Der Bildungserfolg von Schülern im Schulwesen ist abhängig von vielen unterschiedlichen Merkmalen. Durch die PISA-Studien und die IGLU-Studien, welche langjährlich die Schulleistungen von Kindern untersuchten, konnten wesentliche Faktoren erkannt werden, die auf die Leistung in der Schule Einfluss haben. Soziale Einflussfaktoren sind zum Beispiel die soziale Herkunft, der Migrationshintergrund und das Geschlecht. Ebenfalls wirkt der Lehrplan, die Lehrperson, die Art der Schule und der Unterricht sich auf den Lernerfolg des einzelnen Schülers aus. Das Modell der self-fulfilling prophecy, welches von Robert Merton 1948 ausgearbeitet wurde, wurde empirisch von ihm benutzt, um Vorurteile und die damit entstehenden Zuschreibungen des Handelns zusammenhängend zu untersuchen. Ein Beispiel ist das Vorurteil, dass Afroamerikaner Streikbrecher sind und somit nicht in die Gewerkschaft eintreten dürfen. Die Konsequenz ist, dass sie deshalb Streikbrecher wurden, weil sie sich nicht organisieren konnten. Mitunter die Zuschreibung von unerwünschten Eigenschaften aufgrund von Vorurteilen kann dazu führen, dass genau diese negativen Eigenschaften angenommen werden.
Die Annahme in Bezug auf die Leistung in der Schule ist, dass Kinder mit sozial schlechten Merkmalen, wie ein armes Elternhaus oder mit Migrationshintergrund, durch Vorurteile und geringere Erwartungen beeinflusst werden. Der zentrale Aspekt dieser Arbeit soll jedoch die Selbsterfüllende Prophezeiung von Robert King Merton im Zusammenhang des Lernerfolges sein. Hierfür wird die selbsterfüllende Prophezeiung zuerst in ihren Grundlagen analysiert. Daraufhin folgen unterschiedlichste Studien, Literatur und Experimente, welche sich mit den unterbewussten Ursachen für die Leistungsunterschiede von Schülern beschäftigen. Neben dem Vorstellen von Beispielen für positive und negative Aspekte erfolgt ein Kapitel, welche sich damit beschäftigt, wie das Phänomen der selbsterfüllenden Prophezeiung bewusst genutzt werden kann. Zum Schluss folgt eine Zusammenfassung der gewonnenen Erkenntnisse und ein Ausblick für zukünftige Handlungsstrategien für bessere Leistungen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Selbsterfüllende Prophezeiung
- 2.1 Erklärung von Leistungsunterschieden nach der Hattie-Studie
- 2.2 Selbsterfüllende Prophezeiung im Schulwesen
- 2.2.1 Negative Effekte
- 2.2.2 Positive Effekte
- 2.3 Sensibilisierung
- 2.4 Nutzen des Effektes
- III. Schlussteil
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss der selbsterfüllenden Prophezeiung auf den Lernerfolg von Schülern. Ziel ist es, die Mechanismen dieser Prophezeiung im schulischen Kontext zu analysieren und sowohl positive als auch negative Auswirkungen aufzuzeigen. Die Arbeit beleuchtet, wie Erwartungen von Lehrern, Eltern und Schülern selbst die Leistungen beeinflussen.
- Selbsterfüllende Prophezeiung nach Robert Merton
- Einflussfaktoren auf Schulleistungen (soziale Herkunft, Erwartungen)
- Positive und negative Auswirkungen der selbsterfüllenden Prophezeiung im Schulwesen
- Sensibilisierung für das Phänomen der selbsterfüllenden Prophezeiung
- Potenziale zur positiven Nutzung des Effektes
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der selbsterfüllenden Prophezeiung im Schulwesen ein. Sie benennt Einflussfaktoren auf den Schulerfolg wie soziale Herkunft, Migrationshintergrund und die Rolle von Lehrkräften und Unterricht. Die Arbeit fokussiert auf Mertons Konzept der selbsterfüllenden Prophezeiung und deren Auswirkungen auf den Lernerfolg. Es wird angedeutet, dass sowohl positive als auch negative Aspekte beleuchtet werden, und ein Ausblick auf zukünftige Handlungsstrategien gegeben wird.
