Literaturkanon als Träger kultureller Tradition gegenüber den neuen Medien in der Schule

Ein theoretischer Ansatz


Bachelor Thesis, 2018

47 Pages, Grade: 1,7


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Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Literaturkanon

2.1 Kanonbegriff
2.2 Literaturbegriff
2.3 Kanonisierungspraxis und dessen Kriterien
2.4 Funktionen des Literaturkanons in Deutschland
2.5 Kanon in der Schule

3 Neue Medien

3.1 Begriffseingrenzung
3.2 Medien in der Gesellschaft
3.3 Medienpädagogik
3.4 Medien in der Schule

4 Auditive und audiovisuelle Medien

4.1 Filmkanon in der Schule
4.2 Unterschiede in der Rezeption und Nutzung in der Schule
4.2.1 Film
4.2.2 Auditive Medien
4.3 Adaption in Film und Hörbuch

5 Internet

5.1 Speichermedium
5.2 Der digitale Autor
5.3 Einfluss der digitalen Vermarktung auf die Kanonisierung
5.4 Literatur im Netz und Netzliteratur

6 Fazit

7 Ausblick

Literaturverzeichnis

Anhang

1 Einleitung

Texte wie Theodor Fontanes Effi Briest oder Kabale und Liebe von Friedrich Schiller gehören zur literarischen Tradition innerhalb und außerhalb des deutschen Bildungssystems. Im Letzteren wird gezielt versucht, diese zu vermitteln. Bei Werken dieser sogenannten kulturellen Tradition kommt es nicht selten vor, dass diese komplexe Bestandteile aufweisen, welche eine besonders gründliche Auseinandersetzung benötigen. Beispiele dafür sind lyrische Aspekte in Johann Wolfgang von Goethes Faust oder die Komplexität der Handlung in Die Verwandlung von Franz Kafka. Solche Aufgabenfelder und Problemstellungen sind teilweise auch dem Alter der Texte geschuldet. Dies führt dazu, dass die Schülerinnen und Schüler mit Vokabeln und sprachlichen Äußerungen konfrontiert werden, welche eine gezielte Reflexion verlangen. Frustration bei den Schülerinnen und Schülern in der Auseinandersetzung mit solchen Werken rührt auch da her, dass diese Werke meist nicht für sie geschrieben wurden. Diese literarischen Werke richten sich zunehmend an eine andere Klientel, welche womöglich noch in einer gänzlich anderen Lebenswelt beherbergt ist.

Neben den genannten Problemstellungen im Umgang mit kanonischen Texten gibt es auch ein deutlich aktuelleres Konfliktpotenzial, welches in der Lebenswelt der heranwachsenden Generationen begründet ist. Diese setzen sich, wie keine Generation vor ihnen, mit der zunehmenden Medialität unserer Gesellschaft auseinander. Zu diesen medialen Einflüssen zählen das bewegte Bild in Form von Fernsehen, das Internet und auch auditive Medien wie Hörspiele. Hierbei stellt sich die Frage, ob der Literaturkanon in der Schule für die heutige Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen überhaupt noch angemessen ist.

Das Erkenntnisinteresse dieser wissenschaftlichen Arbeit liegt sowohl in dessen Aktualität als auch in dessen Beständigkeit. Dementsprechend entspringt dieses Interesse aus einer zunächst konträr oder widersprüchlich erscheinenden Motivationsgrundlage. Deshalb sollten beide Komponenten vorerst einzeln erläutert werden.

Die thematische Aktualität lässt sich mit der heutigen Lebenswelt der heranwachsenden Generationen erklären und welchen Druck diese Welt auf das Bildungswesen ausübt. Dementsprechend stellt die stark mediale Lebenswelt, in der die Kinder und Jugendlichen erwachsen werden, neue Wünsche und Ambitionen an die schulische Lebenswelt. Hierbei muss man anmerken, dass auch das Bildungssystem selbst ein Teil der Lebenswelt ist. Dies zeigt sich vor allem in der Kanondebatte. Oftmals hört man kritische Stimmen, die sich über die Zusammenstellung der Werke innerhalb des Kanons beschweren. Dies liegt daran, dass

Kanonvorstellungen der Einheitlichkeit und dem Konsens gegenüberstehen.1 Die zweite Ebene der Motivationsgrundlage dieser Arbeit ist, dass die Kanondebatten ein beständiger Teil unserer Gesellschaft sind. Diese sind im Bereich der Kanonisierung schon immer Teil der schulischen Lebenswelt gewesen, wobei sie sich dabei zunächst auf das Buch als Medium beschränkt haben. Durch die neuen Medien muss sich diese Debatte neuen Bereichen öffnen. Das Ganze ist insofern relevant, da es sich dabei um einen aktiven und vor allem gegenwärtigen Prozess handelt, welcher viel Raum für Diskussionen bietet.

