Selbst- und Zeitmanagement als Bestandteile des Wissensmanagements


Term Paper (Advanced seminar), 2012

13 Pages, Grade: 2,7


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Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Zeit- und Selbstmanagement als Bestandteile des Wissensmanagements
2.1 Die Bestandteile: Was versteht man unter Zeit- und Selbstmanagement?
2.2 Wozu Wissensmanagement?

3. Methoden des Zeit- und Selbstmanagements
3.1 Ziele und Prioritäten richtig setzen
3.2 Stress vermeiden - Strategien zur Stressbewältigung

4. Wie kann ein erfolgreiches Zeit- und Selbstmanagement den Wissenserwerb 8 unterstützen?

5. Zusammenfassung

6. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Carpe diem - nutze den Tag. Diese Lebensweisheit des römischen Dichters Horaz (65 v. Chr. - 8 v. Chr.) gilt noch heute, vermutlich sogar mehr denn je. Jeder muss die verfügbare Zeit sinnvoll gestalten, das heißt sorgfältig planen und nutzen, um alle Aufgaben, private wie berufliche, zu koordinieren und zu bewältigen.

Kompetenzen wie Anpassungsfähigkeit, Lernfähigkeit, Selbstständigkeit und effektiver Umgang mit Zeitdruck, also Selbst- und Zeitmanagement, gewinnen vor dem Hintergrund der schnellen technologischen Entwicklung sowie der wachsenden Globalisierung der Wirtschaft und dem Wan- del der Industriegesellschaft zu einer Wissensgesellschaft immer mehr an Bedeutung (vgl. Roffler 2008, S.6, http://www.schmitz-kollegen.de/assets/files/roffler_f%C3%B6rderung-selbstmanage- ment_2008.pdf, Zugriff: 26.03.2012, 19:00 Uhr).

Persönliches Wissensmanagement ist ein neues Schlagwort. Was das bedeutet und wie es umgesetzt werden kann, soll im Laufe dieser Arbeit deutlich werden.

Fast jede menschliche Tätigkeit basiert auf Wissen. Das bedeutet, auf der Grundlage von selbst Erlebtem, dies stellt den persönlichen Bezug zum Wissen dar.

Man hat das Gefühl, Zeit sei in modernen Gesellschaften immer knapper und bei all dem Stress kommt es uns so vor, als würde sie immer schneller vergehen. Dabei ist unser Zeitgefühl relativ, bereits Albert Einstein stellte hierzu fest: „Wenn man mit einem netten Mädchen zwei Stunden zusammen ist, hat man das Gefühl, es seien zwei Minuten; wenn man zwei Minuten auf einem heißen Ofen sitzt, hat man das Gefühl es seien zwei Stunden“ (Seul 2011, S. 27).

Es gibt ein breites Spektrum an Methoden, sich selbst und somit auch seine individuelle Zeiteinteilung besser zu organisieren, um im Endeffekt mehr Zeit zu gewinnen.

Bei der Annäherung an das Thema dieser Hausarbeit „Zeit- und Selbstmanagement als Bestandteile des Wissensmanagements“, werde ich zunächst die Begrifflichkeiten Zeit-, Selbst- (2.1) und Wissensmanagement (2.2) näher erläutern. Anschließend führt das dritte Kapitel einige ausgewählte Methoden des Zeit- und Selbstmanagements an, die besonders häufig in der Literatur auftauchen. Nachfolgend wird die Beziehung zwischen dem Selbst- und Zeitmanagement und dem Wissensmanagement hergestellt (4) und eine Zusammenfassung gegeben (5).

2. Zeit- und Selbstmanagement als Bestandteile des Wissensmanagements

2.1 Die Bestandteile: Was versteht man unter Zeit- und Selbstmanagement?

Am 1. Januar jeden Jahres erhalten alle Menschen 365 Tage, das heißt 8.760 Stunden, das entspricht 525.600 Minuten, also 31.536.000 Sekunden - wir haben alle die gleiche Menge an Zeit zur Verfü- gung, doch wie ein jeder diese ihm geschenkte Zeit verbringt oder nutzt, das obliegt ihm selbst. Die meisten Menschen wünschen sich, am Ende des Jahres zurückzublicken und etwas erreicht zu ha- ben, also sagen zu können: „Ich habe meine Zeit sinnvoll genutzt“. Doch nicht jeder kann das von sich behaupten.

