Extrait
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Der Aufbau der Speicherstadt
2.1 Struktur und Architektur
2.2 Grundrisse und Konstruktion
3. Die Entwicklung der Speicherstadt.
3.1 Nutzung damals
3.2 Nutzung heute
4. Zusammefassung und Reisetipps
Literaturverzeichnis
AbbildungsVerzeichnis
Abbildung 1 : Lageplan der Speicherstadt mit Blockbezeichnungen 2
Abbildung 2: Schnitt durch Block D von Georg Thielen (1887/1888) 4
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser leseprobe nicht enthalten
1. Einleitung
Der Bericht entsteht auf Grundlage der Exkursion nach Hamburg vom 10.03.-12.03.2017. Die bei dieser Exkursion neu gewonnenen Kennmisse sollen verdeutlicht werden. Als Grundlage dient die Führung durch die historische Speicherstadt Hamburgs. In dieser Arbeit wird die Entwicklung der Speicherstadt im Hinblick auf die damalige und heutige Nutzung erläutert. Dieses Thema wurde insbesondere durch die Einzigartigkeit des Lagerhauskomplexes gewählt.
Assoziationen zu Hamburg sind neben dem Hamburger Hafen mit seinen großen Containerschiffen auch die Speicherstadt. ״Die Speicherstadt ist mit ihrer spezifischen funktionalen, baulichen und städtebaulichen Struktur der Gebäude, Straßen und Fleete das größte zusammenhängende Denkmalensemble der Freien und Hansestadt Hamburg.“1 Sie stellt das Bindeglied zwischen der historischen Innenstadt und der HafenCity an der Elbe dar.
Im Folgenden wird der Aufbau der Speicherstadt, im Hinblick auf die Struktur und Architektur sowie auf die Konstruktion dargestellt. Anschließend wird die Entwicklung der speicherstadt und deren Nutzung damals und heute erläutert. Abschließend folgt eine Zusammenfassung der Ergebnisse sowie eine besondere Reisempfehlung für Besucher der speicherstadt.
2. Der Aufbau der Speicherstadt
Brücken, Kanäle und Backsteingebäude prägen das Bild der Speicherstadt, welche sich im nordöstlichen Teil des Hamburger Hafens befindet. Die Speicherstadt besteht aus insgesamt 24 Speicherblöcken mit rund 300.000 Quadratmeter Lagerfläche. Die Planung und Errichtung des Lagerkomplexes lag abgesehen von den Staatsbauten und den Privatspei- ehern bei der Hamburger Freihafen-Lagerhaus-Gesellschaft. Sie bekam ihre eigene Bauabteilung, mit welcher sie die Speicherblöcke errichtete.
Die Speicherblöcke sind fortlaufend mit Buchstaben gekennzeichnet, wobei die Buchstaben F und I nicht vergeben wurden. Die Blöcke A bis о befinden sich zwischen Kehrwiederspitze und Kannengießerort. Die Blöcke p, Q und R befinden sich am St. Annenufer und Neuer Wandrahm. Die Speicherblöcke s bis X liegen im Gebiet östlich der Straße von St. Annen. Der Bau der Blöcke Y und z war zunächst geplant, wurde jedoch letztendlich nicblöcken gehören zur Speicherstadt auch die Zollgebäude am Alten Wandrahm und die Verwaltungs- und Betriebsgebäude der ehemaligen HFLG Hamburger Freihafen-Lagerhaus-Gesellschaft, der heutigen HHLA Hamburger Hafen und Logistik AG.2 Abbildung 1 verbildlicht den Aufbau der Speicherstadt. Zu sehen ist der Lageplan der Speicherstadt mit den jeweiligen Blockbezeichnungen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Lageplan der Speicherstadt mit Blockbezeichnungen
2.1 Struktur und Architektur
Die Gestaltungselemente der Speicherstadt sind geprägt durch die Bauart der ״Hannover- sehen Schule“. Die Fassaden an der Land- und Wasserseite sind gleich gestaltet und lassen ein einheitliches Schema erkennen. Bis zur Fertigstellung des ersten Bauabschnittes 1888 beschäftigte die HFLG 15 Ingenieure, 24 Architekten und 23 Bauaufseher. Für die Gestai- tung der Fassaden wurden jedoch zusätzlich auch freie Architekten hinzugezogen. Von Georg Thielen stammen die Blöcke A, c, D, E, G, H, J, K, L, M und p, von Hanssen & Meerwein die Blöcke N, o, Q, R, и und V sowie die beiden Verwaltungsgebäude der Hamburger Freihafen-Lagerhaus-Gesellschaft und von Gustav Schrader die Blöcke s, T und w. Des Weiteren war Franz Andreas Meyer, Schüler der ״Hannoverschen Schule“ für die Staatsbauten zuständig. Darüber hinaus wurde er 1885 zum Berater der Hamburger Freihafen-Lagerhaus-Gesellschaft ernannt. Infolgedessen war es Franz Andreas Meyer möglich alle Pläne der Speicherstadt in technischer, konzeptioneller sowie gestalterischer