Die Relevanz des Themas liegt in dessen Schnittstellen zu den Feldern des Bildungssektors, der Lebenswelt unserer Gesellschaft und in der Kulturvermittlung sowie Bewahrung. Besonders relevant für das ausgewählte Thema ist jedoch der Bildungsbereich, da es sich konkret auf diesen bezieht. Gezielt wird hierbei die Schule als Bildungsinstitution angesprochen. Zuzüglich dessen ist das ausgewählte Thema in diesem Bereich allgegenwärtig, da es viele aktuelle Gesichtspunkte im Diskussionsfeld dieser Bildungsinstitution beinhaltet. Dazu gehören neben der allgemeinen Kanondebatte, auch Bereiche wie die Einbindung von Medien in den Schulunterricht und den generellen Einfluss dieser.

Aus der Relevanz des Themas und dem zugrunde liegenden Erkenntnisinteresses lässt sich die folgende Fragestellung dieser Arbeit ableiten: „Ist der gegenwärtige Literaturkanon als Kulturvermittlung noch sinnvoll oder sollte er sich im Zuge der Intermedialität neuen Medien öffnen?“ Gezielt wird sich hierbei auf die modernen bzw. neuen Medien bezogen. Klares Ziel dieser theoretischen Arbeit ist es, dass ein aufgefächerter Überblick zu dieser Thematik geboten wird, welcher durch den Versuch der Beantwortung der Fragestellung einen Ausblick für kommende Entwicklungen liefert.

Die Kanonforschung ist ein relativ junges Forschungsgebiet, welches aber in den aktuellen Schuldebatten weiter an Relevanz gewinnt. Dennoch ist die historische Kanonforschung, lediglich eine Teildisziplin der Literaturwissenschaft.2 Seit den 1960er-Jahren wurde die wissenschaftliche Kanondebatte zumeist durch politische Impulse geführt, wobei in den 1980er und den frühen 1990er-Jahren eine vermehrte Einflussnahme der Gedächtnisforschung bezüglich der Erinnerungskultur stattgefunden hat. Dadurch wurde eine abstrakte und deskriptive Diskussion eröffnet, wodurch die Kanonproblematik aus neuen Blickwinkeln betrachtet wurde.3 Bis heute haben sich verschiedene Modelle und Theorien zur Kanonthematik entwickelt. Das Themengebiet der neuen Medien ist wiederum noch jünger in dessen Gesamtheit, was zunächst daran liegt, dass die sogenannten neuen Medien im Vergleich zum Buchdruck ebenso jung sind. Zudem sind die neuen Medien integrierter Bestandteil der Intermedialität innerhalb des Schulunterrichts, weshalb ihnen aus bildungspolitischer Sicht mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird. Generell werden die allgemeine Netzkultur und die digitalisierte Welt in vielerlei Bereichen als wissenschaftliches Forschungsfeld untersucht. Demnach ist der Forschungsstand sowohl im Bereich Kanon als auch im Feld der Medien weitestgehend ausdifferenziert. Die allgemeine Vorgehensweise beginnt mit einer Begriffsbestimmung und Erörterung des Kanonund Literaturbegriffs. Im weiteren Textverlauf erfolgt eine Aufgliederung des Kanonbegriffs in die, für das Thema relevanten, Bestandteile. Dabei wird zunächst der eigentliche Prozess der Kanonisierung behandelt. Der nächste Schritt wendet sich der Frage zu, weshalb ein Kanon benötigt wird und welche Funktionen er übernimmt. Im letzten Teilpunkt wird die Rolle des Kanons innerhalb der Schule analysiert. Anschließend erfolgt ein ähnliches Prozedere mit dem Begriff der neuen Medien. Nach der eigentlichen Begriffsbestimmung wird die Rolle der Medien innerhalb der Gesellschaft geklärt. Im Weiteren wird die Medienpädagogik und die Rolle der Medien in der Schule beleuchtet. Anschließend werden die einzelnen Kernelemente der neuen Medien auf deren Einflussnahme auf die Schule und ihre Möglichkeiten für die Einbindung in diese kritisch geprüft. Dies erfolgt zunächst mit dem Bildmedium des Films und den auditiven Medien. Danach wird das Internet bezüglich dessen Einflussnahme behandelt. Hierbei wird verstärkt mit Sekundärliteratur gearbeitet, welche in einem deskriptiven Modus die einzelnen Punkte behandelt. An die Ergebnisse anknüpfend erfolgt ein Fazit, welches die gesammelten Erkenntnisse ordnet und bewertet. Abschließend gibt es einen Ausblick, welcher einen möglichen Diskussionsraum zum Thema eröffnet und Perspektiven zur weiteren Untersuchung aufzeigt.

