

Die Erinnerung an " Elemgasem " , der direkt nach der Würmeiszeit ausstarb, ist also mindestens an die 12.000 Jahre alt, und maximal so alt wie das Obere Pleistozän (720.000 J. - 1,7 Mill. J.). Es handelt sich hierbei vermutlich um die älteste Überlieferung die wir überhaupt kennen , und beweist, dass das Alter der Mythen manchmal bis hin zu einem gewissen " Traumalter" , von anderen übernommen werden können.

[...]


[1] Walter Reinhold Warttig Mattfeld y de la Torre, M.A. Ed. Why a "naked" Adam in Eden ? 2005. http://www.bibleorigins.net/EdenDatePalmGardenIraqHrouda.html. 21.08.05

[2] Die Städte der Sumerer. http://swiki.hfbk-hamburg.de:8888/seminare/239. 21.08.05

[3] The Catholic Encyclopedia, Volume II. Robert Appleton Company, 1907. http://www.newadvent.org/cathen/02179b.htm. 21.08.05

[4] Jean-Claude Plaziat, Woujdan R. Younis. The modern environments of Molluscs in southern Mesopotamia, Iraq:

A guide to paleogeographical reconstructions of Quaternary fluvial, palustrine and marine deposits, 2005. http://paleopolis.rediris.es/cg/CG2005_A01/. 21.08.05

[5] (wohl möglich der erste "Weltenberg" der Erde, der später auch in der Mythologie Ägyptens - Heliopolis etc. - auftaucht)

[6] Die Städte der Sumerer. http://swiki.hfbk-hamburg.de:8888/seminare/239. 21.08.05

[7] Edzard, Dietz Otto: Geschichte Mesopotamiens, Beck, München 2004

Uhlig, Helmut: Die Sumerer, Lübbe, Bergisch-Gladbach 1992

Symbolism and Religion in the Ubaid. http://www.magdalenian.co.uk/symbolism%20and%20religion%20in%20Ubaid.htm. 21.08.05

[8] RAOnline. Irak - Iraq - Mesopotamien, 2005. http://www.raonline.ch/pages/edu/st/iraq01g.html. 21.08.05

[9] Trisected moon year. http://www.catshaman.com/12Indus/02Indussym3a.htm. 21.08.05

[10] Dr. Dominique Collon. Mesopotamia, BBC, 2005. http://www.bbc.co.uk/history/ancient/mesopotamia_gallery_02.shtml. 21.08.05

[11] Lecture by Andrew Collins for the 15th Questing Conference at Conway Hall, red Lion Square, London WC1, on Saturday, 3 November 2001.

[12] Ubaid Culture. http://iraqipages.com/iraq_mesopotamia/ubaid_culture.htm. 21.08.05

[13] C. Leonard Woolley. The Sumerians, W. W. Norton & Company, 1965

[14] Mallowan, M. 1965 Early Mesopotamia and Iran. New York: McGraw-Hill.

Mellaart, J. 1965 Earliest Civilizations of the Near East. New York: McGraw-Hill

Woolley, L. 1939 Ur Excavations: The Ziggurat and Its Surroundings. New York: British Museum and University of Pennsylvania

[15] Harlie Kay Gallatin, The Near East. From Ancient Sumer to Classical Greece. Offered in Spring, 2000. Bolivar Campus.

Southwest Baptist University. http://www.sbuniv.edu/~hgallatin/hi3313gn20.html. 22.08.05

[16] Al-Ubaid. http://www.mnsu.edu/emuseum/archaeology/sites/middle_east/alubaid.html. 22.08.05

[17] Abzu. AncientNearEastNet. http://www.ancientneareast.net/religion_mesopotamian/cosmology/abzu.html. 22.08.05

[18] Enki. http://covenantofbabylon.250free.com/EnkiPage.html. 22.08.05

[19] Enki. http://www.jelder.com/pagan/Enki.htm. 22.08.05

[20] Enki. http://www.gatewaystobabylon.com/gods/lords/lordenki.html. 22.08.05

[21] Der Gro β e Berg erinnert uns an den heiligen Berg Tise in Ur-Tibet.

[22] Enlil. http://covenantofbabylon.250free.com/EnlilPage.html. 22.08.05

[23] First myths about Creation and World Order. http://www.catshaman.com/13comp/0tree.htm. 22.08.05

[24] Vince Stricherz. Historic Himalayan ice dams created huge lakes, mammoth floods. News and Information from the University of Washington, Dec. 13, 2004. http://www.uwnews.org/article.asp?articleID=6906. 23.08.05

Vince Stricherz. Evidence of ancient lakes seen in the Himalayas, University Week - Vol. 22, No. 11

[25] Marc De Bie & Jean-Paul Caspar. a Federmesser Camp on the Meuse River Bank, Instituut voor het Archeologisch Patrimonium & Leuven University Press, 2000. 2 Volumes (225 pp & 265 pp)

[26] El pueblo Tehuelche. http://www.bariloche.com.ar/museo/TEHUEING.HTM. 23.08.05

[27] Los indios Tehuelche (Aónikenk). http://www.limbos.org/sur/tehue.htm. 23.08.05

[28] Aizen, Helena y Tam Muro, Diversidad Cultural Argentina. San Carlos de Bariloche, Museo de la Patagonia, 1993

[29] Präkolumbische Kulturen - Tod der großen Tiere. http://www.indianerwww.de/indian/n_fk_grt.htm. 25.08.05

[30] A.A. Carlini, A.E. Zurita, G. G asparini , J . I . noriega. Los Mamíferos del Pleistoceno de la Mesopotamia argentina y su relación con los del Centro Norte de la Argentina, Paraguay y Sur de Bolivia, y los del Sur de Brasil y Oeste de Uruguay: Paleobiogeografía y Paleoambientes. http://www.unt.edu.ar/fcsnat/INSUGEO/miscelanea_12/11.htm. 25.08.05

[31] Merkmale und Auswirkungen der Eiszeiten - Eiszeit. exsudo.org. http://eiszeit.exsudo.de/Merkmale%20und%20Auswirkungen%20der%20Eiszeiten.htm. 25.08.05

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Details

Title
Versunkene Kulturen der Welt: von 6.000 bis 2.500 v. Chr.
College
University of Barcelona
Author
Year
2005
Pages
37
Catalog Number
V44352
ISBN (eBook)
9783638419680
ISBN (Book)
9783638636650
File size
748 KB
Language
German
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Versunkene, Kulturen, Welt
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Dr. Carlos Calvet (Author), 2005, Versunkene Kulturen der Welt: von 6.000 bis 2.500 v. Chr., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44352

Comments

  • Arthur Wassilian on 7/26/2010

    die sumerer das sind die vorvahren der modernen armenier,die sumerische hieroglyphen kann mann nur mit der armenischen sprache übersetzen dass beweisen viele armenische wissenschaftler,ist auch nicht schwer zu übersetzen wen man armenisch kann.Die sumerer stammen aus artmenien das beweisen die übersetzungen...Danke

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Title: Versunkene Kulturen der Welt: von 6.000 bis 2.500 v. Chr.



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