Die Auswirkungen der Schattenwirtschaft auf die öffentlichen Finanzen


Dossier / Travail, 2004

30 Pages, Note: 1,7


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Schattenwirtschaft und Schwarzarbeit

3. Folgen der Schwarzarbeit auf makroökonomischer Ebene
3.1. Auswirkungen auf die Steuereinnahmen
3.2. Andere ausgewählte Wirkungen

4. Das neoklassisches Einkommen-Freizeit-Modell als Ausgangspunkt zur Ursachen- und Wirkungsanalyse
4.1 Präferenzen und Restriktionen
4.2 Graphische Darstellung des Grundmodells
4.3 Erweitertes Grundmodell

5. Ursachen- und Wirkungsanalyse auf mikroökonomischer Ebene
5.1. Regelarbeitszeit und Arbeitszeitverkürzungen
5.2. Steuer- und Abgabenbelastung
5.3. Transferzahlungen
5.4. Regulierungsdichte auf dem Arbeitsmarkt
5.5. Steuermentalität und Steuermoral

6. Bekämpfungsbereitschaft

7. Zusammenfassung und Ausblick

Abkürzungsverzeichnis:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildungsverzeichnis:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einleitung

Etwa 17 Prozent des Bruttoinlandproduktes, das sind anders ausgedrückt rund 370 Milliarden Euro, beklagt der Staat an Mindereinnahmen derzeit jährlich durch Schwarzarbeit.[1] Der Umfang ist dabei in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen, neben Deutschland auch in den restlichen OECD-Staaten. In Deutschland hat sich der Umfang allein in den letzten 20 Jahren verdoppelt und eine Eindämmung der Expansion ist momentan nicht zu erkennen.[2] Zu diesem Thema werden in der Öffentlichkeit zwei wesentliche Standpunkte vertreten. Die eine Seite empfindet die Schattenwirtschaft als effizienteste Form des Wirtschaftens oder als Freiraum in einem Staat der als vollkommen überreguliert gilt. Die andere Seite betrachtet die damit verbundenen wirtschaftspolitischen Probleme wie Steuerhinterziehung, sinkende Ein­nah­men bei den Sozialversicherungen und Arbeitsplatzverluste.[3] In Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit kommt es wegen dieser differenzierten Standpunkte immer wieder zu kontro­versen Diskussionen, die einerseits den Informationsbedarf und andererseits den Handlungs­bedarf aufzeigen.

In der steuerberatenden Branche, in der ich tätig bin, ist die Schwarzarbeit stark verbreitet.[4] Interessant sind hier vor allem die Motive, die den Einzelnen dazu bewegen, schwarzarbeitend tätig zu werden. Die allgemeine Ursachenanalyse in Bezug auf die Schwarzarbeit ist daher Schwerpunkt dieser Hausarbeit. Zum Verständnis der Problematik, was unter Schwarzarbeit und Schattenwirt­schaft zu verstehen ist, werden zunächst die Begriffe definiert und dargestellt in welcher Wechselwirkung sie zueinander stehen. Anschließend werden als Ausgangspunkt die Folgen auf makroökonomischer Ebene erläutert. Ausführlich werden die fiskalischen Auswirkungen analysiert, andere werden nur kurz erwähnt. Nachdem die vorwiegend negativen Folgen aus gesamtwirtschaftlicher Sicht verdeutlicht sind, wird im Hauptteil geklärt, auf Grund welcher Einflussfaktoren die einzelnen Individuen gesetzeswidrig handeln, obwohl die meisten der negativen Auswirkungen der Öffentlichkeit bekannt sind.

Darauf aufbauend werden Ansätze gezeigt, die zur Eindämmung der Schwarzarbeit sinnvoll erscheinen. Schlussendlich wird die Frage, warum die Schwarzarbeit seitens des Staates unter Mitwirkung der Bevölkerung nicht mit vollem Einsatz bekämpft wird, näher betrachtet.

2. Schattenwirtschaft und Schwarzarbeit

Über die Abgrenzung von Schattenwirtschaft und Schwarzarbeit gibt es in der Literatur unter-schiedlichste Analysen und Definitionen.[5] In dieser Arbeit wird eine Abgrenzung nach dem Konzept der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung erfolgen, um den Vergleich des Umfangs der Schattenwirt­schaft mit dem offiziellen Bruttoinlandsprodukt zu ermöglichen.