2 Literaturkanon

Der Begriff Literaturkanon zeigt alleine durch dessen Wortkomposition die Wechselbezie- hung zwischen den Bereichen Literatur und Kanon auf. Diese Verbindung bringt eine gewisse Historie mit sich, welche die geschriebene Sprache in Form von Literatur an den Kanon knüpft. Dies liegt in erster Linie an der langwierigen Monopolstellung des Schriftmediums bei der Sicherung und Vermittlung von Texten. Deshalb schwingt beim Kanonbegriff immer auch eine essenzielle Verbindung zur Literatur mit.

2.1 Kanonbegriff

Der Begriff Kanon taucht in den verschiedensten Bereichsfeldern auf. So steht er beispiels- weise für eine Kompositionsvariante in der Musik4, eine Artikelbeschreibung im Kirchen- recht5 oder auch für eine festgelegte Zusammenstellung bestimmter literarischer Werke in einem spezifischen Segment. Die allgemeine Historie des Begriffs geht auf die Antike zurück. Er stammt vom griechischen Wort κανών [kanón] und kann ins Deutsche mit Wörtern wie Maßstab, Norm oder festgesetzte Ordnung übersetzt werden.6 Die letzteren Beispiele kommen der, für diese Arbeit zentralen Begriffsvorstellung, bereits grundlegend näher. Hierbei orien- tiert sich diese wissenschaftliche Arbeit an einer literaturwissenschaftlichen Auslegung des Kanonbegriffs.

Zunächst lässt sich grundlegend festhalten, dass ein Kanon im Bereich der Literatur prinzipi- ell eine Auflistung von literarischen Werken ist, welche unter einem ausgewählten Kriterienkatalog gesammelt wurden und die für ein Sachgebiet verbindlichen Werke darstellen.7 Es gibt eine Vielzahl von Versuchen, eine solche Literaturliste zu erstellen, welche die wichtigsten Werke anhand spezifischer Kriterien auflistet. Beispiele für solche Kanones sind die von Marcel Reich-Ranicki herausgegebenen Bänder Der Kanon - Die deutsche Literatur 8 oder die im Autorenverbund erstellte Leseliste 9, welche kommentierte Empfehlungen ausgewählter Literatur beinhaltet. Zudem haben sich in verschiedenen Gebietsfeldern auch unterschiedliche Kanones ausdifferenziert. Die wohl gesellschaftlich bekanntesten sind der Kirchenkanon und der Literaturkanon in der Schule. Hierbei wird bereits die Pluralität des Kanonbegriffs deutlich, auf welchen gezielter in Kapitel 2.3 eingegangen wird.

Diese Kanonpluralität zeigt auf, dass nicht unbedingt von dem einen übergeordneten und vollständig anwendbaren Kanon gesprochen werden kann. Dies gilt sowohl für einen allgemein gültigen Kanon für alle Bereichsfelder als auch für einen konkreten Kanon in einem Begriffsfeld. Letzteres kann womöglich in einem ausgewählten Themenbereich möglich sein, jedoch ist dies im Sektor der kulturell wertvollen Literatur nicht gegeben. Dies zeigt sich auch an den bereits erwähnten Versuchen, solche Literaturlisten oder Kanones zu erstellen. Hierbei unterscheiden sich diese in ihren Auswahlkriterien der Werke oder in der Gewichtung der herange- zogenen Kriterien im Auswahlprozess. Außerdem ist zu erwähnen, dass es verschiedene Kanones in anderen Ländern gibt. Diese internationalen Unterschiede gehen auf die Bedeutung und Funktion eines Kanons zurück. Hierbei stellt sich die Frage, welche Rolle eine Gesellschaft einem Kanon zuschreibt. Genaueres wird in Kapitel 2.4 erläutert.

Grundlegend wird zwischen zwei Kanontypen im Bereich der Literatur unterschieden. Zum einen gibt es den Typ des normativen Kanons, welcher einer Kulturformation bzw. Gesell- schaft vorschreiben will, was zu lesen ist. Der zweite Typus ist der empirische Kanon, welcher das Tatsächliche zu einer bestimmten Zeit gelesene enthält.10 Des Weiteren wird in der Kanonforschung zwischen diversen Unterarten und Modellen von Kanones differenziert. Eine genauere Ausführung und Behandlung dieser ist für den thematischen Rahmen dieser Arbeit unbedeutend, weshalb lediglich die für den Schulsektor relevante Kanonart verstärkt thematisiert wird.

Um die weiteren Gesichtspunkte der Kanonisierung und des Literaturkanons zu verstehen, ist es notwendig, auch den Literaturbegriff zu kennen. Dieser ist zwingender Bestandteil bei der Betrachtung und Analyse der ausgewählten Kernpunkte dieser Arbeit. Dies liegt zunehmend daran, dass der Kanonbegriff verstärkt an Literatur gebunden ist. Dementsprechend wird im nächsten Gliederungspunkt der Literaturbegriff erörtert und für die weiteren Ausführungen entsprechend eingegrenzt.

