Rund 82 Kilogramm Lebensmittel enden in deutschen Haushalten pro Kopf jährlich im Müll. Dazu kommen Lebensmittel, die bei der Ernte, Produktion, im Handel und in der Gastronomie vernichtet werden. Weltweit landet sogar etwa ein Drittel aller produzierten Nahrungsmittel im Abfall. Gleichzeitig leiden etwa 793 Millionen Menschen weltweit an Hunger. Durch das Wegwerfen von Lebensmitteln werden gleichzeitig auch Energie, Wasser und andere Rohstoffen in der Kette vom Anbau bis zum Handel verschwendet. Ein Ansatz, der der Lebensmittelverschwendung entgegenwirken soll, ist Foodsharing. Diese Arbeit stellt das Prinzip, die Struktur und die Funktionsweise dieser Organisation vor.
Unter dem Motto „Teile Lebensmittel, anstatt sie wegzuwerfen!“ versuchen die Mitglieder von Foodsharing der Vergeudung von Essen gemeinsam etwas entgegenzusetzen. Auf der Online-Plattform von Foodsharing geben Privathaushalte und Lebensmittelbetriebe überschüssiges, noch genießbares Essen kostenlos an andere weiter, anstatt es wegzuwerfen.
Bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass dieses Kollektiv nicht nur Nahrungsmittelabfälle reduzieren will. Eine weitere Zielsetzung ist, die Gesellschaft wieder für einen achtsamen, bewussteren Umgang mit Nahrung zu sensibilisieren. Die Initiative stellt demnach ein Gegenkonzept zur Überfluss- und Wegwerfgesellschaft dar.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Methodisches Vorgehen
- Die Fallstudie
- Darstellung des Untersuchungsgegenstandes
- Foodsharing im Überblick
- Funktionsweisen und Organisationsstrukturen
- Ziele und Grundverständnis
- Schwierigkeiten
- Theoretische Verortung
- Alternative Konsumformen
- Organisationstheorien
- Rekonstruktion der foodsharing Initiative
- Phase 1: Ursprünge der Grundidee (2011 bis Herbst 2012)
- Phase 2: Umsetzung und erste Erfolge (Ende 2012 bis Mitte 2014)
- Phase 3: Stetige Weiterentwicklung (Ende 2014 bis heute)
- Ergebnis und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit untersucht das Prinzip Foodsharing, eine Initiative, die sich der Reduzierung von Lebensmittelverschwendung widmet. Im Fokus steht die Analyse der Funktionsweise, der Organisationsstrukturen und der Motivationen der Teilnehmer. Ziel ist es, die kollektive Natur von Foodsharing zu erforschen und zu verstehen, ob es sich um eine kurzfristige Trendbewegung oder einen langfristigen Wandel in den Werten handelt.
- Analyse der Funktionsweise und Organisationsstrukturen von Foodsharing
- Untersuchung der Motivationen der Teilnehmer
- Einordnung von Foodsharing im Kontext der Sharing Economy und des kollaborativen Konsums
- Rekonstruktion der Entwicklung von Foodsharing als kollektive Initiative
- Bewertung der Nachhaltigkeit und langfristigen Wirkung von Foodsharing
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema Lebensmittelverschwendung und stellt die Initiative Foodsharing vor. Es werden verschiedene Aspekte beleuchtet, wie z. B. die Funktionen und Strukturen der Plattform, die Ziele und Werte, sowie Schwierigkeiten und Herausforderungen, die mit Foodsharing verbunden sind. Anschließend erfolgt eine theoretische Verortung von Foodsharing im Kontext von alternativen Konsumformen und Organisationstheorien. Die Rekonstruktion der Entwicklung von Foodsharing zeigt die verschiedenen Phasen des Kollektivs von den Ursprüngen bis zur aktuellen Weiterentwicklung. Die Arbeit endet mit einer Analyse der Ergebnisse und einem Ausblick auf die Zukunft von Foodsharing.
Schlüsselwörter
Foodsharing, Lebensmittelverschwendung, Sharing Economy, kollaborativer Konsum, Organisationstheorien, kollektive Initiative, Entwicklungsprozess, Nachhaltigkeit, Wertschätzung, soziale Verantwortung.
- Arbeit zitieren
- Sina Kreißig (Autor:in), 2017, Wie funktioniert Foodsharing? Ressourcennutzung und der Kampf gegen Lebensmittelverschwendung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/456026