Die Vorschriften zur sogenannten deutschen Hinzurechnungsbesteuerung sind im Umbruch. Der deutsche Gesetzgeber muss seine Vorschriften infolge der von der EU erlassenen Anti-Tax Avoidance Directive I bis zum Jahresende verpflichtend anpassen. Die Anregungen und Hintergründe der Richtlinie sind die Empfehlungen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und der G20-Staaten im Rahmen ihres internationalen Projektes gegen die Steuervermeidungspraktiken multinationaler Konzerne.
Diese Arbeit verfolgt daher das Ziel, den möglichen Anpassungsbedarf der deutschen Hinzurechnungsbesteuerungsvorschriften zu erarbeiten und die daraus resultierenden Auswirkungen auf die praxisrelevanten Konzernfunktionen ausländischer Tochtergesellschaften darzustellen. Die erarbeiteten Ergebnisse beruhen überwiegend auf wissenschaftlichen Artikeln und Literatur im Bereich der internationalen Steuerlehre.
Im Verlauf dieser Arbeit soll dem Leser zunächst der Hintergrund der Verabschiedung der Anti-Tax Avoidance Directive I und ein allgemeines Grundverständnis des Regelungsbereiches der Hinzurechnungsbesteuerung nähergebracht werden. Die möglichen Anpassungen der deutschen Hinzurechnungsbesteuerungsvorschriften und die daraus resultierenden Auswirkungen auf die praxisrelevanten Konzernfunktionen wurden anhand eines Musterkonzerns erarbeitet. Dieser greift ausländische Finanzierung-, Lizensierungs-, Vertriebs-, Dienstleistungs-, und Holdinggesellschaften auf, welche auch in der praktischen Gestaltung von multinationalen Konzernen üblicherweise unterhalten werden.
Deutsche Konzerne können nach erfolgreicher Umsetzung der Anti-Tax Avoidance Richtlinie I voraussichtlich mit Anpassungen in den deutschen Hinzurechnungsbesteuerungsvorschriften rechnen. Diese können sich zukünftig verschärfend auf die Strukturierung der Tätigkeiten ihrer ausländischen Tochtergesellschaften auswirken.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- I. Problemdarstellung
- II. Zielsetzung dieser Arbeit
- III. Gang der Untersuchung
- 2. Hintergründe zur Verabschiedung der EU-ATAD I
- I. Problemfelder der internationalen Besteuerung
- II. OECD-BEPS Projekt
- III. Europäische Maßnahmen
- 3. Deutsche Hinzurechnungsbesteuerung nach der aktuellen Fassung des AStG
- I. Das Grundkonzept der Hinzurechnungsbesteuerung
- A. Hintergrund
- B. Zielsetzung
- II. Die Rechtslage der deutschen Hinzurechnungsbesteuerung
- A. Persönlicher Anwendungsbereich
- B. Sachlicher Anwendungsbereich
- C. Rechtsfolgen
- I. Das Grundkonzept der Hinzurechnungsbesteuerung
- 4. Analyse des Anpassungsbedarfs des AStG anhand wesentlicher Konzernfunktionen
- I. Grundsätzliche Vorgaben für die Hinzurechnungsbesteuerung nach der EU-ATAD I
- II. Auswirkung des Anpassungsbedarfs durch die EU-ATAD I auf ausgewählte Konzernfunktionen
- A. Ausländische Finanzierungsgesellschaft
- B. Ausländische Lizensierungsgesellschaft
- C. Ausländische Vertriebsgesellschaft
- D. Ausländische Dienstleistungsgesellschaft
- E. Ausländische Holdinggesellschaft
- 5. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht den Anpassungsbedarf des § 81 AStG aufgrund der EU-ATAD I und deren Auswirkungen auf wesentliche Konzernfunktionen. Ziel ist es, den notwendigen Anpassungsbedarf zu erarbeiten und die Folgen für ausländische Tochtergesellschaften darzustellen. Die Arbeit basiert hauptsächlich auf wissenschaftlichen Artikeln und Literatur zur internationalen Steuerlehre.
- Anpassungsbedarf des § 81 AStG durch die EU-ATAD I
- Auswirkungen auf verschiedene Konzernfunktionen (Finanzierung, Lizenzierung, Vertrieb, Dienstleistung, Holding)
- Analyse der aktuellen Rechtslage der deutschen Hinzurechnungsbesteuerung
- Hintergrund der EU-ATAD I und des OECD-BEPS Projekts
- Praxisrelevante Konsequenzen für deutsche Konzerne
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik ein, beschreibt die Problematik der deutschen Hinzurechnungsbesteuerung im Kontext der EU-ATAD I und benennt die Zielsetzung und den methodischen Aufbau der Arbeit. Es skizziert die Notwendigkeit der Anpassung des deutschen Rechts an die EU-Richtlinie und die Bedeutung der Untersuchung der Auswirkungen auf Konzernfunktionen.
2. Hintergründe zur Verabschiedung der EU-ATAD I: Dieses Kapitel beleuchtet die Problemfelder der internationalen Besteuerung, die zur Verabschiedung der EU-ATAD I geführt haben. Es beschreibt das OECD-BEPS-Projekt und die europäischen Maßnahmen zur Bekämpfung von Steuervermeidung durch multinationale Konzerne. Der Fokus liegt auf der Erklärung der Notwendigkeit der Richtlinie im Kontext bestehender internationaler Bemühungen zur Steuergerechtigkeit.