2.2 Literaturbegriff

Spricht man über Literatur als übergeordnetes Gebilde oder über konkrete literarische Werke, liegt diesem Prozess immer die Frage zugrunde, was eigentlich Literatur ist, wo sie beginnt und wo sie aufhört. Hierbei ist es zunächst zweitrangig, ob diese Gedankengänge bewusst oder unbewusst stattfinden.

Grundlegend lässt sich Literatur wie folgt eingrenzen:

„Entweder die Gesamtheit des Geschriebenen bzw. Gedruckten überhaupt oder die Gesamtheit der Texte mit gleichem Thema bzw. gleichen Merkmalen bzw. gleichem Wert oder aber ein gesellschaftliches Handlungssystem.“11

Die Literaturwissenschaft ist sich nicht vollends sicher, wie der Literaturbegriff einheitlich zu definieren ist. Problematisch für eine einheitliche Definition des Literaturbegriffs ist, dass dieser auf diversen Abstraktionsebenen betrachtet werden kann. 12 Diesbezüglich gibt es eine weite und eine eher engere Auslegung bei der Begriffsdefinition. Während ein weiter Literaturbegriff die Gesamtheit alles Geschriebenen und Gedruckten beinhaltet, macht einen engen Literaturbegriff aus, dass fiktionale Texte mit einem gewissen künstlerischen Anspruch gekennzeichnet werden. Diese Kennzeichnung ist eine Form der Wertschätzung, da solche Texte als literarisch betitelt werden.13 Demnach kennzeichnet ein enger Literaturbegriff die Schriftangebote mit einer gewissen Wertigkeit. Dies meint, dass literarische Werke unterschiedlich wertgeschätzt bzw. bewertet werden.

Hierbei ist es jedoch schwierig bestimmte Grenzen zu ziehen, da die Beurteilung und Definiti- on von Literatur von den unterschiedlichen Konventionen einer Gesellschaft abhängig ist, welche sich stetig wandeln.14 Bei diesen Bewertungsprozessen spielt die Frage, ob es sich um gute oder schlechte Literatur handelt, eine relevante Rolle. Ein solcher Grundgedanke zeigt sich auch beim Kanonbegriff, welcher ebenfalls eine gewisse Bewertung von Literatur beinhaltet. Jedoch werden hierbei voraussichtlich andere oder nur teilweise gleiche Bewertungskriterien verwendet.

Konkreter wird auf die Kanonisierungsprozesse und deren Kriterien im nächsten Kapitel ein- gegangen. Auffallend ist hierbei, dass die Literaturdefinitionen meist Adjektive wie geschrieben oder gedruckt beinhalten. Dies ist ein Indiz für die starke Kopplung des Literaturbegriffs an die Drucktechnik.

Da sich diese Arbeit jedoch dem Einfluss der neuen Medien auf den Kanon in der Schule zuwendet, wird hierfür vor allem mit einer weiten Auslegung des Literaturbegriffs gearbeitet, die auch nicht gedruckte oder physisch manifestierte Werke miteinbezieht. Beispiele für solche Texte werden in dem Unterkapitel 5.4 zur Netzliteratur behandelt. Der Vorteil dieser Begriffsvariante für diese wissenschaftliche Arbeit ist, dass ein weiter Literaturbegriff nicht wertend fungiert.15 Hierbei zeigt sich einmal mehr das Spannungsfeld von Tradition und Moderne. Zudem wird von einem engen Literaturbegriff, welcher von gewissen Bewertungsprozessen geleitet wird, in der Literaturwissenschaft vermehrt abgesehen.16 Dadurch ist der weite Literaturbegriff nicht nur stimmiger für diese Arbeit, sondern auch innerhalb des Forschungsfelds relevanter.

2.3 Kanonisierungspraxis und dessen Kriterien

Die Kanonisierung von Texten ist der vorläufige Prozess der Auswahl von Texten, welche Teil eines Kanons werden. Dies bedeutet nicht, dass Kanonisierungsprozesse aufhören, wenn ein Kanon aufgestellt wurde. Sie laufen stetig weiter, weshalb ein Kanon auch nicht unveränderbar und ewig gültig ist.17

Demnach geht es bei der Kanonisierung nicht nur um die Vermittlung von literarischen Texten, sondern zunächst um die Wertung dieser. Ein Kanon ist demnach das Resultat von Wertungsprozessen.18 Diesbezüglich ist es notwendig, die Faktoren und Prozesse dieser Bewertung von Texten zu verstehen, um den Prozess der Kanonisierung nachvollziehen zu können. In allen Bereichsfeldern der Kanonisierung, egal ob juristisch, religiös, kunstgeschichtlich oder literarisch, geht es um ein sogenanntes Reflexivwerden der Traditionen. Dabei werden im Kanonisierungsprozess bestimmte Teilaspekte aus den Kulturformen, Sitten und selbstverständlichen Gewohnheiten aufgegriffen, wobei diese eine Art Symbol bilden, welches stellvertretend für die Gesamtheit der Kulturbestandteile aus diesen Bereichen steht. Hierbei handelt es sich um eine explizite Thematisierung solcher Teilaspekte.19