II. Selbsterfüllende Prophezeiung: Dieses Kapitel beschreibt die theoretischen Grundlagen der selbsterfüllenden Prophezeiung, basierend auf dem „Thomas-Theorem“. Es werden Beispiele aus verschiedenen Kontexten, inklusive der fiktiven Insolvenz einer Bank, angeführt, um die Funktionsweise zu verdeutlichen. Der Fokus liegt auf der Entstehung falscher Definitionen von Situationen und den daraus resultierenden Konsequenzen. Stereotype Zuschreibungen und deren Einfluss werden diskutiert, besonders im Hinblick auf Vorurteile gegenüber Schülern mit Migrationshintergrund oder sozial benachteiligter Herkunft. Der Zusammenhang zwischen Erwartungen und deren Auswirkungen auf Schülerleistungen wird hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Selbsterfüllende Prophezeiung, Robert Merton, Schulleistung, Erwartungen, Vorurteile, soziale Herkunft, Migrationshintergrund, Lehrererwartungen, Schülerleistung, positive Effekte, negative Effekte, Sensibilisierung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Selbsterfüllende Prophezeiung im Schulwesen
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Einfluss der selbsterfüllenden Prophezeiung auf den Lernerfolg von Schülern. Sie analysiert die Mechanismen dieser Prophezeiung im schulischen Kontext und zeigt sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf. Die Arbeit beleuchtet, wie Erwartungen von Lehrern, Eltern und Schülern selbst die Leistungen beeinflussen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die selbsterfüllende Prophezeiung nach Robert Merton, Einflussfaktoren auf Schulleistungen (soziale Herkunft, Erwartungen), positive und negative Auswirkungen der selbsterfüllenden Prophezeiung im Schulwesen, Sensibilisierung für das Phänomen und Potenziale zur positiven Nutzung des Effektes. Die Hattie-Studie wird zur Erklärung von Leistungsunterschieden herangezogen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit besteht aus einer Einleitung, einem Hauptteil über die selbsterfüllende Prophezeiung mit Unterkapiteln zu Erklärungen von Leistungsunterschieden, dem Einfluss im Schulwesen (inklusive positiver und negativer Effekte), Sensibilisierung und Nutzen des Effektes, und einem Schlussteil. Jedes Kapitel wird zusammengefasst.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Selbsterfüllende Prophezeiung, Robert Merton, Schulleistung, Erwartungen, Vorurteile, soziale Herkunft, Migrationshintergrund, Lehrererwartungen, Schülerleistung, positive Effekte, negative Effekte, Sensibilisierung.
Was wird in der Einleitung erläutert?
Die Einleitung führt in die Thematik der selbsterfüllenden Prophezeiung im Schulwesen ein. Sie benennt Einflussfaktoren auf den Schulerfolg wie soziale Herkunft, Migrationshintergrund und die Rolle von Lehrkräften und Unterricht. Die Arbeit fokussiert auf Mertons Konzept und dessen Auswirkungen auf den Lernerfolg. Es wird angedeutet, dass sowohl positive als auch negative Aspekte beleuchtet werden, und ein Ausblick auf zukünftige Handlungsstrategien gegeben wird.
Was ist der Inhalt des Kapitels zur selbsterfüllenden Prophezeiung?
Dieses Kapitel beschreibt die theoretischen Grundlagen der selbsterfüllenden Prophezeiung, basierend auf dem „Thomas-Theorem“. Es werden Beispiele aus verschiedenen Kontexten angeführt, um die Funktionsweise zu verdeutlichen. Der Fokus liegt auf der Entstehung falscher Definitionen von Situationen und den daraus resultierenden Konsequenzen. Stereotype Zuschreibungen und deren Einfluss werden diskutiert, besonders im Hinblick auf Vorurteile gegenüber Schülern mit Migrationshintergrund oder sozial benachteiligter Herkunft. Der Zusammenhang zwischen Erwartungen und deren Auswirkungen auf Schülerleistungen wird hervorgehoben.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen? (Hinweis: Diese Frage kann nur aus den gegebenen Informationen teilweise beantwortet werden.)
Die genauen Schlussfolgerungen sind aus dem gegebenen Textfragment nicht vollständig ersichtlich. Es wird jedoch deutlich, dass die Arbeit sowohl positive als auch negative Aspekte der selbsterfüllenden Prophezeiung im Schulkontext beleuchtet und möglicherweise Handlungsempfehlungen für die Zukunft gibt.
- Citar trabajo
- Katja Heinig (Autor), 2018, Selbsterfüllende Prophezeiung im Schulwesen. Der Zusammenhang von Erwartungen, Leistungen und Bewertungen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/455062