KunsttherapeutInnen in Kliniken. Erläuterung und Praxis

Eine Studie zur Arbeitsweise von KunsttherapeutInnen in klinischen Einrichtungen


Mémoire (de fin d'études), 2013

109 Pages, Note: 1,0


Extrait


INHALTSVERZEICHNIS

Danksagung

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Herleitung der Fragestellung
1.2 Stand der Forschung
1.3 Stand der Literatur
1.4 Abgrenzung der Titelbegriffe
1.4.1 KunsttherapeutInnen
1.4.2 Klinische Einrichtungen
1.4.3 KunsttherapeutInnen in Kliniken
1.5 Fragestellungen
1.5.1 Wie sieht die klinische Praxis von KunsttherapeutInnen derzeit aus?
1.5.2 Welche Erfahrungen können praktizierende KunsttherapeutInnen weitergeben?

2 Methode
2.1 Untersuchungsdesign
2.1.1 Untersuchungsinstrument
2.1.2 Auswahl der Teilnehmenden und Stichprobe
2.2 Fragebogenentwicklung und Vorstudie
2.3 Durchführung der Studie
2.4 Fragebogenbeschreibung
2.5 Auswertung der Daten

3 Die Ergebnisse
3.1 Umgang mit fehlenden und fehlerhaften Werten
3.1.1 Fehlende Werte
3.1.2 Fehlerhafte Werte
3.2 Stichprobenbeschreibung
3.2.1 Die KunsttherapeutInnen
3.2.2 Die Kliniken
3.3 Ergebnisse der einzelnen Fragen
3.3.1 Rahmenbedingungen der kunsttherapeutischen Arbeit in den Kliniken
3.3.2 Arbeitsweise der KunsttherapeutInnen in den Kliniken
3.3.3 Was hat sich bewährt?
3.4 Zusammenfassung und Darstellung der Ergebnisse im Überblick
3.4.1 Beschreibung der Stichprobe
3.4.2 Rahmenbedingungen
3.4.3 Arbeitsweise und was sich bewährt hat

4 Diskussion
4.1 Diskussion der Methode
4.1.1 Stichprobe und Rücklaufquote
4.1.2 Der Fragebogen
4.1.3 Objektivität
4.1.4 Validität
4.1.5 Reliabilität
4.2 Diskussion der Ergebnisse in Bezug auf bisherige Forschungsergebnisse
4.3 Folgerungen für die weitere Forschung
4.4 Gesamtfazit

5 Literaturverzeichnis

6 Anhang
6.1 Email an die KunsttherapeutInnen, deren Adressen im Praktikantenamt aufgenommen sind
6.2 Email an die Ehemaligen der HKT Nürtingen
6.3 Fragebogen: Studie zur Arbeitsweise von KunsttherapeutInnen an klinischen Einrichtungen
6.4 Ergebnisse früherer Studien
6.4.1 Umfrage der Fachhochschule Ottersberg 1992
6.4.2 Umfrage der Akademie der Bildenden Künste in München 1993
6.4.3 Umfrage des Niederländisch-Deutschen Vereins für seelische und geistige Gesundheit 1991
6.4.4 Projekt der Forschungsgruppe der FH Ottersberg und des Gemeinschaftkrankenhaus Herdecke 2006
6.4.5 Umfrage des deutschen Fachverbands für Kunst- und Gestaltungstherapie von 2001
6.5 Weitere Ergebnisse des Fragebogens
6.5.1 Sonstige Materialien
6.5.2 Theorien
6.5.3 Sonstige Ziele
6.5.4 Die häufigsten Kombinationen der Settingbestanteile
6.5.5 Sonstige Methoden
6.5.6 Gestaltungsthemen
6.5.7 Erfahrungen

DANKSAGUNG

Die Autorin dankt an dieser Stelle allen KollegInnen, die an der Umfrage teilgenommen haben, für ihr Engagement und die wertvollen Einblicke in ihre kunsttherapeutische Arbeit.

ABBILDUNGSVERZEICHNIS

Abbildung 1: Auflistung der verschiedenen Fragetypen

Abbildung 2: Anzahl der Befragten pro Tag, n= 111

Abbildung 3: Anzahl der Befragten pro Woche, n= 111

Abbildung 4: An welcher Institution wurde die Ausbildung/das Studium zur

KunsttherapeutIn absolviert? n= 87

Abbildung 5: In welcher Art von Klinik arbeiten Sie? n= 87

Abbildung 6: In welchem Bundesland befindet sich Ihre klinische Arbeitsstelle? n= 87 ..

Abbildung 7: Durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Patienten, n= 82

Abbildung 8: Durchschnittliche Anzahl der KunsttherapieEinheiten, n= 82

Abbildung 9: Anzahl der Einheiten Kunsttherapie in Abhängigkeit zur Aufenthaltsdauer der Patienten

Abbildung 10: Einheiten der Kunsttherapie pro Woche, n= 87

Abbildung 11: grobe Einteilung der angegebenen Raumgrößen, n= 87

Abbildung 12: Detailliertere Einteilung der angegebenen Raumgrößen zwischen und 50 m², n= 64

Abbildung 13: Zutreffen der Aussage: „Die Patienten haben ausreichend Platz für ihr kunsttherapeutisches Arbeiten.“, n= 87

Abbildung 14: Anzahl der Stunden pro Woche, n= 87

Abbildung 15: Häufigkeit der gemachten Angaben zu den Tätigkeiten, n= 84, Mehrfachnennungen waren möglich

Abbildung 16: Durchschnittlicher prozentualer Anteil der verschiedenen Tätigkeiten in einer Woche, n= 84

Abbildung 17: Durchschnittliches Brutto-Monatsgehalt, n= 87

Abbildung 18: Settings in denen Derzeit gearbeitet wird, n= 87

Abbildung 19: Durchschnittliche Dauer der verschiedenen Settings, Minimal-und Maximal-Werte sowie die Standardabweichung

Abbildung 20: Dokumentation der Bearbeitung des Datenmaterials von Frage

Abbildung 21: Durchschnittliche Gewichtung von Gestaltungs- und Gesprächszeit bei den verschiedenen Settings

Abbildung 22: Einzelsetting: n= 65, Einzel im Gruppensetting: n= 49, Gruppensetting: n= 51, Offenes Atelier: n= 21

Abbildung 23: Durchschnittliche Größe der Gruppen

Abbildung 24: Vor- und Abschlussgespräch, n= 87

Abbildung 25: Materialien die den Patienten zur Verfügung gestellt werden. n= 87, Mehrfachnennungen waren möglich

Abbildung 26: Kunsttherapeutischer Ansatz, n= 87

Abbildung 27: Verwendung von kunsttherapeutischen Methoden, n= 70

Abbildung 28: Vorschlagen von Gestaltungsthemen, n= 87

Abbildung 29: Besprechungsarten, n= 87, Mehrfachnennungen waren möglich

Abbildung 30: Ziele die Mithilfe der Kunsttherapie erreicht werden, n= 87

Abbildung 31: Bestandteile des Settings; Einzelsetting: n= 67, Einzel im Gruppensetting: n= 66, Gruppensetting: n= 60, Offenes Atelier: n= 22

Abbildung 32: Besprechung der Werke, Anzahl der Nennungen

Abbildung 33: Bewährte Methoden, n= 70

Abbildung 34: Die am häufigsten genannten Gestaltungsthemen, n= 208

Abbildung 35: Verteilung der Einzelantworten zu Kategorien; n= 178

Abbildung 36: Zusammenfassung Stichprobe

Abbildung 37: Zusammenfassung Rahmenbedingungen

Abbildung 38: Zusammenfassung Arbeitsweise

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

Abbildung in dieer Leseprobe nicht enthalten

1 EINLEITUNG

Diese Arbeit widmet sich forschend dem Arbeitsfeld der Kunsttherapie in klinischen Einrichtungen. Mithilfe einer Online-Befragung von praktizierenden Kunsttherapeutinnen und Kunsttherapeuten werden berufsfeldspezifische Daten erhoben. Diese Daten sollen klärende Einblicke für Studierende, Berufseinsteiger, aber auch für bereits erfahrene KunsttherapeutInnen zur aktuellen Praxis der Kunsttherapie im klinischen Setting liefern.