Im Grunde geht es hierbei um die Thematisierung eines Bereichs oder eines Teilaspektes einer Kultur. Diese werden mithilfe der Kanonisierung nicht nur den nächsten Generationen zugänglich gemacht, sondern diesen auch vermittelt. Damit ist nicht unbedingt die Fortführung dieser Traditionen gemeint, sondern vielmehr die Sicherung dieser als Teil einer Erinnerungskultur.

In Verbindung dazu ist anzumerken, dass Kanones auch in die Prägung des kulturellen Ge- dächtnisses einwirken, da die kanonisierte Literatur die Geschehnisse der Vergangenheit vermitteln kann. Bedingung dafür ist, dass die Literatur diese kulturell wichtigen Ereignisse auch thematisiert. 20 Die Gestaltung oder Schaffung eines Kanons bewegt sich neben den kulturellen Aspekten, vor allem zwischen Normativität und Diskurs. Zum einen muss sich die Auswahl von Texten aus einer gesellschaftlichen Diskussion entwickeln und zum anderen versucht die Wissenschaft vermeintlich objektive Standards vorzuweisen. Zudem bewegt sich die Kanonisierungspraxis auch noch in weiteren Spannungsfeldern wie beispielsweise zwischen Ästhetik und Ethik oder individuellen und kollektiven Interesse. Dies zeigt sich verstärkt in der Praxis. Im Bildungssektor muss eine Lehrkraft beispielsweise zwischen den Interessenpool seiner Klasse und der kulturellen Vermittlungsebene der Gesellschaft balancieren.21

Hieran werden die unterschiedlichen Kriterien und Ebenen deutlich, welche alle auf die Kanonisierung einwirken. Es lässt sich festhalten, dass Kanonisierung sich nicht von nur einem Faktor leiten lässt. Vielmehr nehmen die unterschiedlichsten Faktoren Einfluss auf diesen Prozess. Die verschiedenen Verstrickungen und Ebenen der Kanonisierung sind nicht bei allen Autoren dieses Forschungsbereichs einheitlich.

Eine aus der Kanonforschung weitgehend konsensuelle und verallgemeinernde Formulierung ist, dass Kanones die Endresultate weitreichender Deutungs- und Selektionsmechanismen sind, welche durch kulturelle und historische Faktoren beeinflusst wurden. An diesen Prozessen wirken Kanonisierungsinstanzen und Akteure zusammen mit einem weitreichenden Kriterienkatalog, welcher von der reinen Textqualität bis zu kulturellen Segmenten der Entstehungszeit reicht. Hierbei unterscheiden sich die herangezogenen Kriterien nach Anwendungsbereich, Kanonart und Kanonfunktion.22

Diese grundlegende Definition von Kanones zeigt gleichzeitig die Prozessebenen der Kanonisierung auf. Demnach geht es bei der Kanonisierung nicht nur um die reine Qualität anhand bestimmter literarischen Faktoren eines Textes oder Werkes, sondern um einen weit aufgefächerten Pool an Kriterien und Perspektiven. Daraus lässt sich außerdem schließen, dass es nicht nur einen Weg gibt, um einen Text zu kanonisieren. Dieser Prozess findet zeitgleich auf den unterschiedlichsten Ebenen statt und wird dabei von diversen Akteuren vorangetriebenen, welche in einem schwer nachvollziehbaren Wechselspiel zur Kanonisierung bzw. zu der vorherigen Wertung von Texten beitragen.

Insgesamt ist Kanonisierung ein immer fortlaufender Prozess, der in seiner Gesamtheit niemals abgeschlossen ist. Dies liegt auch daran, dass jede Person eine eigene Kanonvorstellung in sich trägt, weshalb es eine nahezu unendliche Pluralität von möglichen Kanones gibt. Dabei unterscheiden sie sich in Kategorien wie implizit/explizit, ausformuliert/virtuell und bewusst/unbewusst. Diese Unbegrenztheit an möglichen Kanones hängt auch mit der Tatsache zusammen, dass jeder Mensch seinen eigenen Kanon in seinen Vorstellungen kreiert. Dies gilt auch für Kanones, dessen Texte eine Nullmenge bilden bzw. Kanones, die aus keinen Texten bestehen.23

Damit ist gemeint, dass Kanones sich in ihrer Art und Weise der Manifestierung unterscheiden. So sind beispielsweise einige im Internet festgehalten, manche sind abgedruckt und wiederum andere sind nur in den eigenen Gedanken festgehalten. Daran lässt sich erkennen, dass ein Kanon nicht unbedingt aus einer physisch festgehaltenen Auflistung von Texten bestehen muss. Eine solche Individualität erschwert es, einen einheitlichen Kanon zu schaffen.