Hinsicht zu begutachten. Es war ihm möglich alle Pläne zu lenken, was zu der großen architektonischen Einheitlichkeit führte. Neben diesem Einfluss führten auch die ähnliche Gebäudekonstruktion, die annährend gleiche Fürsthöhe von circa 20 Metern und die VerWendung des typisch hanseatischen Baumaterials, den roten Klinkern, zu dem einheitlichen Erscheinungsbild der Speicherstadt. Die Architekten Vermehren, Meyer und Thielen hatten die Polytechnische Schule in Hannover absolviert. Diese wurde damals durch die Lehrtätigkeit von Conrad Wilhelm Hase geprägt. Das Leitbild Hases war die norddeutsche Backsteingotik. Dabei ging es ihm aber nicht nur um die Übernahme bestimmter historischer Formen beziehungsweise deren Adaption an die modernen Bauaufgaben, sondern vor allem um das materialgerechte Gestalten mit Sichtmauerwerk. Daher sind in der speicherstadt explizit gotische Motive, wie beispielsweise Kreuzrippengwölbe oder Spitzbögen nur selten zu finden. Der entscheidende Punkt war, dass die Fassaden ausschließlich aus Backsteinen gefertigt wurden. Dieses Gestaltungsprinzip, bei dem alle Details dem genormten Format der Ziegel abgeleitet sind, macht die ״Hannoversche Schule“ aus.
Nach dem Zweiten Weltkrieg, bei dem die Speicherstadt große Schäden erlitten hatte, wurde Werner Kallmorgen mit dem Wiederaufbau beauftragt. Er ließ die zerstörten Gebäude originalgetreu rekonstruieren. Die HHLA stellte einige Gebäude selbst wieder her und hielt sich dabei ebenfalls an Kallmorgens Konzept.3
2.2 Grundrisse und Konstruktion
Der größte Teil der Gebäude in der Speicherstadt wurde in Skelettbauweise errichtet. Diese spezielle Bauweise wurde gewählt, um die Lagerflächen möglichst ungeteilt und flexibel zu gestalten. Die Treppenhäuser wurden mit den Schächten für die Windenhydraulik und den Toiletten zu Kernzonen zusammengefasst. Zunächst gab es keine Nottreppenhäuser. Diese wurden jedoch später auf Anregung von Adolph Libert Westphalen, dem Branddirektor der Hamburger Feuerwehr in Form von ״Westphaltürmen“ eingeführt. In diesen Türmen befanden sich Wendeltreppen als Notausgänge. Besonders im dritten Bauabschnitt sind die Türme prägend für das Gesamtbild. Die gesamte Speicherstadt steht auf 12 Meter langen Holzpfählen, welche mit Dampframmen in den Boden getrieben wurden.
Diese Abbildung 2 zeigt einen Schnitt durch Block D von Georg Thielen aus dem Jahr 1888. Zu erkennen sind die Holzpfähle, auf denen das Gebäude errichtet wurde. Außerdem veranschaulicht die Abbildung, dass der Speicher neben den hydraulischen Winden noch zusätzlich über Haspelwinden für den manuellen Betrieb verfügt. Dies war im ersten Bauabschnitt üblich. Des Weiteren werden die üblichen Geschosse der Bauten dargestellt. Uber ein oder zwei Sockelgeschossen befinden sich drei oder vier weitere ״Normalge- schosse“. Da die Dächer im ersten Bauabschnitt sehr steil gebaut wurden, konnte erst durch den Bau von flach geneigten Dächern im zweiten Bauabschnitt die Anzahl der ״Normalgeschosse“ von fünf auf sieben erhöht werden. Die ״Normalgeschosse“ dienten ausschließlich der Nutzung als Lagerraum und hatten daher keine Fenster. Die Sockelgeschosse dienten als Lagerraum oder Kontor und waren daher mit großen Fenstern ausge- Stattet.4
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Schnitt durch Block D von Georg Thielen (1887/1888)
3. Die Entwicklung der Speicherstadt
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1 hamburg.de GmbH und Co. KG: Speicherstadt Hamburg, online im Internet, Stand: 27.03.2017, http://www.hamburg.de/Speicherstadt/, Letzter Zugriff: 24.03.2017.
2 Vgl. Lange (2010), HafenCity+Speicherstadt: Das maritime Quartier in Hamburg, S.64 ff.9
3 Vgl. Lange (2010), HafenCity+Speicherstadt: Das maritime Quartier in Hamburg, S.67 ff.
4 Vgl. Lange (2010), HafenCity+Speicherstadt: Das maritime Quartier in Hamburg, S.69
- Citation du texte
- Alina Werner (Auteur), 2017, Die Speicherstadt in Hamburg. Ihre Entwicklung von damals bis heute, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/452943
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