1.1 HERLEITUNG DER FRAGESTELLUNG

Aus dem Leitbild der Hochschule für Kunsttherapie Nürtingen:

„Obwohl sich die Kunsttherapie in ständiger Weiterentwicklung befindet, gibt es bereits eine große Vielfalt von Ansätzen und Methoden, mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen, je nach theoretischem Fundament und dem zugrundeliegenden Verständnis von Kunst und Therapie.“ (2007, S. 2).

Das Studium an der HKT Nürtingen zeichnet sich durch die Lehre verschiedener kunsttherapeutischer Vorgehensweisen aus. Die Möglichkeiten kunsttherapeutisch zu arbeiten werden außerdem durch die Beiträge zahlreicher Werke der Fachliteratur erweitert. PETZOLD und SIEPER betonen, dass es „umfangreiche, [P] kaum noch zu überschauende Literatur“ (2007, S. 182) zu diesem Thema gibt. Die „unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen“ der Ansätze und Methoden, welche im Leitbild erwähnt werden, begründen sich unter anderem aus den „heterogenen historischen Wurzeln“ (BADER et al., 1999, S. 7), die der Kunsttherapie zu Grunde liegen. Daraus entwickelten sich seit den Anfängen viele verschiedene Arbeitsbereiche im klinischen, wie auch im außerklinischen Setting (TRÜG & KERSTEN, 2005, S. 4).

Dies erschwert nicht nur Außenstehenden die Orientierung im Praxisfeld Kunsttherapie. Dieser Meinung ist auch MECHLER-SCHÖNACH, die bereits 2005 von 47 unterschiedlichen Namen für die Kunsttherapie spricht, denen jeweils eigene Arbeitsfelder, psychotherapeutische oder philosophische Theorien und Zielgruppen zu Grunde liegen (MECHLER-SCHÖNACH, 2005, S. 11).

Es ist evident, dass sich diese Vielfalt nicht in einen Arbeitsstil an einer Arbeitsstelle vereinen lässt. Die praktizierende KunsttherapeutIn muss sich für eine Arbeitsweise entscheiden.

Während dem Studium an der HKT Nürtingen wird den Studierenden häufig geraten eine eigene therapeutische Identität zu finden. Auch SCHOTTENLOHER betont die Wichtigkeit einen „eigenen künstlerisch-therapeutischen Stil zu entdecken und zu entwickeln“ (1994, S.21). In Anbetracht der daraus entstehenden individuellen und authentischen Arbeitsweisen wird die Aussage von KRAUS verständlich: „Die Kunsttherapie gibt es nicht. Es gibt (fast) so viele Kunsttherapien wie Kunsttherapeuten.“ (1996, S. 9).

Doch inwiefern entspricht die Aussage von KRAUS von vor über 15 Jahren dem heutigen Stand der Kunsttherapie? Wie sieht die aktuelle Praxis von KunsttherpeutInnen wirklich aus?

DANNECKER (2003, S. 18) ist der Meinung: „Der Blick nach draußen birgt neue Perspektiven; er hilft auch, dass man nicht anfängt, das Rad der Kunsttherapie neu zu erfinden.“ Damit spricht sie vor allem den Blick über die Grenzen des deutschsprachigen Raumes hinaus hin zum englischsprachigen Raum an, in dem die Kunsttherapie schon länger etabliert ist. Die Devise ist, dass diejenigen mit weniger Erfahrung von der Arbeit der Erfahrenen profitieren.

Es lohnt sich gerade für Berufseinsteiger, über den eigenen Tellerrand zu blicken und praktizierenden KunsttherapeutInnen über die Schulter zu schauen. Das wird den Studierenden durch mehrere Praktika in verschiedenen Bereichen vor und während dem Studium ermöglicht, doch die Anzahl der Blicke ist beschränkt.

MARTIUS et al. (2008, S. 23) benennen die „bestehende Diskrepanz zwischen dem, was den Studierenden als Ideal im Studium vermittelt wird und den tatsächlichen Bedingungen“ in der Arbeitswelt von Kliniken. Sie verweisen vor allem auf die schlechte Bezahlungssituation. Daraus entwickelt sich das Interesse an einem Überblick zur aktuell stattfindenden kunsttherapeutischen Praxis. Neben Informationen zur jeweiligen Arbeitsweise mit den Klienten gehören dazu auch Angaben über den zur Verfügung stehenden Arbeitsplatz, sowie zu den Arbeitsbedingungen mit dem Arbeitgeber, insofern vorhanden.

Die kunsttherapeutische Praxis ist, wie schon angedeutet, in viele verschiedene Bereiche vorgedrungen. Anwendungsfelder sind sowohl im klinischen („Psychosomatik“, „Psychiatrie“, „Kinderheilkunde“, „Heilpädagogik“, rehabilitativer Bereich) wie im nicht-klinischen Bereich (z. B. „pädagogische Einrichtungen“, „Beratungsstellen“, „Malschulen“, „therapeutischen Praxen“) zu finden (TRÜG & KERSTEN, 2005, S. 4).

Das klinische Arbeitsgebiet gilt als ein Klassiker unter den Tätigkeitsfeldern der Kunsttherapie. Dort sind seit Anfang des 19. Jahrhunderts „kreative Aktivitäten [P] eingesetzt worden“ (PETZOLD & SIEPER, 2007, S. 174).

„Die Kunsttherapie ist in den letzten Jahren in klinisch-medizinischen Behandlungskonzepten zu einem wesentlichen Bestandteil des psycho-sozialen Angebots im stationären und ambulanten, sowie im präventiven, akutmedizinischen und rehabilitativen Bereich geworden“ (GANß et al., 2006, S. 20f).

In psychiatrischen Kliniken haben KunsttherapeutInnen heute ihren festen Platz (ORTLEB, 1991, S. III; GÜNTER, 1989, S. 9; RECH, 1986, S. 58f). Aber auch im Bereich der Psychosomatik haben sie sich etabliert (KRAUS, 1996, S. 34). MARTIUS et al. (2008, S. VI) sprechen vom „zweiten wichtigen klinischen Arbeitsfeld der Kunsttherapie“ neben der Psychiatrie.

GANß et al. ergänzen außerdem klinische Anwendungsbereiche, die sich von der „Onkologie/Hämatologie, (Sozial-)Pädiatrie bis hin zur Neurologie und Geriatrie etc.“ erstrecken (2006, S. 20f).

Alle Studierenden der HKT Nürtingen müssen mindestens ein klinisches Praktikum während ihrem Studium absolvieren. Das Praktikantenamt der HKT Nürtingen führt dafür ein umfangreiches Verzeichnis von Stellen, an denen KunsttherapeutInnen im klinischen Setting arbeiten.

Die vorliegende Diplomarbeit begrenzt sich bei der folgenden Auseinandersetzung mit der aktuellen Praxis von Kunsttherapie auf das klinische Arbeitsfeld. Dafür wird eine Befragung praktizierender KunsttherapeutInnen an Kliniken durchgeführt. Das Hauptaugenmerk der Umfrage liegt auf der gewählten Vorgehensweise der KunsttherapeutInnen und Verfahren, die sich in der Praxis bewährt haben. Ergänzend dazu werden die Rahmenbedingungen der Arbeit an der Klinik betrachtet.