2.4 Funktionen des Literaturkanons in Deutschland

Die Betrachtung der Funktion eines Kanons, insbesondere eines Literaturkanons, ist in ihren Grundzügen mit der Frage nach der Notwendigkeit eines Kanons verknüpft. Damit ist die Rolle gemeint, welche ein Kanon in den verschiedenen Anwendungsfeldern ausfüllt. Hierfür wird zunächst betrachtet, was ein solcher gesellschaftlich relevanter Kanon überhaupt bein haltet. Dabei werden nicht explizit konkrete Texte, sondern viel allgemeinere Kernideen von Literaturkanones genannt.

Grundlegend gilt hierfür, dass Kulturen lediglich das in einen Kanon aufnehmen, was für sie als identitätsstiftend und bewahrenswert gilt.24 Diesbezüglich kann ein Kanon als Träger kultureller Traditionen angesehen werden. Außerdem hat ein Kanon demnach eine zentrale Rolle beim Kulturtransfer und der Identitätsstiftung inne, wobei die einzelnen Werke diese Funktionen erfüllen.

Dies bedeutet jedoch nicht, dass ein Individuum diese Werke auch selbst gelesen haben muss. Die reine Präsenz solcher Texte in der Gesellschaft kann identitätsstiftend wirken. So würde voraussichtlich Johann Wolfgang von Goethes Faust von vielen Personen als kanonisierter Text genannt werden, auch wenn sie das Drama nicht gelesen oder gesehen hätten.25

Zudem nimmt ein gemeinschaftlicher Kanon auch auf das Heranwachsen einer Generation Einfluss:

„Die literaturgeschichtlich relevanten deutschsprachigen Texte sind ein Beitrag zur Weltkultur. Sie kennenzulernen, fördert die Entkulturation und die individuelle Identitätsentwicklung der Heranwachsenden.“26

Neben der Aufgabe der Identitätsstiftung beinhaltet der Kanon ebenfalls die Funktion der Handlungsorientierung und Tradierung von Werten. Dies hängt zentral mit der Stiftung kultureller Identität zusammen. Zudem dient das aus einem Kanon geschöpfte Wissen als sogenanntes symbolisches Kapital, welches in dem sozialen Statusgefüge von Vorteil sein kann, indem man sich beispielsweise damit profiliert.27

Bei der Kanonisierung von Texten geht es, wie im Kapitel 2.3 bereits erwähnt, um die Auswahl und Bewertung von Literatur. Hierbei stellt sich die Praxis der Kanonisierung der Bewältigung von Kontingenz. Dies meint, dass die ständig steigende Anzahl an literarischen Texten eine vollständige Betrachtung unmöglich macht, weshalb die Wahrnehmung dieser Texte stark selektiv ausfällt.28 Diese Bewältigungsfunktion der voranschreitenden Kontingenz hängt mit der Erfindung des Buchdrucks zusammen, durch den sich die zur Verfügung stehende Literatur deutlich rasanter vermehrt hat. 29 Dies führte dazu, dass es ein immer stärker wachsendes Angebot an potenziellen Lesemöglichkeiten gibt. Die Bewältigung dieser wachsenden Kontingenz ist somit eine weitere Funktion des Kanons, welche durch die Wertung und Selektion von Literatur ausgeführt wird. Bei einem solchen wachsenden Angebot vermehrt sich selbstverständlich auch ein ganz anderer Bereich, welcher nicht unbedingt mit der Frage, was man lesen will oder soll, assoziiert wird. In diesem Bereich liegt die Literatur, welche aus Zeitund Ressourcenknappheit nicht gelesen werden kann.

Dementsprechend dient die Auswahl und Wertung von Texten auch der Schaffung eines Diskussionsraumes, indem die Teilnehmer einen möglichst großen gemeinsamen Erfahrungspool an Literatur besitzen. 30 Zur gesellschaftlichen Teilhabe und Kommunikationsprozessen ist von Vorteil, wenn sich eine möglichst große Schnittmenge einer Bevölkerung auf einen Fundus gleicher literarischen Werke bezieht. Dadurch fördern Kanones die Kohäsion innerhalb einer Gesellschaft. 31 Es wird versucht, eine solche Schnittmenge in Form eines Kanons zu realisieren und greifbar zu machen. Demnach generiert ein Kanon immer eine gewisse Verbindlichkeit innerhalb der Teilhabe in einer Gruppe bzw. Gesellschaft. Hierbei muss eine Mitgliedschaft zu einem Kollektiv gewollt sein.32

Insgesamt lässt sich sagen, dass Kanones selektieren, werten und als kultureller Stabilisator gegenüber den mit der Zeit wachsenden Literaturbestand auftreten, wobei sie zur Identitätsförderung und kulturellen Orientierung beitragen. Dies ist auch der Grund, weshalb Kanonliteratur auch als Träger kultureller Identität angesehen werden kann.

