1 Einleitung
2 Abkommen innerhalb der Europäischen Union
2.1 Dublin-III-Verordnung
2.2 Schengener-Abkommen
3 Chronologie der Öffnung und Schließung der Balkanroute
3.1 Allgemein
3.2 Die Flüchtlingssituation auf der Westbalkanroute (Juli 2014 - August 2015)
3.3 Die Situation in Ungarn bis August 2015
3.4 Der March of Hope und Öffnung der Grenzen
3.5 Formalisierter Korridor
3.6 Begrenzung und Reduzierung des Flüchtlingstroms entlang der Balkanroute
3.7 Schließung der Balkanroute
3.8 Flüchtlingsabkommen mit der Türkei
4 Fazit
„2015 - Der lange Sommer der Migration“ ist vielen Menschen in Erinnerung geblieben. Damals kamen innerhalb von zwei Jahren 1,2 Millionen Asylsuchende nach Deutschland. Hauptsächlich aus Syrien, dessen Bürgerkrieg viele Menschen aus ihren Heimatorten vertrieben hatte. Aber auch Flüchtlinge aus Afghanistan, Irak, Pakistan und weiteren Ländern nahmen den langen Weg entlang der Balkanroute über viele Staatsgrenzen auf sich. Es stellt sich die Frage, wie so viele Flüchtlinge - trotz des Dublin-III-Abkommens - nach Deutschland kommen konnten. Entsprechend des Abkommens müssen Flüchtlinge in dem EU-Land registriert werden und dort Asyl suchen, dessen Boden sie als erstes betreten. Da Deutschland von EU-Ländern umrahmt ist, müsste es eigentlich keine Flüchtlinge aufnehmen und könnte sie in die registrierten Länder zurückschicken. Doch die Flüchtlinge wurden nicht registriert und es zeigt sich, dass aus der Solidargemeinschaft der Europäischen Union eine Staatengruppe mit rein nationalen Interessen entstand, innerhalb welcher jeder Staat versuchte die Flüchtlinge in einen anderen Staat weiterzuschicken. Deutschland jedoch änderte am 5. September 2015 seine Politik und setzte das Dublin-Abkommen aus, sodass Flüchtlinge Asyl in Deutschland beantragen konnten mit der großen Chance bleiben zu dürfen. Dies brachte eine Welle von Flüchtlingen nach Europa. Hunderttausende Menschen machten sich auf den langen Weg entlang der Balkanroute. Dies gefiel vielen Staaten entlang der Balkanroute nicht. Sie hatten die Kontrolle über die Menschenmassen verloren und Angst, dass sich die Flüchtlinge in ihrem Land festsetzen könnten. Daher überlegten sie sich Mechanismen, wie sie die Balkanroute schließen konnten. Meist gab es keine oder nur wenige Absprachen mit (..) Diese Arbeit soll die chronologische Reihenfolge der Öffnung und Schließung der Balkanroute darstellen und dabei das Scheitern der Solidarität innerhalb der Staaten der Europäischen Union skizzieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Abkommen innerhalb der Europäischen Union
- Dublin-III-Verordnung
- Schengener-Abkommen
- Chronologie der Öffnung und Schließung der Balkanroute
- Allgemein
- Die Flüchtlingssituation auf der Westbalkanroute (Juli 2014 - August 2015)
- Die Situation in Ungarn bis August 2015
- Der March of Hope und Öffnung der Grenzen
- Formalisierter Korridor
- Begrenzung und Reduzierung des Flüchtlingstroms entlang der Balkanroute
- Schließung der Balkanroute
- Flüchtlingsabkommen mit der Türkei
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit verfolgt das Ziel, die chronologische Entwicklung der Öffnung und Schließung der Balkanroute nachzuzeichnen und dabei das Scheitern der europäischen Solidarität in der Flüchtlingskrise zu analysieren. Der Fokus liegt auf der Darstellung der Ereignisse im Kontext der relevanten EU-Abkommen und der unterschiedlichen nationalen Reaktionen entlang der Route.
- Die Dublin-III-Verordnung und ihre Auswirkungen auf die Flüchtlingsverteilung innerhalb der EU
- Der Einfluss des Schengener Abkommens auf die Mobilität von Flüchtlingen
- Die Entwicklung der Flüchtlingssituation auf der Westbalkanroute von 2014 bis 2015
- Die Rolle Ungarns in der Flüchtlingskrise
- Die Schließung der Balkanroute und ihre Folgen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Kontext der europäischen Flüchtlingskrise 2015, mit dem Zustrom von über 1,2 Millionen Asylsuchenden nach Deutschland und den daraus resultierenden Fragen zur Durchsetzung des Dublin-III-Abkommens und dem Versagen der europäischen Solidarität. Es wird die Problematik der Weiterleitung von Flüchtlingen zwischen den EU-Staaten und die letztendliche Aufhebung des Dublin-Abkommens durch Deutschland thematisiert, was eine massive Flüchtlingswelle nach sich zog. Die Arbeit selbst wird als chronologische Darstellung der Öffnung und Schließung der Balkanroute und des Scheiterns der europäischen Solidarität vorgestellt.