1.2 STAND DER FORSCHUNG

Forschung im Bereich Kunsttherapie ist ein stetig wachsendes Feld. Es lassen sich bereits einige Studien finden, die ähnlichen Anliegen nachgegangen sind, wie die vorliegende Arbeit. Darunter sind Studien von Ausbildungsstätten und Verbänden, die ihre Ehemaligen bzw. Mitglieder befragten. Außerdem wurden Studien ausfindig gemacht, die sich speziell mit KunsttherapeutInnen in psychiatrischen Kliniken beschäftigten. Studien mit Probanden aus allen klinischen Arbeitsbereichen konnten nicht gefunden werden.

Die recherchierten Studien werden auf den folgenden Seiten kurz vorgestellt.

Ergebnisse, die für die vorliegende Arbeit interessant sind, werden im Anhang 6.4 dargestellt.

Die Hochschule für Künste im Sozialen in Ottersberg (ehemalige Fachhochschule Ottersberg, umbenannt am 12. Oktober 2012) hat schon des Öfteren ihre ehemaligen Studierenden zu deren Berufstätigkeit befragt: erstmalig 1992 (MAURER, 1993, S. 81ff), dann 1995 und 2001 (FACHHOCHSCHULE OTTERSBERG, 2012). Auch aktuell wurde wieder eine Umfrage gestartet, wie Johannes Maurer, der Prorektor der FH-Ottersberg, der Autorin in einer Email mitteilte. Bei der Umfrage von 1992 (MAURER, 1993, S. 81-87) lassen sich ähnliche Fragestellungen wie in der Studie dieser Arbeit finden (Art der Anstellung, Art der Bezahlung). An dieser Umfrage nahmen 209 Ehemalige teil. (Vergleiche Anhang 6.4.1)

Auch die Akademie der Bildenden Künste in München führte 1993 eine Umfrage unter den Absolventen des Aufbaustudiums Kunsttherapie durch (SCHOTTENLOHER, 1994, S. 21 ff). Bis dahin hatten sich 61 Studenten für dieses Studium eingeschrieben. Anliegen der Befragung war es, die Arbeitsweise der Kunsttherapeuten nach dem Studium genauer zu erfassen. Eine allgemeine Aussage darüber sei, aufgrund des im Studium geförderten „eigenen künstlerisch- therapeutischen Stil[s]“ eher schwierig, so SCHOTTENLOHER (1994, S.21). Relevante Ergebnisse sind der Schwerpunkt der kunsttherapeutischen Arbeit sowie die Art der Anstellung. (Vergleiche Anhang 6.4.2)

Der Niederländisch-Deutsche Verein für seelische und geistige Gesundheit führte 1990 eine Umfrage im Auftrag des Bundesministers für Bildung und Wissenschaft durch, in welcher „der aktuelle Einsatz der Kunsttherapie in den psychiatrischen Kliniken der Bundesrepublik Deutschland“ (KUHLMANN 1991, S.31) erfasst werden sollte. Befragt wurden die praktizierenden KunsttherapeutInnen und die jeweilige ärztliche Leitung. Von insgesamt 322 angeschriebenen psychiatrischen Kliniken nahmen 52 KunsttherapeutInnen an der Umfrage teil (KUHLMANN, 1991, S. 33).

Vergleichbare Fragestellungen sind: wöchentliche Arbeitsstunden, Art des Settings, Größe der kunsttherapeutischen Gruppen, Arbeitsweise der KunsttherapeutInnen und Art der Bezahlung (siehe Anhang 6.4.3).

Eine Forschungsgruppe der Fachhochschule Ottersberg und des Gemeinschaftskrankenhauses Herdecke beschäftigte sich 2006 ebenfalls mit einer psychiatrischen Klinik. GANß et al. führten eine „kombinierte qualitative und quantitative Studie mit einem qualitativen Schwerpunkt durch“ (S. 14). Der Titel ihres einjährigen Forschungsprojekts lautet „Berufsfeldspezifische Bedingungen der Kunsttherapie im klinischen Rahmen.“ Die Untersuchungen beschränken sich auf das Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke. Interessante Fragestellungen sind die Wirkung der Kunsttherapie, das Setting, die durchschnittliche Behandlungsdauer der Kunsttherapie bzw. die durchschnittliche Gesamtaufenthaltsdauer der Patienten (vergleiche Anhang 6.4.4).

Der deutsche Fachverband für Kunst- und Gestaltungstherapie (DFKGT) führte 2001 eine Umfrage unter seinen Mitgliedern durch. KISTERS (2005) wertete Teilergebnisse der Umfrage in ihrer Diplomarbeit mit dem Schwerpunkt „Das Spektrum der Arbeitsfelder von Kunsttherapeuten“ aus. Befragt wurden insgesamt 800 Mitglieder von denen 541 teilnahmen (Rücklaufquote von 67,6 %). KISTERS Anliegen ist es, herauszufinden „wie, wo und unter welchen Bedingungen Kunsttherapeuten angestellt werden oder selbstständig tätig sind“ (2005, S.15). Aufschlussreiche Fragestellungen sind: Verteilung der Kliniken, Art der Anstellung, Arbeitsstunden pro Woche, Art der Bezahlung und Verteilung der BAT-Stufen (vergleiche Anhang 6.4.5). Ein Auszug der Ergebnisse ist auch auf der Internetseite des DFKGT veröffentlicht.

1.3 STAND DER LITERATUR

Wie bereits erwähnt gibt es zahlreiche Literatur zum Thema Kunsttherapie und ihren verschiedenen Tätigkeitsbereichen, Zielgruppen und Methoden. Folglich existieren auch verschiedene Werke, die sich mit Kunsttherapie in Kliniken befassen. Häufig ist dabei von „klinischer Kunsttherapie“ (DREIFUSS-KATTAN, 1986; SCHRODE, 1995) oder von „Kunstpsychotherapie“ (LANDGARTEN, 1990, S. 13) die Rede. Auch „Gestaltungstherapie“ etablierte sich als Bezeichnung für eine klinische Kunsttherapie (SCHRODE, 1995; GÜNTER, 1989).

Es werden vielfach Fallbeispiele beschrieben, wobei auch Informationen zu Ansätzen, Setting, Materialien, Methoden und Gestaltungsthemen dargestellt werden (vergleiche dazu beispielsweise RUBIN, 1991; BAUKUS UND THIES, 1997; LEUTKART ET AL., 2010 oder HEIMES, 2010). Bei DREIFUSS-KATTAN (1986) findet man auch sehr konkrete Anweisungen, wie Kunsttherapie in der Klinik (Schwerpunkt auf Psychiatrie und Onkologie) angewendet werden kann.

Die Beiträge aus der Fachliteratur dienen dem Berufseinsteiger als Beispiel, wie Kunsttherapie im jeweiligen Tätigkeitsfeld stattfinden kann. Aus diesen Werken lässt sich jedoch nur wenig über den tatsächlichen, aktuellen Stand der kunsttherapeutischen Praxis in Kliniken aussagen, welcher für diese Studie interessant ist. Daher wird an dieser Stelle auf eine umfassendere Darstellung der Literatur zu diesem Thema verzichtet.

1.4 ABGRENZUNG DER TITELBEGRIFFE

Die folgenden Erläuterungen der wichtigsten Begriffe des Titels der Arbeit dienen der Begriffsklärung und Orientierung.

1.4.1 KUNSTTHERAPEUTINNEN

Die Berufsbezeichnung „Kunsttherapeut“ ist, so KISTERS (2005, S. 7) nicht geschützt. Auch die Ausbildung zur KunsttherapeutIn unterliegt keinen gesetzlichen Regelungen (MENZEN, 2004, S. 230).

Kunsttherapie kann an verschiedenen Institutionen erlernt werden. Über das grundständige Studium an einer Hochschule über ein Aufbaustudium bis hin zur Ausbildung an privaten Institutionen erstrecken sich die Möglichkeiten einer fundierten Ausbildung zur KunsttherapeutIn. Eine ausführliche Auflistung findet man bei MENZEN (2004, S. 251ff) oder MAJER (2005, S. 356).

