Der in Deutschland oftmals nur ertragssteuerlich motivierte Abschluss von Lebensversicherungsverträgen kann als ein Grund dafür angesehen werden, dass diese Form von Verträgen als Gestaltungsinstrument der Vermögensnachfolge im Zusammenhang mit der Übertragung von Unternehmensanteilen und illiquiden Vermögenswerten wie Immobilien, eher wenig Beachtung findet. Dies ist bereits Grund genug für eine umfassende Untersuchung der steuerlichen Behandlung von Lebensversicherungsverträgen in Deutschland, wobei der Schwerpunkt auf die Besonderheiten des vermögensverwaltenden Versicherungsvertrags gelegt wird.
Ziel dieser Arbeit ist es aufzuzeigen, ob und in welcher Weise sich ein vermögensverwaltender Versicherungsvertrag als Gestaltungsinstrument der Vermögensnachfolge in Deutschland eignet. Insbesondere im Zusammenhang mit der Übertragung von Gesellschaftsanteilen auf einen ausländischen Versicherungsvertrag, sind nicht nur nationale, sondern auch grenzüberschreitende steuerrechtliche Fragestellungen zu untersuchen und zu beantworten.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung, Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
- Zivilrechtliche Rahmenbedingungen von Lebensversicherungen
- Parteien des Lebensversicherungsvertrages
- Versicherungsnehmer
- Versicherte Person
- Begünstigter
- Kreis der Begünstigten
- Widerrufliches und unwiderrufliches Bezugsrecht
- Parteien des Lebensversicherungsvertrages
- Versicherung im Sinne des § 20 Absatz 1 Nummer 6 EStG
- Steuerrechtliche Anerkennung
- Vermögensverwaltender Versicherungsvertrag nach deutschem Steuerrecht
- Immobilieninvestition mittels vermögensverwaltenden Lebensversicherungsvertrag
- Steuerrechtliche Folgen auf Ebene des Versicherungsnehmers
- Bei Vertragsabschluss
- Während der Laufzeit des Vertrages
- Übertragung von Gesellschaftsanteilen als Versicherungsprämie
- Grunderwerbsteuer bei Übertragung von Gesellschaftsanteilen von Immobiliengesellschaften als Versicherungsprämie
- Umsatzsteuerliche Aspekte im Zusammenhang mit der Übertagung von Gesellschaftsanteilen auf einen Versicherungsvertrag
- Gewerbesteuerliche Aspekte im Zusammenhang mit der Übertragung von Gesellschaftsanteilen auf einen Versicherungsvertrag
- Übertragung von Gesellschaftsanteilen als Versicherungsprämie
- Aufdeckung stiller Reserven
- Lebzeitige Übertragung des Versicherungsvertrages
- Übertragung eines Versicherungsvertrages durch Erwerb von Todes wegen
- Übertragung eines Versicherungsvertrages durch Verkauf
- Verkauf eines steuerlich intransparenten Versicherungsvertrags
- Verkauf eines vermögensverwaltenden Versicherungsvertrags
- Beendigung des Versicherungsvertrags durch Laufzeitende
- Steuerrechtliche Folgen auf Ebene des Versicherungsnehmers
- Vermögensverwaltender Versicherungsvertrag im Erbschaftssteuerrecht
- Vertrag zu Gunsten Dritter
- Grunderwerbsteuer bei Vertrag zu Gunsten Dritter
- Einräumen einer Bezugsberechtigung
- Die widerrufliche Begünstigung
- Die unwiderrufliche Begünstigung
- Exkurs Ertragssteuer
- Wegzugsbesteuerung bei einem vermögensverwaltenden Lebensversicherungsvertrag
- Verlust des inländischen Besteuerungsrechts
- Veräußerungsfiktion
- Rechtsfolge
- Nichtfestsetzung im Verhältnis zu EU/EWR
- Versicherungsgesellschaft in Liechtenstein
- Besteuerung der Versicherungsgesellschaft in Liechtenstein
- Rechnungslegung
- Steuerrechtliche Folgen auf Ebene der Immobiliengesellschaft
- Erwerb der Immobilie
- Grunderwerbsteuer
- Steuerbarkeit einer Grundstückslieferung
- Laufende Besteuerung in Deutschland
- Inländische Einkünfte
- Ermittlung des Gewinns für gewerbesteuerliche Zwecke
- Erweiterte Kürzung für Immobilienunternehmen
- Wahlrecht zwischen pauschaler und erweiterter Kürzung
- Ausschließlichkeit
- Eigener Grundbesitz
- Verwalten und Nutzen eigenen Grundbesitzes
- Gewerbesteuerpflicht der österreichischen Kapitalgesellschaft in Deutschland
