Wissensmanagement in Unternehmen im Vergleich mit den Aufgaben und Zielen eines Qualitätsmanagementansatzes (exemplarisch am Konzept der ISO 9000er Familie)


Term Paper, 2004

35 Pages, Grade: Bestanden


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Gliederung

1. Einleitung

2. Einführende Definitionen
2.1 Qualitätsmanagement
2.2 Wissensmanagement
2.3 Daten, Nachrichten, Informationen, Wissen

3. Wissensmanagement
3.1 Geschichte des Wissensmanagements
3.2 Aufgaben des Wissensmanagements
3.3 Wissensmanagement und dessen direkter Bezug zur Wirtschaft
3.4 Begriff des Lernens
3.5 Psychologische Aspekte

4. Qualitätsmanagement
4.1 Definitionen
4.1.1 Qualitätsbegriffe
4.1.2 Die DIN EN ISO 9000 ff.
4.2 Qualitätsmanagement nach dem Konzept der ISO 9000er Familie
4.3 Begriff der „Information“ im Rahmen der ISO 9000er Normen

5. Vergleich von Wissensmanagement und Qualitätsmanagement

6. Fazit
6.1 Direkter Vergleich von Qualitäts- und Wissensmanagement
6.2 Die Frage nach einer Koexistenz von Qualitäts- und Wissensmanagement in einem Unternehmen

7. Literatur

8. Abbildungsverzeichnis

1. Einleitung

Laut einer Untersuchung des „Fraunhofer Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation“ sind bei den Erwartungen von Unternehmen an ein verbessertes Management von Wissen

1. die Verbesserung der Produktqualität,
2. die Erhöhung der Innovationsfähigkeit sowie
3 die Verbesserung der Kundennähe

die wichtigsten Aspekte. (vgl. Bullinger, Wörner, Prieto, 1997. S17 ff.) Diese Zielsetzungen lassen sich auch in den Tätigkeiten eines Qualitätsmanagements wieder finden. Die Aufgaben, die sich Qualitäts- und Wissensmanagern stellen, scheinen hier gleicher Natur zu sein.

Inhalt dieser Hausarbeit ist es, den Vorgang „Wissensmanagement“ näher zu beschreiben, und die inhaltlichen Überschneidungen mit den Tätigkeiten im Rahmen eines Qualitätsmanagements zu erörtern.

Dabei werden die Begriffe „Information“ und „Wissen“ näher beleuchtet, die Aufgabenkataloge von Qualitätsmanagement und Wissensmanagement miteinander verglichen, sowie auf psychologische, kommunikative und technologische Aspekte eingegangen.

Abschließend soll überlegt werden, inwiefern Qualitäts- und Wissensmanagement in einem Unternehmen koexistieren können.

2. Einführende Definitionen

Um eine erste Abgrenzung zu schaffen, werden im Folgenden die Begriffe „Qualitätsmanagement“ und „Wissensmanagement“ genauer definiert.

2.1 Qualitätsmanagement

„Gesamtheit der Maßnahmen zur Sicherung und Verbesserung der Qualität von Produkten und Herstellungsprozessen. Qualitätsmanagement umfasst sowohl die Vermeidung von Fehlern in allen Phasen der Leistungserstellung (auch in Planung und Entwicklung) als auch eine strikte Kundenorientierung bei der Entwicklung neuer Produkte oder Dienstleistungen. Einem derartigen integrierten Qualitätsmanagement liegt ein mehrdimensionaler Qualitätsbegriff zugrunde, der die Entwurfsqualität ebenso umfasst wie die Qualität der Geschäftsprozesse, des Produkts oder der Dienstleistung. Mit der Verabschiedung der Normenreihen ISO 9000-9004 hat die International Organization for Standardization (ISO) 1987 angesichts eines sich ständig ausdehnenden Welthandels die Basis für die Harmonisierung der zahlreichen nationalen Normungen von Qualitätssicherungssystemen geschaffen und zugleich einen Maßstab für ein systematisches Qualitätsmanagement zur Verfügung gestellt.“

(Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2001)

2.2 Wissensmanagement

Im Gegensatz zum Finanz- oder Personalmanagement ist Wissensmanagement ein noch kaum entwickeltes Managementfeld. Festhalten lässt sich jedoch…

- Wissen ist ein besonderes Gut, das sich von anderen Gütern in vielerlei Hinsicht unterscheidet.
- Wissen benötigt einen ganzheitlichen Managementansatz sowie einen kontinuierlichen Managementprozess.

