Das Insolvenzrecht ist gesetzlich geregelt in der Insolvenzordnung. Obermüller und Hess beschreiben das darin verfasste Insolvenzrecht als „die Gesamtheit der gesetzlich normierten Austrittsbedingungen aus dem Markt der am Wirtschaftsleben Beteiligten für den Fall, dass die Gläubigerinteressen auf Grund eines Vermögensverfalls des Schuldners gefährdet sind.“ Aufgrund der konjunkturellen Lage in Deutschland sind viele Unternehmen von der Insolvenz bedroht. Kaum eine Branche ist hiervon ausgenommen. Auch die Konjunkturaussichten für die Zukunft lassen befürchten, dass es einen weiteren Anstieg der Insolvenzen geben wird. Daher sind die insolvenzrechtlichen Regelungen von hoher Bedeutung für die Wirtschaft.
Generell ist zu unterscheiden zwischen der Verbraucher- und der Regelinsolvenz. Zwischen den beiden Verfahren besteht allerdings keine Wahlmöglichkeit. Für alle natürlichen Personen, die zum Zeitpunkt des Antrags auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens keine selbstständige wirtschaftliche Tätigkeit ausüben, gilt das Verbraucherinsolvenzverfahren (§ 304 InsO). Hat der Schuldner eine wirtschaftlich selbstständige Tätigkeit ausgeübt, so gilt auch hier das Verbraucherinsolvenzverfahren, sofern seine Vermögensverhältnisse überschaubar sind. Dies ist gegeben, wenn der Schuldner nicht mehr als 19 Gläubiger hat. Eine zweite Voraussetzung ist, dass keinerlei Forderungen aus Arbeitsverhältnissen bestehen. Dazu zählen insbesondere Forderungen von Finanzämtern und den Trägern der Sozialversicherung. Bei allen anderen natürlichen Personen und Unternehmen ist das Regelinsolvenzverfahren anzuwenden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Das Insolvenzrecht
- 1.2 Die Entwicklungen der Insolvenzen 2004 in Deutschland
- 2. Die neue Insolvenzordnung
- 2.1 Entwicklung und Vorgeschichte der neuen Insolvenzordnung
- 2.2 Die Reformziele und Schwerpunkte der neuen Insolvenzordnung
- 3. Die Regelinsolvenz
- 3.1 Die Zulässigkeit des Insolvenzverfahrens
- 3.2 Der Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens
- 3.3 Das Insolvenzöffnungsverfahren
- 3.4 Die Eröffnung des Insolvenzverfahrens
- 3.5 Die Forderungsanmeldung und Gläubigerstellung
- 3.5.1 Insolvenzgläubiger
- 3.5.2 Aussonderungsberechtigte Insolvenzgläubiger
- 3.5.3 Absonderungsberechtigte Insolvenzgläubiger
- 3.5.4 Massegläubiger
- 3.5.5 Nachrangige Insolvenzgläubiger
- 3.6 Die Mitwirkungsmöglichkeiten der Gläubiger
- 3.6.1 Der Gläubigerausschuss
- 3.6.2 Die Gläubigerversammlung
- 3.7 Die Abwicklung von schwebenden Geschäften
- 3.8 Der Insolvenzplan
- 3.9 Das Ende des Insolvenzverfahrens
- 3.10 Besondere Verfahrensarten
- 3.10.1 Die Eigenverwaltung
- 3.10.2 Die Restschuldbefreiung
- 4. Das Verbraucherinsolvenzverfahren
- 4.1 Verbraucher im Sinne der Insolvenzordnung
- 4.2 Die Insolvenzgründe
- 4.3 Der Ablauf des Verfahrens
- 4.4 Der Insolvenzantrag
- 4.5 Der außergerichtliche Schuldenbereinigungsplan
- 4.6 Der gerichtliche Schuldenbereinigungsplan
- 4.7 Das vereinfachte Insolvenzverfahren
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit dem Insolvenzverfahren in Deutschland. Sie erläutert die rechtlichen Grundlagen und die Entwicklungen der Insolvenzordnung, wobei die neuen Regelungen im Fokus stehen. Dabei werden sowohl die Regelinsolvenz als auch das Verbraucherinsolvenzverfahren beleuchtet.
- Entwicklung der Insolvenzordnung und ihre Reformziele
- Ablauf und Verfahrensschritte des Regelinsolvenzverfahrens
- Rolle und Bedeutung der Gläubiger im Insolvenzverfahren
- Unterschiede und Besonderheiten des Verbraucherinsolvenzverfahrens
- Rechtliche Rahmenbedingungen und Herausforderungen im Zusammenhang mit Insolvenz
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Insolvenzrecht ein und beleuchtet die Bedeutung der rechtlichen Regelungen im Kontext der aktuellen wirtschaftlichen Lage. Kapitel 2 widmet sich der neuen Insolvenzordnung, ihrer Entstehung und den zentralen Reformzielen. Das dritte Kapitel erklärt das Regelinsolvenzverfahren detailliert und beschreibt die verschiedenen Verfahrensschritte, von der Zulässigkeit bis zur Beendigung.
Das vierte Kapitel widmet sich dem Verbraucherinsolvenzverfahren, das speziell für natürliche Personen gilt, die keine selbstständige wirtschaftliche Tätigkeit ausüben. Hier werden die Besonderheiten des Verfahrens und die Unterschiede zum Regelinsolvenzverfahren beleuchtet.
Schlüsselwörter
Insolvenzrecht, Insolvenzordnung, Regelinsolvenz, Verbraucherinsolvenz, Gläubiger, Schuldner, Insolvenzantrag, Insolvenzverfahren, Forderungsanmeldung, Insolvenzplan, Restschuldbefreiung, wirtschaftliche Tätigkeit, Vermögensverhältnisse.
- Quote paper
- Manuela Krämer (Author), 2005, Das Insolvenzverfahren in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44655