Wer sich als Übersetzer mit literarischen Texten auseinandersetzt, sieht sich nicht selten mit einer großen Herausforderung konfrontiert, wenn das Ziel ist, eine erfolgreiche und gelungene Arbeit zu realisieren. Dabei gilt es vor allem mehr als nur die sprachliche Kompetenz zu besitzen. Neben literarischen Kenntnissen und einem beachtlichen Weltwissen bedarf es auch einem kreativen und künstlerischen Talent sowie einem gewissen Feingefühl, um Texte zu verstehen und sie angemessen und für den Leser verständlich zu übertragen. Literatur ist Kunst und Kunst kennt keine Regeln. Diese Feststellung führt zwangsläufig zu der Frage nach der ‘richtigen’ Übersetzungsmethode und Strategie. Gibt es Regeln für das literarische Übersetzen, wenn es doch für die Literatur keine gibt? Und wenn ja, inwiefern sind diese Regeln anwendbar bzw. wie weit kann man sich von ihnen entfernen? Und ist ein Werk übersetzt in eine andere Sprache noch immer das Gleiche oder handelt es sich vielmehr um eine neue Interpretation?
In dieser Arbeit möchte ich mich mit der Übersetzung als Wissenschaft und ihren Theorien beschäftigen und versuchen, der Frage nach der (Un)Übersetzbarkeit literarischer Texte auf den Grund zu gehen. Einführend werde ich mich zunächst dem Begriff der Übersetzung widmen und dabei seinen Ursprung und seine Geschichte genauer untersuchen. In diesem Zusammenhang soll auch ein kurzer Abriss der Entstehung der Übersetzungswissenschaft gegeben werden. Bei der Bestimmung und Einordnung des literarischen Übersetzens möchte ich mich vor allem mit den Schwierigkeiten befassen, die sich sowohl auf sprachlicher als auch auf kultureller Ebene wiederfinden. Kollers Theorie der Äquivalenz hat eine besondere Bedeutung in der literarischen Übersetzung, da er explizite Strukturierungen und Unterscheidungen hinsichtlich sprachlicher und ästhetischer Aspekte aufzeigt. Im letzten Kapitel soll ein Beispiel aus Übersetzungen des „Don Quijote“ veranschaulichend darstellen, wie entscheidend die Auswahl der passenden lexikalischen Elemente für eine gelungene Übersetzung ist. In einem Fazit versuche ich mich der Antwort auf die Frage nach der (Un)Übersetzbarkeit literarischer Texte zu nähern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zum Begriff der Übersetzung
- Von der Antike bis ins 20. Jahrhundert
- Entstehung der Übersetzungswissenschaft
- Bestimmung und Einordnung des literarischen Übersetzens
- Besonderheiten der literarischen Übersetzung
- Übersetzungsrelevante Textanalyse
- Probleme und Schwierigkeiten der literarischen Übersetzung
- Die sprachliche Ebene
- Die kulturelle Ebene
- Zum Begriff der Äquivalenz nach Koller
- ,,Der Ritter von der traurigen Gestalt“
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Übersetzung als Wissenschaft und ihren Theorien, um die Frage nach der (Un)Übersetzbarkeit literarischer Texte zu untersuchen. Dazu wird zunächst der Begriff der Übersetzung beleuchtet, einschließlich seines Ursprungs und seiner historischen Entwicklung. Des Weiteren werden die Besonderheiten und Schwierigkeiten des literarischen Übersetzens auf sprachlicher und kultureller Ebene analysiert. Die Theorie der Äquivalenz nach Koller spielt dabei eine wichtige Rolle, da sie sprachliche und ästhetische Aspekte in der Übersetzung beleuchtet. Das Beispiel der Übersetzungen des „Don Quijote" verdeutlicht, wie entscheidend die Auswahl der lexikalischen Elemente für eine gelungene Übersetzung ist.
- Die Geschichte und Entwicklung der Übersetzung
- Die Herausforderungen des literarischen Übersetzens
- Sprachliche und kulturelle Unterschiede in der Übersetzung
- Die Bedeutung der Äquivalenz in der Übersetzung
- Der Einfluss von lexikalischen Entscheidungen auf die Übersetzung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik der Übersetzung ein und beleuchtet den Begriff der Übersetzung in seiner historischen Entwicklung. Es wird auf verschiedene Definitionen der Übersetzung eingegangen, die im Laufe des letzten Jahrhunderts in Enzyklopädien entstanden sind. Zudem wird ein kurzer Abriss der Entstehung der Übersetzungswissenschaft gegeben.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit den Besonderheiten und Schwierigkeiten des literarischen Übersetzens. Es wird herausgestellt, dass das literarische Übersetzen besondere Fähigkeiten und Kenntnisse erfordert, die über die reine Sprachkompetenz hinausgehen. Im Fokus stehen die Herausforderungen auf sprachlicher und kultureller Ebene, die bei der Übersetzung literarischer Texte auftreten können.
Das dritte Kapitel untersucht die Theorie der Äquivalenz nach Koller. Diese Theorie stellt eine wichtige Grundlage für die literarische Übersetzung dar, da sie explizite Strukturierungen und Unterscheidungen hinsichtlich sprachlicher und ästhetischer Aspekte in der Übersetzung aufzeigt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Übersetzung, Übersetzungswissenschaft, literarische Übersetzung, Sprachliche Ebene, Kulturelle Ebene, Äquivalenz, Don Quijote.
- Arbeit zitieren
- Silvana Borchardt (Autor:in), 2018, Zur Frage nach (Un)Übersetzbarkeit. Besonderheiten und Schwierigkeiten der literarischen Übersetzung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/453495