Seit den 2000er Jahren gab es immer wieder umfassende Umstrukturierungen im Renten-, Gesundheits-, und Arbeitsmarktsystem des deutschen, konservativen Wohlfahrtsstaates. Daher stellt sich konsequenterweise die Frage, ob bei den aktuellen Entwicklungen überhaupt noch von einem deutschen konservativen Wohlfahrtsstaat im Sinne Esping-Andersens gesprochen werden kann? Was zeichnet Deutschland als konservativen Wohlfahrtsstaat aus? Gibt es mittlerweile Angleichungsprozesse in Richtung der liberalen Wohlfahrtsstaaten wie England und Kanada? Oder kann von einer Annäherung an den sozialdemokratischen Typ gesprochen werden wie Dänemark und Schweden ihn vertreten?
Um diese Veränderungen zu erfassen und zu analysieren soll in dieser Arbeit zunächst die Typologisierung der Wohlfahrtsstaaten nach Gøsta Esping-Andersen, unter Berücksichtigung der Theorie der „drei Welten des Wohlfahrtskapitalismus“ beschrieben werden und anhand dieser, werden dann die Veränderungen des deutschen Staates erörtert, wobei mit der Beschreibung der Typologie begonnen wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Typologie von Esping Andersen
- Die Theorie „der drei Welten des Wohlfahrtskapitalismus“
- Der Liberale Wohlfahrtsstaat
- Der Sozialdemokratische Wohlfahrtsstaat
- Der Konservative Wohlfahrtsstaat
- Veränderungen im deutschen Wohlfahrtsstaat
- Maßnahmen im deutschen Wohlfahrtsstaat
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Entwicklung des deutschen Wohlfahrtsstaates und analysiert, ob dessen Veränderungen zu einer Neubewertung seiner Kategorisierung als konservativer Wohlfahrtsstaat im Sinne Esping-Andersens führen. Die Arbeit untersucht, welche Merkmale Deutschland als konservativen Wohlfahrtsstaat auszeichnen, ob Angleichungsprozesse in Richtung der liberalen oder sozialdemokratischen Wohlfahrtsstaaten erkennbar sind und welche Konsequenzen diese Entwicklungen haben.
- Typologie der Wohlfahrtsstaaten nach Esping-Andersen
- Veränderungen im deutschen Wohlfahrtsstaat seit den 2000er Jahren
- Analyse der aktuellen Entwicklungen des deutschen Wohlfahrtsstaates im Vergleich zu anderen Wohlfahrtsstaatstypen
- Bewertung der Veränderungen im deutschen Wohlfahrtsstaat in Bezug auf die Einteilung in Wohlfahrtstypen
- Diskussion möglicher Konsequenzen der Entwicklungen für die soziale Sicherung und die Gleichheit in Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Thematik und den Forschungsgegenstand der Arbeit vor. Sie beleuchtet die Frage, ob sich der deutsche Wohlfahrtsstaat im Sinne Esping-Andersens durch die Veränderungen der letzten Jahre noch als konservativer Wohlfahrtsstaat klassifizieren lässt. Die Arbeit befasst sich mit der Typologisierung der Wohlfahrtsstaaten nach Esping-Andersen, die sich auf die Theorie „der drei Welten des Wohlfahrtskapitalismus“ stützt und anhand von empirischen Indikatoren Profile der Wohlfahrtstaatlichkeit kategorisiert. In diesem Kontext werden die drei Typen des liberalen, sozialdemokratischen und konservativen Wohlfahrtsstaates vorgestellt und anhand ihrer Merkmale charakterisiert. Anschließend wird die Analyse der Veränderungen im deutschen Wohlfahrtsstaat seit den 2000er Jahren eingeleitet, wobei die aktuellen Entwicklungen im Renten-, Gesundheits- und Arbeitsmarktsystem beleuchtet werden. Die Arbeit soll Aufschluss darüber geben, inwieweit diese Veränderungen eine Neubewertung der Einordnung Deutschlands als konservativer Wohlfahrtsstaat nach sich ziehen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Wohlfahrtsstaat, Typologie, Esping-Andersen, Konservativer Wohlfahrtsstaat, Deutschland, Veränderungen, Renten-, Gesundheits- und Arbeitsmarktsystem, Soziale Sicherung, Soziale Ungleichheit, Dekommodifizierung, Korporatismus, Etatismus, Umverteilungskapazität, Vergleichende Wohlfahrtsstaatenforschung.
- Quote paper
- Nadine Bliedung (Author), 2013, Soziologie des Wohlfahrtstaats. Die aktuelle Entwicklungen des deutschen Wohlfahrtstaates, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/452959