Verbände bemühen sich mittels „Ausbildungsstandards“ (z. B. der DGKT e. V.) (MENZEN, 2004, S.255) die Qualität der Ausbildung von KunsttherapeutInnen zu sichern.

1.4.2 KLINISCHE EINRICHTUNGEN

Der Begriff Klinik stammt vom lateinischen „clinice“ und bedeutet „Heilkunst für bettlägerige Kranke“ bzw. bezeichnet ein „Krankenhaus {das auf die Behandlung bestimmter Krankheiten usw. spezialisiert ist}“ (DUDEN, 2003, S. 713).

Weiter lässt sich definieren:

Ein Krankenhaus ist eine „medizinische Einrichtung, in der durch ärztliche und pflegerische Hilfeleistung Erkrankungen, Leiden oder Körperschäden festgestellt, geheilt oder gelindert werden sollen [P] und in dem die zu versorgenden Personen untergebracht und verpflegt werden können“ (Pschyrembel, 2002, S. 903).

1.4.3 KUNSTTHERAPEUTINNEN IN KLINIKEN

DANNECKER (2003, S. 14) benennt „fortschrittliche Psychiater“ aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts als die europäischen Pioniere der Kunsttherapie in Kliniken. Diese bekundeten ihr Interesse an den Werken Geisteskranker, welches, wie bekannt, zuerst diagnostischer und psychopathologischer Art war (DREIFUSS-KATTAN, 1986, S. 48).

Aktuell beeinflusst nach Meinung von GANß et al. (2006, S. 22) die Einführung des „Fallpauschalensystem für Krankenhäuser (KFPV) vom 19.September 2002“ die Kunsttherapie in Kliniken. Diese bewirkte „ein diagnoseabhängiges Abrechnungssystem“ das ab 2004 in Deutschland eingeführt wurde. Eine Folge davon sind kürzere Liegezeiten der Patienten. KUNZMANN spricht von veränderten Behandlungs- und Tätigkeitsfeldern für die KunsttherapeutInnen (in GANß et al., 2006, S. 23).

1.5 FRAGESTELLUNGEN

Die vorliegende Diplomarbeit möchte auf der Grundlage der obigen Ausführungen die folgenden zwei Fragen mit Hilfe einer Online-Umfrage klären:

1.5.1 WIE SIEHT DIE KLINISCHE PRAXIS VON KUNSTTHERAPEUTINNEN DERZEIT AUS?

Bei der Klärung dieser Frage steht das Erfassen folgender vier Bereiche im Vordergrund:

die KunsttherapeutInnen, die Kliniken, die klinischen Rahmenbedingungen der kunsttherapeutischen Arbeit sowie die Arbeitsweise der KunsttherapeutInnen.

Der Schwerpunkt der Betrachtung wird auf die in den Kliniken praktizierte kunsttherapeutische Arbeitsweise gelegt. Die anderen Bereiche werden daher kürzer behandelt. Im Bereich KunsttherapeutInnen wird lediglich das Geschlecht und die Ausbildungsinstitution erfragt und zu den Kliniken die Art der Einrichtung und das Bundesland als Standort.

Um die Rahmenbedingungen der kunsttherapeutischen Arbeit in Kliniken zu erfassen, wurden Aspekte ausgewählt, die für die Arbeitsweise relevant erscheinen: der Arbeitsplatz, der Patientendurchlauf in der Klinik und in der Kunsttherapie. Außerdem werden der wöchentliche Arbeitsumfang und die darin enthaltenen Tätigkeiten sowie das Bruttomonatsgehalt erfragt.

Die gewählte Arbeitsweise der KunsttherapeutIn soll mithilfe von folgenden Punkten erfasst werden: die Art des kunsttherapeutischen Settings (Gewichtung von Gestaltungszeit und Gesprächszeit, Dauer des Settings und Größe der Gruppen), regelmäßig verwendete Materialien, der eigene kunsttherapeutische Ansatz und für die kunsttherapeutische Arbeit relevante, stützende Theorien. Auch die Verwendung von Methoden, Gestaltungsthemen und der Einsatz von verschiedenen Besprechungsarten der entstandenen Werke gehören zu den ermittelten Bereichen. Schließlich werden die KunsttherapeutInnen nach ihrer Einschätzung gefragt, welche Ziele die Patienten in der Kunsttherapie innerhalb der klinischen Einrichtung erreichen können.

1.5.2 WELCHE ERFAHRUNGEN KÖNNEN PRAKTIZIERENDE KUNSTTHERAPEUTINNEN WEITERGEBEN?

Bei der zweiten Frage, welche diese Studie beantworten will, werden die KunsttherapeutInnen speziell nach dem Aufbau des Settings, Vorgehensweisen, Methoden, Gestaltungsthemen und allgemeinen Erfahrungen gefragt, die sich in ihrer kunsttherapeutischen Praxis ihrer Meinung nach bewährt haben. Dies stellt eine persönliche Einschätzung der praktizierenden KunsttherapeutInnen dar und kann durch die Studie nicht weiter verifiziert werden.

2 METHODE

Um diesen Fragestellungen nachzugehen, wurde eine Online-Umfrage mit dem Titel: „Studie zur Arbeitsweise von KunsttherapeutInnen an klinischen Einrichtungen“ entwickelt, durchgeführt und ausgewertet. Die Methode wird in diesem Kapitel vorgestellt.

2.1 UNTERSUCHUNGSDESIGN

Da bisher noch keine überprüfbaren Hypothesen zu diesem Forschungsbereich der Kunsttherapie vorliegen, handelt es sich bei der Umfrage um eine explorative Studie. Aufgrund des einmaligen Messungszeitpunkts, spricht man außerdem von einer „Querschnittuntersuchung“ (BORTZ & DÖRING, 2006, S. 506).

2.1.1 UNTERSUCHUNGSINSTRUMENT

Als Untersuchungsinstrument wurde die computergestützte Befragung - ein immer öfter verwendetes Forschungsmittel (JACKOB et al., 2009, S. 9) - gewählt. Dafür wurde das Onlineportal www.umfrageonline.com genutzt. Die Auswahl verschiedenster Fragetypen ermöglicht die Erstellung eines individuellen Fragebogens. Je nach Umfang und Laufzeit des Fragebogens stehen bei diesem Anbieter verschiedene kostenlose und kostenpflichtige Produkte zur Verfügung. Es gibt eine Reihe weiterer Portale, die Onlineumfragen anbieten. Bei der Auswahl eines Anbieters sind auf die unterschiedlichen Angebote und Bedingungen zu achten (z. B. www.unipark.info bietet spezielle Tarife für Studierende an). Über die Vor- und Nachteile von schriftlichen Befragungen und speziell über Online- Fragebögen informieren BORTZ UND DÖRING (2006, S. 252ff und S. 260f) sowie SEDLMEIER UND RENKEWITZ (2008, S. 86f) im Allgemeinen. MAURER UND JANDURA (2009) behandeln das Thema etwas ausführlicher.

Ein Vorteil von Online-Befragungen ist, dass eine große Teilnehmerzahl weltweit, schnell und gleichzeitig angeschrieben werden kann. „Interviewereinflüsse“ und die zeitaufwendige „Dateneingabe“ können vermieden werden (MAURER & JANDURA, 2009, S. 61). Als Hauptargument für dieses Untersuchungsinstrument nennen MAURER UND JANDURA (2009, S. 61) jedoch die „außerordentlich geringen Kosten“. Außerdem konnte bereits nachgewiesen werden, dass die höhere Anonymität bei Online-Befragungen den negativen Effekt der „sozialen Erwünschtheit im Antwortverhalten der Befragten“ (MAURER & JANDURA, 2009, S.70) verringert. Damit ist der Wunsch der meisten Menschen gemeint „in den Augen anderer gut da[zu]stehen“(SEDLMEIER & RENKEWITZ, 2008, S. 96).