- Betriebsstätteneigenschaft der Immobilie
- Geschäftsleitungsbetriebsstätte
- Steuerliche Folgen bei Veräußerung der Immobilie
- Gewerbesteuer
- Körperschaftssteuer
- Umsatzsteuer bei Veräußerung der Immobilie
- Abkommensrechtliche Fragestellungen im Zusammenhang mit Einkünften der Immobiliengesellschaft
- Exkurs Österreich
- Ermittlung der Auslandseinkünfte
- Steuerpflicht der Versicherung in Österreich
- Exkurs Österreich
- Abkommensrechtliche Fragestellungen vermögensverwaltenden Versicherungsverträgen
- Lösungsansätze nach OECD-Partnership-Report
- Vermögensverwaltender Versicherungsvertrag im Abkommensrecht
- Steuerpflicht der Versicherung in Österreich
- Abkommensrechtliches Besteuerungsrecht
- EU-Dividenden nach der Mutter-Tochter-Richtlinie
- Grenzüberschreitende Vermögensübertragungen Deutschland – Österreich
- Steuerpflicht für Vermögensübertragungen von und nach Österreich
- Steuerpflicht österreichischer Erwerber für deutsches Inlandsvermögen
- Deutscher Erblasser mit Ansässigkeit in Österreich
- Unbeschränkte Steuerpflicht des Erblassers
- Unbeschränkte Steuerpflicht des Erwerbers
- Beschränkte Erbschaftssteuerpflicht
- Erweitert beschränkte Steuerpflicht
- Steuerliche Besonderheiten eines vermögensverwaltenden Versicherungsvertrages
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterthesis befasst sich mit der steuerrechtlichen Gestaltung des vermögensverwaltenden Lebensversicherungsvertrags. Sie analysiert die rechtlichen Rahmenbedingungen, die steuerlichen Folgen für den Versicherungsnehmer, den Begünstigten sowie die beteiligten Gesellschaften und untersucht die Auswirkungen auf Ebene des Erbschaftssteuerrechts.
- Steuerung der Vermögensbildung und -verwaltung mittels eines vermögensverwaltenden Lebensversicherungsvertrags
- Analyse der steuerrechtlichen Folgen für den Versicherungsnehmer und den Begünstigten
- Behandlung der Auswirkungen auf das Erbschaftssteuerrecht und die grenzüberschreitende Vermögensübertragung
- Bewertung der Abkommensrechtlichen Fragestellungen im Zusammenhang mit vermögensverwaltenden Versicherungsverträgen
- Untersuchung der Steuerlichen Besonderheiten des Vertrags im Kontext von Immobilieninvestitionen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Masterthesis befasst sich mit der steuerlichen Gestaltung des vermögensverwaltenden Lebensversicherungsvertrags. Kapitel 2 beleuchtet die zivilrechtlichen Rahmenbedingungen, während Kapitel 3 die steuerrechtliche Anerkennung der Versicherung im Sinne des § 20 Absatz 1 Nummer 6 EStG behandelt. Kapitel 4 fokussiert sich auf die steuerlichen Folgen einer Immobilieninvestition mittels vermögensverwaltenden Lebensversicherungsvertrags. Kapitel 5 untersucht die Anwendung des Vertrags im Erbschaftssteuerrecht, während Kapitel 6 die Wegzugsbesteuerung bei einem solchen Vertrag analysiert. Kapitel 7 beleuchtet die Besteuerung der Versicherungsgesellschaft in Liechtenstein. Kapitel 8 setzt sich mit den steuerlichen Folgen für die Immobiliengesellschaft auseinander. Kapitel 9 untersucht die abkommensrechtlichen Fragestellungen im Zusammenhang mit vermögensverwaltenden Versicherungsverträgen. Kapitel 10 behandelt grenzüberschreitende Vermögensübertragungen zwischen Deutschland und Österreich. Kapitel 11 analysiert die steuerliche Behandlung des deutschen Erblassers mit Ansässigkeit in Österreich.
Schlüsselwörter
Vermögensverwaltender Lebensversicherungsvertrag, Steuerrecht, Gestaltungsinstrument, Immobilieninvestition, Erbschaftssteuerrecht, Wegzugsbesteuerung, Abkommensrecht, grenzüberschreitende Vermögensübertragung, Liechtenstein, Österreich, Deutschland.
- Citation du texte
- Boris Reichenauer (Auteur), 2018, Der vermögensverwaltende Versicherungsvertrag als Gestaltungsinstrument der Vermögensplanung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/446505