Danach existiert eine zweigeteilte Volkswirtschaft. Sie wird in einen offiziellen Sektor unter­teilt, dessen Wertschöpfungen in das Bruttoinlandsprodukt eingehen und einen inoffiziellen Sektor, dessen Wertschöpfungen hingegen nicht erfasst werden. Im offiziellen Sektor werden sowohl die wirtschaftlichen Aktivitäten der öffentlichen sowie privaten Haushalte und Unternehmen summiert (soweit diese amtlich agieren/ besteuert werden).

Der inoffizielle Sektor, auch bezeichnet als Schattenwirtschaft im weiteren Sinne, beinhaltet die Selbstversorgungswirtschaft sowie die Schattenwirtschaft im engeren Sinne. Ersteres wird dabei nicht als Schwarzarbeit betrachtet, da es sich um die Deckung des Eigenbedarfs handelt (Do-it-yourself, Gefälligkeiten oder Nachbarschaftshilfen), die aufgrund der volkswirtschaft-lichen Gesamtrechnungskonventionen nicht auszuweisen sind bzw. nicht erfasst werden können. Die Schattenwirtschaft im engeren Sinne hingegen umfasst Wertschöpfungen, die in der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung erfasst werden müssen, aber verheimlicht werden und somit nicht ins Bruttoinlandsprodukt eingehen können. Dazu zählen illegal ausgeführte Aktivitäten wie Drogenhandel und Diebstahl aber auch legale Tätigkeiten, die rechtswidrig ausgeführt werden. Letzteres, die so genannte „weiche“ Form der Schattenwirtschaft im engeren Sinne, ist die eigentliche Schwarzarbeit, die im Mittelpunkt der Arbeit steht. Betrachtet werden Arbeiter, die neben der regulären Hauptbeschäftigung Dienstleistungen oder Güter anbieten, ohne diese den zuständigen Behörden zu melden.

Diese Vorgehensweise führt unter anderem zur Hinterziehung von fiskalischen und parafiskalischen Abgaben. Die illegalen Aktivitäten, wie Drogenhandel und Waffenschieberei werden im weiteren Verlauf nicht betrachtet. Gleiches gilt für die Selbstversorgungswirtschaft, die reine Steuerhinter­ziehung durch Finanztransaktio­nen oder Scheinfirmen sowie die freiwillige Arbeit für wohl-tätige Zwecke.[6]

Die folgende Abbildung veranschaulicht in welchen Bereichen die Schwarzarbeit in Deutschland am häufigsten auftritt und unterstreicht gleichzeitig die erläuterte Definition.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Struktur der Schwarzarbeit in Deutschland

Quelle: Schneider/Enste (2000)

3. Folgen der Schwarzarbeit auf makroökonomischer Ebene

Im Mittelpunkt der öffentlichen Diskussionen zum Thema Schwarzarbeit stehen nach wie vor die vermeintlichen hohen Ausfälle bei den Steuereinnahmen. Aber auch andere Auswirkungen wie z.B. Ausfälle bei den Sozialversicherungen, Wettbewerbs­verzerrung, Ressourcen-Verschwendung, Verringerung des Wirtschaftswachstums usw. werden behandelt. Andererseits bringt Schwarzarbeit Innovationspotential hervor und gibt Anstoß für Fortschritt und Entwicklung. In diesem Kapitel werden die wichtigsten negativen wie auch positiven Auswirkungen diskutiert.

[...]


[1] Vgl. Kreuzmann, S. (2004), Kabinettsbeschluss: Gesetz gegen Schwarzarbeit, http://www.stern.de/campus-

karriere/arbeit/index.html?id=520466&eid=519883.

[2] Vgl. Schneider, F. (2000), S. 34.

[3] Vgl. Enste, D. (2002), S. 1.

[4] Lt. anonymer Umfrage an der FHW in Berlin, Fachbereich Steuer und Prüfungswesen 2002

[5] Vgl. Schneider, F. (2000), S. 5 ff.

[6] Vgl. Enste, D.(2002), S. 6-14, Schneider, F. (2000), S. 5-10.

Fin de l'extrait de 30 pages

Résumé des informations

Titre
Die Auswirkungen der Schattenwirtschaft auf die öffentlichen Finanzen
Université
Berlin School of Economics
Note
1,7
Auteur
Année
2004
Pages
30
N° de catalogue
V44453
ISBN (ebook)
9783638420495
ISBN (Livre)
9783638728461
Taille d'un fichier
550 KB
Langue
allemand
Annotations
Problemanalyse, Auswirkungen und Ursachenanalyse der Schwarzarbeit auf makro- und mikroökonomischer Ebene
Mots clés
Auswirkungen, Schattenwirtschaft, Finanzen
Citation du texte
Anne Rothkegel (Auteur), 2004, Die Auswirkungen der Schattenwirtschaft auf die öffentlichen Finanzen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44453

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