2.5 Kanon in der Schule

Kanon und Kanonisierung sind ebenfalls innerhalb der Schule relevant, da diese Bildungsinstitution Literatur vermittelt und zur direkten Auseinandersetzung mit dieser anregt. Hierbei ist es unumgänglich, dass die Schule als Vermittler von Literatur wertend auftritt, da die vermittelte Literatur im Vorfeld unter bestimmten Kriterien ausgewählt werden muss (siehe Kapitel 2.3). Hieran ist erkennbar, dass der Bewertungsprozess hauptsächlich vor der eigentlichen Vermittlung stattfindet.

[...]


1 Vgl. Herrmann, Leonhard: Kanon als System. Kanondebatte und Kanonmodelle in der Literaturwissenschaft. In: Die Bildung des Kanons. Textuelle Faktoren - Kulturelle Funktionen - Ethische Praxis. Hrsg. von Lothar Ehrlich; Judith Schildt; Benjamin Specht. Köln: Böhlau 2007. S. 21-22.

2 Vgl. Korte, Hermann: Historische Kanonforschung und Verfahren der Textauswahl. In: Texte zur Theorie und Didaktik der Literaturgeschichte. Hrsg. von Marja Rauch; Achim Geisenhanslüke. Stuttgart: Reclam 2012 (= Reclams Universal-Bibliothek, Band 18967). S. 247.

3 Vgl. Die Bildung des Kanons. Textuelle Faktoren - Kulturelle Funktionen - Ethische Praxis. Hrsg. von Lothar Ehrlich; Judith Schildt; Benjamin Specht. Köln: Böhlau 2007. S. 8.

4 Vgl. Schneider, Willy: Was man über Musik wissen muss. Musiklehre für jedermann. Überarbeitete Neuauflage. Mainz: Schott 2005. S. 53.

5 Vgl. Puza, Richard: Katholisches Kirchenrecht. Heidelberg: C. F. Müller 1986 (= UTB, Band 1395). S.17.

6 Vgl. Rosenberg, Rainer: Kanon. In: Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft. Neubearbeitung des Reallexikons der deutschen Literaturgeschichte. Band II: H-O. Hrsg. von Harald Fricke. 3., neubearbeitete Auflage. Berlin: de Gruyter 2000. S. 224.

7 Vgl. Grundbegriffe der Literaturwissenschaft. Hrsg. von Heike Gfrereis. Stuttgart: Metzler 1999 (= Sammlung Metzler, Band 320). S. 97.

8 Der Kanon. Die deutsche Literatur. Hrsg. von Marcel Reich-Ranicki. Frankfurt am Main: Insel Verlag 2006 (= Insel-Taschenbuch).

9 Griese, Sabine; Kerscher, Hubert; Meier, Albert; Stockinger, Claudia: Die Leseliste. Kommentierte Empfehlungen. Durchgesehene und ergänzte Ausgabe. Stuttgart: Reclam 2002 (= Reclams Universal- Bibliothek, Band 8900).

10 Vgl. Allkemper, Alo; Norbert, Otto Eke: Literaturwissenschaft. Paderborn: Fink 2004 (= UTB basics, Band 2590). S. 27.

11 Weimar, Klaus: Literatur. In: Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft. Neubearbeitung des Reallexikons der deutschen Literaturgeschichte. Band II: H-O. Hrsg. von Harald Fricke. 3., neubearbeitete Auflage. Berlin: de Gruyter 2000. S. 443.

12 Vgl. Schneider, Jost: Einführung in die moderne Literaturwissenschaft. 3., aktualisierte Auflage.Bielefeld: Aisthesis-Verlag 2000. S. 10.

13 Vgl. Brüggemann, Jörn; Frederking, Volker: Literatur, Literalität und Medialität. In: Literatur- und Mediendidaktik. Hsrg. von Volker Frederking; Axel Krommer; Christel Meier. 2., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren GmbH 2013 (= Taschenbuch des Deutschunterrichts, Band 2). S. 3.

14 Vgl. Neuhaus, Stefan: Grundriss der Literaturwissenschaft. 5., durchgesehene Auflage. Tübingen: A.Francke Verlag 2017 (= UTB, Band 2477). S. 3.

15 Vgl. Koch, Hans-Albrecht: Neuere deutsche Literaturwissenschaft. eine praxisorientierte Einführung für Anfänger. 2., unveränderte Auflage. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft. 2004 (= Germanistische Einführungen). S. 7.