SEDLMEIER UND RENKEWITZ (2008, S. 86) sprechen außerdem ein „hohes Maß an Standardisierung“ an, dass aufgrund des identischen Befragungsablaufs zustande kommt.

Dahingegen ist die sehr geringe Rücklaufquote als Nachteil dieses Untersuchungsinstruments zu nennen. Nach SEDLMEIER UND RENKEWITZ (2008, S. 86) liegt sie häufig unter 50%, wobei die Fragebögen oft unvollständig ausgefüllt werden und keine Informationen darüber vorliegen, wo und wer den Fragebogen ausgefüllt hat.

Die daraus folgende „geringe Kontrollierbarkeit der Erhebungssituation“ sehen auch BORTZ UND DÖRING (2006, S. 252) als einen großen Nachteil an. Diese ist bei elektronischen Fragebögen noch schwieriger nachzuvollziehen als bei handschriftlich ausgefüllten (SEDLMEIER & RENKEWITZ, 2008, S. 87). Dadurch ist die „Kontrolle von Störgrößen“ (BORTZ & DÖRING, 2006, S.57) in der Untersuchungssituation nicht gewährleistet, was eine geringere interne Validität zur Folge hat.

2.1.2 AUSWAHL DER TEILNEHMENDEN UND STICHPROBE

Befragt wurden KunsttherapeutInnen, die an klinischen Einrichtungen praktizieren.

Dafür wurden aus dem Stellenverzeichnis des Praktikantenamtes der HKT Nürtingen 102 relevante Emailadressen herausgefiltert. Stellen, die dort aufgenommen werden, unterliegen der Qualitätskontrolle durch die Leitung des Praktikantenamts, welche in der Prüfungsordnung der HKT Nürtingen geregelt wird.

Außerdem wurde die HKT Nürtingen sowie die FH Ottersberg gebeten, eine Email mit dem Link zum Fragebogen an ihre ehemaligen Studierenden weiterzuleiten. Die FH Ottersberg hatte zu diesem Zeitpunkt selbst eine Umfrage verschickt und lehnte daher eine Beteiligung ab. Der HKT Nürtingen standen 537 Emailadressen Ehemaliger zur Verfügung, an welche die Anfrage verschickt wurde. Wie viele Ehemalige wirklich in einer klinischen Einrichtung arbeiten und damit potenzielle Umfrageteilnehmer wären, kann nicht eruiert werden.

Auf das Anfragen weiterer Ausbildungsinstitute oder kunsttherapeutischer Verbände wurde verzichtet, um die Kapazität und den Rahmen dieser Diplomarbeit zu wahren.

Die Grundgesamtheit aller an Kliniken arbeitenden KunsttherapeutInnen kann nicht erfasst werden. Nach MAURER UND JANDURA (2009. S. 71) ist die „Generalisierung [der Ergebnisse] über die Stichprobe hinaus“ daher nicht möglich.

2.2 FRAGEBOGENENTWICKLUNG UND VORSTUDIE

Für die Entwicklung des Fragebogens lieferten die Hinweise von BORTZ UND DÖRING zur „Fragebogenkonstruktion“ (2006, S. 252ff) wertvolle Tipps.

Das Berufsfeld von KunsttherapeutInnen in Kliniken inspiriert zu den verschiedensten Fragebereichen, die in einer einzigen Umfrage nicht erschöpfend abgedeckt werden können. Die Perspektive bei der Fragenselektion ist geprägt durch das Studium der Autorin an der HKT Nürtingen.

Die Bereiche Rahmenbedingungen der kunsttherapeutischen Arbeit und Arbeitsweise der KunsttherapeutInnen wurden in den Vordergrund der Studie gestellt.

Der Fragebogen wurde mit Rücksicht auf die Kapazität der Befragten auf 29 Fragen gekürzt. TUTEN ET AL. (in BAUR UND FLORIAN, 2009, S. 124) empfehlen zwischen 25 und 30 Fragen. BOSNJAK UND BATINIC (in BAUR UND FLORIAN, 2009, S. 124) finden eine Bearbeitungszeit von zehn bis 15 Minuten angemessen. Während der Fragenselektion wurde der Schwerpunkt der Befragung in Richtung der Arbeitsweise der KunsttherapeutInnen verlagert. Verschiedene Fragen zu den Rahmenbedingungen der klinischen Arbeit, wie beispielsweise zum Arbeitsplatz und der Klinik selbst, zum fachlichen Austausch mit Kollegen und zur Arbeitszufriedenheit, wurden gestrichen. Fragen zu persönlichen Daten der Teilnehmenden wurden ebenfalls reduziert.

Dieser Fragebogen wurde in einer Vorstudie an vier klinisch tätigen KunsttherapeutInnen getestet. SEDLMEIER UND RENKEWITZ betonen die Notwendigkeit von Probedurchgängen, um „Betriebsblindheit“ (2008, S. 105) vorzubeugen. Damit ist die Ungeeignetheit des Erstellers gemeint, bei längerer Planung und Ausformulierung des Fragebogens seine eigenen Fehler und Schwächen zu entdecken.

Bei der Auswahl der ProbandInnen wurde darauf geachtet, dass die KunsttherapeutInnen nicht dieselben Ausbildungsstätten besucht hatten. Somit konnte die Auswirkung von unterschiedlichen Ausbildungen auf die Verständlichkeit der Fragen und Antwortmöglichkeiten überprüft werden.

Die Umfrage erfolgte mittels eines Papier-Fragebogens, welcher im Aufbau der Online-Version entsprach. Der Online Fragebogen selbst konnte aufgrund des fehlenden Internetzugangs am Arbeitsplatz der KunsttherapeutInnen nicht verwendet werden.

Jede ProbandIn beantwortete den Fragebogen einzeln und soweit möglich ohne den Einfluss von Störvariablen in einem neutralen Raum. Sie wurden anschließend zu folgenden Themen befragt: die Dauer der Bearbeitung, Verständnisprobleme beim Ausfüllen des Fragebogens und Kritik oder Verbesserungsvorschläge.

Die Fragebögen wurden von allen vier ProbandInnen vollständig ausgefüllt. Die durchschnittliche Bearbeitungszeit des Fragebogens betrug 14 Minuten, wobei die Zeiten stark schwankten (zwischen fünf und 25 Minuten).

Die Auswertung der Verständnisprobleme ergab, dass bei sechs Fragen Unklarheiten das Ausfüllen behindert bzw. zu falschen Angaben geführt hatten. Bei sieben Fragen konnten drei der ProbandInnen keine eindeutigen Antworten geben. Die Folge davon waren „von-bis“ Angaben.

Die Kritik am Fragebogen kann folgendermaßen zusammengefasst werden:

Drei der vier ProbandInnen äußerten Bedenken, dass die Vielfältigkeit kunsttherapeutischer Arbeit nicht auf Multiple Choice Fragen reduziert werden kann. Als Beispiel wurde das eklektische Vorgehen benannt, bei dem die KunsttherapeutIn je nach den Bedürfnissen und Möglichkeiten des Patienten entscheidet, welche Theorien oder Vorgehensweisen die richtigen sind. Dieser patientenorientierte Ansatz erschwert die Antwort auf Fragen nach allgemeinen, patientenunabhängigen Vorgehensweisen.

Zwei der vier ProbandInnen wünschten sich vor der Befragung mehr Informationen über das Ziel der Umfrage.

Es wurde außerdem beobachtet, dass die „Sonstige“-Felder, welche ergänzende Antwortmöglichkeiten bieten, kaum genutzt wurden, obwohl im Gespräch Bedarf dafür deutlich geworden war.