Wissensmanagement ist ein systematischer Prozess des Findens, Auswählens, Organisierens, Filterns und Präsentierens von Informationen, so dass das Verständnis und die Handlungsfähigkeit der involvierten Personen gefördert werden.

Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation definiert Wissensmanagement folgendermaßen:

„Wissensmanagement bedeutet, den Wissensbedarf zu erkennen und Wissensziele zu formulieren, das wertschöpfungsrelevante Wissen zu identifizieren und transparent zu machen. Wissen wird strukturiert, bewertet, gespeichert, verteilt, genutzt und multipliziert. Handlungsmaßnahmen werden zur Erreichung der Wissensziele abgeleitet und festgelegt, erreichte Ziele und Maßnahmen kontrolliert.“ (Bullinger, Warschat, Prieto, Wörner, 1998. S. 7)

Wissensmanagement stellt die Basis für das ständige Lernen des Unternehmens zur Verfügung und bringt das Erlernte zum vorhandenen Wissen in Relation.

2.3 Daten, Nachrichten, Informationen, Wissen

Um den Begriff des Wissensmanagements genauer zu abstrahieren und später in Bezug zu einem Qualitätsmanagement setzen zu können, bedarf es einer genaueren Definition des Wortes „Wissen“.

Im Folgenden wird Wissen als ein Konstrukt beschrieben, welches aus der Interaktion des Menschen mit Daten, Nachrichten und Informationen entsteht. Die einzelnen Begrifflichkeiten stehen untereinander in Verbindung und unterscheiden sich maßgeblich durch den Erkenntnisstand des Menschen, der sich ihrer bedient. Dies soll nun veranschaulicht werden:

Eine Information kann definiert werden als eine zweckbezogene Nachricht, die von einem Sender erzeugt, in Signale mit Bedeutungsinhalten umgesetzt und an einen Empfänger übermittelt wird. Informationen, die nicht zweck- oder zielorientiert sind, können in diesem Zusammenhang als „Nachrichten“ angesehen werden.

Weiter kann aus Informationen Wissen entstehen, welches Grundlage zur Vorbereitung wirkungsvoller Handlungen ist.

Nach Fank entsteht Wissen aus einem Prozess, der durch eine Informationsaufnahme gestartet wird: Der Mensch versucht stetig Informationen vor dem Hintergrund seiner Erfahrungen und dem bestehenden Wissen, sowie durch Kombination, einzuordnen. Dabei wird entweder durch kognitive Einordnung der aufgenommenen Informationen automatisch neues Wissen generiert, oder es wird nach weiteren Informationen gesucht, bis die neuen Informationen eingeordnet werden können. Grundsätzlich kann Wissen nur auf dem Hintergrund eines systemspezifischen Relevanzkontextes entstehen. Es bezieht seine Bedeutungshaltigkeit aus den Verknüpfungen mit bereits bestehenden Wissensbeständen.

Der Prozess von der Aufnahme bis zur Entstehung kann als Lernprozess bezeichnet werden.

Demnach entsteht Wissen aus kognitiv verarbeiteten Informationen und ermöglicht gezielte Handlungen des Menschen.

Die Definitionen nach North (1999) bringen das Vorangegangene auf den Punkt:

- „Daten sind symbolische Repräsentationen von Sachverhalten (z.B. 18 Uhr, 30 km etc.)“
- „Informationen entstehen, wenn Menschen den Daten Bedeutung geben.“
- „Wissen ist eine persönliche Fähigkeit durch die ein Individuum eine bestimmte Aufgabe ausführen kann. Dafür müssen die Informationen systematisch kognitiv verarbeitet, und so in bereits bestehende Strukturen integriert werden.“

(Fank, 1996)

3. Wissensmanagement

3.1 Geschichte des Wissensmanagements

Die Idee des Wissensmanagements erscheint fast genauso alt wie die Geschichte der Menschheit, denn schon immer haben Menschen versucht, wichtiges Wissen weiterzugeben und optimal zu nutzen. So könnten z.B. Höhlenmalereien aus der frühen menschlichen Geschichte als Indiz dafür gewertet werden, dass die Weitergabe wichtigen Wissens (wie z.B. Wissen um giftige Nahrung, Jagdstrategien und dergleichen) durch Sprache und Visualisierung erfolgreich zum Überleben der menschlichen Spezies beigetragen hat.

