Murray Rothbard besitzt ein absolutes Rechtsverständnis von Eigentum, genauso wie John Locke. Doch während John Locke den Sinn für die Errichtung einer Regierung in dem dadurch ermöglichtem Schutz von Eigentum sieht, scheint Rothbard jede Form von Herrschaft abzulehnen. Dass sich Personen oder Organisationen nicht über den freien Markt finanzieren, ist für Rothbard ein unmoralischer Vorgang, es handele sich um einen Verstoß gegen das Naturrecht.
Es gebe nur zwei Formen menschlicher Kooperation, eine die auf Raub von Eigentum durch Gewalt beruhe und die des friedlichen Tausches. „Just as the two basic [...] interrelations between men are peaceful cooperation or coercive exploitation, production or predation“ (Rothbard 2009a: 53-55).
Die Institution des friedlichen Tausches, welche mit dem Naturrecht in Einklang stehe, sei der freie Markt und die Institution des Raubes sei der Staat. In dieser Arbeit rekonstruiere ich Rothbards Delegitimationstheorie des Staates.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rothbards Staatsdefinition
- Rothbards Delegitimationstheorie
- Axiom Selbsteigentum
- Privateigentum
- Die Verletzung des Naturrechtes auf Eigentum
- Der Staat als Verletzer des Rechtes auf Eigentum
- Delegitimierung typischer Rechtfertigungsversuche
- Alternativlosigkeit
- Gesellschaftsvertrag
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit Murray Rothbards Delegitimationsargumentation des Staates. Ziel ist es, Rothbards Position zu rekonstruieren und die zentralen Elemente seiner Staatsdefinition und Delegitimationstheorie darzulegen. Dadurch wird die Grundlage für einen späteren Vergleich von John Locke und Murray Rothbard gelegt.
- Rothbards Staatsdefinition
- Das Naturrecht und das Axiom Selbsteigentum
- Die Verletzung des Eigentumsrechts durch den Staat
- Die Delegitimation staatlicher Rechtfertigungsversuche
- Der Vergleich mit John Locke und seine Kritik an staatlicher Herrschaft
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung stellt die Ausgangssituation dar und thematisiert die mangelnde Popularität des Anarchismus im Vergleich zum Faschismus und der Demokratie. Rothbards Kritik an der Dominanz des Staates und dessen ideologische Unterstützung durch Intellektuelle wird aufgezeigt. Dabei wird die Rolle des Staates in der Finanzierung von Bildungseinrichtungen als Mittel zur Kontrolle und Legitimierung des Systems betrachtet.
2. Rothbards Staatsdefinition
In diesem Kapitel wird Rothbards Definition des Staates als physisch existierende Organisation mit dem Monopol auf Gewalt präsentiert. Die Finanzierung des Staates durch Zwangssteuern und die damit verbundene Unterscheidung zwischen freiwilliger und erzwungener Erwerbstätigkeit wird hervorgehoben. Die Bedeutung ideologischer Unterstützung für die Legitimierung des Staates wird im Kontext der Abnahme des Einflusses der Kirche und der Kontrolle von Informationen durch den modernen Staat analysiert.
3. Rothbards Delegitimationstheorie
a) Axiom Selbsteigentum
Dieses Kapitel stellt Rothbards naturrechtliche Konzeption der Freiheit des Individuums dar, die auf dem Axiom des Selbsteigentums basiert. Die Argumentation wird mit einem Beispiel von Robinson Crusoe auf einer einsamen Insel veranschaulicht. Der Mensch wird als vernunftbegabtes Wesen beschrieben, das durch Lernen und Transformation von Ressourcen seine Bedürfnisse befriedigt.
- Arbeit zitieren
- Nils Rieckmann (Autor:in), 2018, Murray Rothbards Delegitimierung des Staates, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/444494