Der Fokus dieser Arbeit liegt auf den Annahmen des Wählerverhaltens und einem von Downs vorgenommen Modifikationsversuch, welcher seiner Theorie zur Verbesserung verhelfen soll. Daraus ergibt sich die Leitfrage, ob eben dieser Modifikationsversuch nach Downs hinreichend ist, Wahlbeteiligungen zu erklären und das Wahlparadoxon zu überwinden.
Im ersten Teil wird die Theorie um das Akteursmodell des Homo Politicus nach Downs vorgestellt. Hierbei werden die Interessen des Wählers, die Rationalität im Modell, und die für den Wähler zu erwartenden Restriktionen aufgeführt. Zudem wird im Sinne Poppers überprüft, ob sich aus den Annahmen Schlussfolgerungen logisch ableiten lassen, die empirisch bestätigt werden können und auf Grund dessen empirisch wahr sind. Hierbei wird sich zeigen, dass diese Annahmen nicht mit realen Daten übereinstimmen und das schon erwähnte Wahlparadoxon entsteht. Weiter fordert Popper bei einer Unstimmigkeit zwischen Annahmen und Empirie eine Modifikation. Deshalb wird im Anschluss an die Theorieprüfung Downs Modifikationsversuch vorgestellt und in einem weiteren Teil wiederrum auf seine Gültigkeit untersucht. In einem abschließenden Fazit wird dann die Bedeutung Downs’schen Theorie für die Wissenschaft dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das Akteursmodell des „Homo Politicus“ nach Anthony Downs
- 2.1 Interessen des Wählers
- 2.2 Rationalität
- 2.3 Restriktionen
- 3. Das Wahlparadoxon
- 4. Theorieprüfung nach Popper
- 5. Modifikationsversuch nach Downs
- 6. Analyse des Modifikationsversuchs
- 7. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Akteursmodell des „Homo Politicus“ nach Anthony Downs und dessen Eignung, Wahlbeteiligungen zu erklären und das Wahlparadoxon zu überwinden. Insbesondere wird der von Downs vorgeschlagene Modifikationsversuch analysiert.
- Das Akteursmodell des Homo Politicus nach Downs
- Das Wahlparadoxon und seine Implikationen
- Die Theorieprüfung nach Popper und die Notwendigkeit einer Modifikation
- Analyse des Modifikationsversuchs von Downs
- Die Bedeutung der Downs’schen Theorie für die Wissenschaft
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Wahlbeteiligung ein und beleuchtet den Rückgang der Wahlbeteiligung in den letzten Jahren in Deutschland. Sie stellt das Wahlparadoxon vor, das besagt, dass rational handelnde Individuen nicht wählen sollten, da die Wahrscheinlichkeit, das Wahlergebnis durch eine einzelne Stimme zu beeinflussen, verschwindend gering ist. Die Arbeit von Anthony Downs und sein Modell des „Homo Politicus“ werden als Ansatz zur Erklärung des Wählerverhaltens vorgestellt. Die Leitfrage der Arbeit lautet, ob Downs' Modifikationsversuch hinreichend ist, um Wahlbeteiligungen zu erklären und das Wahlparadoxon zu überwinden.
2. Das Akteursmodell des „Homo Politicus“ nach Anthony Downs: Dieses Kapitel beschreibt das Akteursmodell des Homo Politicus, das auf dem ökonomischen Akteursmodell des Homo Oeconomicus und dem Rational-Choice-Ansatz basiert. Es erklärt gesellschaftliche Phänomene durch das Verhalten von Individuen unter Berücksichtigung institutioneller Rahmenbedingungen. Das Modell geht von rational handelnden Wählern in einer demokratischen Gesellschaft aus, die Parteien und politische Ziele wie Güter auf einem Markt betrachten. Wähler verfolgen rationale Eigeninteressen, wobei sie bestimmten Restriktionen unterliegen.
2.1 Interessen des Wählers: Dieser Abschnitt erläutert, dass der Wähler nach Downs die Partei wählt, die ihm den größten Nutzen verspricht. Dieser Nutzen wird aus staatlichen Leistungen durch die Regierungstätigkeit abgeleitet. Der rationale Wähler will somit seiner bevorzugten Partei zum Wahlsieg verhelfen. Komplexere Motive wie psychologische Erwägungen werden von Downs nicht berücksichtigt. Dies führt zu einer vereinfachten Darstellung des Wählerverhaltens.
