Die Arbeit beleuchtet anhand ausgewählter Autoren und Autorinnen, wie das Konzept von Habitus und Milieu nach Pierre Bourdieu Eingang in die Erwachsenenbildung gefunden hat.
Im Seminar „Erwachsenenbildung, Habitus und Milieu“ im Sommersemester 2014 wurde eingehend der Zusammenhang zwischen Milieu, Habitus und (Erwachsenen-)Bildung vor dem Hintergrund der Theorie Pierre Bourdieus betrachtet. Dazu wurden Texte verschiedener Autor*innen herangezogen, die zum einen die Perspektive Bourdieus beleuchten und zum anderen darstellen, welchen Einfluss jene auf die Erwachsenenbildung und Weiterbildungsbeteiligung, aber auch auf Hochschulen und auf nicht-formales und informelles Lernen hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Eckart Liebau: Der Störenfried. Warum Pädagogen Bourdieu nicht mögen
- Überblick über die Rezeption und Anwendung von Milieu- und Habitusperspektive in der Weiterbildung
- Lothar Wigger: Habitustransformation und Bildungsprozesse
- Studien zu Weiterbildungsverhalten und sozialen Milieus
- Helmut Bremer: Soziale Milieus und Bildungstypen in der Weiterbildung
- Gudrun Herzberg: Der biographische Lernhabitus
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Rezeption und Anwendung der Milieu- und Habitusperspektive Pierre Bourdieus im Bereich der Weiterbildung. Sie beleuchtet, inwiefern Bourdieus Theorie in die Pädagogik, insbesondere in die Weiterbildung, Eingang gefunden hat und welche Erkenntnisse daraus entstanden sind.
- Die Relevanz und der Einfluss von Bourdieus Theorien auf die Erwachsenenbildung und Weiterbildungsbeteiligung.
- Die Rolle des sozialen Milieus und des Habitus in Bildungsprozessen und deren Auswirkungen auf den Bildungserfolg.
- Die Herausforderungen, die Bourdieus Perspektive für das pädagogische Selbstverständnis darstellt.
- Die Bedeutung von Praxeologie für die Überwindung des Gegensatzes zwischen Theorie und Praxis in der Bildung.
- Die Kritik an der Illusion der Chancengleichheit im Bildungssystem und die Auswirkungen auf die Reproduktion sozialer Ungleichheit.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und erläutert den Fokus der Arbeit auf die Rezeption von Bourdieus Theorien in der Weiterbildung. Der zweite Abschnitt analysiert Eckart Liebaus Kritik an Bourdieus mangelnder Rezeption in der Pädagogik und untersucht die Gründe für diese Zurückhaltung. Es werden sechs Illusionen der Pädagogik im Lichte von Bourdieus Thesen beleuchtet, z.B. die Illusion der freien pädagogischen Vernunft und der Chancengleichheit.
Das dritte Kapitel bietet einen Überblick über die Rezeption und Anwendung der Milieu- und Habitusperspektive in der Weiterbildung. Es werden verschiedene Autor*innen vorgestellt, die sich mit Bourdieus Theorie auseinandersetzen und ihre Erkenntnisse in diesem Feld darlegen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Rezeption und Anwendung von Bourdieus Theorie im Bereich der Weiterbildung. Zentral sind dabei die Begriffe Milieu, Habitus, Bildungsprozess, Weiterbildungsbeteiligung, soziale Ungleichheit, pädagogisches Selbstverständnis, Praxeologie, Illusion der Chancengleichheit. Die Arbeit befasst sich mit den Auswirkungen von Bourdieus Theorien auf die Erwachsenenbildung und das Bildungssystem.
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- Anna W. (Autor), 2015, Rezeption und Anwendung der Milieu- und Habitusperspektive Bourdieus in der Weiterbildung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/456023