Abkommen innerhalb der Europäischen Union: Dieses Kapitel erläutert die Dublin-III-Verordnung und das Schengener Abkommen, zwei zentrale EU-Rechtsakte, die die Flüchtlingsbewegungen beeinflussen. Die Dublin-III-Verordnung legt fest, welcher Mitgliedstaat für die Bearbeitung von Asylanträgen zuständig ist, in der Regel der erste Einreise-Staat. Das Schengener Abkommen hingegen sieht die Abschaffung der Binnengrenzkontrollen vor. Das Kapitel beschreibt die Ungleichverteilung der Asylbewerber innerhalb der EU und die Herausforderungen bei der Registrierung und Rückführung von Flüchtlingen, insbesondere im Kontext der Westbalkanroute. Die Funktionsweise beider Abkommen wird kritisch beleuchtet und deren Rolle im Kontext der Flüchtlingskrise verdeutlicht.
Schlüsselwörter
Balkanroute, Flüchtlingskrise, Dublin-III-Verordnung, Schengener Abkommen, Europäische Solidarität, Ungarn, Westbalkanroute, Flüchtlingsströme, Grenzkontrollen, Asylverfahren.
Häufig gestellte Fragen zum Dokument: Öffnung und Schließung der Balkanroute
Was ist das Thema des Dokuments?
Das Dokument analysiert die chronologische Entwicklung der Öffnung und Schließung der Balkanroute während der europäischen Flüchtlingskrise 2015. Es untersucht dabei das Scheitern der europäischen Solidarität und die Rolle wichtiger EU-Abkommen wie der Dublin-III-Verordnung und des Schengener Abkommens.
Welche Abkommen der Europäischen Union werden behandelt?
Das Dokument behandelt die Dublin-III-Verordnung, welche den zuständigen Mitgliedstaat für die Bearbeitung von Asylanträgen festlegt (in der Regel der erste Einreise-Staat), und das Schengener Abkommen, welches die Abschaffung der Binnengrenzkontrollen vorsieht. Die Auswirkungen beider Abkommen auf die Flüchtlingsbewegungen und die Herausforderungen bei deren Umsetzung werden analysiert.
Welche Zeiträume werden im Dokument betrachtet?
Der Fokus liegt auf der Entwicklung der Flüchtlingssituation auf der Westbalkanroute von 2014 bis 2015. Das Dokument beschreibt die Ereignisse der Flüchtlingskrise, einschließlich des "March of Hope" und der subsequent erfolgten Schließung der Balkanroute.
Welche Rolle spielt Ungarn im Dokument?
Das Dokument beleuchtet die Rolle Ungarns in der Flüchtlingskrise, insbesondere die Situation in Ungarn bis August 2015 und die Auswirkungen der ungarischen Politik auf den Flüchtlingsstrom entlang der Balkanroute.
Was ist die Zielsetzung des Dokuments?
Die Zielsetzung des Dokuments ist die chronologische Nachzeichnung der Öffnung und Schließung der Balkanroute und die Analyse des Scheiterns der europäischen Solidarität in der Flüchtlingskrise. Der Fokus liegt auf den Ereignissen im Kontext der relevanten EU-Abkommen und der unterschiedlichen nationalen Reaktionen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt des Dokuments?
Schlüsselwörter sind: Balkanroute, Flüchtlingskrise, Dublin-III-Verordnung, Schengener Abkommen, Europäische Solidarität, Ungarn, Westbalkanroute, Flüchtlingsströme, Grenzkontrollen, Asylverfahren.
Welche Kapitel beinhaltet das Dokument?
Das Dokument beinhaltet eine Einleitung, ein Kapitel über Abkommen innerhalb der Europäischen Union (Dublin-III-Verordnung und Schengener Abkommen), ein Kapitel über die Chronologie der Öffnung und Schließung der Balkanroute mit detaillierten Unterpunkten, und ein Fazit. Jedes Kapitel wird kurz zusammengefasst.
Wie wird das Scheitern der europäischen Solidarität dargestellt?
Das Scheitern der europäischen Solidarität wird durch die Darstellung der unterschiedlichen nationalen Reaktionen entlang der Balkanroute und die Schwierigkeiten bei der Umsetzung der Dublin-III-Verordnung und des Schengener Abkommens veranschaulicht. Die ungleiche Verteilung der Asylbewerber innerhalb der EU wird als ein zentrales Problem hervorgehoben.
- Citation du texte
- Constantin Becker (Auteur), 2018, Öffnung und Schließung der Balkanroute für Flüchtlinge im Sommer 2015. Das Scheitern der solidarischen Europäischen Union und Chronologie der Ereignisse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/444247