Die Erfindung der Sprache und der Schrift muss letztendlich eine wahre Wissensexplosion ausgelöst haben. Bedenkt man die Erfindung und Entwicklung des heutigen Computerzeitalters, ist heutiges Wissensmanagement mehr als nur die Möglichkeit Wissen weiterzugeben geworden. Nichtsdestotrotz beruhen die Ansätze des Wissensmanagements auf den Lernprozessen, die für die Entstehung von Wissen unumgänglich sind. In diesem Sinne steht noch immer der Mensch an sich im Mittelpunkt eines Wissensmanagements, wobei technische Mittel zwar oft von Nöten aber immer nur „Hilfsmittel“ sind. (vgl. auch Sturz)

Ein Wissensmanagement wird demnach primär durch die Mitarbeiterkräfte eines Unternehmens realisiert, so dass dieses zunächst die Grundlage einer lernfreundlichen Umgebung schaffen sollte. Wissensmanagement wird hier zum Teil einer Unternehmenskultur.

3.2 Aufgaben des Wissensmanagements

Kenntnisse und Informationen sind heutzutage in Unternehmen eine kritische Ressource geworden, da sich Wissen auf viele Schultern verteilt. Genau dies ist der Grund für ein Wissensmanagement. Wichtig ist hierbei, dass dessen Instrumente auf bestehenden Organisations- und Wissensstrukturen aufbauen.

Unternehmen müssen sich im Zeitalter der Informationsflut, des Wissensverfalls und der Kommunikationsautobahnen notgedrungen mit der Nutzung der Ressource Wissen auseinandersetzen. Folglich muss Wissensmanagement ein strategisches Konzept sein, das sich passend zum Unternehmen entwickelt. Das Konzept sollte einen Rahmen bieten für die Zielsetzungen, Prioritäten, Wissensprozesse, kulturellen Implikationen und die notwendige Organisation des Wissensmanagements. ( Vgl. Bergmann, 1999)

Aufgabe eines Wissensmanagement ist das Erkennen bzw. Ermitteln, welche Informationen in einem Unternehmen für welche Arbeitskraft von Bedeutung sind.

Die wichtigsten Fragen erscheinen demnach:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Welches sind die wichtigsten Wissensvorteile des Unternehmens?
2. Wie kann der maximale Nutzen aus diesem Wissen erreicht werden?

Ferner muss sich das Unternehmen darüber im Klaren sein, was es überhaupt erreichen will. Was soll gemanagt werden? Welches Wissen ist für die Zielerreichung nötig? Hierdurch entsteht eine Strukturierung der Wissenssuche, die dabei helfen soll, eine Ausgangsbasis für das Wissensmanagement zu errichten.

Im deutschen Sprachraum ist das Bausteinsystem nach Probst et al. das weithin bekannteste:

Sinnvolles Handeln setzt die Auseinandersetzung mit der Ressource „Wissen“ voraus. Daraus entstehen bestimmte Handlungsfelder, die die Aufgaben des Wissensmanagements mitbestimmen.

[...]

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Details

Title
Wissensmanagement in Unternehmen im Vergleich mit den Aufgaben und Zielen eines Qualitätsmanagementansatzes (exemplarisch am Konzept der ISO 9000er Familie)
College
University of Duisburg-Essen
Grade
Bestanden
Author
Year
2004
Pages
35
Catalog Number
V44523
ISBN (eBook)
9783638421089
ISBN (Book)
9783638653800
File size
611 KB
Language
German
Keywords
Wissensmanagement, Unternehmen, Vergleich, Aufgaben, Zielen, Qualitätsmanagementansatzes, Konzept, Familie)
Quote paper
Stéphane Diez (Author), 2004, Wissensmanagement in Unternehmen im Vergleich mit den Aufgaben und Zielen eines Qualitätsmanagementansatzes (exemplarisch am Konzept der ISO 9000er Familie), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44523

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