Der Begriff 'Zeitmanagement' ist irreführend, denn die Zeit an sich kann nicht gemanagt werden, sondern verstreicht unwiederbringlich (vgl. Eckeberg 2004, S. 8), Peter Eckeberg stellt hierzu sehr passend fest: „Verlorenes Geld ist ersetzbar, verlorene Zeit ist für immer vorbei“ (Eckeberg 2004, S. 30). Zeit ist ein kostbares Gut, denn wir können sie nur einmal 'ausgeben'. Auch in der Wirtschaft ist zu beobachten, dass Zeit eine immer signifikantere Rolle einnimmt und zum entscheidenden Wett- bewerbsfaktor wird.

Wenn wir uns fragen, was Zeit eigentlich ist, können wir diese Frage aus vielerlei Perspektiven an - gehen. Aus philosophischer Betrachtungsweise würde die Antwort dann lauten: „Die Zeit ist ein vom Menschen gemachter Begriff, nicht die Zeit vergeht, sondern nur das Leben“ (Hovestädt 1997, S. 14). Mit welchem Zeitgefühl wir aufgewachsen sind, hängt größtenteils davon ab, aus welchem Kulturkreis wir stammen (vgl. von Münchhausen / Püschel 2008, S. 47). In unterschiedlichen Ländern wird auf verschiedene Weise mit der Zeit umgegangen, denn sie bestimmt das ganze Lebenstempo, ebenso sind Unterschiede in der Bedeutung von Pünktlichkeit in verschiedenen Kulturkreisen zu beobachten. Für uns in modernen, europäischen Gesellschaften ist eine exakte Zeitkoordination überaus wichtig, während sich beispielsweise die Mitglieder eines Stammes aus Papua-Neugui- nea am natürlichen Rhythmus des Tages orientieren und ihnen grobe Zeitabsprachen wie 'bei Sonnenuntergang' ausreichen (vgl. von Münchhausen / Püschel 2008, S. 50).

Der Begriff 'Zeitmanagement' ist schon seit den 1970er Jahren in der Wirtschaft ein populäres The- ma. 'Selbstmanagement' rückte in den 90er Jahren in den Mittelpunkt des Interesses (vgl. Eckeberg 2004, S. 9).

Ein gutes Zeit- und Selbstmanagement kann uns dabei helfen, mehr Zeit zu gewinnen, die wir viel- fältig einsetzen können - sie lässt sich sowohl in Freizeit investieren, als auch in den Wissenser- werb, welcher sich somit also steigern lässt. Zeitmanagement ist gleichzusetzen mit einer systemati- schen Planung der zur Verfügung stehenden Zeit, es hilft, effektiver und effizienter mit dieser umzugehen. Demnach bedeutet Zeitmanagement, sich nicht von der Zeit beherrschen zu lassen, sondern die Zeit zu beherrschen (vgl. Eckeberg 2004, S.7 f).

„Selbstmanagement zielt […] darauf ab, sich selbst bestmöglich zu organisieren, um damit die zur Verfügung stehende Zeit optimal zu nutzen bzw. im Optimalfall Zeit einzusparen“ (Heister 2007, S. 48). Es bedeutet auch, erfolgreich mit Zeitdruck umzugehen, diese Kompetenz wird immer wichti- ger.

Das 'Selbst' ist ein komplexes System von persönlichen Verhaltensweisen und Zuständen, Wertvor- stellungen und Wünschen sowie Bedürfnissen (vgl. Roffler 2008, S. 11, http://www.schmitz-kolle- gen.de/assets/files/roffler_f%C3%B6rderung-selbstmanagement_2008.pdf, Zugriff: 26.03.2012, 19:00 Uhr). Der Prozess des effektiveren Selbstmanagements kann erlernt werden. Zwar betreiben alle Menschen auf irgendeine Art Selbst- und Zeitmanagement, doch es tun nicht alle gleich effektiv (vgl. Roffler 2008, S. 42, http://www.schmitz-kollegen.de/assets/files/roffler_f%C3%B6rderung- selbstmanagement_2008.pdf , Zugriff: 26.03.2012, 19:00 Uhr).

„Management […] dient dazu, die Ziele […] möglichst effektiv und effizient zu realisieren“ (Willke 2004, S. 22). Das englische Verb 'to manage' hat viele Bedeutungen, zum Beispiel 'führen, lenken, bewerkstelligen, zurechtkommen, etwas hinkriegen'. Selbstmanagement meint, dies mit den eigenen Aufgaben und der persönlich zur Verfügung stehenden Zeit zu tun.

