Im Rahmen dieser Diplomarbeit soll beantwortet werden, inwieweit eine gemeinsame Plattform von Bund, Ländern und Kommunen - für die Bereitstellung von Onlineverwaltungsdienstleistungen - dazu beitragen kann, die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung positiv nach vorne zu bringen und somit die Nutzerakzeptanz bei Bürgern und Unternehmen zu stärken.
Das Ziel der Untersuchung soll dabei in erster Linie sein, ob die seit 2009 auf den Weg gebrachten Gesetze und Initiativen, auch in Anbetracht der dadurch erhofften Effizienzsteigerung und dem Erreichen einer homogenen E-Government-Landschaft, zu einer digitalen Verwaltung der Zukunft in Deutschland führen können und Anteil haben an Deutschlands Sicherung der Zukunftsfähigkeit.
Nicht erst seit dem Jahr 2000 und dem Start der Initiative BundOnline 2005 durch den damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder steht der Begriff E-Government für die aktuelle Leitidee einer neuen und zukunftsgerichteten Verwaltung. Zum E-Government zählen alle Nutzergruppen der heutigen Informationsgesellschaft. Diese lassen sich in Government-to-Citizen (G2C), Government-to-Business (G2B), Government-to-Government (G2G) und Government-to-Employee (G2E) einteilen. Das Hauptziel der Initiative war somit die Verbesserung von Verwaltungsprozessen auf Bundesverwaltungsebene, in erster Linie durch die Überführung von allen internetfähigen Dienstleistungen in das digitale Zeitalter.
Durch den erfolgreichen Abschluss der Initiative zum Ende des Jahres 2005 war es gelungen die Bundesverwal-tung auf ein modernes und IT-gestütztes Fundament zu überführen. Bereits zu diesem Zeitpunkt wurde deutlich wie wichtig ein darauf aufbauendes Zusammenwirken von Bund, Ländern und Kommunen für eine weitere gelungene Umsetzung von Maßnahmen zur Förderung der elektronischen Verwaltung mittels E-Government ist.
Binnen der letzten 13 Jahre hat die Digitalisierung in fast alle Lebensbereiche des Menschen Einzug gehalten. Die Interaktion erfolgt vermehrt über Smartphones, Tablet-Computer oder Notebooks. Die Nutzer dieser digitalen Angebote haben sich daran gewöhnt unter anderem (u.a.) Informationen schnell aus dem Internet abzurufen, Online-Käufe zu tätigen und über E-Mail und SMS/WhatsApp zu kommunizieren. Die öffentliche Verwaltung kann sich diesem Prozess nicht entziehen, begegnet sie doch den Bürgern und Unternehmen permanent.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Relevanz und Ziel der vorliegenden Arbeit
- Aufbau der vorliegenden Arbeit
- Politischer Rahmen
- Der Artikel 91c Absatz 5 des Grundgesetzes
- Das E-Government-Gesetz des Bundes
- Die E-Akte als Grundvoraussetzung
- Homogenisierung bundesweiter IT-Systeme
- Regierungsprogramm „Digitale Verwaltung 2020“
- Breitbandausbau als wichtiger Baustein der Digitalisierung
- Breitbandförderprogramm als Lösung?
- „Netzallianz Digitales Deutschland“
- Das DigiNetzG
- Verwaltungsmodernisierung durch digitale Transformation
- Bürgerorientierung durch nutzerfokussierte Onlineangebote
- Die Vernetzung von Bürgerdiensten
- Die Sichtweise der Gesellschaft auf onlinebasierte Bürgerdienste
- Deutschland und der Vergleich zum digitalen Vorreiter in Europa: Estland
- Das Onlinezugangsgesetz
- Der gemeinsame Portalverbund von Bund, Ländern und Kommunen
- Das Nutzerkonto für alle Bürger und Unternehmen
- Digitale Verwaltungsdienstleistungen und der Datenschutz
- Notwendigkeit eines sicheren Zugangs für Bürger und Unternehmen
- Exkurs: „Der neue Personalausweis“ und die eID-Funktion
- Der elektronische Markt
- Plattformökonomie
- Transaktionskosten
- Volkswirtschaftliche Aspekte des Portalverbundes
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit der Frage, ob eine gemeinsame Plattform für Onlineverwaltungsdienstleistungen eine Lösung für die digitale Verwaltung der Zukunft in Deutschland sein kann. Die Arbeit untersucht den politischen Rahmen, die Verwaltungsmodernisierung durch digitale Transformation und die Rolle des Onlinezugangsgesetzes in diesem Zusammenhang.
- Analyse des politischen Rahmens für digitale Verwaltungsdienste in Deutschland
- Bewertung der Möglichkeiten und Herausforderungen der Verwaltungsmodernisierung durch digitale Transformation
- Untersuchung der Funktionsweise und des Potenzials des Onlinezugangsgesetzes
- Diskussion der Rolle von Datenschutz und Datensicherheit im Kontext digitaler Verwaltungsdienste
- Bewertung der Bedeutung der Plattformökonomie für den Erfolg digitaler Verwaltungsdienste
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Dieses Kapitel erläutert die Relevanz und das Ziel der Arbeit sowie den Aufbau der einzelnen Kapitel.
- Politischer Rahmen: In diesem Kapitel werden die wichtigsten politischen Rahmenbedingungen für digitale Verwaltungsdienste in Deutschland vorgestellt, wie das E-Government-Gesetz, das Regierungsprogramm „Digitale Verwaltung 2020“ und das DigiNetzG.
- Verwaltungsmodernisierung durch digitale Transformation: Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung der Bürgerorientierung, der Vernetzung von Bürgerdiensten und die Sichtweise der Gesellschaft auf onlinebasierte Bürgerdienste. Zudem wird ein Vergleich zu Estland gezogen, einem Vorreiter in der digitalen Verwaltung.
- Das Onlinezugangsgesetz: Dieses Kapitel analysiert die wichtigsten Bestandteile des Onlinezugangsgesetzes, darunter den gemeinsamen Portalverbund, das Nutzerkonto für Bürger und Unternehmen sowie die Rolle von Datenschutz und Datensicherheit.
Schlüsselwörter
Digitale Verwaltung, Onlineverwaltungsdienstleistungen, E-Government, Onlinezugangsgesetz, Verwaltungsmodernisierung, Bürgerorientierung, Plattformökonomie, Datenschutz, Datensicherheit, Breitbandausbau, E-Akte, IT-Systeme, Homogenisierung, Vergleich zu Estland
- Arbeit zitieren
- Alexander Wehner (Autor:in), 2018, Die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/457732