16 Vgl. Allkemper, A.; Norbert, O. E.: Literaturwissenschaft. S. 24.

17 Vgl. Schmidt, Ricarda: Einleitung. Der literarische Kanon: ein Organ des Willens zur Macht oder des Gewinns an Kompetenzen?. In: Literarische Wertung und Kanonbildung. Hrsg. von Nicholas Saul; Ricarda Schmidt. Würzburg: Königshausen & Neumann 2007. S. 17.

18 Vgl. Worthmann, Friederike: Literarische Kanones als Lektüremacht. Systematische Überlegungen zum Verhältnis von Kanon(isierung) und Wert(ung). In: Kanon - Macht - Kultur. Theoretische, historische und soziale Aspekte ästhetischer Kanonbildungen. Hrsg. von Renate von Heydebrand. Stuttgart: J. B. Metzler 1998 (= Germanistische Symposien, Band XIX). S. 29.

19 Vgl. Hahn, Alois: Kanonisierungsstile. In: Kanon und Zensur. Beiträge zur Archäologie der literarischen Kommunikation II. Hrsg. Aleida Assmann; Jan Assmann. München: Wilhelm Fink Verlag 1987 (= Archäologie der literarischen Kommunikation, Band 2). S. 28-29.

20 Vgl. Grübel, Rainer: Kanon, kulturelles Bewusstsein und kulturelles Gedächtnis. Bruch, Wandel und Stetigkeit in Kanones der russischen Literatur des 20. Jahrhunderts zwischen 1984 und 2009. In: Kanon, Wertung und Vermittlung. Literatur in der Wissensgesellschaft. Hrsg. von Matthias Beilein; Claudia Stockinger; Simone Winko. Berlin: De Gruyter 2012 (= Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur, Band 129). S. 42-44.

21 Vgl. Ehrlich, L.; Schildt, J.; Specht, B.: Die Bildung des Kanons. S. 15.

22 Vgl. Kanon - Macht - Kultur. Theoretische, historische und soziale Aspekte ästhetischer Kanonbildungen. Hrsg. von Renate von Heydebrand. Stuttgart: J. B. Metzler 1998 (= Germanistische Symposien, Band XIX). S. 612-616.

23 Vgl. Engel, Manfred: Kanon - pragmatisch. Mit einem Exkurs zur Literaturwissenschaft als moralischer Anstalt. In: Literarische Wertung und Kanonbildung. Hrsg. von Nicholas Saul; Ricarda Schmidt. Würzburg: Königshausen & Neumann 2007. S. 24.

24 Vgl. Ehrlich, L.; Schildt, J.; Specht, B.: Die Bildung des Kanons. S. 13.

25 Vgl. Engel, M.: Kanon - pragmatisch. S. 25.

26 Leubner, Martin; Saupe, Anja; Richter, Matthias: Literaturdidaktik. 3., überarbeitete und ergänzte Auflage. Berlin: De Gruyter 2016 (= De Gruyter Studium). S. 150.

27 Vgl. Engel, M.: Kanon - pragmatisch. S. 28.

28 Vgl. Neuhaus, Stefan: Orientierung und Kontingenz. Variablen des Diskurses über literarische Wertung und Kanonbildung. In: Was wir lesen sollen. Kanon und literarische Wertung am Beginn des 21. Jahrhunderts. Hrsg. von Stefan Neuhaus; Uta Schaffers. Würzburg: Königshausen & Neumann 2016 (= Film - Medium - Diskurs, Band 74). S. 39.

29 Vgl. Gerhardt, Claus Walther: Der Buchdruck. Geschichte der Druckverfahren; Teil II. Stuttgart: Hiersemann 1975 (= Bibliothek des Buchwesens, Band 3). S. 74.

30 Vgl. Neuhaus, S.: Orientierung und Kontingenz. S. 39.

31 Vgl. Ehrlich, L.; Schildt, J.; Specht, B.: Die Bildung des Kanons. S. 12.

32 Vgl. Hahn, A.: Kanonisierungsstile. S. 32.

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Details

Title
Literaturkanon als Träger kultureller Tradition gegenüber den neuen Medien in der Schule
Subtitle
Ein theoretischer Ansatz
College
University of Hildesheim  (Institut für deutsche Sprache und Literatur)
Grade
1,7
Author
Year
2018
Pages
47
Catalog Number
V456375
ISBN (eBook)
9783668868632
ISBN (Book)
9783668868649
Language
German
Keywords
Kanon, Literatur, Schule, Lektüre, Medien, neu, neue Medien, 1, 0, bachelor, arbeit, kulturell, tradition, film, hörbuch, spiel, unterricht, internet, autor, netz, veröffentlichen, einfluss, kritik, diskurs, wissenschaft, hildesheim, deskripitv, liste, schulkanon, quellen, sachbuch, schulbuch
Quote paper
Jan Seehorst (Author), 2018, Literaturkanon als Träger kultureller Tradition gegenüber den neuen Medien in der Schule, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/456375

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