Es fällt auf, dass sich die Begriffe Zeit- und Selbstmanagement nicht direkt voneinander trennen lassen, denn genau genommen bedeutet Zeitmanagement in erster Linie Selbstmanagement und Selbstmanagement schließt Zeitmanagement mit ein (vgl. Krengel 2010, S. 115).

2.2 Wozu Wissensmanagement?

Um diese Frage anzugehen, sollte man sich zunächst fragen, was sich hinter dem Begriff 'Wissen' eigentlich verbirgt - was ist Wissen? Wissen ist mehr als nur eine reine Anhäufung von Daten. „Zur Generierung von Wissen bedarf es der intellektuellen Verknüpfung von Daten mit Kontexten und Erfahrungswerten“ (Mannsperger 2010, S. 11). Man unterscheidet nach Helmut Willke Daten, In- formationen und Wissen. Laut ihm hat Wissen nämlich einen dreistufigen inneren Aufbau: Daten sind die Grundlage, der Rohstoff, des Wissens, als Informationen bezeichnet er charakteristisch auf- bereitete Daten und somit Zwischenprodukte des Wissens und Wissen entsteht, wenn Informationen mit Praxiserfahrungen in Verbindung gebracht werden, sie werden durch die Praxis 'aufgewertet' (vgl. Willke 2004, S. 28).

Wissen begegnet uns im Alltag in den unterschiedlichsten Erscheinungsformen. Der Wissensbegriff wird durch den gegenwärtigen Wandel von der Industriegesellschaft zu einer Wissensgesellschaft beeinflusst und verändert, Wissen wird eine dominante Produktivkraft (vgl. Willke 2004, S. 27), neben Kapital, Land und körperlicher Arbeit.

Wissen und Lernen sind untrennbar miteinander verbunden. „Lernen ist der Prozess und Wissen das Ergebnis“ (Willke 2004, S. 48). Lernen kann biologisch, gesellschaftlich und individuell betrachtet werden, in diesem Zusammenhang ist allerdings nur das individuelle Lernen von Bedeutung. Nach der Definition von Krüger und Helsper bezeichnet Lernen „alle nicht direkt zu beobachtenden Vor- gänge in einem Organismus, vor allem in seinem zentralen Nervensystem, die durch Erfahrung […] bedingt sind und eine relativ dauerhafte Veränderung des Wissens zur Folge haben“ (Krüger / Hels- per 2002, S. 97).

Den Begriff des Wissensmanagements assoziieren viele in erster Linie mit dem Wissensmanagement in Organisationen. Jedoch kann man das persönliche Wissensmanagement, welches nicht mit ersterem gleichgesetzt werden darf, unterscheiden. Hierbei geht es nicht um das Wissen in Unternehmen oder Teams, sondern um die Perspektiven des Einzelnen. Persönliches Wissensmanagement meint, das eigene Wissen und das uns umgebende Wissen durch bestimmte Tätigkeiten zu beeinflussen und somit zu steuern und zu organisieren (vgl. Reinmann / Eppler 2008, S. 13 f), hier wird der Bezug zum Selbstmanagement deutlich.

Eine wichtige Anforderung, welche das Wissensmanagement erfüllt, ist das Umwandeln von implizitem Wissen in explizites (vgl. Mannsperger 2010, S. 17). Implizites Wissen ist an eine Person gebunden aufgrund ihrer persönlichen Erfahrungswerte, ihrem individuellen Lebenslauf und ihrer Art des Lernens in Form von Know-how, wohingegen explizites Wissen ausgesprochenes, formulierbares und dokumentierbares Wissen meint (vgl. Willke 2004, S. 35).

Der Umgang mit Wissen macht es erforderlich, dass man Wissen nicht als Wahrheit, sondern als einen unabschließbaren Prozess begreift, der kontinuierlich erneuert werden muss und der untrennbar mit Nichtwissen verbunden ist (vgl. Willke 2001, S. 4).

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Details

Title
Selbst- und Zeitmanagement als Bestandteile des Wissensmanagements
College
Free University of Berlin
Grade
2,7
Author
Year
2012
Pages
13
Catalog Number
V449711
ISBN (eBook)
9783668848580
ISBN (Book)
9783668848597
Language
German
Keywords
selbst-, zeitmanagement, bestandteile, wissensmanagements
Quote paper
Jennifer Siehms (Author), 2012, Selbst- und Zeitmanagement als Bestandteile des Wissensmanagements, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/449711

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