Ferner gab zu denken, dass bei Fragen, bei denen die ProbandInnen gleiche Antworten hätten geben müssen (da sie in der gleichen Einrichtung arbeiten) in manchen Fällen stark variierende Angaben gemacht wurden: z. B. schwankten bei der Frage nach der Größe der zur Verfügung stehenden Räume die Angaben zwischen 40 und 150 Quadratmeter. Dieser Fehler entstand aufgrund des unterschiedlichen Verständnisses der Frage und dem Umstand, dass die Raumgröße geschätzt und nicht abgemessen wurde. Dabei wird deutlich, dass vor allem bei „Schätzfragen“ die Reliabilität (Zuverlässigkeit, siehe BORTZ UND DÖRING, 2006, S. 196) der Daten niedrig sein kann und diese von der Realität stark abweichen können.

Nach der Auswertung der Vorstudie wurden die Schwachstellen des Fragebogens systematisch verbessert. Bei Überarbeitung und Feinschliff halfen die Checkliste von BORTZ UND DÖRING (2006, S. 244f und 255) sowie Hinweise zur „Fragebogengestaltung“ bei MAURER UND JANDURA (2009, S. 67ff).

Fragen mit Unklarheiten bzw. ungenauen Angaben wurden mit speziellen Hinweisen und Hervorhebungen versehen, um weiteren Missverständnissen vorzubeugen. Auch wurde der betrachtete Zeitraum genauer eingegrenzt, um „von-bis“ Angaben zu vermeiden. So wurde bei Fragen zur Arbeitsweise der Fokus auf die derzeitigen Zustände an der Klinik betont und der Zeithorizont auf die letzten drei Arbeitsmonate begrenzt.

Der kunsttherapeutische Ansatz, bei welchem patientenorientiert vorgegangen wird, wurde bei den Antwortmöglichkeiten berücksichtigt.

Der überarbeitete Einleitungstext verdeutlicht die Ziele der Umfrage und soll so die Entstehung von Bewertungsdruck vermeiden. Da bei schriftlichen Umfragen kein Untersuchungsleiter anwesend ist, ist es notwendig, dass die Durchführung ohne Missverständnisse von jedem Teilnehmenden erfolgreich gemeistert werden kann. Dabei sind eine „klare Filterführung und verständliche Instruktionen“ sehr wichtig (ARBEITSKREIS DEUTSCHER MARKT- UND SOZIALFORSCHUNGSINSTITUTE E.V. FRANKFURT, 2001, S. 3).

Neun Fragen konnten aus der Vorstudie unverändert in die Endversion übernommen werden. Eine Frage wurde gestrichen. An wenigen Stellen wurden die Reihenfolge der Fragen und die Filterführung verändert. SEDLMEIER UND RENKEWITZ (2008, S. 95) betonen, dass „angesichts der Ambiguität der Alltagssprache“ auf die genaue Formulierung der Fragen zu achten sei. Daher wurden bei den restlichen Fragen nochmals kleinere Veränderungen im Wortlaut und Hinweise rund um die Fragen ergänzt, um letzte Unklarheiten und Quellen für Missverständnisse auszuräumen.

2.3 DURCHFÜHRUNG DER STUDIE

Nach der Fertigstellung des Online-Fragebogens, wurde die Umfrage am 17.September 2012 im Internet freigeschalten. Dazu wurde ein Link erstellt, der direkt zum Fragebogen weiterleitet. Dieser wurde in einer Email (siehe Anhang 6.1 und 6.2) an die ausgewählten Adressen der KunsttherapeutInnen verschickt. Darin wird die Umfrage vorgestellt und zur Teilnahme aufgerufen.

Die KunsttherapeutInnen, deren Adressen aus dem Praktikantenamt stammten, wurden direkt von der Autorin per Email angeschrieben. Von diesen 102 Emails kamen 27 mit der Fehlermeldung zurück, dass die Nachricht nicht zugestellt werden konnte. Ein Grund dafür könnte sein, dass bei Arbeitsplatzwechsel die Emailadressen von der Einrichtung gelöscht werden. Somit reduzieren sich die Emails, die tatsächlich bei den Empfängern angekommen sind, auf 75. Den ehemaligen Studierenden wurde die Email über den Verteiler der HKT Nürtingen weitergeleitet.

Nach der Teilnahme an der Umfrage ist nicht mehr ersichtlich, wer den Fragebogen ausgefüllt hat. Daher ist der Datenschutz absolut gewährleistet. Zur Umfrage gelangt man auch nur über den besagten Link. Vor Mehrfachteilnahmen schützt das System mittels Sperrung der Browser-Session-ID und durch das Setzen von Cookies. Die Umfrage wurde am 04. November 2012 geschlossen. Die Laufzeit betrug demnach sieben Wochen.

2.4 FRAGEBOGENBESCHREIBUNG

Der Fragebogen beinhaltet in seiner Endfassung 28 Fragen, welche in die Online- Umfrage aufgenommen wurden (vergleiche Anhang 6.3). Diese umfasst 14 Seiten, die jeweils durch Klicken auf einen am Ende der Seite stehenden, grünen Pfeil durchgeblättert werden können. Auch ein Zurückblättern ist möglich.

Nach dem Klicken des Teilnehmenden auf den Umfragelink in der Email wird dieser auf die Startseite mit einem kurzen Begrüßungs- und Einleitungstext weitergeleitet. (Siehe Anhang 6.4)

Ab Seite zwei beginnt die Befragung. Es befinden sich jeweils zwischen einer und drei Fragen auf einer Seite, um die Übersichtlichkeit zu gewährleisten. Außerdem wurden die Fragen thematisch geordnet und darauf geachtet, dass die Auswirkungen des Haloeffekts (vergleiche Bortz und Döring, 2006, S. 183) vermieden bzw. reduziert werden. Ein solcher tritt auf, wenn die Beantwortung einer Frage starken Einfluss auf die Beantwortung der folgenden Fragen ausübt.

Die Umfrage ist thematisch in drei Bereiche gegliedert.

Der erste Teil umfasst neun Fragen zur Klinik und zu den Rahmenbedingungen der Arbeit an der Klinik. Hierbei wurde darauf geachtet, dass mit einfachen, einladenden Fragen begonnen wird, die wenig Überlegungszeit benötigen um den Einstieg zu erleichtern. Teil zwei der Umfrage behandelt 17 Fragen zur Arbeitsweise der KunsttherapeutInnen. Der letzte Teil beendet die Umfrage mit zwei Fragen zu allgemeinen Informationen über die Teilnehmenden.

BORTZ UND DÖRING (2006, S. 256) sind der Meinung, dass „sozialstatistische Angaben“ normalerweise bei schriftlichen Befragungen am Anfang erhoben werden, aber da der Schluss des Fragebogens „einfach gehalten sei sollte“ wurden diese an das Ende der Umfrage gestellt.

Mit dem Klicken auf die letzte Seite wird das erfolgreiche Beenden der Umfrage mitgeteilt und der Dank der Autorin ausgedrückt. Anschließend kann das BrowserFenster geschlossen werden.

Die Teilnahme am Fragebogen kann unterbrochen und mit Hilfe eines vom System vergebenen Codes zu einem späteren Zeitpunkt fortgesetzt werden.

Abbildung 1 zeigt die unterschiedlichen Fragetypen des Fragebogens. Bei zwölf Fragen wurde die geschlossene Frageform gewählt. Nach SEDLMEIER UND RENKEWITZ (2008, S. 88) erleichtern vorgegebene Antwortmöglichkeiten die Auswertung der Daten. Geschlossene Fragen zeichnen sich außerdem durch eine „höhere Objektivität“ bei der Auswertung aus, so BORTZ UND DÖRING (2006, S. 254). Anderseits ist es nicht einfach, „erschöpfende und [P] überschneidungsfreie“ Antwortkategorien zu finden (BORTZ & DÖRING, 2006, S. 255). Damit diese „theoretisch fundiert“ sind, ist ein intensives Literaturstudium notwendig (SEDLMEIER & RENKEWITZ, 2008, S. 88). Geschlossene Fragen beeinflussen die Beantwortung, wenn sie nicht fundiert recherchiert sind und können die Ergebnisse so in eine einseitige Richtung drängen.

