Zum Thema Partnerwahl und Partnerschaft gab es im Wintersemester 2006/2007 am Institut
für Soziologie der Universität München ein Forschungsprojekt .Ziel der empirischen Erhebung war die Prüfung von Hypothesen, welche aus Theorien unterschiedlicher Disziplinen wie Biologie, Soziologie und Ökonomik abgeleitet wurden. Die Münchner Studie wurde als Gemeinschaftsprojekt von knapp 100 Studierenden und vier Dozenten und Dozentinnen im Rahmen der Methodenausbildung durchgeführt. Nach Durchsicht verschiedener theoretischer Ansätze , die dem Zweck dienen sollen, das Partnerwahlverhalten und den Verlauf von Paarbeziehungen zu erklären, wurden zahlreiche Hypothesen abgeleitet, welche anschließend empirisch überprüft werden mussten.
Die theoretischen Konstrukte wurden in einen zwölfseitigen weitgehend standardisierten Fragebogen überführt, welcher im Februar 2006 mittels eines Random-Route-Verfahrens an 2.500 zufällig ausgewählte Münchner Haushalte verteilt wurde. Das Anschreiben enthielt die Anweisung, dass diejenige Person über 18 Jahre, welche zuletzt Geburtstag hatte, den Fragebogen ausfüllen soll. Dadurch konnte zum Einen eine Zufallsauswahl auf Personenebene realisiert werden und zum Anderen konnte den Befragten eine Anonymität glaubhaft zugesichert werden, da das beiliegende Anschreiben keine Adresse enthielt. Vor diesem Hintergrund erscheint der Rücklauf von 440 auswertbaren Fragebögen. Der Fragebogen enthielt zunächst einige Fragen zu generellen Präferenzen und Ansprüchen an eine Beziehung und an die Person des Partners beziehungsweise der Partnerin. Hier enthalten war auch ein Itemblock zu Faktoren, welche die Bereitschaft zum Eingehen einer kurzfristigen sexuellen Beziehung beeinflussen.
Im Hauptteil wurden dann Fragen zu einer langfristigen Partnerschaft gestellt. Themeninhalte dabei waren die Dauer der Beziehung, der Ort des Kennenlernens, die Attraktivität der Partner, die Zufriedenheit in der Beziehung, die Wohnsituation und Freizeitgestaltung sowie das Vorhandensein von Kindern. Am Schluss des Fragebogens wurde auf einige soziodemographische Merkmale eingegangen: Geschlecht, Bildung, Alter und Familienstand. Gemischt- wie gleichgeschlechtliche Partnerschaften wurden gleichermaßen berücksichtigt. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass nahezu alle Personen in einer längerfristigen Partnerschaft Verlässlichkeit als eine wichtige Eigenschaft nannten. Ähnliches ergab sich bei gemeinsamen Werten und Einstellungen sowie Sicherheit und Geborgenheit.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Rolle des Aussehens bei der Partnersuche
- 2.1. Die Rolle des Aussehens bei der Partnersuche am Beispiel der Heirats- und Bekanntschaftsannoncen
- 2.2 Die Rolle des Aussehens bei der Partnersuche am Beispiel des "Video-Dating"
- 3. Die Rolle der physischen Attraktivität bei der ersten Begegnung
- 3.1 Die "Matching-Hypothese"
- 4. Attraktivitäts-Matching: "Gleich und Gleich gesellt sich gern"
- 5. Zusammenfassung / Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Rolle des Aussehens bei der Partnerwahl. Anhand von verschiedenen Studien und Forschungsarbeiten werden die Einflüsse des Aussehens auf die Partnerwahl in unterschiedlichen Kontexten untersucht.
- Bedeutung des Aussehens bei der Partnersuche
- Matching-Hypothese und die Rolle der physischen Attraktivität bei der ersten Begegnung
- Attraktivitäts-Matching und die These "Gleich und Gleich gesellt sich gern"
- Analyse von Heirats- und Bekanntschaftsannoncen sowie "Video-Dating" als Beispiele für die Selbstdarstellung im Kontext der Partnerwahl
- Einfluss von Attraktivität auf kurzfristige und langfristige Beziehungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Partnerwahl ein und stellt die Relevanz des Aussehens in diesem Kontext dar. Sie stellt die Münchner Studie zu Partnerwahl und Partnerschaft vor und gibt einen Überblick über die Forschungsmethodik und die Ergebnisse.
Kapitel 2 untersucht die Rolle des Aussehens bei der Partnersuche anhand von Heirats- und Bekanntschaftsannoncen sowie dem "Video-Dating". Es werden die Ergebnisse verschiedener Studien zu Selbstdarstellung und Partnermerkmalen im Kontext von Partnersuche vorgestellt.
Kapitel 3 analysiert die Bedeutung der physischen Attraktivität bei der ersten Begegnung und stellt die "Matching-Hypothese" vor. Hierbei werden die Theorien und Studien zur Rolle der Attraktivitäts-Matching im Kontext der Partnerwahl beleuchtet.
Kapitel 4 beschäftigt sich mit dem Attraktivitäts-Matching und der These "Gleich und Gleich gesellt sich gern". Es werden die Forschungsergebnisse zu überzufälligen Ähnlichkeiten zwischen Partnern in Bezug auf die Attraktivität diskutiert.
Schlüsselwörter
Partnerwahl, Attraktivität, Matching-Hypothese, "Gleich und Gleich gesellt sich gern", Selbstdarstellung, Heirats- und Bekanntschaftsannoncen, "Video-Dating", physische Attraktivität, Partnersuche, Münchner Studie, Forschungsprojekt.
- Citar trabajo
- Sandra Schulz (Autor), 2015, Partnerwahl. "Gleich und Gleich gesellt sich gern oder Gegensätze ziehen sich an", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/458189