3. Deutsche Hinzurechnungsbesteuerung nach der aktuellen Fassung des AStG: Dieses Kapitel erklärt das Grundkonzept der deutschen Hinzurechnungsbesteuerung, inklusive ihres Hintergrunds und ihrer Zielsetzung. Es beschreibt detailliert die aktuelle Rechtslage, unterteilt in den persönlichen und sachlichen Anwendungsbereich sowie die resultierenden Rechtsfolgen. Der Abschnitt dient als Grundlage für den Vergleich mit den Anforderungen der EU-ATAD I.
4. Analyse des Anpassungsbedarfs des AStG anhand wesentlicher Konzernfunktionen: Dieses Kapitel bildet den Kern der Arbeit und analysiert den Anpassungsbedarf des AStG im Lichte der EU-ATAD I für verschiedene wesentliche Konzernfunktionen (Finanzierungs-, Lizenzierungs-, Vertriebs-, Dienstleistungs- und Holdinggesellschaften). Für jede Funktion wird die aktuelle Rechtslage dargestellt und der daraus resultierende Anpassungsbedarf aufgrund der EU-ATAD I detailliert erläutert und mit Beispielen veranschaulicht. Die Analyse zeigt die konkreten Auswirkungen der Anpassungen auf die Strukturierung der Aktivitäten der ausländischen Tochtergesellschaften.
Schlüsselwörter
EU-ATAD I, § 81 AStG, Hinzurechnungsbesteuerung, internationale Besteuerung, Steuervermeidung, multinationale Konzerne, Konzernfunktionen, OECD-BEPS, Anpassungsbedarf, ausländische Tochtergesellschaften, Rechtsfolgen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Bachelorarbeit: Anpassungsbedarf des § 81 AStG durch die EU-ATAD I
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Bachelorarbeit untersucht den Anpassungsbedarf des § 81 AStG (Abgabenordnung) aufgrund der EU-Anti-Tax-Avoidance-Directive I (EU-ATAD I) und deren Auswirkungen auf wesentliche Konzernfunktionen. Ziel ist die Darstellung des notwendigen Anpassungsbedarfs und der Folgen für ausländische Tochtergesellschaften deutscher Konzerne.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Hintergründe der EU-ATAD I, das Grundkonzept der deutschen Hinzurechnungsbesteuerung, eine detaillierte Analyse des Anpassungsbedarfs des § 81 AStG im Kontext der EU-ATAD I für verschiedene Konzernfunktionen (Finanzierung, Lizenzierung, Vertrieb, Dienstleistung, Holding) und die daraus resultierenden praxisrelevanten Konsequenzen für deutsche Konzerne. Die Arbeit beleuchtet auch das OECD-BEPS-Projekt und die europäischen Maßnahmen zur Bekämpfung von Steuervermeidung.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung (Problematik, Zielsetzung, Methodik), Hintergründe zur Verabschiedung der EU-ATAD I (inkl. OECD-BEPS und europäische Maßnahmen), die deutsche Hinzurechnungsbesteuerung nach der aktuellen Fassung des AStG (Grundkonzept, Anwendungsbereich, Rechtsfolgen), die Analyse des Anpassungsbedarfs des AStG anhand wesentlicher Konzernfunktionen und schließlich ein Fazit und Ausblick.
Welche Konzernfunktionen werden im Detail analysiert?
Die Arbeit analysiert den Anpassungsbedarf des § 81 AStG für ausländische Finanzierungs-, Lizenzierungs-, Vertriebs-, Dienstleistungs- und Holdinggesellschaften. Für jede dieser Funktionen wird die aktuelle Rechtslage dargestellt und der Anpassungsbedarf im Lichte der EU-ATAD I detailliert erläutert und mit Beispielen veranschaulicht.
Welche Quellen werden in der Arbeit verwendet?
Die Arbeit basiert hauptsächlich auf wissenschaftlichen Artikeln und Literatur zur internationalen Steuerlehre.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: EU-ATAD I, § 81 AStG, Hinzurechnungsbesteuerung, internationale Besteuerung, Steuervermeidung, multinationale Konzerne, Konzernfunktionen, OECD-BEPS, Anpassungsbedarf, ausländische Tochtergesellschaften, Rechtsfolgen.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Zielsetzung der Arbeit ist es, den notwendigen Anpassungsbedarf des § 81 AStG aufgrund der EU-ATAD I zu erarbeiten und die Folgen für ausländische Tochtergesellschaften darzustellen. Die Arbeit soll einen Beitrag zum Verständnis der Auswirkungen der EU-ATAD I auf die Praxis deutscher Konzerne leisten.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
(Diese Frage kann nur beantwortet werden, wenn der vollständige Text der Bachelorarbeit vorliegt. Die Zusammenfassung enthält nur einen Überblick über die Kapitel.)
- Citar trabajo
- Johanna König (Autor), 2018, Anpassungsbedarf des § 8 I AStG infolge der EU-ATAD I anhand wesentlicher Konzernfunktionen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/454632