2.2 Rationalität: Die Rationalität im Modell des Homo Politicus bezieht sich auf die Mittelwahl, nicht auf die Zielsetzung. Ein Verhalten ist rational, wenn der Akteur seine Ziele mit minimalem Mitteleinsatz erreicht. Der Wähler muss seine Präferenzen kennen und seine Mittel effizient einsetzen. Andere Erwägungen, die sich nicht direkt auf die Wahl der Regierung beziehen, werden als irrational betrachtet. Diese Einschränkungen schaffen ein vereinfachtes, aber für Prognosen nützliches Modell.
Schlüsselwörter
Homo Politicus, Anthony Downs, Wahlbeteiligung, Wahlparadoxon, Rational-Choice-Ansatz, Modifikationsversuch, Theorieprüfung, ökonomisches Akteursmodell, rationale Wahl, politische Ziele.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse des Akteursmodells des „Homo Politicus“ nach Anthony Downs
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert das Akteursmodell des „Homo Politicus“ von Anthony Downs und dessen Fähigkeit, Wahlbeteiligung zu erklären und das Wahlparadoxon zu lösen. Der Fokus liegt auf der Analyse von Downs' vorgeschlagenem Modifikationsversuch.
Welches Modell steht im Mittelpunkt der Analyse?
Im Zentrum steht das ökonomisch fundierte Akteursmodell des „Homo Politicus“, welches auf dem Rational-Choice-Ansatz basiert und Wähler als rationale Akteure darstellt, die ihren Nutzen maximieren wollen.
Was ist das Wahlparadoxon?
Das Wahlparadoxon besagt, dass die Wahrscheinlichkeit, durch eine einzelne Stimme das Wahlergebnis zu beeinflussen, verschwindend gering ist. Rational handelnde Individuen sollten daher nicht wählen gehen, was im Widerspruch zur Realität steht.
Wie erklärt Downs das Wahlverhalten?
Downs erklärt Wahlverhalten durch die Annahme rational handelnder Wähler, die die Partei wählen, von der sie sich den größten Nutzen versprechen. Dieser Nutzen resultiert aus den staatlichen Leistungen der jeweiligen Regierung.
Welche Rolle spielt die Rationalität im Modell?
Die Rationalität im Modell bezieht sich auf die effiziente Mittelwahl zur Erreichung der individuellen Ziele (Maximierung des Nutzens). Die Zielsetzung selbst (z.B. die Präferenz für eine bestimmte Partei) wird als gegeben angenommen.
Welche Kritikpunkte werden an Downs' Modell erörtert?
Die Arbeit diskutiert die Vereinfachungen des Modells, insbesondere die Vernachlässigung psychologischer Faktoren und komplexerer Motive beim Wahlverhalten. Es wird untersucht, ob Downs' Modifikationsversuch diese Schwächen ausgleicht.
Was ist der Modifikationsversuch von Downs und wie wird er bewertet?
Der Modifikationsversuch von Downs zielt darauf ab, das Modell an die Realität anzupassen und die beobachtete Wahlbeteiligung zu erklären. Die Arbeit analysiert diesen Versuch und bewertet dessen Erfolg bei der Überwindung des Wahlparadoxons.
Welche Methode der Theorieprüfung wird angewendet?
Die Arbeit bezieht sich auf die Theorieprüfung nach Karl Popper, um die Güte und Aussagekraft des Modells von Downs zu bewerten.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zum Akteursmodell des „Homo Politicus“, Abschnitte zu den Interessen und der Rationalität des Wählers, Kapitel zum Wahlparadoxon, zur Theorieprüfung nach Popper, zum Modifikationsversuch von Downs und dessen Analyse, sowie ein Fazit und Ausblick.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Homo Politicus, Anthony Downs, Wahlbeteiligung, Wahlparadoxon, Rational-Choice-Ansatz, Modifikationsversuch, Theorieprüfung, ökonomisches Akteursmodell, rationale Wahl, politische Ziele.
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- Jonas Julino (Autor), 2018, Das Akteursmodell des Homo Politicus, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/457181