Bei sechs der zwölf geschlossenen Fragen wurde ein zusätzliches Textfeld als Antwortmöglichkeit hinzugefügt. Sie sind somit eine Mischung aus geschlossener und offener Frage (Hybridfrage).

Abbildung in dieer Leseprobe nicht enthalten

ABBILDUNG 1: AUFLISTUNG DER VERSCHIEDENEN FRAGETYPEN

Bei neun Fragen wurde die offene Form gewählt. Sechs davon zählen eher zur „halboffene[n] Befragung“ (BORTZ & DÖRING, 2006, S. 213), da sehr präzise nach Zahlenwerten bzw. konkreten Begriffen gefragt wird. In diesem Fall sind, so BORTZ UND DÖRING, die Daten „vollständig objektiv“ (2006, S. 213) auswertbar. Somit wird nur bei drei Fragen mit dem aufwendiger auszuwertenden Freitext geantwortet. SEDLMEIER UND RENKEWITZ (2008, S. 88f) betonen, dass nur die offene Frageform ermöglicht, etwas Unbekanntes zu entdecken. Die dabei erhaltenen Daten können mittels qualitativer oder quantitativer Inhaltsanalyse ausgewertet werden (vergleiche BORTZ & DÖRING, 2006, S. 328).

Bei drei Fragen wurden Ratingskalen gebildet, ein oft verwendetes, aber auch kritisch diskutiertes Erhebungsinstrument (vergleiche BORTZ & DÖRING, 2006, S. 176ff). Bei diesem Fragetyp werden mittels verbaler Marken zum Beispiel Häufigkeiten eingeschätzt. ROHRMANN (in BORTZ & DÖRING, 2006, S. 177) beurteilt folgende Marken als „äquidistant“: immer - oft - gelegentlich - selten - nie.

Zusätzlich wurde die Reihe durch eine weitere Marke „nicht beurteilbar“ bzw. „nicht einschätzbar“ erweitert, um Antwortverweigerungen vorzubeugen.

Bei den übrigen vier Fragen wurde eine Tabellenform gewählt. Dabei handelt es sich letztlich um kombinierte, offene Fragen, bei denen jeweils ein oder zwei Zahlenwerte pro Kategorie erfragt werden. Die Kategorien könnten auch einzeln abgefragt werden. Die Tabellenform spart Platz und verhindert Wiederholungen.

2.5 AUSWERTUNG DER DATEN

Die Daten der Umfrage werden von www.umfrageonline.com als Excel-Datei und als CSV-Datei zur Verfügung gestellt und können damit weiter verarbeitet werden.

Die Durchführung der statistischen Datenverarbeitung erfolgte computergestützt mittels Microsoft Excel. Die Antworten der Befragten wurden codiert und ausgezählt. Die Tabellen und Diagramme in Kapitel 3 veranschaulichen die Häufigkeitsverteilungen der Antworten und werden durch statistische Kennwerte ergänzt.

Dafür sind nach WIRTZ UND NACHTIGALL (2008) die „Maße der zentralen Tendenz“ (S. 71) und die „Maße der Streuung“ (S. 82) relevant. Ersteres kennzeichnet die Mitte der Werteverteilung. Zweiteres beschreibt die Abweichung der Werte voneinander sowie die Höhe des Fehlers, welcher entsteht, wenn anstelle der Originalwerte der Mittelwert als Anhaltspunkt für die Werteverteilung herangezogen wird. Da die Daten (bei Frage 3, 4, 5, 7, 8, 11, 12 und 22) in Intervallskalenqualität vorliegen wurden das „arithmetische Mittel“ (S. 73) und die „Standardabweichung“1 (S. 85) als Kennwerte gewählt. Sie werden jeweils auf eine Genauigkeit von zwei Nachkommastellen gerundet. Prozentzahlen werden hingegen auf ganze Zahlenwerte gerundet (orientiert an BORTZ & DÖRING, 2006, S. 89).

Bei geschlossenen Fragen mit dem zusätzlichen Textfeld „Sonstige“ (bei Frage 1, 13, 14, 17, 21 und 25) wurde die Methode der „quantitative Inhaltsanalyse“ (BORTZ & DÖRING, 2006, S. 149ff) angewendet, um die zusätzlich gegebenen Antworten zusammenzufassen und auszuzählen.

Die Auswertung der offenen bzw. halboffenen Fragen - welche mit Schlagwörtern, Halbsätzen oder in ganzen Sätzen beantwortet wurden - orientierte sich ergänzend zur quantitativen Inhaltsanalyse auch an Methoden der qualitativen Forschung von MAYRING bzw. SCHMIDT.

MAYRING (2008, S.59 ff) beschreibt bei seiner zusammenfassenden Inhaltsanalyse folgendes Vorgehen: als erstes werden die Textbestandteile paraphrasiert und anschließend generalisiert, danach in mehreren Schritten reduziert. Dabei werden „induktiv“ Kategorien (MAYRING, 2008, S.76) gebildet, welche anschließend wieder quantifiziert werden können.

SCHMIDT (2004, S. 447ff) geht bei der „Analyse von Leitfadeninterviews“ sehr ähnlich vor. Bei dieser Methode werden bei der Durchsicht der Antworten ebenfalls zuerst Kategorien gebildet, mithilfe derer die Antworten dann codiert und ausgezählt werden können. SCHMIDT (2004) betont außerdem, dass bei der Zusammenfassung der Daten immer „ein Informationsverlust in Kauf genommen“ (S. 453) werden muss.

Angelehnt an das Vorgehen von SCHMIDT und MAYRING wurden folgende halboffenen bzw. offenen Fragen ausgewertet: Frage 2, 15, 20, 26 und 28.

3 DIE ERGEBNISSE

Es haben 111 Personen an der Online-Umfrage teilgenommen. Abbildung 2 zeigt das Antwortverhalten über den Zeitraum der Studie. Es ist deutlich zu sehen, dass bereits innerhalb der ersten Tage der größte Teil des Rücklaufs erfolgte. Am ersten Tag sind es bereits über 40 % und innerhalb der ersten drei Tage nahmen insgesamt 64% des gesamten Rücklaufs an der Umfrage teil. Danach sinkt die Teilnahme stark ab. Bereits nach der vierten Woche hatten 95 % teilgenommen (siehe Abbildung 3). Es fällt außerdem auf, dass in den ersten vier Wochen jeweils am Wochenanfang Teilnahmespitzen zu verzeichnen sind.

Abbildung in dieer Leseprobe nicht enthalten

ABBILDUNG 2: ANZAHL DER BEFRAGTEN PRO TAG, n= 111

Abbildung in dieer Leseprobe nicht enthalten

ABBILDUNG 3: ANZAHL DER BEFRAGTEN PRO WOCHE, n= 111

3.1 UMGANG MIT FEHLENDEN UND FEHLERHAFTEN WERTEN

3.1.1 FEHLENDE WERTE

Bevor mit der Stichprobenbeschreibung begonnen werden konnte, wurden die Daten hinsichtlich fehlender Werte durchgesehen.

Die Anzahl derjenigen, die den Fragebogen bis zum Schluss bearbeitet haben, beträgt 90. Die Bearbeitung von 21 Fragebögen wurde also abgebrochen. Das System versieht den unvollständigen Datensatz mit dem Status „teilgenommen, aber nicht beendet“.

Nach weiterer Durchsicht der Fragebögen, welche als „teilgenommen und beendet“ gekennzeichnet waren, wurden nochmals drei Fragebögen gefunden, die zwar bis zum Ende „durchgeklickt“, aber nach den ersten Fragen nicht weiter ausgefüllt wurden (nach der 1., 2., bzw. 7. Frage).

Beim Umgang mit fehlenden Werten ist zu beachten:

BAUR UND FLORIAN (2009, S. 122) differieren zwischen „realen fehlenden Werten (die etwa durch Nichtzutreffen, Nicht-Wissen oder Meinungslosigkeit zustande kommen)“ und jenen, die aufgrund von Antwortverweigerung, im Falle von „als heikel, unsinnig oder uninteressant empfundene[n] Fragen“ entstehen. Während ersteres wichtige Hinweise gibt und ebenfalls als Antwort zu werten ist, verzerrt der zweite Fall das Ergebnis der Daten.

Eine Antwortverweigerung kann sich auf einzelne Fragen beziehen oder zum Abbruch der ganzen Befragung führen. Abbrüche können auch aus anderen Gründen, wie den oben bereits genannten geschehen, z. B. aufgrund von Störungen aus dem Umfeld des Umfrageteilnehmers (Telefon klingelt) oder systembedingt (Computer stürzt ab).

BORTZ UND DÖRING (2006, S. 85) sind der Ansicht, dass geprüft werden muss, „welche Fälle wegen fehlender oder fragwürdiger Angaben [...] aus den Analysen ausgeschlossen werden sollen“. Dieser Meinung ist auch der ARBEITSKREIS DEUTSCHER MARKT- UND SOZIALFORSCHUNGSINSTITUTE E.V. FRANKFURT (ADMUS, 2001, S.5) welcher weiter betont, dass die Art der vorgenommenen Kontrolle zu dokumentieren ist.

Bei Online-Befragungen stellt außerdem das „Durchklicken“ des Fragebogens eine Quelle für fehlende (beim Durchklicken ohne Antworten zu geben) oder fragwürdige (bei der Unterschreitung einer sinnvollen Mindestausfülldauer) Werte dar (ADMUS, 2001, S. 5).

Unter Berücksichtigung dieser Hinweise wurde wie folgt mit fehlenden Werten umgegangen:

Die insgesamt 24 unvollständigen Fragebögen wurden aus der Bewertung ausgeschlossen. Da überwiegend während des ersten Teiles des Fragebogens abgebrochen wurde, liegen bei diesen Fragebögen keine Daten im Bezug auf die Arbeitsweise als KunsttherapeutIn vor und dienen deshalb nur unzureichend der Beantwortung der gestellten Fragen.

Die 24 nicht verwertbaren Fragebögen machen 22% der befragten KunsttherapeutInnen aus. Leider ist es nicht möglich, die Beweggründe dieser „Abbrecher“ weiter zu analysieren, da keine Daten vorliegen, die Rückschlüsse ermöglichen würden.

Es verbleiben somit 87 Fragebögen, die zur Auswertung verwendet werden. Aus den 28 Fragen, bei welchen teilweise Mehrfachnennungen möglich waren, ergeben sich insgesamt 5953 Antworten, die im Auswertungsteil verarbeitet werden.

3.1.2 FEHLERHAFTE WERTE

Auch der Umgang mit fehlerhaften Werten musste festgelegt werden.

Bei verschiedenen Fragen wurden fehlerhafte bzw. nicht direkt auswertbare Angaben gemacht. Es wurden „von-bis“ Angaben gemacht, wie z. B. vier bis sechs Wochen durchschnittlicher Aufenthalt an der Klinik, oder Antworten wurden in der falschen Einheit angegeben, z. B. eine Stunde anstatt 60 Minuten. Bei der Darstellung der Ergebnisse wird jeweils angegeben, wie mit diesen Werten umgegangen wurde.

Generell gilt, dass nicht auswertbare bzw. nicht nachvollziehbare Antworten als „keine Antwort“ gewertet wurden.

3.2 STICHPROBENBESCHREIBUNG

Zur Erhebung der Merkmale der untersuchten Personengruppe dienen die Antworten der ersten und letzten beiden Fragen des Fragebogens.

3.2.1 DIE KUNSTTHERAPEUTINNEN

Unter den 87 ausgewerteten Fragebögen sind 69 weibliche und 16 männliche Befragte. Zwei gaben bei der Frage nach dem Geschlecht keine Antwort. Mit 79% nehmen die weiblichen Befragten damit eine deutliche Mehrheit ein.

Die Befragten absolvierten ihre Ausbildung an unterschiedlichen Institutionen. Die Hochschule für Kunsttherapie in Nürtingen ist mit mehr als zwei Dritteln (68 %) am häufigsten vertreten. Es folgen mit großem Abstand die Akademie der bildenden Künste in München und die Fachhochschule in Ottersberg (je 6 %). (Vergleiche Abbildung 4)

Abbildung in dieer Leseprobe nicht enthalten

ABBILDUNG 4: AN WELCHER INSTITUTION WURDE DIE AUSBILDUNG/DAS STUDIUM ZUR KUNSTTHERAPEUTIN ABSOLVIERT? n= 87

3.2.2 DIE KLINIKEN

Annähernd die Hälfte (48%) der Befragten gaben an, dass sie in der Psychiatrie arbeiten und etwa ein Drittel (32%) kreuzten Psychosomatik als Art ihrer Klinik an. Die gesamte Verteilung der Antworten kann Abbildung 5 entnommen werden.

Abbildung in dieer Leseprobe nicht enthalten

ABBILDUNG 5: IN WELCHER ART VON KLINIK ARBEITEN SIE? n= 87

Der Standort der Kliniken, in denen die Befragten arbeiten, befindet sich bei etwa der Hälfte (48%) in Baden-Württemberg, gefolgt von Bayern, welches fast ein Viertel (24%) der Antworten ausmacht. Vergleiche hierzu Abbildung 6.

Abbildung in dieer Leseprobe nicht enthalten

ABBILDUNG 6: IN WELCHEM BUNDESLAND BEFINDET SICH IHRE KLINISCHE ARBEITSSTELLE? n= 87

3.3 ERGEBNISSE DER EINZELNEN FRAGEN

Die Ergebnisse der restlichen Befragung wurden in Anlehnung an den Aufbau von Punkt 1.5 in drei Bereiche aufgeteilt und dargestellt. Zu Beginn werden die Fragen in Bezug auf die Rahmenbedingungen der kunsttherapeutischen Arbeit behandelt. Anschließend werden die Ergebnisse der Fragen hinsichtlich der praktizierten Arbeitsweise der KunsttherapeutInnen beschrieben. Der letzte Bereich widmet sich den Ergebnissen in Bezug auf die Fragen nach bewährten Erfahrungen, die von den KunsttherapeutInnen weitergegeben werden können. Bei der Darstelllung der Ergebnisse wird einleitend jeweils der Wortlaut der Fragestellung aus dem Fragebogen übernommen und Besonderheiten der Beantwortung beschrieben, sowie die Ergebnisse der Auswertung in Diagrammen und Tabellen dargestellt.

[...]


1 Excel verwendet dafür die Formel:

Fin de l'extrait de 109 pages

Résumé des informations

Titre
KunsttherapeutInnen in Kliniken. Erläuterung und Praxis
Sous-titre
Eine Studie zur Arbeitsweise von KunsttherapeutInnen in klinischen Einrichtungen
Université
University of Arts Therapy Nürtingen
Note
1,0
Auteur
Année
2013
Pages
109
N° de catalogue
V447327
ISBN (ebook)
9783668864320
ISBN (Livre)
9783668864337
Langue
allemand
Mots clés
kunsttherapeutinnen, kliniken, erläuterung, praxis, eine, studie, arbeitsweise, einrichtungen
Citation du texte
Andrea Vollbach (Auteur), 2013, KunsttherapeutInnen in Kliniken. Erläuterung und Praxis, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/447327

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